Nennleistung Amp/Cab bei Transistor Amps

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Andily
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Hallo,

Ich habe gelesen, dass bei Röhrenamps die Leistung der Cabinets höheren sein sollte als die Nennleistung der Endstufe

Warum ist das so?
Ist das bei Transistor-verstärkern auch so?

Mfg,
Andi
 
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Sagen wir mal so - als Faustregel: Die Leistung des Cabinets sollte nicht geringer sein als die Leistung des Amps.
Man wird aber auch einen Amp nicht stundenlang mit "Endstufen-Nennleistung" betreiben....
Ansonsten:
Es kommt drauf an.........
Ich betreibe seit vielen Jahren einen 80Watt Speaker in einem 120Watt Twin-Reverb (Umbau) - der funktioniert nach wie vor.
 
Jede seriöse Leistungsangabe wird in Bezug zu einem bestimmten Klirrfaktor angegeben. Dieser steht für den Anteil an Verzerrung im Signal und sollte relativ niedrig gewählt sein. Zum Beispiel 50W bei 3% Klirr. Dies ist dann Leistung die dieser Verstärker konstant bei diesem Anteil an Verzerrung im Signal abgeben kann. Wird mehr von ihm gefordert, steigt der Anteil an Verzerrung im Signal und das ist der Punkt an dem sich Röhren- und Transistoramps sehr deutlich unterscheiden.

Während eine zerrende Transistorendstufe niemand höhren mag und man es normalerweise freiwillig läßt weiter aufzudrehen, wenn die ersten hörbaren Verzerrungen auftauschen, zumal diese Rechtecksignale auch nicht gerade gesund für Lautsprecher sind, zerrt eine Röhrenendstufe für unser Empfinden angenehm, so dass Röhrenverstärker auch mal weiter aufgerissen werden und wenn die Endstufe ordentlich zerrt, dann gibt sie auch einiges mehr als die angegebene Leistung ab.

Außerdem können beide Verstärkertypen auch kurzfristige Impulsspitzen verdauen und wiedergeben. Hierfür ist es auch nicht schlecht, wenn die Speaker etwas Reserve haben.

All das kommt aber nur zum tragen, wenn man die Kisten an ihrer Leistungsgrenze betreibt. Bleibt man darunter, dann kann auch wie oben schon geschrieben ein Speaker mit deutlich weniger Watt als die Endstufe problemlos funktionieren.
 
Das ist schnell erklärt:

- im Hifi-/PA-Bereich hat mann allenthalben Limiter an Board die beim "Ausfahren" der PA die Lautsprecher davor schützen, über ihrer Nennleistung betrieben zu werden. P
- Durch den DC-Anteil und die hochfrequenten Frequenzanteile bei einer verzerrten Transistor-Endstufe (also das was bei einem Rechtecksignal wie es die Endstufe dann ausgibt frequenzmäßig raust kommt) schrotet man sich auch unter Betrieb an der "Nennleistung" die Tweeter der Boxen.

Bei Röhrenamps ist das zweite Problem wegen der "seichteren" Verzerrung idR kein Problem, schon weil die Boxen keine Hochtöner haben.
Dafür aber meist keine Limiter oder andere Gerätschaften aus dem PA-Bereich.
60W Speaker an 100W Amp mit ordentlich Dampf geht zwangsweise dann irgendwann schief :D
 
Falls die gegebenen Erklärungen zu fachlich waren:
Die Wattangabe ist ne loose Angabe des Herstellers.
Ursprünglich ging es da um die Leistung die der Amp Clean darstellen kann (mit einer minimalen Verzerrung, also Klirrfaktor), nicht aber die maximale Leistung.

Ein 100 Watt Marshall läuft z.B. idR iwo bei 80-90 Watt, kann aber durchaus mal Spitzen bis 120 Watt erreichen. Die 100 Watt sind hier in Wirklichkeit die Angabe über die Leistung, die die Röhren haben können, wenn sie auf 100% laufen - man lässt sie aber immer um 70% laufen (Bias).

Ein Engl Fireball60 läuft bei 35 Watt.
Engl behauptet, die 60 Watt sind die Spitzen die der Amp erreichen kann.

Du siehst also, wie unzuverlässig so eine Angabe sein kann.


Unterm Strich würd ich auch bei Transistorendstufen nicht zu knapp mit der Leistung der Box kalkulieren, da man auch hier Spitzen nicht einschätzen kann.
Ich halte aber die Wattangaben bei Transistorendstufen ähnlich optimistisch wie beim Fireball60.

Was für ne Kiste willste denn beboxen?
 
Falls die gegebenen Erklärungen zu fachlich waren:
Die Wattangabe ist ne loose Angabe des Herstellers.
Ursprünglich ging es da um die Leistung die der Amp Clean darstellen kann (mit einer minimalen Verzerrung, also Klirrfaktor), nicht aber die maximale Leistung.

Ein 100 Watt Marshall läuft z.B. idR iwo bei 80-90 Watt, kann aber durchaus mal Spitzen bis 120 Watt erreichen. Die 100 Watt sind hier in Wirklichkeit die Angabe über die Leistung, die die Röhren haben können, wenn sie auf 100% laufen - man lässt sie aber immer um 70% laufen (Bias).

Ein Engl Fireball60 läuft bei 35 Watt.
Engl behauptet, die 60 Watt sind die Spitzen die der Amp erreichen kann.

Du siehst also, wie unzuverlässig so eine Angabe sein kann.


Unterm Strich würd ich auch bei Transistorendstufen nicht zu knapp mit der Leistung der Box kalkulieren, da man auch hier Spitzen nicht einschätzen kann.
Ich halte aber die Wattangaben bei Transistorendstufen ähnlich optimistisch wie beim Fireball60.

Was für ne Kiste willste denn beboxen?

Ich spiele ein bisschen mit dem gedanken mir evtl. einen Orange Crush 120h zu kaufen. Außerdem habe ich Zuhause den microterror (hybrid mit Transistorendstufe) mit dem orange ppc108 cab (beide 20W). Der Crush hat 120W nennleistung und das cab, dass ich im blick hab (orange 212er) auch 120W, desshalb die Frage
 
Wenn die geplante Box Celestion V30 hat, kannst entspannt sein - die Wattangaben sind bei denen durchaus etwas großzügiger gehalten.
 
jio, das würde ich auch als problemlos sehen. Spiele auch meine 120Watt Box an 100 Watt Amps, und auch bei sehr heftigen Lautstärken hat die Box nie nur annähernd eingeknickt. Und da steckt u.a. acuh ein V30 drin. Und der V30 wäre auch der der schwächelt, den andren krieg ich mit seinen 400 Watt nicht so schnell klein :ugly:
 

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