P90: Neusilber- gegen Kunststoffcover tauschen - Klangveränderung?

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Hallo,

ich besitze eine Epiphone Casino "Inspired by John Lennon", die vom Werk aus mit Gibson P90 & (wohl auch) Neusilbercover ausgestattet wurde. Nun sagen mir die schwarzen Cover, wie man sie bei den Gibson ES-330-Modellen vorfindet optisch mehr zu. Da mir die Casino tonal wirklich zusagt, frage ich mich natürlich, welche klanglichem Auswirkungen Kunststoffcover haben würden.

Kann hierzu einer der geschätzen Experten eine Aussage treffen? Neusilbercover sollen ja weitestgehend klangneutral sein, bei Kunststoff wird es sich vielleicht nicht anders verhalten oder wird sich z.B. das "Höhenverhalten" ändern?!

Dank Euch schon mal vorab...
 
Eigenschaft
 
Laut Rockinger-Experten sollen echte Neusilber- (German-Silver) Kappen und Rahmen keinerlei Einfluß auf das Klangverhalten der Pu's haben..., Kunststoff erst recht nicht.

Ich weiß das, weil ich klangverändernde Erfahrungen mit Messing-Rahmen und PG's machen durfte und ich mich deshalb eingehend erkundigt habe...;)

:hat:
 
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Helmut Lemme schreibt da was anderes:

http://www.gitarrenelektronik.de/patent-applied-for/pickups-austauschen schrieb:
Die Resonanzüberhöhung ist für die Ausdrucksstärke des Sounds verantwortlich. Wenn sie hoch ist (z. B. 2- bis 3-fach), dann bekommt man einen sehr charakteristischen, "dynamischen" Sound, wenn sie niedrig oder überhaupt nicht vorhanden ist, einen eher farblosen, unprofilierten, "komprimierten" Sound. Auch hier gibt es allerhand Möglichkeiten für Änderungen. Viele Gitarren, insbesondere solche mit Fernost-Humbuckern, leben kräftig auf, wenn man sie höher macht. Eine verbreitete Methode ist das Abnehmen der Blechkappen. Die dämpfen nämlich die Resonanzüberhöhung spürbar, je dicker das Blech, desto mehr. Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel) dämpft etwas weniger als Messing (Kupfer-Zink).

Aber, die Kappen werden wohl geerdet sein und somit den Tonabnehmer bestmöglich vom Netzbrummen abschirmen.
 
Ach ja, Manfred Zollner schreibt das gleiche und er schreibt auch, dass die abschirmende Wirkung der Kappen eher bescheiden ist

Manfred Zollner - Physik der Elektrogitarre - Magnet-Tonabnehmer (https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/pdfs/kap5.pdf) schrieb:
Um den TA gegen elektrostatische Felder abzuschirmen, werden manchmal metallene Abschirmhauben über die TA-Spule gestülpt. Diese Schirmwirkung ist in der Praxis aber eher bescheiden, denn die Hauptstörungen kommen nicht von elektrostatischen, sondern von magnetischen Störfeldern (wie sie z.B. Transformatoren erzeugen), und gegen magnetische Felder soll ein TA prinzipbedingt nicht abgeschirmt werden: Die Saitenschwingung erzeugt ja ebenfalls ein magnetisches Feld, das der TA erfassen muss – eine Abschirmhaube aus magnetischem Material scheidet folglich aus. Aber auch Abschirmhauben aus unmagnetischem Material (z.B. Messing oder Neusilber) können Auswirkungen auf das Magnetfeld haben, weil in ihnen Wirbelströme (Kap. 5.9) erzeugt werden, die ihrerseits Magnetfelder generieren. Viele Gitarristen entfernen deshalb die ab Werk montierten Abschirmhauben, und erreichen hiermit eine leichte Klangänderung: Die Tonabnehmer-Resonanz kommt dann stärker zum Vorschein, was häufig als besser klingend beurteilt wird.
 
Naja, ich finde auch elektrostatische Abschirmung heutzutage immer lohnenswert, weil es ist viel Seuche in der Luft von Dimmern, Energiesparlampen, Schaltnetzteilen, usw.

Wie viel da geht zeigt der Test ohne Saitenerdung bei einer Gitarre mit sauber symmetrischen Humbuckern, während man sich nahe an einer Störquelle befindet. Erst wenn da kein Unterschied ist zwischen sich erden (eben über die Saiten) und nicht erden, dann ist die statische Abschirmung technisch perfekt.

Wg. der Kappen : Auch Neusilber leitet noch recht gut und läßt damit Wirbeströme fließen die das
magnetische Wechselfeld induziert, welches dann durch die dabei entstehenden Gegenfelder gehemmt wird. Mit Kupfer wäre der Effekt unerträglich, mit Kunststoff ist er Null, und mit dünnem Neusilber ist er sehr gut tolerabel, aber eben nicht Null.
 
Dank Euch die umfassenden Antworten. Heißt für mich, Neusilber haben einen kleinen bis garkeinen Einfluss auf den Tone, Kunststoff erst recht nicht. Das was der Helmut Lemme mit "Viele Gitarristen entfernen deshalb die ab Werk montierten Abschirmhauben, und erreichen hiermit eine leichte Klangänderung" beschreibt, hört sich für mich so an, als ob man dies mit der Klangregelung der Gitarre, als auch dem Einstellen der Polpieces kompensieren können sollte.
 
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Helmut Lemme schreibt da was anderes:

Der TE möchte ja wissen, ob er mit Klangeinbußen zu rechnen hat...
In diesem Fall wohl eher nicht. ;)

Viele Gitarristen entfernen deshalb die ab Werk montierten Abschirmhauben, und erreichen hiermit eine leichte Klangänderung: Die Tonabnehmer-Resonanz kommt dann stärker zum Vorschein, was häufig als besser klingend beurteilt wird.

Ups, das war wohl Zollner.

:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es dürfte PUs geben wo die Metall-Kappe so dick oder so leitend ist (zB auch wg. einer dicker Vergoldung!), dass der Einfluss schon merklich ist.
Versuch macht kluch...
 
Ja richtig @Reinhardt. Habe aber auch falsch zitiert :-D . Ich weiß nicht, wie dick Gibson die Cover von P90ern ausführt. Die Epi ist meine erste mit diesen Pickups & Metallcover. Von daher habe ich noch keine Erfahrungswerte. Demnächst will ich meiner Gibson Les Paul Cover aufsetzen und dann höre ich mal, was sich tut.
 
@Reinhardt:
Kann ich gerne machen. Die Cover habe ich bereits, nur meine Les Paul noch nicht. Dabei handelt es sich um eine 2015er-Les Paul Less+, die von einer Sekunde auf die andere keinen Ton mehr von sich gab. Da ich eh den für mich unnützen Coilsplitschalter loswerden wollte, befindet sie sich noch bis Ende der Woche bei meinem Gitarredoc. Einen wirklichen 100 %-Vergleich lässt sich nicht anstellen, da sie nach dem Umbau erstmals auf zwei Tonepotis erweitert sein wird und auch andere Kondensatoren eingebaut werden. Aber Tendenzen kann ich wohl ausmachen.
 
Achso, ich dachte, Du wolltest auch die Cover, bzw. die Pu's der Epi tauschen...?
 
Nee, bei der Epi Casino sollen nur die Cover getauscht werden, da die Gibson P90er klanglich passen. Bei der Les Paul werden Cover montiert.
 
Ja, aber da hättest du ja den direkten Vergleich bei der Epi -vorher, nachher- ...

Wäre ja spannend, zu wissen, ob es wirklich überhaupt einen Unterschied im Sound macht. :D
 
Bei beiden gibt es leider nur eine Version für beide Pickups.
 
Mach doch nen neuen Thread auf, vielleicht weiß die Masse der User, wo in der Eu zu beziehen ist?
 
Ja, könnte ich machen, aber erst dann, wenn ich 1. meinen Plan tatsächlich in die Tat umsetze und 2. wirklich nichts finden kann.
 
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Vor Jahren habe ich das mal andersherum gemacht: Plastik Kappe ab, Metall drauf. Meine Ohren und die des anwesenden Freundes hörten gar nix, bzw. keine Veränderung.
 
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