Einen langen Moment Hegte ich den Verdacht Über meinem Leben läge einen Nacht Ohne Mond und ohne Sterne Bloße Kälte, keine Wärme Ohne ein Licht, dass mir den Weg erhellt Doch der Klang deiner Stimme strahlt wie der Himmel über all den Wolken Und ein Blick in deine Augen Ist Grund genug zu glauben, dass das Leben ein gutes ist Und ich wanderte ohne Ziel Und dachte nach über so vieles Und doch wiederum an nichts Das mich den Sinn erschließen lies Vom Sein und vom Tun Vom Bewegen, vom Ruhen ---Instrumentalteil--- Dich zu finden ich kann nicht sagen Wie gut mir das tat Hatte ich doch über Jahre Dein Fehlen beklagt Die Zweifel sie schwinden Und ich habe nicht versagt Denn du bist hier Und ich, ich bin bei dir Und der Klang deiner Stimme Ist so klar wie der Himmel über all den Wolken Und ein Blick in deine Augen Ist Grund genug zu glauben, dass das Leben ein gutes ist Ich hielte deine Hände Bis an das Ende dieser Welt --------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das wäre also mein neuer Text, bin mir aber nicht ganz sicher ob das wirklich so zu benutzen ist, oder ob es manchmal zu flach bzw. kitschig geraten ist... Bitte gebt mir kritiken und mögliche Verbesserungsvorschläge. Auch Sinnfehler bitte bei mir melden Vielen Dank und viel Grüße
Hi Lehrgut, Texte für Liebeslieder sind nicht einfach zu schreiben- oder eben sehr einfach! Ist es nicht dein Anspruch das Besondere an dem geliebten Menschen und die Einzigartigkeit der Beziehung zu beschreiben? Warum tust du es dann nicht? Ist dein Text flach und kitschig? Nicht unbedingt- aber er ist unglaublich beliebig, klischeebeladen, tausendmal gehört und deshalb nicht bewegend, nicht interessant. Natürlich kann ein solcher Text gesungen werden- es wird den meisten Hörern nicht wehtun, man hat sich gewöhnt. Du willst aber doch etwas anderes, denke ich. Wenn du mit deinem Text und deiner Musik bewegen und beeindrucken willst, musst du mehr von dir (und deiner Liebe) zeigen, offener sein und auf den Punkt kommen. Dein Text enthält so viele umständliche Längen und unnötige Konstruktionen, die mich beim Lesen einfach abtörnen. Außerdem fehlt mir eine nachvollziehbare Struktur, ein roter Faden, ein Spannungsbogen usw. Sorry, aber da bleibt nicht viel Gutes übrig. Vielleicht fängst du noch mal von vorne an. Kosmetische Änderungen bringen hier mMn nicht viel. Grüße willy
Vielen Dank für die offene Kritik... Ja so etwas hatte ich ungefähr befürchtet, nur wenn ich grad was geschrieben hab, fehlt mir die Distanz dazu, meine Sachen wirklich objektiv zu bewerten... Naja, vielleicht sollte ich wirklich noch mal neu ansetzen. Also mein ursprünglicher Gedanke war eigenltich so ein Augenblick, wo ich schon lange kein Mädchen mehr getroffen hab, dass mich beeindruckt hat - nachdem das schon länger nicht mehr so gewesen ist. Und der Refrain entspricht ziemlich genau zwei gelebten Eindrücken, deswegen will ich den auch unbedingt behalten. Ich weiß nicht, die Strophen sind halt irgendwie relativ "mal eben so" zusammen gereimt dazu gekommen. Ich glaub ich bin da relativ schnell in ne eigentlich von mir nicht gewollte Richtung abgedrifftet.... Hmm. Ich werd mir mal was überlegen... vielen Dank auf jeden Fall
Okay, Versuch Nummer zwei... ein etwas anderer Ansatz, der Refrain ist gleich geblieben, aber mir gefällts schon mal ungleich besser: Du hängst alleine daheim Blickst zum Fenster hinaus Betrachtest die Welt und ihren Verlauf Wie sie sich dreht und doch nichts geschieht Und das Radio spielt Songs Über ein Leben in Trance Du spürst den Nebel der sich kaum mehr verzieht Doch der Klang ihrer Stimme Strahlt so hell wie der Himmel Über all den Wolken Und ein Blick in ihre Augen Ist Grund genug zu glauben Dass das Leben ein Gutes ist Und stand dort gestern noch Ein gewaltiger Baum Schafft er heute schon Raum Für ein Tal aus Teer und Beton In einer blutleeren Zeit In der sich jeder beeilt Spürst du den Nebel der sich kaum mehr verzieht Doch da bist ja noch du, du bist Wie eine Kerze in der Nacht Bist die Ruhe während es kracht Ich spür den Nebel der sich langsam verzieht Denn der Klang deiner Stimme Strahlt so hell wie der Himmel Über all den Wolken Und ein Blick in deine Augen Ist Grund genug zu glauben Dass das Leben ein Gutes ist
Hi Lehrgut, auch ich finde diesen neuen Versuch deutlich unmittelbarer und direkter. Da kommt wesentlich mehr 'rüber. Dennoch sind natürlich einige vorbelastete Formulierungen verblieben, die mMn diesen Text immer noch zum Grenzgänger zwischen Kitsch und Erträglichkeit machen. Insebesondere im Refrain. Erkennst du den "qualitativen Unterschied zwischen deinen beiden Formulierungen: und Die eine Formulierung ist widersinnig triefender Liebesschmuh - völlig überflüssig. und die Andere erzählt eine Geschichte- trägt einen Gedanken - malt ein Bild - macht Sinnliches erfahrbar. Ich denke es gibt noch was zu tun- Ich denke, du kannst das. Grüße willy
Widersinnig ist es, richtig... ich habs jetzt ERSTMAL in "Die Farbe deiner Stimme ist so hell wie der Himmel..." umgewandelt. Ich hoff, dass mir bei Zeiten noch was einfällt, dass nicht so übersteigert klingt. Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar für deine Anregungen. Ich glaub du und ein Interview mit Thees Uhlmann haben mich dem halbwegs vernünftigen Texten endlich ein Stück näher gebracht
Vorsicht! ... Ist nur scheinbar widersinnig. Das von Dir benannte Phänomen gibt es wirklich! Schau mal unter "Synästhesie" (z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie) Die Synästhesie wird in der Lyrik sehr oft als Paradoxon mit realem Hintergrund benutzt, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Also ich würde unbedingt die ursprüngliche Variante nehmen. Ich glaube, willypanic meinte vor allem etwas anderes: Ihm erscheint dieses Bild kitschiger als das "Tal aus Teer und Beton". - Ich seh das nicht so eng. Es kommt ja immer auf den Kontext an. Und im Zusammenhang mit nebligem Wetter (in der Seele) empfinde ich eine strahlende Stimme, so hell wie der Himmel, durchaus als einen angenehmen Kontrast. Für mich wiederum hinterlässt ein gerodeter Baum eher ein Loch als ein Tal aus Teer und Beton... eben Ansichtssache
Hmm, das mit der Synästhesie klingt eigentlich ganz gut, hab da schon mal von gehört und ergibt einen guten Nebeneffekt. Ursprünglich war die Gemeinsamkeit lediglich auf die Helligkeit bezogen. Der Himmel kann hell scheinen und ein Stimme kann hell erklingen. War halt durch ein IST vernetzt, was später zu SCHEINT wurde... Unter deinem Gesichtspunkt gibt das scheint einen netten Nebeneffekt... Freut mich, dass der Kontrast von Himmel und Nebel gefällt... Diese letzte Zeile vor dem Refrain war nämlich als Bindung von Strophe zum Refrain erdacht, wobei natürlich im Refrain von Wolken die Rede ist, aber Nebel und Wolken ist ja ungefähr ähnlich
Nebeneffekt meinte ich nicht. Ich meinte , dass ein Schreiber als HAUPTEFFEKT immer nach einem Kompromiss zwischen sprachlicher Verständlichkeit und Überraschung suchen sollte. So gesehen ist "widersinnig" durchaus kein Makel: ist nicht mit unsinnig gleichzusetzen, kann auch wider dem gewohnten Sinn heißen. Genau DAS trifft bei der Synästhesie zu: Klingende Farben, farbige Geschmäcker... wahr und widersinnig zugleich: ein Geschenk der Natur an die Dichter
Ist mir ehrlich gesagt wurscht, ob das eine Krankheit oder ein Talent ist, ich kann die Kombination von Klang", "Stimme", "Himmel" und Strahlen" auf engstem Raum nicht verknusen. Da schalte ich gleich ab und der "Dichter" kann mir fortan gestohlen bleiben. (Lehrgut01 ist natürlich trotzdem ein prima Kerl, ne?) Wo ist da also bitte die "Überraschung"? Und wo ist da das Geschenk der Natur an den Hörer/Leser? Grüße Willy
Die samtene Stimme, der warme Klang eines Instruments, der scharfe Ton, ein stechender Blick - das alles verachtest du, willypanic? Ich mag Synästhesie, kann unglaublich viel aussagen.
Bin nicht duldsam. Nur weitherzig. In meinem Herzen haben Klang, Stimme, Himmel und Strahlen halt auf engstem Raume Platz
Verachtung?- welch ein Wort!? Das ist ein Krimititel! Nicht Teil meines Vokabulars. Es kommt doch hier auf das (Nach-) Empfinden an. Auf den Zusammenhang. Und da grenzen mMn diese Refrainzeilen inmitten melancholisch- interessanter Strophen an Körperverletzung. Das macht für mich alles kaputt. Anästhesie oder nicht! Du bist ein radioaktives Monster! Grüße willy
Trotzdem werd ich glaub ich zumindest das STRAHLT in ein IST umwandeln... ich finde diese Verknüpfung glaub ich so am besten und die Helligkeit ist trotzdem immer noch auf beides bezogen... so gut ist, ihr braucht euch nicht mehr zu streiten, vielen Dank euch