Pedale als Sound formende (nicht modulierende!) Ergänzung vor Mehrkanalern ?

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Hallo Zusammen!

Ich war früher der Meinung, ein Dreikanaler bräuchte keinen Zerrer oder Booster davor; hat ja 3 Kanäle, damit man sich den Treter sparen kann. Aber wenn ich das Equipment von den Profis anschaue, haben die meisten von ihnen irgendeinen Treter (Tubescreamer oder Nachbau) vorm Amp.
Selbst Guitar-Master Steve Lukather himself spielt Bodentreter vor seinem Bogner Ecstasy oder Helios; er spielt einen Rodenberg Lukather-Signature Dreifachpedal (nicht mehr auf der Rodenberg-Homepage) und einen Tone Concepts "The Distillery" Pedal.
Man könnte denken, dass gerade ein Bogner Ecstasy mehr als genug Gain für alle Anforderungen hat, aber viele benutzen ein Pedal (z.B. einen Tubescreamer) nicht unbedingt um mehr Zerre zu erhalten, sondern um den Sound etwas "geschmeidiger", etwas leichter spielbar zu machen.
Außerdem soll ein Pedal den Sound allgemein dynamischer machen, der Sound reagiert auch besser auf das Volumepoti der Gitarre (die Zerre lässt sich besser regeln).

Ich spiele seit einiger Zeit u.a. einen kleinen 18Watt Bogner Atma, und seitdem ich den Amp spiele wird mich zunehmend bewußt, welche spielerische Defizite ich habe. Der Amp strotzt nicht gerade vor Kompression und High-Gain ist auch nicht richtig drin. Zumindest nicht im Vergleich mit richtigen High-Gain Amps a'la Diezel, Mesa, Bogner Ecstasy/Überschall oder ähnlichen Soundmonstern. Und da ich bevorzugt Pickups mit relativ wenig Output benutze (7-8 kOhm PAFs), macht das die Sache nicht einfacher --> d.h. jeder (also wirklich jeder!) Spielfehler oder Unsauberkeit ist deutlich hörbar und ich muß manchmal ganz schön um die Töne kämpfen (okay, das ist jetzt für's spätere Musikerdasein nicht ganz so schlecht)

Wie ist es mit euch? Benutzt ihr Bodentreter vor einem Mehrkanaler um den Sound zu formen? (Ich meine jetzt nicht Modulationseffekte wie Chorus, Delay, etc..., sondern Booster oder Zerrer)

Viele Grüße,
Ralf
 
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Ich habe den Bad Monkey vor meinen JVM 410H. Je nach Lust und Laune spiele ich den geboostet oder mit mehr Gain am Amp selbst. Schwer zu beschreiben wann mir was besser gefällt.
 
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Spielst Du den Bad Monkey auch in Verbinding mit den OD-Kanälen?
 
Ich benutze eigentlich immer mehrere Zerrpedale vor meinem Amp, egal wieviele Kanäle er hat.
Zum einen mache ich es um verschiedene “Klangfarben” zu bekommen und aber auch um bei den Verzerrgraden flexibler zu werden.

Beispiel: Den Ecstasy oder auch den Goldfinger habe ich folgendermaßen eingestellt:
Clean
Blauer Kanal bzw. Omega Kanal: wenig Gain (think of AC/DC)
Roter Kanal bzw. Omega Boost: tragender Leadsound mit einem ordentlichen Lautstarkesprung zum Crunchkanal

Die Zerrer nutze ich jetzt um im Crunchkanal ein ordentliches Brett beim Rhythmus zu fahren oder ein “leises” Solo zu spielen.
Im Clean-Kanal wird auch oft das JanRay angeschaltet, das ermöglicht mir dann eher den Sound eines angezerrten Fenders als das Marshall-Brett.

Hoffe die Erklärung ist verständlich.

Mfg
 
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ich denke es geht da oftmals um einen anderen Sound Charakter
Ein Zerrsound vom Amp selbst klingt da ja anders, als etwas weniger Zerre bei sonst gleichen Einstellungen mit nem Clean Booster oder MittenHupen Overdrive (Tubescreamer / SD-1 etc.)
Da klingt das "stacking" von Zerrsounds eben anders - vielleicht in deren Ohren eben besser, oder setzt sich besser durch.

Ich mach das ja mit nem 1 Kanaler um zum einen mehrere Sound Charakter abrufbar zu haben und nicht für jeden Song stets den selben Sound zu nutzen.
 
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Jo, ich hab einige Zerrer.
Hab viele schon beim JVM genutzt.

Der Amp kann sehr viel, und n TS fand ich bei dem eher überflüssig - das konnten die internen Boosts genauso.
Aber n Fuzz oder andere Zerrer haben da nochmal mehr raum gegeben, sei es vorm Clean, zum boosten der angezerrten Sounds, oder um die Leads anders zu gestalten.
 
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Was man "braucht" und was nicht, ist individuell natürlich sehr unterschiedlich.
Dem einen reicht ein Ein-Kanaler und das Volumen Poti der Gitarre, um 1000 Sounds machen zu können; dem nächsten reichen zwei oder drei Kanäle, um ein Top 40 Programm bedienen zu können.
Ich selber spiele Zwei-Kanaler, da ich einen sehr guten Clean und Crunsh (bzw. fast Lead) Sound haben möchte. Diese beiden Sounds "würze" ich dann mit dem einen oder anderen guten Pedal, wobei ich einen Kompressor, einen Booster, ein Overdrive und ein Fuzz auf dem Bord habe. Die Möglichkeiten, die sich in der Kombination dadurch ergeben sind schier endlos!
 
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Ich spiele einen Mesa Boogie Lonestar Classic. Der erste Kanal ist komplett clean eingestellt und hat dank 100 Watt, auch wenn nicht am Anschlag, immer ausreichend Headroom. Diesen Kanal beschicke ich wahlweise mit einem Wampler Tweed '57, Wampler Plexi Deluxe oder Donner Morpher. Das ergibt für mich: Clean, Stones-like Crunch, Boosted Clean, Marshall Plexi-like und wenn es mal richtig losgehen soll oder ich langes Sustain brauche, nehme ich den Morpher (Suhr Riot Clone). Mit dem Booster des Plexi Deluxe kann ich dem Plexi selbst oder auch dem Tweed noch einen Kick geben. Das hängt von der Location und der Tagesform ab. Sololautstärke kann ich separat dazuschalten per Fusstaster des Lonestar.

Für mehr Flexibilität habe ich noch den zweiten Kanal, der im Tweed-Mode auf 50 Watt läuft und auf ein leichtes Breakup eingestellt ist.
 
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Hi,
ich hab nen alten Blackmore. Der hat 4 Sounds frei schaltbar auf zwei Masters. Der Amp macht nen guten Crunchsound wenn man einfach im High Gain Kanal (der alte hat nicht sooo viel Gain) das Guitar Volume runterdreht.
Trotzdem dachte ich ne Zeit lang, ich müsste nen Zerrer im Cleankanal so einstellen, dass ich mit aufgedrehtem Volumenregler der Gitarre nen schönen Vintage Crunch Sound habe.
Nach langem Durchtesten vieler Pedale von billig bis ultrateuer blieb ein Marshall Jackhammer(!) der im unteren Bereich seines Gainreglers fast schon unverschämt gute Crunchsounds macht und mit der umfangreichen Klangregelung optimal anpassbar ist.
Na dann, hatte ich halt 5 Sounds-und alleine im Proberaum war das dann auch absolut super...
Bei Gigs merkte ich, dass ich das Live nicht benutze. Es macht da definitiv keinen Unterschied und das Plus an Rauschen im High-Gain Kanal mit zugedrehtem Vol. Poti im Vergleich zum Jackhammer im Cleankanal fällt auch nicht in Betracht.
Fazit:
So ne Sache ist doch immer stark unterschiedlich in Bezug der echten Praxistauglichkeit...und so Manches das im stillen Kämmerlein super tut ist dann in der Probe relativ und spätestens bei nem Gig schlicht überflüssig...
...da kommt`s mehr auf den "Flow" im Sound an...

Gruss,
Bernie
 
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Beides hat seinen Reiz. Verschiedene Overdrives für unterschiedliche Sounds oder puristisch entweder nur Amp und Volumepoti der Gitarre bzw. nur ein oder zwei ODs.

Das hängt stark vom Einsatzgebiet und vom Genre ab.

Zuhause oder wenn ich etwas aufnehmen will, mag ich es eine gewisse Auswahl zu haben, da ich die Unterschiede da auch tatsächlich höre.

Live ist es eher umständlich mit 10 Pedalen zu hantieren - zudem wird man Unterschiede weniger hören, es sei denn es geht um OD vs Fuzz.

Ich fand es früher live eigentlich angenehm mit wenig Zeug zu spielen.

Was man auch nicht vergessen darf:

Meistens wird es mit weniger OD Pedalen ( oder keinem ) sogar musikalischer. Wenn ich von viel Gain auf wenig Gain oder Clean nur mit dem Vol Pot der Gitarre regele, dann kommt automatisch mehr Dynamik und Interaktion ins Spiel - was dem Song und dem Zusammenspiel meistens gut tut. In manchen Teilen des Songs sind ein paar dB weniger oft nicht verkehrt ... ein Dreh am Poti und schon hat man beides - den erforderlichen Sound und auch die entsprechende Lautstärke. Ich glaube man lernt dabei auch gut einen Song lebendig umzusetzen....
 
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Wie ist es mit euch? Benutzt ihr Bodentreter vor einem Mehrkanaler um den Sound zu formen?
Bei mir ist es so, dass ich nur 1 Kanaler spiele. Hatte vor einiger Zeit mal ein JVM205 Head und hatte mir für die verschiedenen Sounds dann diese Schalterleiste, die beim Amp dabei ist programmiert, aber irgendwie fand ich das........naja, hatte mich einfach nicht überzeugt. Hab den JVM dann vertickt und mir nen 1 Kanaler zugelegt und diesen dann Jahrelang ohne Treter gespielt. Einfach nur Gitarre -> Kabel -> Tuner -> Amp und gut war's gewesen. Irgendwann wurde mir langweilig und ich dachte ich könnte mehr Zerre gebrauchen, dann gings auch schon los. Dieses und jenes wurde ausprobiert - mittlerweile bin ich froh drüber, dass ich per Knopfdruck hin und her springen kann. Aber zu viel an Tretern möchte ich auch nicht in meinem Pedalkoffer haben, lieber klein und überschaubar!
 
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Normalerweise spiele ich einen modernen 3-Kanaler, bei dem ich die ersten zwei Kanäle boosten kann (ampinterner Boost), der Amp liefert also insgesamt 5 Sounds. Habe deswegen keine Bodentreter, Booster, Tubescreamer o.ä. verwendet, der hat ja auch genug Gain. Und alles schön Midi-gesteuert (19" Multi im Effektweg)

Den Bogner Atma spiele ich bisher nur im Proberaum, weil der große 100Watter da einfach zu laut wäre, der Proberaum ist gerade mal 10-12 Quadratmeter groß. Will mit dem Atma demnächst auch kleine Gigs (Clubgigs) spielen, und der hat halt nicht die Gainreserven, wie der Große. Deswegen dachte ich an ein Pedal, z.B. Tubescreamer davor und ein 19" Multi im Effektweg. Und dann muß ich das ganze noch "midifizieren".
 
Viele benutzten den Tubescreamer (oder anderen OD) vor den Crunch-/Leadkanälen auch um das Bottom-End aufzuräumen und ein bisschen tighter zu machen.
Viele der v.a. moderneren Amps bieten ja ein massives Low-End an. Das ist aber manchmal im Bandkontext eher kontraproduktiv (->Soundmatsch).
Daher empfiehlt es sich häufig, die störenden tiefen Frequenzen schon vor dem Amp per TS aufzuräumen.
 
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Vor meinen Pittbull Ultralead (3-Kanaler mit umfangreichen, fußschaltbaren Boost-Optionen) kommen keine Zerr- oder Boosterpedale.
Was anderes ist das mit dem Boogie Mark III. Da benutze ich gelegentlich einen Booster oder mild eingestellten Overdrive für den zweiten Kanal, um fettere Riffsounds zu bekommen.
Einkanaler eigentlich immer mit 'nem Mittenbooster.
 
Ich nutze beides, mein Amp hat 4 Kanäle wobei sich Kanal 3 und 4 die Klangregelung teilen. Der Crunchkanal ist so eingestellt das es gerade laut genug ist bei so wenig Gain wie möglich, da kann ich mit nem OD oder Booster nochmal schön ne Schippe drauf packen.
Der Leadkanal ist im Bassbereich etwas mumpfig....bzw. kommt es irgendwie auch stark auf die Gitarre an, was bei der einen gut klingt ist bei der anderen eher so lala. Und modernere HiGain kann er nicht so gut. Da kommt dann eben der Clean kanal mit Treter zum Einsatz.
Mit unterschiedlichen Dist. Pedalen bekomme ich aus jedem Kanal nen anderen Sound. Brauchen tut das sicher keine Sau. Aber es macht halt manchmal Spass zu experimentieren was wie wirkt.
Aber im Prinzip würde auch ein Kombipedal OD/Booster und evtl. noch ein Distortionspedal reichen.

Gruß Marcus
 
Auf jeden Fall - auch wenn es mir generell wichtig ist, während eines Gigs so wenig wie möglich "treten" zu müssen.

Im Endeffekt gibt es drei verschiedene Anwendungsfälle, in denen ich selbst Pedale benutze:

- Boosten für tighteren/aggressiveren Sound: Da ich fast immer einen Rectifier spiele, ist es fast schon obligatorisch hier einen Boost dazuzunehmen. Während der Effekt bei vielen Amps mehr oder minder mit "mehr Gain, weniger Bass" am EQ gleichbedeutend ist, ändert sich der Sound dieser Amps erheblich, nicht nur im Gain-Level sondern auch der Ansprache, der Artikulation...quasi allem. Rectifier sind dafür bekannt, eine relativ "langsame" Ansprache zu haben, das ändert sich schlagartig wenn man z.B. einen Tubescreamer davor setzt. Daher rührt auch der aus dem modernen Metal-Genre bekannte "peitschende" Palm-Mute-Sound, das kommt idR von geboosteten Rectifiern oder 5150s.

- Zerre für Einkanaler: Gibt Amps mit sehr schmeichelhaftem Cleansound, die einfach keine weiteren Kanäle haben. Ist dann mehr so ein "Vintage-Ding", aber ich spiel ab und zu einfach gerne über ne Fender-Combo mit nem Pedal davor. Ist ein sehr minimalistisches Setup und man kann viel ausprobieren, grade bei Amps die Pedale gut vertragen

- anderer Zerrsound gewünscht: Ein Röhrenamp kann ohne den EQ stark übertrieben einzuregeln oft keine "fuzzigen" Sounds erzeugen, ohne nicht gleichzeitig Soundqualität für andere Einstellungen einzubüßen. Um für diverse Effekthaschereien einen solchen Sound zu bekommen, nimmt man halt ein Pedal vor den cleanen (oder leicht angezerrten) Amp und spart sich somit, die Einstellung eines Kanals (oder des ganzen Amps) ins Absurde treiben zu müssen.
 
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Im Endeffekt gibt es drei verschiedene Anwendungsfälle, in denen ich selbst Pedale benutze:
Ich ergänze mal um 1,5 Puntke:

- Boosten, um den Zerrcharakter einzufärben.
TS ist das klassische, aber auch andere Zerrer kann hier einfach mal n anderen Touch reinbringen, ohne den Charakter des Amps komplett umzustellen.

- Stacking der Zerrer, durch die man komplett neue Sounds kreieren kann.
 
Bei Steve Lukather ist sein toneconcepts distillery Pedal immer an, in allen drei Kanälen
 
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