Notation von Strophen mit unterschiedlicher Metrik

drowo
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Hi, ich habe folgendes "Problem":

In einer Partitur ist die Instrumental-Notation der Abfolge Strophe -> pre-Chorus -> Chorus zweimal gleich, dass ich locker mit Wiederholungszeichen arbeiten könnte .... wenn da "ber böse Gesang" nicht wäre. In Strophe 1 und 2 ist das Metrum zwar im Großen und Ganzen gleich aber immer wieder leicht abweichend, teils wegen des Textes oder auch um bewußt Abwechslung reinzubringen (was ist langweiliger als wenn beide Strophen exakt gleich sind?). Die Abweichungen reduzieren sich übrigens nicht auf einen Takt sondern sind immer wieder eingestreut. Mit Voltas wird man hier nicht glücklich.

Ich habe verschieden Möglichkeiten ausprobiert und wollte mal hören wie ihr das so macht oder was so "usus" ist:

A) Wiederholungszeichen weg und Ausnotieren: die Partitur wird gleich doppelt / dreimal so lang, aber man kann jede Nuance notieren
B) Die Notatation als "metrische Fusion" der beiden Strophen: manche Noten haben dann in einer der Strophen keinen Text, oder zwei 8tel Noten die in einer Strophe zwei Silben haben werden in der anderen Strophe zu einem 4tel gebunden usw. Für kleinste Abweichunge gerade noch akzeptabel, aber wird schnell unübersichtlich. Wird dann auch mal die Melodieführung veriiert dann hat man Intervalle wo eigenlicht Einzelnoten gesungen werden. Das Notenbild ist alles andere als Übersichtlich.
C) Nur die erste Strophe notieren und die restichen weglassen: die zweite (3. ...) Strophe wird als Textblock am Ende der Partitur ohne Noten geschrieben und es der Transferleistung des Sängers überlassen diese umzusetzen :) Funktioniert nur für kleinste Metrikanpassungen welche sich einigermaßen offensichtlich aus dem Text ergeben. Für komplexere Variationen hilft nur noch der Verweise auf die Demoaufnahmen.
D) Die zusätzlichen Strophen werden ohne Instrumentalbegleitung hinten dran gehängt, am besten noch abgesetzt von der Gesamtpartitur. Wenn auf Papier notiert oder die Notationssoftware über eine Funktion "Leere Systeme verbergen" verfügt ergibt sich so eine recht kompakte Partitur. Ob das allerdings der "reinen Lehre" entspricht bin ich mir nicht sicher.

Was macht ihr den in so einem Fall? Gibt es eventuell noch weitere Möglichkeiten?

Liebe Grüße,

drowo
 
Eigenschaft
 
Ein verbreitetes Verfahren ist:
E) (ca. Dein B)) Die feinste Noteneinteilung notieren, darüber strichlierte Bogen an jenen Stellen, wo nicht mehrere, sondern nur eine Note gesungen werden soll. Standard z.B. in praktisch allen Kirchengesangsbüchern. Ich schaue, ob ich ein paar Beispiele zum Einscannen finde ...
Und ja, es gibt Fälle, wo das nicht ausreicht - dann werden manchmal eckige Klammern um einige in manchen Strophen entfallende Noten gesetzt; oder sogar Fußnoten verwendet.
Wenn man damit nicht glücklich wird, dann wird voll ausnotiert = A).

H.M.
 
Danke für die Antwort. Das mit den eckigen Klammer kannte ich noch gar nicht (ohje, jetzt habe ich mich als Kirchen-Nichtsänger enttarnt ... ). Wäre super hier ein Beispiel zu sehen.
 
Sowas B'sonderes ist das auch nicht - hier sind 3 Scans aus dem EG (nur als Links, wegen Urheberrecht - dann bin nur ich schuld ...):

Eckige Klammern; und <>
Fußnote
Strichlierte Bögen
Scan1.jpg scan2.jpg Scan3.jpg
//Edit: Irgendwo hab ich auch gesehen, dass ein alternativer Rhythmus mit Stichnoten direkt in die Stimme hineinnotiert war und oben drüber dann sowas stand wie "(Stichnoten in 2. Strophe)"...

H.M.
 
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