Nur 70 Prozent Speed bei Coverbands?

Rends
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Hi,
was mir bei einigen Bands schon aufgefallen ist, warum spielen die ihre Songs nicht in der Originalgeschwindigkeit, sondern dümpeln so bei 70 Prozent rum? Oft spielen die richtig gute Songs , doch innerlich habe ich dann immer das Gefühl/Erwartung, gleich geht's ab, dann aber nix.
War erst vor Wochen auf ner Open Air Veranstaltung, vorher im Netz nachgesehen was die Band für ne Songliste hat, las sich toll, dann 70 km gefahren und etwas enttäuscht worden. Musik gut,Sängerin auch, aber immer dieser lahme Speed.
Wenn ich dann die Musiker so beobachte sind es doch meistens keine schlechten Handwerker und ich denke, die könnten es doch bestimmt schneller.
hat das einen bestimmten Grund?
 
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Hi
Kann ich so nicht bestätigen.
Ich hab eher das Gefühl viele Songs werden zu schnell gespielt.
 
vielleicht sind ja deine erwartungen an das tempo der songs stets 43% zu hoch?
 
Ich hab eher das Gefühl viele Songs werden zu schnell gespielt.
Seh ich genauso. Wir spielen live unsere automatisch immer ein paar beats schneller als im Proberaum. Muss wohl am Adrenalin liegen. Nur bei einzelnen songs, wie z.B. "Faith No More - Easy" ist das eine Ausnahme. Da scheint sich unser Drummer durch die Breaks selbst auszubremsen :redface:
 
vielleicht sind ja deine erwartungen an das tempo der songs stets 43% zu hoch?
Nein, es sind doch meistens sehr bekannte Lieder von den 70ern bis heute, da hat man schon ein Gefühl für die Originalgeschwindigkeit ( zumindest der Radioversionen).
 
Man spielt live eher schneller... Ist schon abgefahren wenn man dann bei ner Videoanalyse merkt, das man locker mal 10-15% zu schnell unterwegs ist... Klingt dann auch entsprechend :/ Kommt einem auf der Bühne nicht so vor.

Nehm beim nächsten mal nen Metronom mit und tab' mit, dann kannst du der Sache auf der Grund gehen ;)
 
Nein, es sind doch meistens sehr bekannte Lieder von den 70ern bis heute, da hat man schon ein Gefühl für die Originalgeschwindigkeit ( zumindest der Radioversionen).

genau um dieses "gefühl" ging es mir
ich denke dein gefühl trügt dich möglicherweise ...
das ist ganz normal - du hast feierlaune, willst party machen , dein adrenalin ist oben und dann spielt ne band vielleicht mit metronom die original tempi ... und du denkst man ist das aber langsam
mach mal nen selbsttest
stell dir 120 vor und dann guck dir an was WIRKLICH 120 wäre (handy app)
und dann mach das gleiche gechillt daheim
zu 99% werden da deutliche unterschiede erkennbar sein
und das ist normal, denn nicht nur in der physik, sondern auch für den menschen ist zeit etwas relatives
 
Man spielt live eher schneller... Ist schon abgefahren wenn man dann bei ner Videoanalyse merkt, das man locker mal 10-15% zu schnell unterwegs ist... Klingt dann auch entsprechend :/ Kommt einem auf der Bühne nicht so vor.

Nehm beim nächsten mal nen Metronom mit und tab' mit, dann kannst du der Sache auf der Grund gehen ;)

Die Originalbands spielen ja live oft auch nen Zacken schneller, als auf der Rille, naja, wenn sie dann Älter werden vielleicht auch wieder langsamer,lol.
Und nein, ich will hier nicht die Polizei spielen, soll jede Band so spielen wie sie will, wenn es denen und dem Publikum gefällt.
Es war mir halt nur bei den letzten Coverband Konzerten aufgefallen, das sie halt langsamer waren.
Wenn es kein Trend ist, dann bin ich ja beruhigt.
Dachte schon, das ich ein Hektiker werde ;-)

@ Roon, mag sein das du Recht hast, vielleicht war ich wirklich "falsch" davor.
 
Nun gut, 70% ist natürlich übertrieben. Niemand spielt einen Song in 70% des Originaltempos. Selbst die 10-15% halte ich für leicht übertrieben. Man kommt schon mal schnell von original 110bpm auf 115-120bpm, bzw auf 100-105bpm, alles andere wäre schon im wahrsten sinne "daneben", es sei denn, es ist tatsächlich in der Interpretation so gewollt. Beispiel: Knock on Wood. In der Originalversion von Eddie Floyd schätze ich mal so um die 100bpm, in der bekannteren Discoversion von Amii Stewart bestimmt bei 145.
Oftmals spielen die Original-Interpreten ihre eigenen Songs live aber auch schneller. Langsamer eher selten. Insofern halte ich die Aussage des TE's a. für übertrieben, und b. für nicht wirklich repräsentativ.
 
... Insofern halte ich die Aussage des TE's a. für übertrieben, und b. für nicht wirklich repräsentativ.
Etwas übertrieben mag sein, hab ja nicht mitgetapt, aber es war auffällig langsam, und bez. repräsentativ, deswegen habe ich ja hier nachgefragt ob das so ist und ja auch genug antworten erhalten.
 
Gerhard Eichberger


Vielleicht haben die Musiker Angst, früher mit ihrem Programm fertig zu sein? Kann ja sein, daß denen vom Veranstalter eine genaue Spielzeit vorgeschrieben ist.


Gerhard
 
Und ich habe mich schon gewundert, wie wir mit nur einem Song ein abendfüllendes Programm hinbekommen haben.

Hier meine Aufzeichnungen für den Abend:

8x
e-Moll 14 Minuten
D-Dur 7 Minuten
C-Dur 7 Minuten
 
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Klingt irgendwie nach so Altherren-Rockcoverbands, wo die Musiker nicht mehr so schnell können (vor allem der Rhythmusgitarrist, der seit 40 Jahren dieselbe Framus spielt) und Johnny B. Goode um 20-25 bpm runterbremsen - wodurch dann noch mehr auffällt, daß der Sänger weder englisch noch den Text kann.

Bei uns kommt's auch eher vor, daß ein Song live schneller ist als im Original (oder bei der Probe). Konzeptionell haben wir nur zwei Songs, die bei langsamer als original sind. Das eine ist Good Times von Chic, das in der Studiofassung 117 bpm hat, von denen selbst live aber um 5 bpm aufs Tempo von Rapper's Delight gebremst ist. Das andere ist You Might Need Somebody von Randy Crawford bzw. Shola Ama, wo mir die Fassung von Shola Ama inzwischen gehetzt vorkommt.


Martman
 
Wir spielen grundsätzlich mit Click, da wir sonst auch dem Phänomen "live sind wir schneller fertig" unterliegen. Die Tempi checken wir dabei in den Proben recht genau aus, und korrigieren das Originaltempo für Live schon mal ein paar (und wenn ich paar sage dann meine ich max. 5) Beats nach oben oder auch schon mal nach unten ... und bleiben dann bei dem Tempo was sich für uns alle "gut" anfühlt.
 
Wir proben konsequent mit Click (bis auf ein paar Ausnahmen, wo es aufgrund von Rhythmus- oder Tempowechsel nicht geht), live spielen wir dann ohne. Da wir aber regelmäßig proben, ist das Tempo irgendwann "eingebrannt", und so halten sich die Abweichungen live dann in Grenzen. Wir merken das daran, dass unser Gitarrist das Timing seiner effekte exakt auf den Click anpasst, und das würde live dann auseinanderlaufen, was es zum Glück nicht tut.
 
Also ich kenns auch von uns, bzw. von befreundeten Bands, das es eher Schneller als im Original gespielt wird. Nur beim Spielen auf der Bühne hat man da dann wenn vor einen die Leute abgehen, keinen bezug mehr zur Originalgeschwindigkeit.
Sicherlich achten wir drauf, das wir das Tempo halten, aber wenns dann zu schnell los geht, das Lied, dann müssen wir es auch zu schnell zu Ende spielen ;.-)
 
... spielen die ihre Songs nicht in der Originalgeschwindigkeit, sondern dümpeln so bei 70 Prozent rum? Oft spielen die richtig gute Songs , doch innerlich habe ich dann immer das Gefühl/Erwartung, gleich geht's ab, dann aber nix.

Geht es dir wirklich um die Geschwindigkeit oder vielleicht doch um das "Feeling"? Ersteres habe ich bei "guten" / semiprofessionellen Bands eigentlich noch nicht erlebt, zumindest könnte ich das nicht so generalisiert für den ganzen Abend sagen.
Letzteres kommt dagegen öfters vor: Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Kapelle die Handbremse noch angezogen hat. Man erwartet die Steigerung (eher Dynamik als Geschwindigkeit) und sie kommt einfach nicht. Spieltechnisch machen oft winzige Kleinigkeiten den großen Unterschied.
Bei einigen guten Tanzbands habe ich aber oft das Gefühl, dass da bewusst auf das "Anrocken" verzichtet wird. Geschmäcker sind verschieden und dementsprechend werden die Schwerpunkte auch anders gesetzt.

Da, wie schon geschrieben, aber schon Kleinigkeiten das Feel eines Liedes ausmachen, liegt es oft auch einfach an der Stimmung der Musiker: Etwas träger, wenn die Pause zwischen Aufbau und Spielbeginn kurz war, oder während eines Durchhängers im 6-Stunden-Programm, ohne richtige Energie, wenn nur zwei Tanzpaare schwoofen oder bei Liedern jenseits des eigenen Geschmacks, dagegen deutlich energischer gegen Ende des Abends wenn das Publikum mitgeht...
 

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