Past diese Tonleiter oder bin ich doof?

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Hallo,

ich kam gerade vom Gitarrenunterricht und hatte eine Meinungsverschiedenheit mit einem Kolegen von mir.
Wir sind gerade dabei die verschiedenen Tonleiter auf der Gitarre auswendig zu lernen usw.

Es geht um Folgendes:

Von unserem Gitarrenlehrer haben wir ein Backingtrack bekommen mit folgenden Noten:
eminoradd9songtu0.jpg


Dazu bekamen wir den ersten Fingersatz den wir lernen sollten:
eminoradd9ut5.jpg




In der übernachsten Stunde erklärte er uns, wie man Tonleiter verschiebt, damit Sie in die richtige Tonart passen.
In der selben Stunde gab er uns einen anderen Backingtrack mit folgenden Noten:
anaturalminorsonghl7.jpg


und folgendem Fingersatz den wir lernen sollen:
anaturalminordr7.jpg




So, jetzt wird es kompliziert! (=
Der Lehrer sagte, das wir jetzt zu dem zweiten Backingtrack auch den Fingersatz den wir als erstes bekommen haben spielen können, natürlich ist dieser entsprechend des Grundtrones zu verschieben. Womit also der erste Fingersatz in Bund 5 rutschen würde (die schwarz dargestellten Grundtöne währen also ein A)

Dazu kann ich aber den eingekreisten Ton ergänzen:
eminoradd9eb8.jpg

(womit wir dan aus dem "minor add9" ein einfaches "natural minor" machen)


Jetzt kommt der Streitpunkt:
Das Gleiche geht auch in umgedrehter Reihenfolge. Das heist, zu dem ersten Backingtrack und dem ersten Fingersatz, kann man auch den zweiten Fingersatz hinzufügen. (natürlich auch hier wieder, entsprechend des Grundtones verschoben!)
Jetzt meint mein Kolege... hier würde alles so wie es jetzt is 100%tig passen.

Doch ich bin der Meinung, da der erste Backingtrack in "minor add9" ist, passt der zweite Fingersatz den wir gelernt haben nicht 100%tig da drüber. Dieser zweite Fingersatz müsste von jedem "C" befreit werden womit er dan so aussehen würde:
anaturalminordc3.jpg


Kan mir mal ein Profi sagen ob ich da richtig liege?
Er ist von seiner Meinung völlig überzeugt, genau wie meiner einer! Doch immer wen ich den Fingersatz einfach nur verschiebe ohne das "C" zu eliminieren merke ich, das es nicht wirklich mit dem Backingtrack harmoniert...!

Ich will jetzt meinen Kolegen nich in die Pfanne hauen, sondern ich will das einfach nur verstehen und dazu muss ich wissen ob das Stimmt was ich sage! (=
Danke für Eure Hilfe!
 
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Hallo CaptainKarracho

eine Antwort zu deiner Frage habe ich leider nicht. Ich glaube, die bekommst du auch eher hier: https://www.musiker-board.de/vb/f70-harmonielehre/

Hier findest du auch reichlich Informationen zu Pentatonik und Tonleitern. Vielleicht hilft dir das ja.
 
Denksport am späten Abend....

"minor add9" ist keine Tonart, deshalb kann das Stück auch nicht in "minor add9" stehen. Diese Bezeichnung (moll mit hinzugefügter None) macht nur bei Akkorden oder Arpeggios Sinn. Korrekterweise müsste man sagen, dass Track 1 in e-moll, Track 2 in a-moll steht.

Der erste Fingersatz ist die moll-Pentatonik, erweitert um die 2. Stufe der moll-Tonleiter (die man in Akkordsymbolen aber als "None" schreiben würde). Man kann auch sagen, es sei die moll-Tonleiter ohne die 6. Stufe.

Der zweite Fingersatz hingegen enthält die komplette moll-Tonleiter.

Insofern hast du Recht: Die beiden Fingersätze enthalten unterschiedliche Töne. Wenn du mit dem zweiten Fingersatz genau dieselben Töne spielen willst wie mit dem ersten, musst du einen Ton - und zwar die 6. Stufe der moll-Tonleier, also in e-moll das C - streichen.

Dein Kumpel hat aber in gewisser Weise auch Recht: Beide Fingersätze beruhen auf den Standard-Patterns für natürlich moll. Deshalb sind die Fingersätze im Prinzip austauschbar - wenn man die Sache mit dem C berücksichtigt.

So als kleiner Hintergrund: Hier sind die 5 "klassischen" Patterns für natürlich moll. Hier kanst du im Vergleich die 5 Patterns der moll-Pentatonik sehen. Die Töne der Moll-Pentatonik sind - wie hier klar erkennbar ist - eine Teilmenge der kompletten moll-Tonleiter.

Ich denke, du siehst auch, dass eure Patterns nur ein Teil dieser Standard-Patterns sind.
 
Dein Kumpel hat aber in gewisser Weise auch Recht: Beide Fingersätze beruhen auf den Standard-Patterns für natürlich moll. Deshalb sind die Fingersätze im Prinzip austauschbar - wenn man die Sache mit dem C berücksichtigt.

Danke für die Ausfürliche Antwort...1
Diesen Teil versteh ich jetzt noch nicht 100%tig...
Also man kann es auch so spielen, währe aber nicht "add9"... wen man alle "C"s mitspielt geht es auch... die beiden Fingerstätze müssen nur übereinstimmen?
Wobei das natürlich nen doofes Beispiel währe... den spielt man das C im ersten Fingersatz nicht, aber im zweiten doch, würde man das ja nicht mitbekommen...

oder seh ich das wieder faltsch?
 
Also man kann es auch so spielen, währe aber nicht "add9"... wen man alle "C"s mitspielt geht es auch... die beiden Fingerstätze müssen nur übereinstimmen?

Das Problem liegt glaube ich daran, dass ich die Sachen aus einem etwas anderen Blickwinkel sehe.

Für mich sind die 5 klassischen Patterns der moll-Tonleiter die Basis:
http://www.gosk.com/scales/natural-minor-scale-for-guitar.php

Man kann aus jedem dieser 5 Patterns ganz einfach so ein "moll add9 Arpeggio" machen, indem man den 6. Ton der moll-Tonleiter (in e-moll eben das C) nicht spielt. Anders gesagt: Wenn man die 5 Patterns der moll-Tonleiter kennt, kann man sich daraus 5 Patterns für "moll add9" ableiten. Welches dieser Patterns man dann konkret verwendet, hängt davon ab, in welcher Lage (sprich: wo auf dem Griffbrett) man spielen will.

Deshalb kann dein Kumpel genausogut "seinen" Fingersatz verwenden - er darf halt nur nicht einfach alle Töne im Pattern runterspielen, sondern muss darauf achten, das C nicht zu spielen.

Ich hoffe mal, dass das jatzt verständlicher ist. ;)
 
Deshalb kann dein Kumpel genausogut "seinen" Fingersatz verwenden - er darf halt nur nicht einfach alle Töne im Pattern runterspielen, sondern muss darauf achten, das C nicht zu spielen.

Noch ma dazu...
mein Kolege und ich benutzen ja die gleichen beiden Oben genannten Fingerstätze.
Also jetzt passen beide Fingersätze (nach Ihren Grundtönen richtig verschoben) zu dem ersten Backingtrack? Oder passen sie wirklich nur dazu wen ich das C weg lasse?

Verstanden habe ich es schon! nur ist beides möglich?

Ich frag so doof, weil ich der Meinung bin das sich viel schöner zu dem Backingtrack spielen lässt wen ich das C weg lasse. Wen ich es doch mitspiele klingt es für mich... nicht wirklich harmonisch! :redface:

(weil genau darum ging es ja! Ich bin der Meinung man kann es nur ohne das C über den ersten Backingtrack spielen! Er ist der Meinung das ich quatsch erzähle und man einfach das "natural minor" drüber dudeln kann!)
 
Noch ma dazu...
mein Kolege und ich benutzen ja die gleichen beiden Oben genannten Fingerstätze.
Also jetzt passen beide Fingersätze (nach Ihren Grundtönen richtig verschoben) zu dem ersten Backingtrack? Oder passen sie wirklich nur dazu wen ich das C weg lasse?

Verstanden habe ich es schon! nur ist beides möglich?

Das musst du entscheiden. Da gibts keine feste Regel. Entscheidend ist, was für dich im jeweiligen musikalischen Zusammenhang gut klingt. Wenn ich jetzt mal nur von den Akkorden bei dem Backingtrack in e-moll ausgehe, ist ein C sicherlich keine absolut verbotene Note. Über e-moll und h-moll (hier bei dir englisch mit Bm bezeichnet) wäre ich mit einem C vorsichtig. Als Durchgangston kein Ding, lang halten würde ich das C da wohl eher nicht. Bei C und Am ist das C Akkordton, passt also auf jeden Fall, über D kann mans auch machen - gäbe dann von den Tönen her einen D7.

Ich frag so doof, weil ich der Meinung bin das sich viel schöner zu dem Backingtrack spielen lässt wen ich das C weg lasse. Wen ich es doch mitspiele klingt es für mich... nicht wirklich harmonisch! :redface:

(weil genau darum ging es ja! Ich bin der Meinung man kann es nur ohne das C über den ersten Backingtrack spielen! Er ist der Meinung das ich quatsch erzähle und man einfach das "natural minor" drüber dudeln kann!)

Dann spiel' doch einfach ohne das C. ;) Wie gesagt - dein Gehör und dein musikalisches Gefühl entscheidet. Wenn dein Kollege aber der Ansicht ist, dass er das C spielen will, ist das genauso "richtig". Wie oben gesagt - absolut verboten ist das C sicher nicht in diesem Zusammenhang.

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Wenn ich jetzt mal nur von den Akkorden bei dem Backingtrack in e-moll ausgehe, ist ein C sicherlich keine absolut verbotene Note. Über e-moll und h-moll (hier bei dir englisch mit Bm bezeichnet) wäre ich mit einem C vorsichtig. Als Durchgangston kein Ding, lang halten würde ich das C da wohl eher nicht.
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Ahhhhh.... jetzt schnall ich das! Also lag ich auf jeden fall richtig, er aber auf jeden fall auch!
Da der erste Backingtrack in e-Moll ist, klingt das C als Durchgangston ganz passabel, aber bei nem langanhaltenden Ton oder End- bzw. Anfangston einer Melodie klingt es nich so toll...!

Coole Sache...!

Danke dir für deine Erklärung!
 
Da der erste Backingtrack in e-Moll ist, klingt das C als Durchgangston ganz passabel, aber bei nem langanhaltenden Ton oder End- bzw. Anfangston einer Melodie klingt es nich so toll...!

Doch, das C kann auch als lang anhaltender Ton oder Anfangs-/Schlusston einer Phrase gut klingen, z.b. über den 2 Takten C-Dur und a-moll. Man muss hier darauf achten, dass die Töne die man als Melodie spielen will auch zu den Harmonien der Begleitung "passen".

Bei C + h-moll (Töne von h-moll: h-d-f#) oder Bei C + e-moll (e-g-h) hört es sich halt nicht richtig an, weil sich der Melodieton C mit dem h in e- oder h-moll "reibt". Diese Töne liegen ja nut einen Halbton auseinander und bilden daher ein dissonantes Intervall.
 
Doch, das C kann auch als lang anhaltender Ton oder Anfangs-/Schlusston einer Phrase gut klingen, z.b. über den 2 Takten C-Dur und a-moll. Man muss hier darauf achten, dass die Töne die man als Melodie spielen will auch zu den Harmonien der Begleitung "passen".

Genau so meinte ich das auch. :)

Viele Leute denken: "Ich suche mir einfach eine Skala, die zu der Tonart des Stückes passt und dann spiele ich munter drauflos."

So einfach ist es eben nicht. Im Prinzip muss man bei jedem Akkordwechsel neu nachdenken, welche Töne jetzt gut passen. Das kriegt man mit der Zeit auch ins Gefühl - dann geht das eher automatisch.

Aber alleine mit der Skala ist es eben nicht getan. Man kann auch mit leitereigenen Tönen - die also Teil der Tonart des Stückes sind - üble Dissonanzen produzieren. Und an sowas wie eine durchgängige Melodie sollte man auch noch denken... Improvisation ist mehr als das Finden einer passenden Skala. ;)
 

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