Neuanschaffung Hohner Verdi II N - Meinungen?

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Wesertal
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Hallo,

kürzlich habe ich mir endlich ein neues (gebrauchtes) Akkordeon zugelegt. Ich bin so stolz! :)
Es ist ein Hohner Verdi II N (Gehäuse rot, Diskant gold), welches 33 Jahre alt ist und aus einer Erbmasse stammt.
Ich bin der zweite Besitzer und habe den Eindruck, dass das Instrument sehr pfleglich behandelt wurde. Es soll selten transportiert worden sein und wurde wohl ausschließlich in der Wohnung gespielt. Das Akkordeon sieht für mich fast aus wie neu. Keinerlei Macken oder Schrammen sind am Gehäuse zu sehen, lediglich die Gurte sehen gebraucht aus und ein nicht weiter auffälliger Fleck ist am Diskantstoff zu sehen. Die Druckknöpfe haben leichte Gebrauchspuren und es ist kein Rost an den Balgschonern und auch die Tasten liegen gleichmäßig.
Die Stimmung habe ich mal auf der Diskantseite mit DaTuner geprüft und es ist alles im grünen Bereich. Auch die Tonansprache ist auf Zug und Druck gleichmäßig und sehr gut.
Das Spielen auf dem Akkordeon ist für mich eine wahre Freude!
Das Instrument war wohl noch nie zu einer Überholung oder Reparatur. Der Balgriemen wurde aber schon ein- oder zweimal gekürzt.
Ich habe das Instrument auch schon mal geöffnet, um den inneren Zustand anzusehen.
Einige Balgnägel hatten minimal Rostansätze.
Die Stimmzungen und Ventile kann ich nicht wirklich beurteilen, aber Rost habe ich bisher nur auf einer Zunge gesehen.
Das Wachs scheint nicht hart zu sein, aber so richtig in bestem Zustand ist es wohl auch nicht mehr. Auf der Bassseite ist es über die Breite von zwei Stimmplatten eingerissen (siehe Bild 1) und an manchen Stellen sieht es wie ein wenig abgeplatzt aus? Vielleicht ist das aber auch beim Festnageln passiert? Ich bin deshalb ein bisschen in Sorge und meine Freude ist getrübt.
Ich habe für das Akkordeon 500,- Euro bezahlt und würde gern mal Eure Meinung zu dem Zustand hören und was Ihr allgemein von dieser Serie haltet.
Vom Klang her bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Ich freue mich über Eure Antworten.
Viele Grüße

P.S. Bilder vom Akkordeon kann ich bei Interesse später noch hochladen.
 
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Gratuliere!

Also für den Preis hätte ich es auch gekauft und wenn du ein Akkordeon in besserem Zustand willst, musst du ein neues kaufen.
Rost an den Balgnägeln ist zwar ein bisschen seltsam, aber, wenn es dich stört, billig zu tauschen.

Auf den Bildern kann ich die das Wachs nicht so genau sehen, dass ich Haarrisse ausschließen kann, aber auch mit Vergrößerung kann ich nicht erkennen, dass sich das Wachs von neuem unterscheidet.
Warum an der einen Stelle das Wachs fehlt, kann ich dir nicht sagen.
Solange die Stimmplatten, insbesondere der untere Rand, wo sie auf dem Stimmstock aufliegen, noch von Wachs umschlossen sind, hast du keine Probleme.
Sogar an der engsten Stelle ist da noch 1 mm Wachs und der reicht zum Abdichten und gehalten wird die Stimmplatte von genügend Wachs an den anderen drei Seiten und von den Nägeln.
Aber auch hier kommen keine großen Kosten auf dich zu, wenn du ein paar Tropfen Wachs an der Stelle haben willst.

Grundsätzlich mag ich diese Instrumente. Sie sind solide und haben einen schönen Klang, ausgewogen und stimmig, wärmer und etwas volkstümlicher als die neuen.
Ich mag auch ihre Größe, weil ich aus ergonomischen Gründen immer das größere Instrument bevorzuge, und drei Chöre als völlig ausreichende Grundversorgung sehe.
Das ist aber heute eine etwas ungewöhnliche Kombination, d.h. es gibt schon die Meinungen: "Wenn ich ein großes Akkordeon will, dann (mind.) vierchörig." "Wenn ich schon Gewicht sparen will, reichen mir 96 Bässe auch."

Mich würden zwei weitere Fotos von dem Instrument interessieren: Zum einen von den Registermechanik unter dem Diskantverdeck, da diese mehr zur Oxidation neigt, als die Stimmzungen und zum zweiten vom ganzen Instrument, da ich die späte Verdi bisher nur in schwarz und weiß kenne.

Viel Spaß!
 
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Die Stimmzungen und Ventile kann ich nicht wirklich beurteilen, aber Rost habe ich bisher nur auf einer Zunge gesehen.
Das Wachs scheint nicht hart zu sein, aber so richtig in bestem Zustand ist es wohl auch nicht mehr. Auf der Bassseite ist es über die Breite von zwei Stimmplatten eingerissen (siehe Bild 1) und an manchen Stellen sieht es wie ein wenig abgeplatzt aus? Vielleicht ist das aber auch beim Festnageln passiert?

Hallo Wesertal,

Glückwunsch zu seinen "neuen" alten Instrument. Den Bildern nach ist das Instrument ja wirklich in einem sehr gepflegten Zustand - das ist bei den alten Verdis extrem selten. Denn das waren i.d.R Schülerinstrumente oder wurden später, wenn man auf ein "größeres"Instrument wechselte meist als Geräte "für s Grobe" verwendet.

Von außen sind ja keine Bilder mit dabei - aber so tadellos, wie das innen aussieht, kann man vermutlich auch auf das Äußere schließen.

Die Ventile liegen äußerst gut und sauber an. So wie die perfekt liegen, könnte man fast vermuten, dass die erst kürzlich überholt wurde....

... Dann würde aber das Wachs keine Risse zeigen. Die beschriebenen Abplatzungen kommen keinesfalls vom Aufnageln (es sei denn das wurde erst kürzlich nachgenagelt). Frisches Stimmplattenwachs ist extrem zäh (und klebrig) und platzt keinesfalls.
Die Risse, die man auf den Bildern erkennen kann, sind eindeutig Risse, die von altem, harten Wachs kommen. Normalerweise sollte hier neu eingewachst werden. Im Spielbetrieb kann es hier jetzt zu weiteren Abplatzern kommen und auch zum "bröseln" . Aber da sind die wirklich noch perfekt liegenden Ventiel, um die es eigentlich schade wäre.

Die Stimmplatten werden durch die Nägel gehalten und vom Wachs abgedichtet. Gleichzeitig hält das Wachs auch die Stimmplette fest. Und zwar so gut, dass heutzutage auf die Nägel ganz verzichtet wird. Wenn das Wachs dann mal spröde wird (das ist hier jetzt der Fall) dann hängt die Stimmplatte nur noch in den Nägeln. Und beim Spielbetrieb kann es dann vorkommen, dass sich die Stimmplatte dann losvibriert. ( Diese Nägel sind relativ kleine Nägel und nicht zu verwechseln mit den längeren Nägeln, die bei "genagelten" Stimmplatten verwendet werden. ) Das hört man dann auch - das macht so einen eigenartig "klirrenden" Ton dann, wie wenn Metall an Metall vibriert (tut s ja dann auch ).
Wenn das dann eintritt, dann hilft nix, dann muss an den Stimmplatten neu eingewachst werden.

...aber bis dahin kann man durchaus noch damit spielen. Es passiert dir also erstmal gar nichts, wenn du dein Instrument erstmal spielst und Spaß damit hast.

Wenn aber irgendwann mal die Stimmplatten anfangen so merkwürdige Klirrtöne mit von sich zu geben , dann ists an der Zeit einen Fachmann mit einer Überholung zu beauftragen.
Das kostet zwar was, aber so tadellos wie das Instrument dasteht, ists das auch noch wert, wenn du das Instrument dann weiter benutzen willst. Danach ist für die nächsten Jahrzehnte dann wieder Ruhe.:)
 
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Ich danke Euch für Eure Einschätzung und Erklärung!
Hier nun die zwei gewünschten Bilder.
Schade, dass ich wohl nun doch schon über eine Überholung nachdenken muss. :(
Ich dachte, dass ich bei dem Alter vielleicht noch 3-5 Jahre spielen kann, bevor das Wachs aufgibt.
Insgesamt macht das Instrument ansonsten auf mich einen sehr guten Eindruck. Das Wachs habe ich schon mal mit einer Stricknadel vorsichtig angetippt und es erschien mir recht weich, aber wenn es noch richtig in Ordnung wäre, würde es vielleicht diesen Wachsriss am mittleren Stimmstock nicht geben.
Ansonsten sehe ich direkt an den Verbindungsstellen (Holz <-> Stimmplatte) keine Haarrisse, bei meinem alten Arietta hingegen schon.
Das Verdi klingt für meine Ohren noch sehr schön. Bei dem Bass bin ich mir nicht sicher. Der ist ja zum Teil eh recht schroff und der Bassdeckel, der aus Alu ist und mit nur zwei schrauben befestigt wird, vibriert (spürt man am Handballen) glaube ich auch ein bisschen, sodass ich das klirrende Geräusch vielleicht gar nicht richtig heraushören könnte? Oder ist das dann so deutlich, dass auch ungeschulte Ohren so was hören können?
Wie lange würde ich denn mit dem Akkordeon theoretisch noch spielen können?
Am liebsten würde ich es aber recht bald in eine Werkstatt geben. Was würde es denn ungefähr kosten, wenn ich es neu einwachsen lassen würde?

Viele Grüße
 

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Ich dachte, dass ich bei dem Alter vielleicht noch 3-5 Jahre spielen kann, bevor das Wachs aufgibt.


mach doch einfach! - Wenn jetzt nix klirrt, dann kannste auch damit spielen.

Das Klirren hört man schon - das ist ein unangenehmes, hohes schrilles klirren. Wenn du alle paar Monate mal ins Akko reinschaust, und die Menge an weißen Bröseln und krümeln nimmt zu, dann wirds Zeit, denn dann verabschiedet sich das Wachs und vagabundiert dann im Akko umher. Das sollts nicht tun, weil es dann an Stellen hinkommen kann, wo s nicht hingehört und dann noch weitere Störungen produziert.

Vom optischen steht das Instrument taumhaft gut da!

Und solange das Wachs nicht abfällt oder die Stimmplaten lose werden und klirren anfangen - spiel einfach damit. Du machst erstmal nichts kaputt daran. Das kann man auch alles richten lassen, wenns denn dann richtig losgeht.
 
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Danke, maxito!
Das beruhigt mich ein bisschen!
Ein unangenehm hohes und schrilliges Klirren kann ich zum Glück nicht hören.
Ich würde mich dennoch bei dieser Gelegenheit schon gern mal nach den Kosten erkundigen wollen. Wenn jemand sagen kann, was so etwas ungefähr kosten wird und wer es hier in irgendwo Deutschland machen könnte, würde ich mich freuen.
 
Hör auf dir Sorgen zu machen.

Neues Wachs verdaut Erschütterungen besser als älteres und sehr viel besser als uraltes Wachs.
Und dein Wachs ist nicht neu, das wusstest du schon beim Kauf. Und dass es in 20 oder 30 Jahren zwangsläufig ersetzt werden muss, sehe ich auch so. Und dann bist du mehr als deinen Kaufpreis los.
Aber sogar wenn du 1000 € bezahlt hättest, wäre das immer noch spürbar weniger als die Hälfte von dem, was ein vergleichbares Instrument neu kostet. (Die Bravo halte ich nicht für vergleichbar.)
Da kann es doch nicht schlimm sein, wenn es nur noch sein halbes Leben ohne größere Reparaturen vor sich hat.
Maxito schreibt der Vollständigkeit halber (zu Recht), was sein kann - morgen oder in 10 Jahren.
Grundsätzlich altert natürlich das ganze Wachs. Es werden aber nicht schlagartig alle Stimmplatten herausbrechen, auf die Weise, wie Maxito es beschreibt, sondern mal eine und dann lässt du die eine wieder einwachsen und bezahlst eine zweistellige Summe. Und wenn du Nebengeräusche, eine veränderte Tonhöhe und schlechteres Ansprechverhalten der Stimmzunge gar nicht hörst oder bemerkst, warum solltest du sogar im Schadensfall überhaupt irgendetwas beheben (lassen)?
Du schreibst ja, dass du auch noch eine Arietta hast. Wieviele Stimmplatten fliegen denn bei der lose im Akkordeon herum? (Stimmplatten, nicht Ventile, denn die sind bei der Verdi ja neuwertig, was aber auch nicht ausschließt, dass sie morgen Nebengeräusche produzieren.)

Ich sehe vom Zustand her dein Instrument ein bisschen so wie mein 20 Jahre altes Auto, bei dem die ganzen Clips aus Weichplastik, die das Auto zusammenhalten, alleine durch den bösen Blick auseinanderfallen:
Viel viel zu gut zum Wegwerfen, Ersatz durch Neuteile kommt einem Totalschaden gleich, aber funktioniert problemlos, da es Kabelbinder gibt.

Die Registermechanik sieht übrigens auch aus wie neu. Und ich bin, warum auch immer, von einer Verdi III N ausgegangen, deshalb machen meine Aussagen in meinem letzten Beitrag zum großen aber leeren Akkordeon keinen Sinn.

Und wirklich: Ich brauche eigentlich kein weiteres Akkordeon, aber für 500 € nehme ich sie dir ab.
 
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Also entweder wurde dieses Akkordeon doch irgendwann mal überholt, oder Du hast den ganz seltenen Fall, bei dem Beschreibung und Zustand des Instruments tatsächlich übereinstimmen :D Um das Wachs mach Dir mal keine Sorgen. Das bröckelt Dir nicht so schnell weg. Mit seinem schlappen 33 Jahren ist es echt noch ein junger Hüpfer (also, was Stimmplattenwachs angeht) das hält Dich noch lange aus. Und wenn doch mal ein Ton anfängt, etwas krumm zu klingen, kann man die Stimmplatte, wie es die anderen schon gesagt haben, problemlos nachwachsen und gut ist.

Deshalb: freu Dich an Deinem Kauf, sorge Dich nicht - spiele!
 
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Ich schließe mich den positiven Meinungen an: Angesichts des Alters ist das Akkordeon tatsächlich in einem optisch sehr guten Zustand, zumindest von innen ;). Wenn klanglich alles passt und keine sonstigen Macken vorhanden sind, kann man es IMHO als Schnäppchen bezeichnen.

Wenn jemand sagen kann, was so etwas ungefähr kosten wird und wer es hier in irgendwo Deutschland machen könnte, würde ich mich freuen.

Evtl. findest Du hier zu beiden Fragen Antworten:
Reparaturkosten-Thread: Was kostet welche Reparatur?
[Sammelthread] Übersicht Akkordeonhändler/-werkstätten
 
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Danke, Arrigo, Schtine01 und Wil_Riker!

@Wil_Riker

Danke, die Links hatte ich schon mal nachgeguckt, aber alles habe ich noch nicht gelesen.
Ich dachte, man könnte da vielleicht pauschal irgendwelche groben Preise sagen. Man liest ja manchmal so Sachen wie "Reparatur pro Stimmzunge 5,- EUR" oder so.

Bezüglich der Klangeigenschaften kann ich, wie schon geschrieben, den Bass nicht richtig einschätzen.
Ich werde mal gucken, ob ich in meinem Umfeld jemanden finde, der das vielleicht kann.
Ich habe dennoch mal die drei Bassregister durchgeschaltet und einen kleinen Aufnahmeversuch mit dem Tablet gemacht. Die Qualität ist dementsprechend schwach, aber Fehler bei den Stimmzungen- oder platten kann man vielleicht trotzdem heraushören?
Wenn jemand mal reinhorchen möchte, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.

Ich habe die Basstöne F, C, G jeweils auf Zug und danach auf Druck anklingen lassen.

hoch



mitte (C G D)



tief




Besonders im hohen Bassregister kamen mir anfangs die Töne "fremd" vor. Vielleicht, weil ich vom Arietta nichts anderes kenne. Das F klingt in meinen Ohren auf Druck im Vergleich zum Zug leicht anders, was mich aber nicht stört, solange es kein Fehler (Schnarren, Klirren etc.) ist, der durch einen Defekt ausgelöst wird.

Ansonsten werde ich es jetzt erst mal so handhaben, wie Schtine01 schon schrieb. Spielen und Spaß haben. :)
 

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Guten Tag,

Die Qualität ist dementsprechend schwach, aber Fehler bei den Stimmzungen- oder platten kann man vielleicht trotzdem heraushören?

Ich habe die Aufnahmen wiederholt gehört und habe keinen größeren Klangfehler bemerkt. Der Tonumfang von Bass ist schön tief, geht bis zu kontra-G, der Bass klingt passend. Die tieferen Töne (d.h. größere Stimmzunge mit Gewichten) haben eine längere Ansprechzeit, das ist aber normal. Es ist ein schönes, gut erhaltenes Instrument. Herzlichen Glückwunsch!

Gruß, Vladimir
 
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Guten Abend, Vladimir,

vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, die Dateien anzuhören und mir auch Deine Einschätzung und eine Erklärung zu schreiben!
Das freut mich sehr! :)

Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße
Bernd
 
Hallo,

alles richtig gesagt worden. Das schöne an einem Akkordeon ist wirklich, daß es keinerlei regelmäßigen Service braucht, sondern Du wirklich dann erst reagieren kannst, wenn Dir was was "spanisch" vorkommt, sei es stimmlicher, oder mechanischer Natur...

Was mir noch spontan dazu einfällt:

- die Balgnadeln sind dann etwas rostig, wenn einfach ein bißchen zu hohe Luftfeuchtigkeit im Spiel ist. Das bedeutet, das Holz in der Bohrung nimmt wie ein Schwamm die Feuchtigkeit auf und gibt sie dauerhaft an die Balgnadeln ab. Deshalb sind die Balgnadeln auch nur rostig im Bereich, wo sie wirklich mit dem Holz Kontakt hatten... an der Spitze dann schon nicht mehr, da sie ja im Inneren frei liegen. Du kannst, wenn Du willst, diese leicht mit Sandpapier abreiben, das würde schon reichen.
Das Instrument ist halt wohl dauernd im Koffer gelagert worden und da gibt´s halt kaum einen Luftaustausch. Wichtig ist nur, daß die Stimmstungen keine Rostansätze bekommen haben...

- Du mußt Dir beim Akkordeon erstmal prinzipiell keine Gedanken über das Alter machen, da immer der Zustand entscheidend ist !...aber Deine VERDI II N ist deutlich älter als 33 Jahre. Dieses Design ist die erste Version (erkennbar an den eckigen Registerdrückern, u.a. auch an den Einzelbuchstaben, ALU-Klappen im Diskant, geschlossenes Bodenverdeck, Generalstabregister, Tastenverriegelungsklammern kupferfarbend, etc..) und wurde auch als VERDI II N / VERDI II noch bis ca. 1985 immer sehr sehr ähnlich gebaut...

Dein Modell ist wohl von ca. 1965 und hat so mindestens mehr als 50 Jahre auf dem Buckel.... aber mach´ Dir deswegen keine Sorgen.

Ich wünsch´ Dir viel Spaß mit Deinem Instrument.

Gruß
REDO
 
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Guten Abend,

diese leicht mit Sandpapier abreiben

Ich habe nur eine kleine OT-Bemerkung: Seien Sie vorsichtig beim Sandpapier! Ich habe vor zwei Jahren einen Fehler gemacht. Ich habe versucht, die alten verchromten Stahl-Balgnägel mit Sandpapier "wiederzubeleben". Leider habe ich es nur vermasselt. Ich habe die Chromschicht komplett beschädigt und abgeschmirgelt. Die Stahlunterschicht hat dann schnell dunkel geworden- natürliche Oxidation, kein Rost. Es gibt dann nur zwei Lösungen: A: alte Balgnägel wieder verchromen lassen; B: neue Balgnägel kaufen - B ist billiger. Nach dem, was ich auf diesem Foto sehe, sollten die Nägel noch in Ordnung sein.

Gruß, Vladimir
 
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W
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Wunsch des Beitragserstellers
Hallo,

mein letzter Beitrag wurde auf eigenen Wunsch gelöscht. Ein Editieren hätte keinen Sinn gemacht, deshalb hier noch mal neu.

Das Verdi II, was auf eBay KA angeboten wurde (in meinem letzten/gelöschten Posting war davon die Rede) und so aussieht wie meins, soll 25 Jahre alt sein, nicht 20 Jahre. Ich hatte es falsch erinnert. Nur der Vollständigkeit halber.


@Redo
Vielen Dank für die Information und den Tipp zu den Balgnägeln!

@Akkordeonengel
Vielen Dank für den Tipp!
Ich hatte die Nägel die Tage schon gleich in die Bohrmaschine gespannt und mit 1800er Schleifpapier kurz und vorsichtig behandelt. Es war so minimal Rost (nicht am Kopf) dran, und auch nur bei einigen, dass der Chromschicht nicht viel passiert ist.

Noch mal kurz zum Baujahr.
Ich habe mich inzwischen mit jemandem von Hohner und einem Akkordeonbaumeister unterhalten.
Der Mensch von Hohner meinte, die Verdi II N wurde in den Jahren 53-61, 73 und 87 gebaut (steht so auch in der allseits bekannten Liste). Wenn die Verdi II N über Register verfügt, könne sie nur von 73 oder 87 sein.
Meine Frage, ob sie das Baujahr (also 73 oder 87) anhand von Bildern benennen können, die ich ihnen vielleicht mal zusenden kann, wurde verneint.
Der Service, das genaue Baujahr und den Abnehmer zu ermitteln, kostet (immer noch) 30,- EUR. Ist wohl ein gewisser Aufwand, den sie sich bezahlen lassen. Akten heraussuchen, Zertifikat erstellen etc.

Der Akkordeonbaumeister sagte mir, bezogen auf die ersten beiden Ziffern der Seriennummer müsste es wohl ca. 1975 gebaut worden sein. Er hat mir auch das Prinzip, wie man das mit der Seriennummer macht, erklärt, aber ich hab's gleich wieder vergessen.

Danke noch mal für Eure Hilfe.
Viele Grüße!
 
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