Notation von elektronischer Musik

was die Musik zu einer echten Herausforderung für den Hörer macht.
ja, man muss es mögen. Und zwischendurch kriegt der Hörer dann noch was angenehmes von Schubert oder Bach damit er bis zum Schluss des Konzerts sitzen bleibt.
Eltern eine solche Ausbildung leisten. Wie siehst du das?
Wie soll ich das sehen? Wer es sich nicht leisten kann muss was anderes machen. Das ist bei allem so, was man bezahlen muss. Andererseits ist es dann doch ein recht günstiges Hobby. Im Chor singen kostet meistens nix. Dann macht man eben das.
Um jedoch üben zu können, braucht man das Instrument zu Hause
Jahrhundertelang konnten Leute Orgel lernen ohne eine zu Hause zu haben. Warum sollte das heute anders sein? Außerdem kriegst du für wenige hundert Euro ein ganz akzeptables Keyboard.
, ob wir uns eine solche Musikkultur überhaupt noch leisten können
Da kann ich dich beruhigen, der Vereinsgedanke wird gestorben sein bevor das Geld alle ist.
die Elite der musizierenden Jugend
Du stellst recht niedrige Ansprüche an eine Elite. Als Elite würde ich jemanden bezeichnen, der bei Jugend Musiziert im Bundeswettbewerb landet.
Wie können durchschnittliche Kinder an Musik herangeführt werden?
Kinderchor, Blockflöte, Schulchor, Musikverein.
 
@McCoy, danke für die Vergleichsumsetzung. Ja, gut, bei meiner Version gehen mir selber nun auch nicht wirklich die Ohren auf
Wie gesagt, gefallen mir beide Versionen, besonders im Vergleich zu meinen eigenen Versuchen. Dennoch denke ich, dass die andere Version etwas besser ist, auch wenn das eher ein Gefühl ist. Ich finde es außerdem gut, wenn man selbst Kritik an seinen Werken üben kann, dabei sollte man aber nicht zu streng mit sich sein.
Klangveränderungen aus der Lostrommel, damit hätt ich mir ebenso mehr Mühe geben können (aber wollte halt nicht) wie etwa u.a. mit dynamischer Kontrastierung betonter und unbetonter Achtel/Sechzehntel,
Wenn ich etwas Ungewöhnliches anmerken darf: Mein paralleles Thema beschäftigt sich mit impressionistischer Musik und Claude Debussy. Diese Elemente möchte ich gern auf das Werk von Henon anwenden – allerdings nicht, um direkt solche Musik zu komponieren, sondern zunächst, um diese Bestandteile genauer zu untersuchen und zu erproben.
aber nach Hanon war das auch nicht ganz Sinn der Sache, wenn ich seine Begleittexte richtig verstehe.
Um mich mit der Musik von Hanon auseinanderzusetzen, benötige ich noch Zugang zur Partitur dieses Werkes – idealerweise als MIDI-Datei. Gibt es eine Möglichkeit, so etwas kostengünstig zu bekommen? Eine kleine Sammlung mit hilfreichen Links dazu wäre ebenfalls sehr praktisch.
Auf jeden Fall werde ich meine eigenen Experimente am kommenden Wochenende starten, da ich aus anderen Gründen vorher keine Zeit habe.
Das ist mithin einer der Gründe warum das Projekt auch auf Eis liegt: Technische Klangvariabilität nützt nicht viel, wenn der Benutzer nicht das nötige Fundament an Musikalität mitbringt.
Ein Kritikpunkt, der auch auf mich zutrifft, ist folgender: Zwar bin ich vielleicht ein Computer-Nerd, doch wenn es um Musik geht, habe ich deutlich weniger Ahnung. Trotzdem lege ich mein Projekt nicht einfach zur Seite, sondern versuche, die schwierigen Stellen, auf denen ich mich bewege, zu verbessern.
Darum bin ich lieber im Nachbarforum sequencer.de unterwegs, gefühlt gibts da mehr Dilettanten wie mich.
Vielleicht sollte ich mich auch mal anschauen, welche Foren es sonst noch so gibt. Aber im Moment bin ich schon froh, hier überhaupt Gesprächspartner zu finden. Ehrlich gesagt bin ich euch dankbar, dass ich nicht sofort aus dem Forum ausgeschlossen wurde. Mein Kommunikationsstil ist nämlich etwas ungewöhnlich und nicht für jeden leicht verständlich.
Stellenweise mag die Version einem Programmierer wie dem TO (weniger einem Musiker) immerhin durchlugen lassen, was potenziell im Ansatz steckt.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Begriff „TO“ sich auf mich bezieht. Dennoch konnte ich in beiden Versionen gut erkennen, welches Potenzial darin steckt. Ich bin schon gespannt, was ich selbst daraus machen kann, und würde mich freuen, wenn ihr auch meine bescheidenen Versuche anhört.
Ein Kompromiss zwischen Klang, Überschaubarkeit der Notation und Zeitaufwand beim Verfassen direkt im Texteditor, Debuggen und Abhören.
Auch in meinen Versuchen muss ich immer einen Kompromiss zwischen den technischen und kräftemäßigen Umständen und dem Selbstanspruch finden. Deswegen und weil man nicht zu kritisch mit sich selbst sein soll, finde ich, sollte man jede Mühe wertschätzen.
Wenn ich daran denke, dass ich verwegen und in existenzialistischer Versenkung sogar mal Beethovens Pathétique – aber nur 1. Satz, glaub ich, aber immerhin mit harmoniesensitiv angepasster reiner Stimmung – so übersetzt hatte.
Das war wahrscheinlich ein großer Anspruch an mich selbst, denn ich hatte so etwas Ähnliches noch nie zuvor versucht. Außerdem kann ich kein Klavier spielen, weshalb ich mühsam lernen müsste, wie man Cornell Nancarow MIDI-Dateien erstellt. Dabei befürchte ich, dass ich es wahrscheinlich wieder falsch machen werde.
Am Handy, in einem dummen HTML-Textarea, nix IDE oder so, regemäßig unterwegs, aus einer Fotoaufnahme von der aktuell bearbeiteten Halbseite des Henle-Urtexts! Tippen menschen-&maschinenlesbarer Texte am Handy ist echt nur was für eingefleischte Masochisten.
Ich bin, wie gesagt, auf meine technischen Hilfsmittel angewiesen, wie ein Blinder auf seinen Blindenstock. Da ich kein Instrument spielen kann, kann ich entweder Noten per Hand einsetzen oder ich erspare mir das bei neuen Werken, indem ich sie gleich ganz neu schaffen kann. Deswegen auch mein Ansatz, Musik als ein System von Regeln zu betrachten.
Und das geht auch nur, wenn es einen Homeserver gibt, der das Rendering erledigt. Ich hab was gelernt, aber als Software unzumutbar für andere, und seien es Open-Source+Freaks wie der TO oder ich.
Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, kenne ich dieses Problem besonders gut aus der Kunst, speziell beim Rendern von Blender-Animationen. Am liebsten würde ich dafür eine Renderfarm nutzen, aber als Sozialhilfeempfänger ist das finanziell leider kaum möglich.
 
@ComputerArtist_ThL
Jetzt sind wir in der Diskussion schon mehrere Seiten weiter, aber ich könnte immer noch nicht konkret sagen, worin Du die Notwendigkeit einer musikalischen Notation deiner elektronischen Musik begründet siehst.

Ich sehe diese Notwendigkeit zur Notation angesichts der (fehlenden) Ausbildung, des Kontrollbedürfnisses hinsichtlich der Werktreue und mit einem Blick auf die bitgenauen digitalen Speicher- und Wiedergabemöglichkeiten jedenfalls nicht.

Ich halte das für völlig richtig: Schon seit Langem vertrete ich die Auffassung, dass der Sinn einer Aussage maßgeblich davon abhängt, wie sie vom Empfänger verstanden wird.
Das wird tatsächlich seit Jahrzehnten so gesehen. In der Literaturwissenschaft und bildenden Kunst wurde es in den 1960er Jahren Thema der "Rezeptionsästhetik" und in der Psychologie wenige Jahre später besonders durch die Veröffentlichung "Paul Watzlawick, Menschliche Kommunikation" bekannt.

Hanon hatte mir eine Klavierlehrerin nahegelegt, nachdem mir ein anderer KL davon abriet, denn damit würde ich mir die Handgelenke kaputtmachen. Da scheint es unter den Profis also auch keine einhellige Meinung zu geben.
Es gibt natürlich auch bei Klavierlehrern mit vollem Recht unterschiedliche Meinungen zu technischen Übungen. Das kann an schlechten Erfahrungen aus der eigenen Ausbildung liegen oder einfach an Abneigung, die darf es doch auch geben.

Wenn man sich tatsächlich für Hanon interessiert, kann man ihn jedenfalls üben lernen, ohne Schmerzen oder Schlimmeres zu riskieren, aber ganz trivial ist das nicht. Erläuterungen und Demonstrationen dazu finden sich z.B. bei Charles Szczepanek oder Denis Zhdanov.

Gruß Claus
 
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Du nutzt doch auch Open-Source-Software – wie passt das für dich mit dem Geldverdienen zusammen?
Professionelle Kunst hat nie ohne Sponsoring/Querfinanzierung o.ä. funktioniert. Es gibt Menschen, die mehr Geld verdienen oder besitzen als kleine Künstler, und die sollen die Open-Source-Software finanzieren. Aber ansonsten könnte ich auch mit Papier und Bleistift komponieren und mit dem Kassettenrekorder aufnehmen. Als kleiner Künstler die Softwaremilliardäre noch reicher zu machen, indem man deren Software kauft, ist für mich aber auch keine Lösung. Der Veranstalter zahlt die GEMA-Gebühr sowieso, sobald GEMA-pflichtige Werke gespielt werden. Wenn ich jetzt ein eigenes, nicht GEMA-gelistetes Werk spiele, wird die GEMA-Gebühr für den Veranstalter nicht geringer. Da meine Werke GEMA-gelistet sind, weiß der Veranstalter zumindest, an wen ein Teil seiner Gebühr geht.
Oder gibst du auf andere Weise etwas zurück, etwa indem du Fragen von Menschen wie mir beantwortest, auch wenn sie manchmal ziemlich naiv oder dumm wirken?
Ganz klares JA! Auch kostenlose Konzerte, Benefizauftritte etc. Für mich muß am Ende die Bilanz stimmen. Ob ich dafür einen Auftritt mehr oder weniger spiele, ist nicht entscheidend. Hauptsache ist, daß ich mit der Musik meine Familie ernähren kann.

MIDI ist mitnichten eine Notation, virtuelle Piano Roll sind lediglich eine Sicht auf ein Subset der MIDI-Daten.
Die Piano-Roll war lange vor MIDI in den Musikautomaten und Selbstspielern vorhanden, z.B. bei Welte-Mignon. Man kann Piano-Roll vom Blatt singen oder spielen, also ist es eine Form Notation. MIDI ist keine Notation, sondern eine Schnittstelle (z.B. zwischen Piano-Roll und Klangerzeuger).
Das würde im Grunde bedeuten, dass du in einer Top-down-Strategie vorgehst: Du planst zunächst die Struktur des Werkes und füllst sie anschließend mit Inhalt – wobei ich Letzteres vielleicht gleich noch etwas relativieren werde
Nein, ich plane keine Struktur des Werkes, die Struktur entsteht erst während des Formgebungsprozesses.
Ich erkenne diesen Prozess auch in der Musik, insbesondere im Free Jazz. Dort entsteht die Musik oft improvisatorisch,
Komposition entsteht bei mir normalerweise aus der Improvisation. Komposition ist Improvisation mit Korrekturmöglichkeit. Im Idealfall ist man ein so guter Improvisator, daß die Notwendigkeit der Korrektur entfällt.
Ich wähle meist einen anderen Weg: Ich suche nach Regeln, zum Beispiel aus der Musiktheorie, und versuche, diese Regeln im Tonmaterial oder in der Kunst – etwa im Farb- und Substanzmaterial – umzusetzen.
Das würde ich als Voraussetzung ansehen. Kunst von Künstlern, die die Regeln nicht oder nur unzureichend kennen, erlebe ich für mich zumeist als unbefriedigend. Es mag Ausnahmen geben, da stellt sich dann aber oft heraus, daß die Regeln doch unbewußt erlernt wurden.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Am liebsten würde ich dafür eine Renderfarm nutzen, aber als Sozialhilfeempfänger ist das finanziell leider kaum möglich.
Als Erwerbsarbeiter auch nicht, es gibt ein Leben zu führen, und wenn man nicht aufpasst, sogar eins, zwei, wie viele auch immer dazu.

Es sei denn natürlich, du hast dein Hobby zum Beruf gemacht. Aber auch dann gilt: als Selbstständiger ist dein Chefdoppelgespann halt Bank und Finanzamt. Oder du gründest eine AG mit anderen, mit dem Risikokapital von wieder anderen und ihr werdet zufällig ganz groß, dann frisst dir der Staat aus der Hand, damit du nicht nach Übersee gehst (ob es da heute interessante Wirtschaftsstandorte gibt, musst du wissen). Dann hast du nur noch die EU zu fürchten. So oder so ähnlich, offiziell natürlich ganz anders läuft das.

Klar, du kannst dir auch privat ne Renderfarm von AWS, Hetzner etc. klicken. Hast du mal durchgerechnet wie viel dich das kosten würde? 2GB, 2CPU, 40GB gibts heuer ab 5 Euronen im Monat oder so, ich sag nicht bei wem, wär Werbung.

Und wenn dir mal keine eigene Musik einfällt, und du Noten lesen lernen magst (würd ich eher empfehlen als MIDI-Import, ymmv) leih dir aus der Bücherei Noten aus, oder lad sie aus dem Netz herunter. Urheberrecht solltest du grob kennen, wissen, was du darfst, was nicht. MIDI-Files ließ ich nur exportieren in meiner Software, für die, die keine Noten lesen können und die den Klang bestehenden Geräten überlassen wollen. Importieren? Wozu? Textnotation und Lesen traditioneller Notenschrift war mir wichtig, noch wichtiger als musikalischer Ausdruck. Als Nichtmusiker war ich da Kind mit Farbtopf hinter Muttis Gardinen.

Ja, mit TO ("Thread opener") mein ich dich.
 
Grund: Ach, ihr habts ja immer mit dem Rechtsberatungsverbot.
Zuletzt bearbeitet:
MIDI ist mitnichten eine Notation, virtuelle Piano Roll sind lediglich eine Sicht auf ein Subset der MIDI-Daten. Das ist ja ein binäres Datenaustauschprotokoll zwischen Geräten für Musikproduktion.
Ja, MIDI wurde ursprünglich als Austauschformat für Musikinstrumente entwickelt. Die mathematische Notation hingegen ist speziell für Mathematiker gedacht. Da mir jedoch eine grafische Darstellung fehlte, schrieb ich mathematische Formeln einfach wie Programmcode – sehr zum Missfallen meines Mathelehrers. In ähnlicher Weise hätte ich mir gewünscht, MIDI als Ersatz für Notenschrift verwenden zu können.
Wenn auch ein Teil aus einem MIDI-Datenblob in Noten umgewandelt werden können, und ein Teil von jedem General-MIDI-kompatiblen Synthesizer umgesetzt werden.
MIDI enthält in gewisser Weise mehr Informationen als eine herkömmliche Notation. Deshalb ist es nicht möglich, mit LilyPond MIDI-Daten wieder in Noten umzuwandeln, obwohl die Umwandlung von Noten zu MIDI problemlos funktioniert. Für die Rückwandlung von MIDI zu Noten greift man besser auf Programme wie Rosegarden zurück.
Mit SysEx-Blobs sind Menschen wie fast alle Geräte überfordert.
Das Problem hier ist zumeist, dass der Inhalt dieses Protokolls nicht allgemein definiert ist – und außerdem ist es selbst für Uneingeweihte kaum zu entziffern.
Andererseits ist auch bei meiner Notation fraglich, wer Instrumentdefinitionen verstehen soll, außer ein einziges bestimmtes Programm. Hierin ähnelt meine Notation CSound.
Bevor man sich mit der Vielfalt digitaler Musiksprachen auseinandersetzt, sollte zunächst eine Standardisierung der Instrumentendefinitionen angestrebt werden.
Es ist äußerst mühsam, wenn man sich erst in eine Vielzahl unterschiedlicher Programmiersprachen wie CSound, ChucK, SunVox oder SuperCollider einarbeiten muss – nur um überhaupt das Werk eines anderen Künstlers verstehen oder nachvollziehen zu können.
Hinzu kommt ein weiteres Problem, das ich den „Bibliotheks-Floppy-Disk-Effekt“ nennen möchte:
Früher war es üblich – und in gewisser Weise sinnvoll –, Büchern Disketten mit den zugehörigen Programmen beizulegen. Heute jedoch sind diese Datenträger kaum noch lesbar oder nutzbar. Die Inhalte sind dadurch schwer zugänglich geworden, was das Archivieren und Weitergeben digitaler Kunst zusätzlich erschwert.
Notationen sollen, um sich so schimpfen zu lassen, als Primärquelle ohne Hilfsmittel für Menschen lesbar sein.
Notationen als auch Programm Codes sind in erster Linie für Menschen gedacht – auch wenn man das vielleicht nicht sofort vermutet. Sie dienen zunächst als Hilfsmittel für diejenigen, die mit ihnen arbeiten müssen, und erst in zweiter Linie der Ausführung durch Computer. Zwar war das zu Beginn der Informatik anders, doch moderne, höherstufige Programmierung orientiert sich zunehmend an der Verständlichkeit für Menschen
Prima vista während des Spiels legen da bestimmt manche als noch strengeres Kriterium an.
Diese Überlegung führt zurück zur zentralen Frage: Was macht eine Partitur eigentlich gut? Welche konkreten Eigenschaften muss sie besitzen oder erfüllen, um als gelungen zu gelten? Tatsächlich existiert nicht die eine gute Partitur – vielmehr gibt es unterschiedliche gute Partituren, je nach Kontext und Verwendungszweck. In diesem Sinne möchte ich so weit gehen zu behaupten, dass selbst die Neumen-Notation zu den praktikabelsten Formen gehört – insbesondere dann, wenn sie in einer modernen Variante als grafische Partitur wieder aufgegriffen wird.
Und das ist eben genau weshalb ich schrieb "nicht direkt". Könnte man in Anlehnung an "Echtzeit" auch sagen ... ungegenwärtig.
Du sprachst hier also von der Echtzeitverarbeitung von Daten in der Musik. Meiner Ansicht nach lässt sich diese weitgehend vermeiden, wenn man den Rendering-Prozess – ähnlich wie bei Java – in zwei Schritte aufteilt: Zuerst erfolgt das Rendering des eigentlichen Audiomaterials, anschließend dessen interaktive Einbindung in die Form und Struktur des musikalischen Werks.
Deshalb ist notierte elektronische Musik ein Spleen der Programmierer, nicht für Musiker, und diese Ungegenwärtigkeit lässt zweifeln, ob der Begriff der Musik das überhaupt umfassen sollte
Willst du damit sagen, dass elektronische Musik keine ‚echte‘ Musik ist – zumindest dann, wenn sie notiert wurde? Das erscheint mir etwas gewagt, denn ich höre zum Beispiel gerne elektronische Klänge und empfinde sie klar als Musik. Außerdem gibt es ein breites Publikum sowohl für ernste als auch für unterhaltende elektronische Musik.
Aber Archäologen von morgen werden Notationsdateien in Unicode-Text eher finden/lesen können als binäres DAW-Zeug, gar MIDI. Und könnten glauben, das wäre Notation aller Musik gewesen. Ha! ;)
Das Problem ist, dass Archäologen im Müll der Geschichte herumstochern und suchen. Wenn sie sich mit dem beschäftigen, was wir Musik nennen, wird es etwas völlig anderes sein als die Musik, die sie kennen – und auch etwas ganz anderes als das, was sie in unserer Musik finden und fälschlicherweise dafür halten.
 
ja, man muss es mögen. Und zwischendurch kriegt der Hörer dann noch was angenehmes von Schubert oder Bach damit er bis zum Schluss des Konzerts sitzen bleibt.
Das bedeutet also, dass es Menschen gibt, die bevorzugt dissonante Klänge mögen – was aus Sicht der herkömmlichen Musikpsychologie eigentlich ungewöhnlich ist. Meiner Einschätzung nach nehmen diese Menschen Musik nicht harmonisch wahr, sondern eher als ein semiotisches, also zeichenhaftes System, das möglicherweise auch eine semantische Ebene beinhaltet. Allerdings ist das nur meine Vermutung.
Wie soll ich das sehen? Wer es sich nicht leisten kann muss was anderes machen. Das ist bei allem so, was man bezahlen muss. Andererseits ist es dann doch ein recht günstiges Hobby. Im Chor singen kostet meistens nix. Dann macht man eben das.
Würdest du also eine Gesellschaft mit zwei Klassen akzeptieren oder gar unterstützen?
Eigentlich wollte ich das nicht so direkt sagen, aber aus demokratischer Sicht finde ich das sehr problematisch.
Denn heute beginnt das schon bei der Information: Informationen sind zu einem Wirtschaftsfaktor geworden und nicht mehr für alle frei zugänglich.
Das gefährdet meiner Meinung nach den Gedanken der Demokratie.
Jahrhundertelang konnten Leute Orgel lernen ohne eine zu Hause zu haben. Warum sollte das heute anders sein? Außerdem kriegst du für wenige hundert Euro ein ganz akzeptables Keyboard.
Das bedeutet, dass man auch aus deiner Perspektive zu Hause Orgel üben kann – zum Beispiel mit einem einfacheren Keyboard. Diese Idee kann ich nur bestätigen. Allerdings stellt sich die Frage, ob der etwas andere Klang des Keyboards nicht Auswirkungen auf die Artikulationsmöglichkeiten hat, etwa in psychologischer Hinsicht.
Da kann ich dich beruhigen, der Vereinsgedanke wird gestorben sein bevor das Geld alle ist.
Meinst du also, dass unsere Gesellschaft gerade dabei ist, ihr Interesse an Musik zu verlieren? Das fände ich wirklich schade. Oder geht es dir eher darum, dass der Vereinsgedanke selbst vielleicht überholt ist und die Musik-Community stattdessen neue Wege ausprobiert und findet?
Du stellst recht niedrige Ansprüche an eine Elite. Als Elite würde ich jemanden bezeichnen, der bei Jugend Musiziert im Bundeswettbewerb landet.
Mein Anspruch war bewusst einfach und daher eher niedrig. Ich ging davon aus, dass die Elite eine deutlich kleinere Gruppe ist als der Rest der Gesellschaft. Deshalb schätzte ich die Elite auf weniger als ein Zehntel der mir bekannten Gesellschaft – was sicherlich ein sehr bescheidener Anspruch an die Elite darstellt.
Kinderchor, Blockflöte, Schulchor, Musikverein.Kinderchor, Blockflöte, Schulchor, Musikverein.
Vielleicht sollte man hier mal ein Thema eröffnen – am besten direkt in der Polaude-Ecke – über moderne Formen der Musikgesellschaft sowie das Erleben, Schaffen und Ausüben von Musik.
 
Professionelle Kunst hat nie ohne Sponsoring/Querfinanzierung o.ä. funktioniert. Es gibt Menschen, die mehr Geld verdienen oder besitzen als kleine Künstler, und die sollen die Open-Source-Software finanzieren.
Dem kann ich nur zustimmen. Als Sozialhilfeempfänger muss ich auf viele Ideen verzichten – nicht etwa, weil sie sich grundsätzlich nicht finanzieren ließen, sondern weil es mir in meiner Situation schlicht nicht erlaubt ist, solche Finanzierungen eigenständig durchzuführen. Man ist in gewisser Weise zur Unselbstständigkeit gezwungen. Dabei wäre ich durchaus bereit, jeden selbst verdienten Cent – abzüglich meiner notwendigen Ausgaben – ehrlich und gerne abzugeben.
Aber ansonsten könnte ich auch mit Papier und Bleistift komponieren und mit dem Kassettenrekorder aufnehmen.
Du könntest dir also vorstellen, wieder zu einfacheren Methoden zurückzukehren – und sogar ganz ohne moderne Technik auszukommen. Das finde ich besonders bemerkenswert, gerade in einer Zeit, in der selbst Grundschulkinder scheinbar nicht mehr ohne ihr Handy leben können.
Als kleiner Künstler die Softwaremilliardäre noch reicher zu machen, indem man deren Software kauft, ist für mich aber auch keine Lösung.
Du greifst also den Open-Source-Gedanken auf – eine bewusste Alternative zur kommerziellen Softwareindustrie. Genau dieser Ansatz ist auch der Grund, warum ich mich ganz dem Open Source verschrieben habe: aus Überzeugung, mit Leidenschaft und für die Gemeinschaft. Ich bezeichne es als „Hobby“, weil mein persönliches Umfeld oft nicht nachvollziehen kann, dass echte Arbeit nicht zwangsläufig bezahlt sein muss – sie bleibt dennoch Arbeit.
Der Veranstalter zahlt die GEMA-Gebühr sowieso, sobald GEMA-pflichtige Werke gespielt werden. Wenn ich jetzt ein eigenes, nicht GEMA-gelistetes Werk spiele, wird die GEMA-Gebühr für den Veranstalter nicht geringer
Diesen Faktor hatte ich leider völlig außer Acht gelassen: Die GEMA verlangt Gebühren, wo sie nur kann. Eigentlich bewege ich mich immer in einer Grauzone, wenn ich meine Klangwerke – das, was ich für Musik halte – zum Beispiel im UPH vorspiele. Hoffentlich liest die GEMA das nicht, sonst verklagt sie mich womöglich noch nachträglich.
Da meine Werke GEMA-gelistet sind, weiß der Veranstalter zumindest, an wen ein Teil seiner Gebühr geht.
Im Grunde hast du Recht: Wenn die GEMA ohnehin Gebühren erhebt, wäre es nur konsequent, diese Gelder dorthin zu geben, wo sie tatsächlich hingehören. Die GEMA steht Open Music jedoch eher kritisch gegenüber, was diese Entscheidung verständlich macht. Trotzdem bleibt ein Problem bestehen: Die Verteilung der Gelder erfolgt nach einem GEMA-Schlüssel, der avantgardistische Künstler oft benachteiligt. Zudem bestehen weiterhin Schwierigkeiten mit der sogenannten Schöpfungshöhe.
Ganz klares JA! Auch kostenlose Konzerte, Benefizauftritte etc. Für mich muß am Ende die Bilanz stimmen. Ob ich dafür einen Auftritt mehr oder weniger spiele, ist nicht entscheidend. Hauptsache ist, daß ich mit der Musik meine Familie ernähren kann.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, dich mit mir zu unterhalten und dein Wissen kostenlos zur Verfügung stellst. Das finde ich sehr ehrenhaft und großzügig. Wenn du zudem noch kostenlose Konzerte anbietest, ist das wirklich besonders wertvoll, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Ich kann gut verstehen, dass du von deiner Kunst leben möchtest und musst. In meiner Situation ist es leider so, dass ich so nicht wirtschaften darf.
 
Die Piano-Roll war lange vor MIDI in den Musikautomaten und Selbstspielern vorhanden, z.B. bei Welte-Mignon
Ja, da fällt mir zum Beispiel Cornell Nankarow ein. Seinen Namen – richtig geschrieben – sollte ich mir wirklich merken. Er hat seine Werke direkt in die Piano-Roll geschrieben, was damals sehr mühsam war, da man dafür Locher und Pauspapierstreifen verwenden musste. Zum Glück gibt es heute digitale Piano-Rolls, die das deutlich einfacher machen.
Man kann Piano-Roll vom Blatt singen oder spielen, also ist es eine Form Notation.
Meiner Meinung nach bieten Piano-Rolls einen grafisch besonders zugänglichen und benutzerfreundlichen Weg, MIDI-Daten darzustellen. Eigentlich wurden daraus im Laufe der Zeit auch andere Notationsformen abgeleitet.
MIDI ist keine Notation, sondern eine Schnittstelle (z.B. zwischen Piano-Roll und Klangerzeuger).
Ja, MIDI ist im Grunde genommen ein Kommunikationskanal und deshalb semiotischer Natur. Eine Partitur hingegen bezieht sich meist auf den Inhalt selbst und ist daher semantischer Natur – oder nicht?
Nein, ich plane keine Struktur des Werkes, die Struktur entsteht erst während des Formgebungsprozesses.
Das spricht eindeutig dafür, deinen Ansatz als einen Bottom-up-Prozess zu verstehen. Du beginnst offenbar mit den musikalischen Elementen, den Klängen, und testest, wie sie miteinander harmonieren.
Komposition entsteht bei mir normalerweise aus der Improvisation. Komposition ist Improvisation mit Korrekturmöglichkeit. Im Idealfall ist man ein so guter Improvisator, daß die Notwendigkeit der Korrektur entfällt.
Ich finde, das ist ein schöner Weg, Musik zu machen. Lange Zeit dachte ich, dass ein Komponist in seinem Kämmerchen sitzt, improvisiert und ausprobiert, und anschließend nur das Gute und Gelungene notiert, woraus dann die Partitur entsteht. Mein eigener Prozess sieht jedoch anders aus: Ich gebe dem Computer bestimmte Regeln und Rahmenbedingungen vor, damit er mir verschiedene Ergebnisse präsentiert, aus denen ich dann auswähle.
Das würde ich als Voraussetzung ansehen. Kunst von Künstlern, die die Regeln nicht oder nur unzureichend kennen, erlebe ich für mich zumeist als unbefriedigend. Es mag Ausnahmen geben, da stellt sich dann aber oft heraus, daß die Regeln doch unbewußt erlernt wurden.
Ich denke, dass uns das Medium, in dem wir eine Kunstform ausüben – in diesem Fall Musik – bestimmte Regeln und Bedingungen vorgibt. Diese Regeln beeinflussen, wie wir ein Werk gestalten. Selbst Künstler, denen diese Regeln nicht bewusst sind, folgen ihnen meist unbewusst. So kann man zum Beispiel bewusst Konsonanzen verwenden oder sie einfach setzen, weil sie sich gut anhören.
 
die bevorzugt dissonante Klänge mögen
wie kommst du auf "bevorzugt"
semiotisches, also zeichenhaftes System, das möglicherweise auch eine semantische Ebene beinhaltet. Allerdings ist das nur meine Vermutung.
Meine Vermutung ist, dass sich 99% dieser Hörer darüber überhaupt keine Gedanken machen.
Würdest du also eine Gesellschaft mit zwei Klassen akzeptieren oder gar unterstützen?
Wie kommst du denn darauf? Ich habe doch grade beschrieben, wie Menschen ungeachtet ihrer finanziellen Möglichkeiten Musik machen können? Das ist genau das Gegenteil von zwei Klassen.
Informationen sind zu einem Wirtschaftsfaktor geworden und nicht mehr für alle frei zugänglich
durch das Internet haben wir wesentlich mehr Informationen zu Verfügung als früher. Wenn ich die Leute lieber Verschwörungstheorien auf X reinziehen statt irgendwo fundierte Artikel zu lesen, dann liegt das nicht an der Menge der Information
der etwas andere Klang des Keyboards nicht Auswirkungen auf die Artikulationsmöglichkeiten hat
Durchaus. Es ist einfach nur eine zusätzliche Möglichkeit zu üben. Wenn ich zu Hause übe ist das auch was anderes als wenn ich das gleiche im Orchester spiele. Trotzdem übe ich zu Hause. Wenn du das vermeiden willst kansnt du auch wie die letzten 800 Jahre zum Üben in die Kirche gehen und dir überlegen, ob die leere Kirche irgendwelche Auswirkungen auf dein Spiel hat.
dass der Vereinsgedanke selbst vielleicht überholt ist
eben dieses
Elite auf weniger als ein Zehntel
Wenn du schon Leute zur Elite zählst, nur weil sie zwei Jahre Klarinettenunterricht hatten, und das auf andere Betätigungsfelder überträgst, dann hast du locker 95% der Bevölkerung in deiner Elite.
Vielleicht sollte man hier mal ein Thema eröffnen
yep. Es steht dir frei.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

dass ein Komponist
"ein Komponist" gibt es nicht. Es gibt auch welche die vorne anfangen und hinten auf hören zu schreiben und dann ein fertiges Stück vor sich haben. Andere passen ihr Stück noch an wenn sie es das erste Mal von einem echten Orchester gespielt hören. Andere sammeln Musikschnipsel die sie dann zusammensetzen.
bestimmte Regeln und Bedingungen vorgibt.
Es gibt so viele Regeln, aus denen du ja frei wählen kannst, dass es eigentlich so ist als ob es keine gäbe. Bzw du kannst dein Regelwerk frei aussuchen oder selbst ein eigenes aufstellen.
Viele suchen sich auch Regeln, damit sie nicht orientierungslos in der Gegend rumeiern.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Eigentlich bewege ich mich immer in einer Grauzone, wenn ich meine Klangwerke – das, was ich für Musik halte – zum Beispiel im UPH vorspiele. Hoffentlich liest die GEMA das nicht, sonst verklagt sie mich womöglich noch nachträglich.
Warum das denn? Wenn du deine Musik nicht bei der GEMA gemeldet hast kriegst du kein Geld dafür und der Veranstalter muss auch nichts an die GEMA zahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Erwerbsarbeiter auch nicht, es gibt ein Leben zu führen, und wenn man nicht aufpasst, sogar eins, zwei, wie viele auch immer dazu.
Du meinst also, jeder von uns hat seine finanziellen Sorgen. Eigentlich müsste ich mich da ausnehmen, denn ich bin nicht einfach nur Sozialhilfeempfänger, sondern aufgrund einer Krankheit dauerhaft nicht in der Lage, am regulären Arbeitsmarkt teilzunehmen. Deshalb bin ich finanziell abgesichert – allerdings nur, weil es finanziell nicht schlimmer geht.
Es sei denn natürlich, du hast dein Hobby zum Beruf gemacht.
Ja, das wäre wohl der Lebenstraum: Wegen meiner aktuellen Situation darf ich einfache Arbeiten wie Tütenkleben erledigen – und in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit Informatik, Musik, Kunst und Philosophie. Ein ziemlich widersprüchlicher Zustand.
Aber auch dann gilt: als Selbstständiger ist dein Chefdoppelgespann halt Bank und Finanzamt.
Heutzutage ist selbst der Chef nicht mehr völlig unabhängig – fast jeder untersteht jemandem, der Anweisungen gibt, und muss Rechenschaft ablegen. Vielleicht trifft das bei einem reinen Hobby nicht zu, doch selbst dort spielen äußere Einflüsse eine Rolle.
Oder du gründest eine AG mit anderen, mit dem Risikokapital von wieder anderen und ihr werdet zufällig ganz groß, dann frisst dir der Staat aus der Hand, damit du nicht nach Übersee gehst (ob es da heute interessante Wirtschaftsstandorte gibt, musst du wissen).
Heute hat das ganz große Kapital die eigentliche Macht. Angeblich liegt die Macht in unserer Demokratie – laut Grundgesetz in den Händen des Volkes. Tatsächlich jedoch kontrolliert das Großkapital diese Macht. Vielleicht sehe ich das so, weil ich mich in gewisser Weise als Kommunist betrachte. Doch ich glaube nicht, dass man das sein muss, um diese Realität zu erkennen.
Dann hast du nur noch die EU zu fürchten.
Wir entfernen uns langsam vom Thema Musik und Kunst, aber was genau steckt eigentlich hinter der Kritik an der EU? Einige Länder sind ja bereits vor Jahren wieder aus der EU ausgetreten. War die Idee der EU oder ihre Umsetzung wirklich so problematisch?
So oder so ähnlich, offiziell natürlich ganz anders läuft das.
Noch einmal kurz zum Politischen – danach sollten wir wieder zur Musik und Kunst zurückkehren. Natürlich fühle ich mich wegen solcher Kritik manchmal wie ein Kommunist, auch wenn ich es eigentlich nicht bin. Man muss da schon differenzierter denken. Amerikanisch bin ich auf keinen Fall, vor allem nicht im Vergleich zu Trump.
Klar, du kannst dir auch privat ne Renderfarm von AWS, Hetzner etc. klicken. Hast du mal durchgerechnet wie viel dich das kosten würde? 2GB, 2CPU, 40GB gibts heuer ab 5 Euronen im Monat oder so, ich sag nicht bei wem, wär Werbung.
Wenn ich solchen Angeboten wirklich trauen könnte, wäre es für mich möglich, mir drei oder vier kleine Renderer pro Monat zu leisten. Dann könnte ich vielleicht wirklich kreativ mit Blender arbeiten. Für die Musik reicht es bei mir im Moment noch, ohne solche Extras auszukommen.
Und wenn dir mal keine eigene Musik einfällt, und du Noten lesen lernen magst (würd ich eher empfehlen als MIDI-Import, ymmv) leih dir aus der Bücherei Noten aus, oder lad sie aus dem Netz herunter.
Da hast du recht: Im Internet und in der Bücherei gibt es viele kostenlose Quellen. Allerdings ist es in meiner Unibibliothek so, dass die neuesten elektronischen Werke nur den Studierenden zugänglich sind. Es entsteht dadurch eine Art dritte Nutzergruppe – Menschen, die alles erhalten, um optimale Leistungen zu erbringen. Entschuldige, das klingt jetzt wieder ziemlich politisch.
Urheberrecht solltest du grob kennen, wissen, was du darfst, was nicht.
Man sollte nicht unbedingt dem Spruch ‚legal, illegal, scheißegal‘ folgen. Häufig gerät man jedoch in eine Grauzone: Darf ich zum Beispiel laut Musik im UPH hören, oder gilt das bereits als öffentliche Aufführung, die gema-pflichtig ist?
MIDI-Files ließ ich nur exportieren in meiner Software, für die, die keine Noten lesen können und die den Klang bestehenden Geräten überlassen wollen.
Zu Beginn dieses Themas war ich der Ansicht, dass MIDI und Sonogramme optimale Partituren darstellen müssten. Inzwischen bin ich jedoch der Meinung, dass eine Partitur mehr Eigenschaften enthalten muss, als diese beiden Formate bieten können.
Wozu? Textnotation und Lesen traditioneller Notenschrift war mir wichtig, noch wichtiger als musikalischer Ausdruck. Als Nichtmusiker war ich da Kind mit Farbtopf hinter Muttis Gardinen.
Das verstehe ich nicht ganz. Versuchst du zu sagen, dass du zunächst einfach laienhaft herumprobiert hast, weil es dir wichtig war, den Gehalt eines Musikwerks anhand der dazugehörigen Partitur lesen zu können? Ich selbst habe beim Notenlesen auch oft Schwierigkeiten. Bisher habe ich mir noch nicht die Fähigkeit angeeignet, aus den Noten den Charakter der Klänge herauszulesen – und genau das ist für mich der Kern des Notenlesens.
 
Darf ich zum Beispiel laut Musik im UPH hören, oder gilt das bereits als öffentliche Aufführung, die gema-pflichtig ist?
wie schon gesagt, wenn es deine eigene Musik ist, die du nicht bei der GEMA gemeldet hast, dann brauchst du auch nichts an die GEMA zu bezahlen
wenn du laut Musik anderer Leute hörst und das mit einer Lautsprecheranlage in einem Raum machst, in dem sich "rein zufällig" außer dir noch 200 andere Leute befinden, dann vielleicht eher schon
Sonogramme optimale Partituren
ein Sonogramm gibt mir keinerlei Aufschluss darüber, wie die Musik zu erzeugen ist, ist also auch keine bessere Partitur als ein mp3 File. Im Gegenteil, bei einem mp3 weiß ich zumindest wie es klingen muss
 
wie kommst du auf "bevorzugt"
Ich denke, dass Hörer, die solche Musik mögen, besonders interessiert daran sind, sie zu hören. Da es jedoch schwierig ist, Zugang zu dieser Musik zu bekommen, ist ihr Wunsch, sie zu finden und zu hören, umso größer.
Meine Vermutung ist, dass sich 99% dieser Hörer darüber überhaupt keine Gedanken machen.
Ich wollte nur versuchen zu verstehen, was andere Hörer besonders an dieser Musik schätzen. Du hingegen glaubst, dass sie vor allem ihr emotionales Hörvergnügen dazu bringt - oder.
Wie kommst du denn darauf? Ich habe doch grade beschrieben, wie Menschen ungeachtet ihrer finanziellen Möglichkeiten Musik machen können? Das ist genau das Gegenteil von zwei Klassen.
Dann habe ich dich wohl falsch verstanden. Du meinst also, dass in unserer Zeit eine Demokratisierung des Musikmachens stattgefunden hat. Das finde ich spannend, und ich hoffe, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, sodass die Musik nicht wieder nur einer kleinen Elite vorbehalten bleibt.
durch das Internet haben wir wesentlich mehr Informationen zu Verfügung als früher.
Das Internet spielt eine zentrale Rolle bei der Demokratisierung des Zugangs zu Informationen. Dennoch sind die aktuellsten und meist wertvollsten Informationen häufig nur gegen Bezahlung verfügbar. Gleichzeitig muss der Informationsgeber jedoch seinen Lebensunterhalt verdienen, was die Monetarisierung dieser Inhalte nachvollziehbar macht.
Wenn ich die Leute lieber Verschwörungstheorien auf X reinziehen statt irgendwo fundierte Artikel zu lesen, dann liegt das nicht an der Menge der Information
In gewisser Weise glaube ich, dass es an der schieren Menge der Informationen liegt – genauer gesagt an einem Übermaß – und an ihrer oft befremdlichen Qualität, die es den Menschen nahezu unmöglich macht, daraus wirklich sinnvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
 
Durchaus. Es ist einfach nur eine zusätzliche Möglichkeit zu üben.
Was das Üben des Musizierens angeht, glaubst du, dass es ausreicht, zunächst einfachere Instrumente zu verwenden, bevor man später auf die eigentlichen Instrumente umsteigt? Das kann ich gut nachvollziehen – schließlich übt man ja auch nicht gleich auf einer edel Geige.
Wenn ich zu Hause übe ist das auch was anderes als wenn ich das gleiche im Orchester spiele.
Auch ein gutes Argument – es ist ja sonst praktisch unmöglich zu üben, wenn dazu immer das ganze Orchester nötig ist. Auf der anderen Seite steht natürlich, dass viele Musiker einfach eine Begleitung vom Band nehmen – die ist dann nicht so qualitativ, aber immerhin praktikabler.
Wenn du das vermeiden willst kansnt du auch wie die letzten 800 Jahre zum Üben in die Kirche gehen und dir überlegen, ob die leere Kirche irgendwelche Auswirkungen auf dein Spiel hat.
Das Problem ist, dass die Einflüsse bei einer tatsächlichen Aufführung – besonders vor Publikum – ganz anders sind als beim Üben. Früher war es etwas Besonderes, in der Kirche zu üben. Heute ist das kaum noch möglich, da der Kirchenraum heutzutage vor allem ein Ort der Ruhe und Besinnung sein soll.
Du hältst den Vereinsgedanken für überholt, doch ich bin überzeugt von der Kraft und dem Potenzial der Community. Allerdings unterscheidet sich diese deutlich vom traditionellen Vereinsgedanken – wie siehst du das?
Wenn du schon Leute zur Elite zählst, nur weil sie zwei Jahre Klarinettenunterricht hatten, und das auf andere Betätigungsfelder überträgst, dann hast du locker 95% der Bevölkerung in deiner Elite.
Man könnte es so sehen: Es heißt, jeder Mensch sei ein Künstler - so gesagt von Joseph Beuys. Daraus lässt sich ableiten, dass jeder Mensch Teil einer Art Elite sein könnte. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass jeder auf seinem ganz speziellen Gebiet Experte ist.
yep. Es steht dir frei.
Bei Gelegenheit werde ich ein Thema eröffnen mit dem Titel: ‚Heutige Musikkultur – unter besonderer Berücksichtigung von Musikvereinen und Communities.
"ein Komponist" gibt es nicht. Es gibt auch welche die vorne anfangen und hinten auf hören zu schreiben und dann ein fertiges Stück vor sich haben.
Das waren genau die beiden Wege, die ich gesehen habe, um zu einem Musikwerk zu gelangen. So habe ich mir den Prozess des Komponierens vorgestellt – als eine Entscheidung zwischen diesen Möglichkeiten. Wie seht ihr das? Welchen Weg geht ihr, um ein Werk zu erschaffen?
Andere passen ihr Stück noch an wenn sie es das erste Mal von einem echten Orchester gespielt hören.
Der Dialog zwischen dem Komponisten und dem Orchester ist ein wesentlicher Aspekt ihrer Zusammenarbeit. Ein solcher Austausch ist wertvoll, da der Komponist von der praktischen Erfahrung der Musiker profitieren kann. Gleichzeitig ermöglicht er den Musikern, die künstlerische Idee des Komponisten besser zu verstehen und umzusetzen.
Andere sammeln Musikschnipsel die sie dann zusammensetzen.
Dieser Prozess ist mir vor allem aus der Musique Concrète bekannt. Dabei wird mit einzelnen Geräuschen gearbeitet, wobei ihre semiotisch-semantische Bedeutung berücksichtigt wird.
Es gibt so viele Regeln, aus denen du ja frei wählen kannst, dass es eigentlich so ist als ob es keine gäbe.
Es könnte sogar die Regel geben, dass es keine Regeln gibt. In diesem Fall rückt die Regel des direkten Mediums in den Vordergrund. Ansonsten hängt alles von der künstlerischen Idee ab und davon, wie diese in Regeln gefasst werden kann – ebenso wie von der Epoche, der Kultur und der Psychologie, in der musiziert wird.
Bzw du kannst dein Regelwerk frei aussuchen oder selbst ein eigenes aufstellen.
Wie gesagt, kommt es vor allem darauf an, den Prozess so zu gestalten, dass die künstlerische Idee durch klare Regeln zur Strukturierung des Materials umgesetzt wird – dsas ist wie ich es normalerweise handhabe.
Viele suchen sich auch Regeln, damit sie nicht orientierungslos in der Gegend rumeiern.
Das erinnert mich an ein bekanntes Problem: Neuronale Netze wurden bereits häufig darauf programmiert, Musik zu generieren. Dabei stoßen sie jedoch auf die Herausforderung, dass sie in einer unstrukturierten Menge möglicher Ergebnisse operieren. Es wäre daher hilfreich, wenn diese Netze sich an bestimmten Regeln orientieren könnten – sozusagen wie an Leitplanken –, um die Ergebnisse besser zu steuern.
Warum das denn? Wenn du deine Musik nicht bei der GEMA gemeldet hast kriegst du kein Geld dafür und der Veranstalter muss auch nichts an die GEMA zahlen.
Ich könnte meine Musik praktisch jederzeit und frei vorspielen. Trotzdem gibt es Probleme, wenn diese Musik im Radio gespielt werden soll. Denn man muss ausdrücklich nachweisen, dass man die Rechte an der Musik besitzt – wobei ich mich frage, wie man das überhaupt nachweisen soll.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

wie schon gesagt, wenn es deine eigene Musik ist, die du nicht bei der GEMA gemeldet hast, dann brauchst du auch nichts an die GEMA zu bezahlen
wenn du laut Musik anderer Leute hörst und das mit einer Lautsprecheranlage in einem Raum machst, in dem sich "rein zufällig" außer dir noch 200 andere Leute befinden, dann vielleicht eher schon
Den Wink mit dem Zaunpfahl, der rein zufällig anwesenden 200 anderen Leuten gilt, kann ich gut verstehen – das ist wie mit der rein zufällig auf der Toilette vom Lehrer vergessenen CD mit Windows Office.
ein Sonogramm gibt mir keinerlei Aufschluss darüber, wie die Musik zu erzeugen ist, ist also auch keine bessere Partitur als ein mp3 File. Im Gegenteil, bei einem mp3 weiß ich zumindest wie es klingen muss
Wir hatten ja bereits besprochen, dass die Partitur so gestaltet sein muss, dass sie zurück in Musik übersetzt oder nach ihr reproduziert werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
zunächst einfachere Instrumente zu verwenden,
Natürlich sollte man bei Dreijährigen in der musikalischen Früherziehung lieber mit Rasseln anfangen als mit Trompeten.
die eigentlichen Instrumente umsteigt?
Aber ansonsten gibt es keine einfachen Instrumente. Schon das angebliche Anfängerinstrument Blockflöte kann man studieren und es ist sehr aufwändig zu beherrschen wenn man ordentlich intonieren will. Die Zeiten, wo man im Musikverein erst Klarinette lernen musste bevor man Saxophon spielen durfte sind auch schon lange vorbei. Das hat weder der Klarinette genützt noch dem Saxophon und dem Verein schon gar nicht.
Aber mit einer Geige, und nicht mit einem Schuhkarton mit nem Gummi drum.
da der Kirchenraum heutzutage vor allem ein Ort der Ruhe und Besinnung sein soll.
Das war er früher auch schon. Außerdem ist er heute eher ein Raum der Feier und der Freude. Und du kriegst vom Kantor einen Schlüssel, wenn du Orgelunterricht nimmst.
wie siehst du das?
Ich bin in mehreren Vereinen und Eherenämtern aktiv. Du solltest eher die fragen, die das nicht sind.
jeder Mensch sei ein Künstler - so gesagt von Joseph Beuys.
Die Begriffe Elite und Künstler verlieren jegliche Bedeutung, wenn das jeder ist. Außerdem kriegt Beuys trotzdem ein paar Millionen für einen Fettfleck in einer Badewanne und ich nur Ärger mit meiner Frau.
mir vor allem aus der Musique Concrète bekannt
Ich meinte das Sammeln von musikalischen Ideen, Melodiefragmenten etc. Nicht sowas wie Samples.
Es wäre daher hilfreich,
Naja, man sollte der KI schon sagen ob man eine Klaviersonate oder ein Technorave haben will.
wobei ich mich frage, wie man das überhaupt nachweisen soll.
In deinem konkreten Fall wird sich kein Musikredakteur bei dir melden "hey ich will dich spielen, weis mal nach dass das von dir ist". Und wenn hättest du immer noch deinen Programmcode. Für alle anderen Fälle wirst du hier dutzende von Threads finden.
 
Natürlich sollte man bei Dreijährigen in der musikalischen Früherziehung lieber mit Rasseln anfangen als mit Trompeten.
a, ich weiß – alles andere wäre, als würde man Perlen vor die Säue werfen. Man sollte stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Fähigkeit des Musizierenden und der Qualität des Instruments wahren.
Aber ansonsten gibt es keine einfachen Instrumente. Schon das angebliche Anfängerinstrument Blockflöte kann man studieren und es ist sehr aufwändig zu beherrschen wenn man ordentlich intonieren will.
Man kann selbst die einfachsten Dinge durch kontinuierliche Steigerung und Entwicklung zu einer hohen Kunst formen. Besonders treffend finde ich den Satz: ‚Wenn du etwas zehn Minuten lang beherrschst, versuche es eine Stunde lang zu machen.‘ Vor allem in Asien ist es üblich, auf diese Weise Alltägliches zu einer Kunst zu erheben.
Die Zeiten, wo man im Musikverein erst Klarinette lernen musste bevor man Saxophon spielen durfte sind auch schon lange vorbei
Ich hatte eine ähnliche Regelung im Kopf und dachte daher immer, dass der Musiktheorie-Unterricht voraussetzt, dass man Klavierspielen kann. Deshalb fühlte ich mich oft ausgeschlossen – schließlich muss ich das Spielen dem Computer überlassen.
Das hat weder der Klarinette genützt noch dem Saxophon und dem Verein schon gar nicht.
Ich bin weiterhin überzeugt, dass ich – trotz meiner Abhängigkeit vom Blindenstock – in der Lage bin, gute Musik zu schaffen. Denn genau das sehe ich als Teil eines modernen Weges. Ein anderer, ebenso spannender Ansatz besteht darin, der Künstlichen Intelligenz die Entwicklung von Musik zu überlassen – und im kreativen Dialog mit ihr neue Klänge entstehen zu lassen.
Aber mit einer Geige, und nicht mit einem Schuhkarton mit nem Gummi drum.
Zum Lernen und Üben von Musik sind nicht unbedingt die besten Instrumente erforderlich. Auch einfachere Modelle können ihren Zweck erfüllen – wichtig ist jedoch, dass sie eine gewisse Grundqualität aufweisen.
Das war er früher auch schon. Außerdem ist er heute eher ein Raum der Feier und der Freude. Und du kriegst vom Kantor einen Schlüssel, wenn du Orgelunterricht nimmst.
Also könnte es vielleicht schon schön sein, dem Organisten beim Orgelüben zuzuhören – aber zum Üben an der Orgel muss man das Orgelspiel ernsthaft betreiben und ein gewisses Grundtalent dafür besitzen.
Ich bin in mehreren Vereinen und Eherenämtern aktiv. Du solltest eher die fragen, die das nicht sind.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich eher zu der einen oder der anderen Gruppe gehöre. Einerseits bin ich keinem Verein direkt angeschlossen und habe auch kein Ehrenamt. Andererseits biete ich im UPH hier in Essen kostenlosen Unterricht an, bei dem ich die kreative Nutzung des Computers vermittle. Dabei würde ich mich freuen, wenn mir jemand gelegentlich ein Mittagessen ausgeben würde.
Die Begriffe Elite und Künstler verlieren jegliche Bedeutung, wenn das jeder ist. Außerdem kriegt Beuys trotzdem ein paar Millionen für einen Fettfleck in einer Badewanne und ich nur Ärger mit meiner Frau.
Es ist eine denkwürdige Geschichte mit der Putzfrau und der Fettecke im Heizkörper, die eine unerwartet lustige Folge hatte: Seitdem wird diese Ecke tatsächlich als Kunst betrachtet. Meiner Meinung nach hat die Putzfrau ganz verständlich gehandelt. Dieses Ereignis hat zudem deutlich gemacht, wie wichtig es heute ist, Menschen behutsam an Kunst heranzuführen.
Ich meinte das Sammeln von musikalischen Ideen, Melodiefragmenten etc. Nicht sowas wie Samples.
Ich habe das zum Teil falsch verstanden, da ich zunächst vom Sampeln ausgegangen bin. Allerdings ist das Sammeln musikalischer Ideen ebenfalls eine gute Technik. Diese Methode habe ich bisher eher im Bereich der textlichen Kunst vremutet.
Naja, man sollte der KI schon sagen ob man eine Klaviersonate oder ein Technorave haben will.
Mir ging es darum, dass der Möglichkeitsraum – auch Suchraum genannt – durch bestimmte Gesetze und Regeln eingeschränkt werden kann. Dadurch lassen sich schneller passendere Ergebnisse erzielen.
In deinem konkreten Fall wird sich kein Musikredakteur bei dir melden "hey ich will dich spielen, weis mal nach dass das von dir ist".
Ich bin noch weit davon entfernt, mit meinen musikalischen Werken berühmt zu werden. Deshalb muss ich selbst aktiv auf die Menschen zugehen, die dafür wichtig sind. Trotzdem denke ich, dass bei der Veröffentlichung meiner Werke die Frage des Urheberrechts eine große Rolle spielt.
Und wenn hättest du immer noch deinen Programmcode.
Das Problem beim Urheberrecht und der Schöpfungshöhe besteht darin, dass die GEMA bisher keine Programmcode-Einreichungen akzeptiert. Meiner Meinung nach ist das ein Missstand, der dringend behoben werden sollte.
Für alle anderen Fälle wirst du hier dutzende von Threads finden.
Ja, es gibt viele unterschiedliche Ansichten und Meinungen in der Diskussion. Doch gerade bei rechtlichen Problemen ist das oft wenig hilfreich.
 
Deshalb ist es nicht möglich, mit LilyPond MIDI-Daten wieder in Noten umzuwandeln, obwohl die Umwandlung von Noten zu MIDI problemlos funktioniert. Für die Rückwandlung von MIDI zu Noten greift man besser auf Programme wie Rosegarden zurück.
Es beginnt schon damit, hört damit aber noch lange nicht auf, dass MIDI keine Takte kennt. Klar könnte man argumentieren, das kannte Alte Musik auch nicht, aber MIDI ist ja nicht dediziert für Alte Musik.

Traditionelle Notenschrift enthält viel mehr Informationen, die auf schnelles Erfassen durch geübte menschliche Interpreten ausgerichtet ist, und die für Maschinen (MIDI) auf einzelne Controllerparameterwerte heruntergebrochen werden müssen. Etwa auf die Velocity, der Geschwindigkeit des Tastendrucks, seiner Stärke. Daraus Takttrennung und Taktart zu rekonstruieren ist nur intellektuell zu machen, aber dafür gibts bestimmt bald ne K. I.! :rolleyes:(scnr)

Deshalb ist ein Weg leichter als der zurück, das ist wie bei einer Bergflanke. Deshalb entschied ich mich, auf automatischen MIDI-Import zu verzichten. Die Rückübersetzbarkeit zu traditioneller Notenschrift wollte ich machbar halten, das war mir wichtiger als MIDI in meine Notation zu gießen.
Bevor man sich mit der Vielfalt digitaler Musiksprachen auseinandersetzt, sollte zunächst eine Standardisierung der Instrumentendefinitionen angestrebt werden.
Standardisierung geht nur, wenn Stakeholder mit kommerzieller Gewinnabsicht zusammenkommen und von einer Standardisierung mehr profitieren, als wenn jeder sein Süppchen kocht. Die fragen zunächst aber zurecht: Wie schützen wir unsere Investitionen? Wenn man eine Performance mit anderem Gerät exakt reproduzieren kann, haben Hersteller ein Problem. Das wollen die gar nicht. Von daher wünsch dir nen Ritt auf nem Pegasus, das ist genauso unmöglich, würde aber mehr Spaß machen.

Daher wäre es erst mal gut, würde sich die notationsbasierte Konstruktion von elektronischer "Musik", damit einhergehend Rendering ohne Echtzeitanspruch etablieren. Muss andere Produktionsarten von Musik nicht verdrängen, aber ein Fuß in der Tür wäre schon mal nicht schlecht. Wenn auch das eher unwahrscheinlich ist, wenn Sinn und Zweck schon nicht anerkannt werden; aber ohne das brauchen wir über Standardisierung kaum nachdenken.

Versuchst du zu sagen, dass du zunächst einfach laienhaft herumprobiert hast, weil es dir wichtig war, den Gehalt eines Musikwerks anhand der dazugehörigen Partitur lesen zu können?
Notenlesen hab ich als Beifang aus Chorsingen und Musik- und Klavierunterricht gelernt. Ob ich den Gehalt eines Werks erfasste, durfte mir in der Künstlerrolle vollkommen egal sein. Ob ich "Künstler" unter Künstlern anerkannt war ist eine andere Frage ... aber wichtig?

Die Komponisten der von mir vertonten Werke waren alle tot, konnten mir nicht den Knüppel übern Schädel ziehen, und über "Banause!"-Rufe Schultern zu zucken fiel mir relativ leicht. Wofür ich kein Händchen haben dürfte, ist musikalischer Ausdruck, weil das ohnehin nur in Echtzeit geht, nach Jahrzehnten disziplinierter Übung (oder Talent?). In Notation lassen sich Gestaltungshinweise festhalten und von da – will man den maschinellen Weg über das statische Audiorendering gehen – erledigt Mathematik und Programmierung den Rest. Der jedes Mal gleich ist, daher ist es technisch gesehen unnötig diese Renderings im Audioformat weiterzugeben, die Notation genügt eigentlich.

Ja, der elektronischen Musik stehe ich ambivalent gegenüber. Schaffenskraft der Industrie überlassen ist so komfortabel, man muss ja gar nicht üben, wie fein, wie fein. Dafür muss man sich mit Kabellagen, Rackaufbau, Inkompatibilitäten und Softwarelizenzen rumschlagen.

Aber aufgrund eigener Behinderung kann ich nun mal entweder Musik machen, wie auch immer, und echte Musiker sollen lachen, oder aber ewig nach einer Lehrperson fürs bevorzugte Instrument suchen, die zugleich Ergotherapeutin ist, zumindest mir nicht irgendwann mit einem Geduldfadenriss-Schadenregress kommt und einem Katalog all meiner Störungen. Danke und tschüss. Kling ich ordentlich frustriert? Gut.

Auf der anderen Seite steht natürlich, dass viele Musiker einfach eine Begleitung vom Band nehmen
Straßenmusiker mit Bluetooth-Boombox im Hinterhalt, worüber sie sich begleiten lassen, bekommen von mir Geld einmal in hundert Jahren.
 
MIDI enthält in gewisser Weise mehr Informationen als eine herkömmliche Notation. Deshalb ist es nicht möglich, mit LilyPond MIDI-Daten wieder in Noten umzuwandeln,...
MIDI ist für dich genau richtig, weil Du sowieso elektronisch produzieren, speichern und performen wirst.

Deine Fantasterei über Notation führt garantiert zu rein gar nichts.
Du kannst ja trotz der Nachfragen und deiner langen Textproduktion (als Ausdruck des Nachdenkens) noch nicht einmal sagen, wozu eine Notation für dein Vorhaben konkret sinnvoll sein soll.

Also sei doch so gut und fange endlich mit dem Musik machen an.

Gruß Claus
 
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Das Problem beim Urheberrecht und der Schöpfungshöhe besteht darin, dass die GEMA bisher keine Programmcode-Einreichungen akzeptiert. Meiner Meinung nach ist das ein Missstand, der dringend behoben werden sollte.
Ja, es gibt viele unterschiedliche Ansichten und Meinungen in der Diskussion. Doch gerade bei rechtlichen Problemen ist das oft wenig hilfreich.

Für viele rechtliche Fragen -u.a. auch zur GEMA - findet man hier Diskussionen: https://www.musiker-board.de/forum/musikbusiness.131/

Zur GEMA hat man versucht mit c3s eine Alternative zu gründen. Nachdem man dort aber seit 10 Jahren nicht vorwärts gekommen ist, und die Lebenszeit leider nicht unendlich ist, führt letztlich z.Zt. kein Weg an der GEMA vorbei.

Viele Grüße,
McCoy
 
Du kannst ja trotz der Nachfragen
Meinst du mich oder den TO? Ich habe hier nur mit dem TO gesprochen, für dich zum Mitlesen oder Skippen, wie du magst. Von mir aus können wir die Unterhaltung per PN weiterführen, @ComputerArtist_ThL , damits andere nicht stört.

Da ich keine Musik mehr mache und das Projekt auf Eis liegt aus Gründen, die schon das Hanon-47-Beispiel für mich zu einer Herausforderung machen, soll es dabei bleiben.

Ab.
 

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