Nur einen Ton daneben

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Vor vielen Jahren erhielt ich völlig überraschend von einem Rector das Angebot, an seiner Hochschule, Komposition zu studieren. Er bot mir sogar an, privaten Klavierunterricht zu geben. Er hatte einige Lieder von mir gehört. Ich war zu feige… Verehre ich deshalb noch heute den Zauber der einzelnen Worte und Töne?

Nur ein Ton daneben - eine andere Welt
Ein Abgrund, ein Ausweg, eine Spur
Ein Ton daneben, ein ganz anderes Feld
Mitten im Moll blüht dir dein Dur
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur


Ich träum vor‘m Piano zwischen Schwarz und Weiß
geschlossen die Augen offen die Ohrn
Und verfolge den Flug eines Tones ins All
Bis wir uns verliern jedesmal

Und ein Ton daneben - eine andere Welt
Ein Abgrund, ein Ausweg, eine Spur
Nur einen Ton daneben, ein ganz anderes Feld
Mitten im Moll blüht dir dein Dur
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur


Ich vermeide gern Sprünge, geh gern einsam den Weg
Alles kommt mir entgegen, je länger ich geh
Vom Kopf bis zum Fuß, Platz für jeden Genuss
Nur der Puls schlägt mir vor , was ich tun muss

Ein Ton daneben - eine andere Welt
Ein Abgrund, ein Ausweg, ein neue Spur
Nur einen Ton daneben, ein ganz anderes Feld
Mitten im Moll blüht dir dein Dur
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur


Verrat mir wofür brauche ich dein Konzert
Klang für Klang jagt dein Heer an mir vorbei
Armeen von Tönen schaffen Enge in mir
Bis ich aufsteh und geh in die Nacht.,,,

MUSIK

ein Ton daneben - eine andere Welt
Ein Abgrund, ein Ausweg, ein neue Spur
Nur einen Ton daneben, ein ganz anderes Feld
Mitten im Moll blüht dir dein Dur
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur


ich träum vor‘m Piano zwischen Schwarz und Weiß
geschlossene Augen offene Ohrn
Und verfolge den Flug eines Tones ins All
Bis wir uns verliern jedesmal

Denn nur ein Ton daneben - eine andere Welt
Ein Abgrund, ein Ausweg, ein neue Spur
Nur einen Ton daneben, ein ganz anderes Feld
Mitten im Moll blüht dir dein Dur
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur
 
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Sehr schön.

Gilt für mich in der Musik und im Dialog. 😊
 
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Ja, es ist die spannende Frage „Was wäre gewesen wenn“ ich hier und dort eine andere Entscheidung getroffen hätte, den Fokus auf etwas anderes gelegt hätte, jemanden nicht oder früher oder unter anderen Umständen getroffen hätte. Ein Text, der mich nachdenklich stimmt und auf eine Gedankenreise in mein Leben schickt. Und immer blüht die Hoffnung
Mitten im Moll blüht Dir Dein Dur
Dein Refrain gefällt mir besonders gut - für die Musik und das Leben.
 
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Gilt für mich in der Musik und im Dialog. 😊
Ja, in diesem Punkt trifft sich mE jede Kunstform: in der bedingungslosen Liebe zu jedem freiwillig ausgewählten Detail. Ich hatte ein Gedicht über den Atombombentest auf einer Insel im Pazifik vertont.

Eine innere Stimme hatte mir eingeflüstert, dass sich in meiner führenden Melodie kein Ton wiederholen sollte. So erfand ich irgendwie, ohne entsprechende Bildung, die 12-Tonmusik als 16- Jähriger ein wiederholtes Mal. Nächtelang versuchte ich die passenden Töne zu finden und mir gleichzeitig die höchst ungewöhnliche Melodie einzuprägen.

Als Höhepunkt entwickelte ich mit einen Schulchor einen vielstimmigen Klangteppich für meine zerfaserte Melodie. Monate später hörte ich das erste Mal PENDEREZKY und erkannte, dass ich sogenannte zeitgenössische Musik geschrieben hatte. Wobei geschrieben nicht stimmte, denn ich konnte noch gar keine Noten schreiben.

Seither spiele ich täglich beim Erwachen willkürliche Tonfolgen bei geschlossenen Augen und komme so meiner momentanen innerlichen Stimmung sehr schnell näher. Oft folgt darauf der Versuch eines entsprechenden Textes.

Ich verstehe nicht, warum so viele Komponisten mit einer Akkord kette auf der Gitarre beginnen. Ich finde ein Intervall viel spannender, bestückt mit viel mehr möglichen Varianten!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ein Text, der mich nachdenklich stimmt und auf eine Gedankenreise in mein Leben schickt. Und immer blüht die Hoffnung
Dein Refrain gefällt mir besonders gut - für die Musik und das Leben.
Ja, ich suchte zur Abwechslung Alliterationen und sofort drängten sich diese Zeilen auf. Und ich war glücklich!!! Man könnte meinen, ich würde mich meinen Gefühlen über die Theorie nähern. Das wäre aber ein Irrtum! Ich baue bereits meine Geschichten auf Klänge!!! Und nenne mich deshalb Musik-Texter!
 
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Und immer blüht die Hoffnung
Ja! Ich finde, dass „Wissen“ generell überschätzt wird! Das Wissen der Menschen ist mir egal. So wie meines auch nur für mich wichtig ist. Hoffnung verbindet viel mehr! Hoffnung kann ein ganzes Volk verbinden.,,,
 
Man könnte meinen, ich würde mich meinen Gefühlen über die Theorie nähern.
Auf so eine Idee käme ich definitiv nicht.
Ich baue bereits meine Geschichten auf Klänge!!
Das finde ich faszinierend. Davon bin ich wohl weit entfernt, und dennoch spüre ich immer dem Klingen der Wörter nach. Klingt es nicht, stimmt es nicht und ich lese mir die schon klingenden Verse immer wieder vor, bis ich ein mir gefallendes Klangbild finde, das mich weiter trägt.
Hoffnung verbindet viel mehr!
Was wären wir ohne Hoffnung. Sie ist wie das Licht der aufgehenden Sonne.
 
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Titel und Text verglichen zeigen schon den Hauch der Genialität.
"Nur einen Ton ...." - "Nur ein Ton ..." - Die "geringe Abweichung", die etwas verändert. Genau darum geht es ja!
Sind nicht sogar falsche Töne das Salz in der musikalischen Suppe? - Ich denke da an das Bending,Vibrato,.. . Dabei spielen wir Töne,
die noch nicht einmal aus anderen Tonarten geklaut sind und mit Vorzeichen notierbar wären.
Deine Aussage bleibt also auch dann wahr, wenn wir nicht einen Ton daneben gehen, sondern nur den Bruchteil eines Tones.
Den Unterschied der "paar Hertz" erleben wir stark in der emotionalen Ebene.

"Armeen von Tönen schaffen Enge in mir" - Lassen wir Ritchie Blackmore zu Wort kommen. Blackmore sagte, dass er anfangs sich bemühte "möglichst viele Töne in möglichst kurzer Zeit" zu spielen, bis er erkannte, dass der eine, richtige Ton zur richtigen Zeit ... genau das Richtige sei.

Klasse gemacht!
 
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Titel und Text verglichen zeigen schon den Hauch der Genialität.
"Nur einen Ton ...." - "Nur ein Ton ..." - Die "geringe Abweichung", die etwas verändert. Genau darum geht es ja!
Herzlichen Dank für diese Antwort! .

Armeen von Tönen schaffen Enge in mir" - Lassen wir Ritchie Blackmore zu Wort kommen. Blackmore sagte, dass er anfangs sich bemühte "möglichst viele Töne in möglichst kurzer Zeit" zu spielen, bis er erkannte, dass der eine, richtige Ton zur richtigen Zeit ... genau das Richtige sei.
Ich danke dir von Herzen für deine Erinnerung an Deep Purple :love: Jetzt ahne ich auf reifere Art und Weise,, was mir damals regelmäßig Tränen in die Augen trieb ( und noch heute treibt!): Es ist der Raum zwischen den Riffs, der immer wieder Platz für die Individualität der genialen Musiker dieser Band lässt. Platz für das, was Manche Seele nennen!

Sind nicht sogar falsche Töne das Salz in der musikalischen Suppe? - Ich denke da an das Bending,Vibrato,.. . Dabei spielen wir Töne,
Ja, soweit die Komposition Platz für die richtigen falschen Töne lässt…was ja gar nicht so schwer wäre, wenn sich manche Komponisten etwas mehr Ausstrahlung zutrauen würden…, was meinst du?
 
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Hi @Jongleur,
Ich verstehe nicht, warum so viele Komponisten mit einer Akkord kette auf der Gitarre beginnen. Ich finde ein Intervall viel spannender, bestückt mit viel mehr möglichen Varianten!
..das versteh ich schon..es ist ein bewährter Ansatz, der von seinen Ergebnissen her den Flair des Bekannten verströmt..in den typischen Akkordketten entstehen ja schon Mittelstimmen, die fast nur auf kleinen Intervallen beruhen..das funktioniert einfach..

..spannender ist dein Ansatz schon, aber ist es auch kompatibel zu dem, was der Hörer erwartet?

..für mich gilt, Musik und Text treffen sich im Rhythmus und in den Betonungen..in diesen Bereich fällt auch die Phonetik mit ihren stimmbehafteten/ stimmlosen Lauten, etc.. Tonhöhen bzw Aussage sind Ausschmückungen auf der Musik- bzw Textseite und haben keinen direkten Bezug zueinander..

..daraus leiten sich die Songwriting-Methoden ab..man spricht einen Text mit überdeutlichen Betonungen und reichert mit Meldiefolgen an oder sucht Worte zu einer Art rhythmisch betonten Pseudotext, der evtl schon eine Melodie hat..

..das Schreiben zu Akkordfolgen hat den Vorteil, dass man sich leicht an gängigen Rhythmus-Strukturen orientieren kann..aber eigentlich reichen einzelne Töne, ein mitklopfender Fuß (eine Drum-Loop) o.ä. schon aus..

..was für mich essentiell ist, ist dass sowohl Text als auch Musik (zumindest) einen neuen Gedanken enthalten..dieser öffnet quasi ein Tor hinter dem ein Universum von Möglichkeiten existiert..das denk ich, was du mit spannend meinst.

Viele Grüße, Micha
 
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..spannender ist dein Ansatz schon, aber ist es auch kompatibel zu dem, was der Hörer erwartet?
Meine Meinung: Nachher ist man klüger, nicht vorher. Ich hoffe, da denken wir ähnlich!
Ich habe mich hier schon von Herzen über deine Lieder gefreut. Weil ich den Eindruck habe, dass du deiner Individualität leise laut genug Platz einräumst.

Zu den gewohnten Akkordketten schreibst du:
das versteh ich schon..es ist ein bewährter Ansatz, der von seinen Ergebnissen her den Flair des Bekannten verströmt..in den typischen Akkordketten entstehen ja schon Mittelstimmen, die fast nur auf kleinen Intervallen beruhen..das funktioniert einfach..
Hm… in meinen Ohren bewährt sich dieser Ansatz leider nicht immer so einfach, zumal ich oft vermute, das mir betreffende Interpreten auf einer Parkbank oder in einem Café sicher lebendiger begegnen würden. Anders gesagt: ich traue den meisten Interpreten mehr Lebendigkeit zu, als mir wohl mitunter begegnet!
das Schreiben zu Akkordfolgen hat den Vorteil, dass man sich leicht an gängigen Rhythmus-Strukturen orientieren kann..aber eigentlich reichen einzelne Töne, ein mitklopfender Fuß (eine Drum-Loop) o.ä. schon aus..
Ja! Und ich will (ohne jede Ironie) weiter an das Gute im Menschen glauben und nicht nur an das Gängige.
was für mich essentiell ist, ist dass sowohl Text als auch Musik (zumindest) einen neuen Gedanken enthalten..dieser öffnet quasi ein Tor hinter dem ein Universum von Möglichkeiten existiert..das denk ich, was du mit spannend meinst.
Das ahne ich nicht nur, sondern behaupte frech (und manchmal fast neidisch): das weiß und teile ich! :)

Danke für deine interessante Meinung!
 
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