Peavey Classic 60/60 - wie mehrere Lautsprecherausgänge belegen?

AlX
AlX
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.12.23
Registriert
27.08.05
Beiträge
1.020
Kekse
831
Hi,


mich verwirrt die Beschreibung für die Lautsprecherausgänge meiner Peavey Classic 60/60-Endstufe (Siehe Anhang);

Hat jemand eine Ahnung, wie da die Lautsprecherverschaltung gehandhabt wird, also seriell oder parallel? Es gilt ja immer die niedrigste belegte Impedanz; Wenn ich also z.B. je zwei Boxen pro Kanal an die Peavey hängen will, und zwar an den 8- und 16-Ohm-Anschlüssen (=es gilt 8 Ohm), müßten dann beide Boxen eine Impedanz von min. 16 Ohm (parallel, 16:2 = insgesamt 8 Ohm), oder eine Impedanz von insgesamt min. 4 Ohm (seriell, 4+4 = insgesamt 8 Ohm) haben? Und wie sieht das aus, wenn ich alle 3 Anschlüsse pro Seite belegen wollen würde? Jede Box min. 4, oder min. 32 Ohm? Danke für alle Ratschläge.
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • classic6060.jpg
    classic6060.jpg
    97,6 KB · Aufrufe: 338
generell werden boxen immer parallel verkabelt, es sei denn, das steht irgendwo explizit anders. also wenn du da 3 boxen anschlißen wollst, sollten die alle 12 ohm haben, damit du auf 4 ohm kommst. da 12ohm boxen dann doch etwas rar sind, kA, wie die sich das denken, evtrl 2x16ohm und 1x8ohm, das wären auch 4 ohm.
 
mein vorredner hat mit den parallelen verkabelungen schon recht,
aber bei 3 boxen würd ich stereo fahren und ein kanal doppelt belegen.

mal en paar anwendungsbeispiele:

2 8ohm boxen auf 2 kanäle : beide boxen in die 8 ohm ausgang
2 8ohm boxen auf 1 kanal (eigenl ziemlich sinnlos^^): beide boxen parallel schalten und in den 4 ohm output
2 16ohm boxen auf 2 kanäle: beide in die 16er ausgänge
4 16 ohm boxen auf 2 kanäle: je 2 parallel in einen 8 ohm ausgang


wenn du 2 16er boxen hast und eine 8er bietet es sich ja an, dass du die beiden 16er parallel holst und dann die beiden 8 ohm ausgänge an der peavey nimmst
 
Da steht meiner Meinung nach:

Die Lautsprecherausgänge liefern eine Impedanz von 16, 8 bzw. 4 Ohm.
Wenn die Ausgänge mit 16 und 8 Ohm gleichzeitig genutzt werden, liefern sie an 8 Ohm die volle Leistung. Wenn alle drei Ausgänge genutzt werden, liefern sie an 4 Ohm die volle Leistung.
(Übersetzung ohne Gewähr)

Meine Interpretation:
Die Beschreibung bezieht sich auf einen Kanal.
Eine Box mit mit 16, 8 oder 4 Ohm jeweils an den entsprechenden Ausgang anschließen.
Benutzt du mehrere Boxen (Monobetrieb an einem Kanal), muss die Impedanz der beiden Boxen an den Ausgängen 16 und 8 Ohm jeweils 8 Ohm betragen.
 
Da ich seit kurzem ebenfalls User dieser kleinen Röhrenendstufe bin und - wie @AlX - die Ausgangsbelegung im Peavey-Manual nicht nachvollziehen konnte, "reanimiere" ich diesen Thread wg. folgender wichtiger Informationen:


PEAVEY CLASSIC SERIES 60/60

Die Belegungsmöglichkeiten (Ausgänge) sind wie folgt:


a. 2x 16 Ohm (L/R) oder 2x 8 Ohm (L/R) oder 2x 4 Ohm (L/R): -> jeweils die entsprechend gekennzeichneten Ausgänge anschliessen.

b. bei 2x 16 Ohm auf einer Seite (z.B. L): -> wird der 16 Ohm- und der 8 Ohm-Ausgang belegt.

c. bei 2x 8 Ohm auf einer Seite (z.B. L): -> wird der 8 Ohm- und der 4 Ohm-Ausgang belegt.

d. 2x 4 Ohm auf einer Seite (z.B. L): -> ist nicht möglich da Fehlanpassung mit Schadenspotential.

e. auch wenn das Manual von der Möglichkeit einer 3-fach Belegung mit je 4 Ohm auf einer Seite spricht, sollte das vermieden werden.

f. ergo: bei 4 Ohm-Boxen kann nur und ausschließlich der 4 Ohm-Ausgang genutzt werden.

g. ebenfalls möglich sind Kombinationen: z.B. 2x 16 Ohm-Boxen LINKS (Belegung 16 Ohm-Ausgang und 8 Ohm-Ausgang) mit 2x 8 Ohm-Boxen RECHTS (Belegung 8 Ohm-Ausgang und 4 Ohm-Ausgang)

h. oder ebenfalls möglich sind z.B. 2x 8 Ohm-Boxen LINKS (Belegung 8 Ohm-Ausgang und 4 Ohm-Ausgang) mit 1x 4 Ohm-Box RECHTS (Belegung 4 Ohm-Ausgang)

i. usw.


Diese Angaben sind absolut zuverlässig, da unser sehr geschätzter User @OneStone den Schaltplan begutachtet und mir obige Belegungsmöglichkeiten unter Vermeidung einer Fehlanpassung netterweise erklärt hat!

Die Lorbeeren gehören somit @OneStone , ich habe das hier nur weitergegeben, damit in Zukunft andere User dieser Endstufe klare Infos haben.

btw.: der Support von Peavey scheint nicht mehr zu existieren, da diverse Anfrage ohne jede Reaktion blieben.

RJJC
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Poah, das ist ja schon ein Weilchen her. Für alle die etwas mehr über das warum wissen wollen, hier die knackige Erläuterung von Randall Aiken:

"Q: Attempting to simultaneously operate a 4-ohm and a 8-ohm speaker from the 4-ohm and 8-ohm secondary taps of an output transformer...not a good idea---but, why?
A: If you run a 4 ohm speaker on the 4 ohm tap, it will reflect back, say, 8K to the primary. Now, if you also connect an 8 ohm speaker to the 8 ohm tap, it will also reflect back as 8K to the primary, so the tubes now are seeing a 4K load instead of the 8K they require. That's why it is a bad idea. Now, if you connected an 8 ohm speaker to the 4 ohm tap, and a 16 ohm speaker to the 8 ohm tap, the reflected impedance would be correct."
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Poah, das ist ja schon ein Weilchen her. ***

Stimmt !

Allerdings sind diese Endstufen -obwohl nun schon über 30 Jahre alt ( = real vintage ) - immer noch im Einsatz (aktuell sind drei 60/60er auf EKA...).

Hier hat Peavey (einmal mehr) gezeigt, dass "Made in USA" qualitativ hochwertig sein kann. Meine 60/60 habe ich auch gebraucht von einem sehr netten Engländer erstanden (12/2020), der wiederum das Teil auch schon als Gebrauchtkauf angeschafft hatte.

Durch wieviele Hände meine Endstufe schon gegangen ist, wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Als Erstes habe ich den Amp geöffnet und gereinigt. Hierbei dann festgestellt, dass immer noch die originalen Werksröhren vorhanden waren (!), wobei eine Endstufenröhre allerdings tot war und nicht mehr glühte.

Ein gematchtes 4er-Set incl. neuer Vorstufenröhren besorgt und der Amp hat mich... sehr positiv überrascht !
Klasse Sound, Null Brummen oder Nebengeräusche und mit 1x12er Kombis ausgesprochen "punchy" :prost: . Ein zweiter als backup muss her...


Übrigens hat G&B in der Ausgabe 04/1991 diesen Peavey getestet und Dinge bemängelt, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann, u.a. fehlende Presence-Potis ( vermisse ich mit meinem Equipment überhaupt nicht ) oder die rückseitig angebrachten Ein- / Ausgänge sowie Volumen-Potis. Hier mußte ich wirklich lachen, denn die Lösung ist lächerlich trivial: einfach den Amp um 180 Grad drehen... :m_git1:


TIP ->: Null Nebengeräusche ist relativ...

Tatsächlich ist der Werkslüfter, der auf 240V läuft, SEHR LAUT und damit nervig.

Die Suche nach einem möglichst leisen Ersatz war unbefriedigend, da die gefundenen 240V-Lüfter a. nach Datenblatt immer noch zu laut waren und b. viel zu teuer dazu.


Meine Lösung:

Im Inneren des Amps ist genug Platz für ein kleines Steckernetzteil !
An die Stromversorgung des Werkslüfters eine Eurobuchse (Typ C) angelötet und damit das Steckernetzteil bestückt, das seinerseits 9 V für einen (in meinem Fall überdimensionierten) Silent-Computerlüfter bereitstellt.

Funktioniert perfekt, der Amp ist sehr gut belüftet und dabei extrem leise. Wichtig: -> das kleine Netzteil muss fixiert werden!


Zu Randall Aiken:
Mag sein, dass sein Vorschlag funktioniert, allerdings spricht er hierbei nur allgemein über Ausgangsübertrager und nicht speziell über die 60/60-Schaltung. Daher werde ich seine Idee lieber nicht ausprobieren.


Hier noch ein lesenswerter link über den Peavey Classic Series 60/60 mit weiterführenden Infos...

LG
RJJC
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mag sein, dass sein Vorschlag funktioniert, allerdings spricht er hierbei nur allgemein über Ausgangsübertrager und nicht speziell über die 60/60-Schaltung. Daher werde ich seine Idee lieber nicht ausprobieren.
Er spricht nicht nur allgemein, sondern was er sagt ist allgemeingültig, gilt also auch für den Peavey!

Die von dir (bzw. @OneStone ) skizzierten Möglichkeiten beinhalten eine Fehlanpassung, die allerdings so gering ist, dass sie dem Verstärker nix antun dürfte.

(Edit: Irrtum meinerseits, auch für den Peavey gelten zwar die Ohmschen Gesetze, er ändert aber bei Anschluss mehrerer Boxen an einem Kanal seine interne Schaltung, siehe weitere Posts)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, z.B. bei der von dir skizzierten Möglichkeit b. ist mit der 16Ohm Box am 16Ohm Ausgang alleine die Anpassung 100% ok. Wenn man jetzt noch die 2. 16 Ohm Box am 8 Ohm Ausgang dazunimmt, hat man mit der Argumentation von Randall Aiken insgesamt einen zu niedrigen Ausgangswiderstand. **
(Edit: Stimmt im allgemeinen, aber nicht für den Peavey :embarrassed: , genau wie @Real-JJCale geschrieben hat, siehe weitere Diskussion)


Es wäre übrigens wieder 100% passend, wenn man die zwei 16 Ohm Boxen parallel schaltet und am 8 Ohm Ausgang anschliesst.
(Edit: Und genau das passiert auch beim Peavey)
Gibt auch Verstärker, die sowas direkt anbieten (8 Ohm Anschluss und parallel geschalteten 2. Anschluss, die dann z.B. zusätzlich mit einer Linie verbunden sowie mit 2x16Ohm beschriftet wären).
Oder es gibt dann sowas: Kost' was aber man braucht nicht löten
Palmer CAB M Merger



** Ein zu niedriger Ausgangswiderstand ist für Röhrenendstufen ungefährlicher als ein zu hoher. Und solang er 2/3 und nicht die Hälfte ist und die Endstufe nicht stundenlang am Anschlag gebraten wird, sollte da auch nix passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, z.B. bei der von dir skizzierten Möglichkeit b. *** Wenn man jetzt noch die 2. 16 Ohm Box am 8 Ohm Ausgang dazunimmt, hat man mit der Argumentation von Randall Aiken insgesamt einen zu niedrigen Ausgangswiderstand. ***

@Minor Tom

dein Argument vermutete ich schon... aber du irrst bez. des Peavey 60/60.

Wenn du dir den Schaltplan anschaust, wirst du sehen, dass bei der Belegung:

"b. bei 2x 16 Ohm auf einer Seite (z.B. L): -> wird der 16 Ohm- und der 8 Ohm-Ausgang belegt."

im Amp intern die beiden Boxen parallel geschaltet werden (= 8 Ohm) und der 8 Ohm-Anschluß des Ausgangsübertragers angezapft wird.

Daher keine Fehlanpassung und alles im grünen Bereich ;)


Um evtl. Verwirrung anderer Leser zu vermeiden: -> alle im post #5 aufgeführten Anschlußmöglichkeiten sind korrekt.

LG
RJJC
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tatsache, genau wie du beschreibst. Da muss dann wirklich das Manual oder auch den Schaltplan zu Rate ziehen, um bei Anschluss mehrer Boxen an einem Kanal alles richtig zu machen.
 
Tatsache, genau wie du beschreibst. Da muss dann wirklich das Manual ***

das Manual von Peavey ist leider diesbezüglich völliger Schrott, daher habe ich mich ja so intensiv damit beschäftigen müssen.

Und ja, nur der Schaltplan hilft weiter...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben