Pedalpreamps plus Poweramp (spez. EL34 / 6L6 schaltbar) - Überlegungen, Tipps ?

RayBeeger
RayBeeger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.05.24
Registriert
12.11.17
Beiträge
1.534
Kekse
6.038
Hallo Saitenkollegen,

ich weiß nicht, ob das in dieser Form schon diskutiert wurde. Ein entsprechendes Thema habe ich jedenfalls nicht gefunden...

DIE VERWENDUNG VON PEDALPREAMPS MIT EINER SEPARATEN ENDSTUFE, UM DEM SOUNDIDEAL SO NAH WIE MÖGLICH ZU KOMMEN.

Meine Equipmentreise ist schon sehr, sehr lang. Deshalb besitze ich auch noch einige Amps (Marshall TSL 601, Mesa Boogie Lonestar Classic, Line6 DT25), diverse Pedale und Gitarren, sowie Roland GP 100, Roland/Boss GT10, Line6 HD 500x und HELIX + KME-Monitor. Nun ja.

Man wird älter und will nicht mehr soviel Zeug mit sich herumschleppen, dennoch möchte man seine „aktuellen“ Soundvorstellungen umsetzen, auch wenn das Publikum wahrscheinlich kaum wahrnehmen kann, was man sich da so vorstellt.

Ergebnisse meiner Reise sind folgende Feststellungen.

1. Für meinen Cleansound liebe ich, mehr als alle Fenderamps, den Mesa Boogie Lonestar (ganz persönliche Einschätzung).
2. Wenn ATTACKE angesagt ist, dann bin ich ein Marshall-Mann. Den TSL variiere ich mit einem Wampler Plexi DeLuxe.
3. Diese beiden Sounds in einem Amp gibt es, trotz aller Versuche, nicht. Ist auch dadurch bedingt, dass 6L6 und EL34 in der Endstufe werkeln.
4. Der HELIX (oder AXE oder Kemper...) sind ok, aber von MEINEM Spielgefühl her, noch nicht soweit, in der Flexibilität jedoch ganz weit vorn.
5. Die Randall-Modul-Amps sind auch nah dran, aber auch Kompromisse.
6. Eine andere Lösung ist wahrscheinlich auch ein Kompromiss, aber vielleicht ein besserer?

Jetzt überlege ich schon seit einer ganzen Weile, ob man nicht richtig gute Preamps mit entsprechenden Poweramps paaren sollte. Die Boxen will ich erst einmal nicht in die Runde einbeziehen...

Der Effectrode Blackbird ist offensichtlich als Fender-Clean-Pedal-Preamp sehr gut geeignet. Dafür benötigt man für das „amp like“-Gefühl eine 6L6-Endstufe.
Einen, je nach persönlichem Wunsch geeigneten Preamp für die Marshall-Sounds findet sich auch, dann sollte man auch eine EL34-Endstufe nutzen.

Hier stellt sich die Frage, ob es einen Röhren-Poweramp gibt, der zwei so unterschiedliche Endstufen beinhaltet und dabei auch noch flexibel umschaltbar ist. Was so ein Teil wiegt, will ich garnicht wissen, wenn man noch an die Trafos/Ausgangsübetrager usw. denkt.

Letztendlich wäre es wahrscheinlich wieder eine Art Rack-System mit Pedalboard (hatten wir schon und hatte Ausmaße eines Kühlschranks).

Gibt es eurerseits ähnliche Gedanken oder wie löst ihr das mit eurem ANALOG-EQUIPMENT?

RAY
 
Eigenschaft
 
Hi @RayBeeger ,

Das ist jetzt nicht das was Du suchst, aber so was
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/palmer-drei.html
ist zwar nicht mehr neu erwerbbar, und mit 5 Watt pro Endstufe, die im Mischbetrieb dann bis zu 15 Watt generieren können,
nicht für alle Anwendungen tauglich, zeigt aber, daß sich Jemand Gedanken über Dein Problem gemacht hat.

Gruß
Jan
 
Hallo @TurTur,

das ist so ein Ansatz, da stimme ich Dir vollkommen zu. Aber eben etwas schwachbrüstig und eher für‘s Studio oder Zuhause geeignet.

Um leise geht es ja auch, deshalb finde ich den Lonestar Classic auch so gut. Den fahre ich in der 100 Watt-Stufe und er klingt immer noch heruntergeregelt sensationell. Die 50 Watt und 10 Watt nutze ich nicht einmal Zuhause. Der Headroom ist einfach da und ist clean, clean, clean.
Leider rollt man mit dem Teil, es ist ein 2x12“ Combo, rund 45 Kilo durch die Gegend.

Zwei Stufen reichen ja auch schon, denn ich mag die EL84 überhaupt nicht. Die sind so seltsam im Bassbereich, was mir garnicht so liegt.

Es gibt wohl auch von Brunetti so ein Amp-Konzept, da muß ich noch einmal gucken.

Das Wampler Plexi Drive Deluxe funktioniert ja auch am Lonestar, aber es ist eben mit den 6L6 kein Marshall/Plexi. Ich kann auch EL 34 einsetzen, dann ist es jedoch eher ein Marshall oder das „andere“ Lonestar-Modell.

Möglichkeiten, Möglichkeiten, Möglichkeiten...

Was ich vielleicht noch vergaß. Ich spiele kein Highgain im Sinne von Heavy-Scooped-Sounds.

Ray
 
Ja, versteh' Dich schon, ich habe mal einen JCM900 besessen, bis ich ihn 1998 gegen einen JCM2000-DSL100
getauscht habe. Der JCM900 hatte 5881er, ein 6L6-Derivat, drinnen, El34 waren zu der Zeit wohl nicht so tauglich
oder zu teuer, ich weiß es nicht mehr. Der DSL100, dann wieder mit EL34, ist damit einfach eine noch schärfere Waffe.
Er hatte auch einen wesentlich besseren, schlechten Cleansound als der JCM900:D.
Ich muß das so sagen, weil ich auch den Fender "Super Amp" 4x10 in der Version, die zwischen 1993 und 1995
angeboten wurde, besitze. Für mich ein Clean-Referenzsound, einfach großartig. 6L6 Endstufe. Wiegt nur 36 kg....:ugly:
EL84 gab es bei Marshall ja auch schon, den DSL401 und eine 2x20 Watt Endstufe, soviel ich weiß.
Das bringt Dich jetzt auch nicht weiter.....äh, zu wissen, daß ich Dich verstehe.

Gruß
Jan
 
@TurTur,

doch, es hilft, wenn man weiß, dass es Leidensgenossen gibt!

Da wir ja alle wissen, dass die Hardware „nur“ die Richtung vorgibt und damit als Basis dient, habe ich jetzt mal heruntergebrochen, was ich eigentlich will. Ich möchte den Cleankanal meines TSL, so weit wie möglich, in Richtung Fender-Clean verschieben. OK.

Der TSL hat ja schon einen anderen Cleantone als zum Beispiel ein JCM. Leider hat man vergessen die EQ-Sektion nach MEINEN Wünschen auszulegen. Deshalb starte ich jetzt erst einmal mit einem simpleren Eingriff.

Ich habe mir mal ein paar EQs angesehen und werde versuchen eine Lösung mit einem parametrischen hinzubekommen. Grundsätzlich hat man beim fenderartigen Clean ja eher ein midscooped Signal in der Vorstufe. Mit einem parametrische EQ sollte es doch gelingen die Mittenbetonung aus dem Marshall herauszutreiben und Bass/Treble so anzuschieben, dass es passt.

Der Grund für die Überlegung ist, dass ich den TSL ja nicht ständig mit voll aufgerissener Endstufe am Sweetspot fahre. Deshalb könnte es gelingen.

Meine erste Wahl ist der Empress-EQ, auch wenn er doch preislich abgehoben erscheint. Parallel nehme ich auch mal den Helix und baue damit ein Patch mit unterschiedlichen EQs.

Der Test ist ergebnisoffen, meine Erwartung nicht so hoch, aber wer weiß, vielleicht geht da was. Was dabei herauskommt, werde ich kurzfristig mitteilen und hier posten.

Wenn das Ergebnis jedoch so gut ist, dass ich damit leben kann, dann gibt es vielleicht einen Amp-Bauer, der mir das so einrichtet, wie ich es dann vorgebe.

Viele Grüße, Ray
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... Hier stellt sich die Frage, ob es einen Röhren-Poweramp gibt, der zwei so unterschiedliche Endstufen beinhaltet und dabei auch noch flexibel umschaltbar ist. Was so ein Teil wiegt, will ich garnicht wissen, wenn man noch an die Trafos/Ausgangsübetrager usw. denkt.

Letztendlich wäre es wahrscheinlich wieder eine Art Rack-System mit Pedalboard (hatten wir schon und hatte Ausmaße eines Kühlschranks). ...


Der Sound einer Endstufe wird nicht allein von der verwendeten Röhrentype bestimmt.
Ich glaube sogar, die ist gar nicht so wichtig.
Ich habe hier zwei Klemt-Echolettes stehen, die mit EL34 arbeiten, aber wesentlich mehr nach (guten) Fender-Amps klingen als nach Marshall.
Und den Marshall Studio 15, der trotz 6V6-Röhren eben nach Marshall, nicht wie Fender klingt.
Oder mein 1974X-Clone, 2xEL84, und dennoch Marshallsound statt Vox.

Der Endstufen-Klang wird generell geformt durch
+ die Verschaltung der Röhren (Class A oder A/B)
+ die Leistungröhren-Type
+ eingestellte Betriebsspannung,
+ Pre-oder Post-PI-Mastervolume,
+ welche Röhrentype wird als Phase-Inverter benutzt
+ Netzteil-Leistung (mehr oder weniger cleaner Headroom, mehr oder weniger straff beim Clipping)
+ Dioden- oder Röhrengleichrichter (knackig bis "saggy")
+ Gegenkopplung (ohne, fest oder variabel) sowie
+ den Ausgangstransformator.

Diese Röhren- und Schaltungsvarianten kann man vermutlich kaum sinnvoll (also benutzereinstellbar oder gar schaltbar) in einer Endstufe anbieten.
Aus meiner Sicht müssten das einzelne und komplett autarke Endstufen-Module sein, die je eine Grundsoundvariante anbieten.
Das dürfte wohl auch der Grund sein, warum es solche Endstufen nicht gibt bzw. die Versuche in dieser Richtung keine Erfolge waren.

Und selbst wenn es diese Endstufenmodule gäbe, kommen auch noch die Speaker und verschiedene Gehäuse-Bauarten dazu, die auch wieder massiv klangbeeinflussend wirken.
Eventuell würdest Du also mehrere Boxen brauchen.

Heisst
...Gibt es eurerseits ähnliche Gedanken oder wie löst ihr das mit eurem ANALOG-EQUIPMENT?

Ähnliche Gedanken ja, aber ... siehe oben.

Du hast zwei Amps, die Deine Soundvorstellungen voll und ganz erfüllen.
Benutze sie einfach.
Wenn der Boogie Dir zu schwer ist, trenne Amp und Speaker*.
Bau Dir ein neues Gehäuse für den Amp,
verschliess die entstehende Öffnung im alten Gehäuse
und benutze das als reine Box.

Ich fürchte, näher wirst Du Deinem Ziel:
Gewichtsersparnis bzw. einfacheres Handling für Liveauftritte bei gleichem Sound
nicht kommen.

* Ich erwäge, das Selbe mit meinem Pro Reverb zu tun - 33 kg "am Stück" sind mir mittlerweile einfach zuviel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dieser "Sound von Endstufenröhren" wird mMn stark überschätzt :) . Klar klingen im Endresultat Amps mit 6V6/EL84/6L6/EL34-Endstufen anders, aber das liegt allzu oft

1. am Design der Endstufe des jeweiligen Amps selbst
2. am Arbeitspunkt/der Bias-Einstellung der jeweilig eingesetzten Röhren.

Ich hab selbst den Versuch mal gewagt bei Amps, die ich selbst mit einstellbarem Bias ausgerüstet hatte. Da macht z.B. ein Wechsel von 6L6 auf E34 kaum einen merkbaren Unterschied, wenn man die Bias-Einstellung jeweils nachzieht.

Der einzige Weg für dich, um das wirklich auszuprobieren, wäre soweit ich das sehe eine Rack-Unit mit einem Preamp (in Rack- oder Pedalformat) und ein Boxen-Switcher mit zwei verschiedenen Endstufen (z.B. Mesa 2/90 und 20/20).
Aus Erfahrung kann ich aber sagen dass der Effekt nicht so groß ist, als dass man das mit ner EQ-Einstellung nicht auch nachziehen könnte.
Wenn es um Headroom geht (20W vs. 90 etc.) hört man das natürlich, aber darum ging es dir ja primär nicht...
 
Diese Röhren- und Schaltungsvarianten kann man vermutlich kaum sinnvoll (also benutzereinstellbar oder gar schaltbar) in einer Endstufe anbieten.
Genau, höhstens digital mit verschiedenen Kemper- oder IR Profilen :)
 
...Der Endstufen-Klang wird generell geformt durch...

vollkommen korrekt. Und es kommt noch ein Punkt hinzu, den ich ergänzen darf:

+ die Beschaltung des PI himself (ist er spannungsverstärkend oder nicht)

Halte ich ich auch für ausgesprochen schwierig, das relativ komplexe Vorhaben des TE zu realisieren.

Oder alters- und publikumsgemäß "das Unmögliche wagen" und umsteigen auf sowas wie ein Vox TonelabLE. ;)
 
Vielleicht könnte das was sein: Einen Egnater Rebel 30 (2xEl34 & 2x 6V6) oder Renegade 65 (2xEl34 & 2x 6L6) gebraucht kaufen und dann beim Amp-Tech so modifizieren lassen, dass die Vorstufen jeweils deinem Vorbild entsprechen und mit der Kanalumschaltung die jeweiligen RTöhren angesteuert werden anstelle des Tube-Mix.
 
Ich gebe Euch allen irgendwie Recht, weil die Argumente auch alle nachvollziehbar sind. Deshalb habe ich am Ende dann, nach dem Subsumieren, den ersten Schritt für mich festgelegt. Natürlich weiß ich auch, dass ich nicht der Einzige bin, der gern so eine Lösung hätte.

Ich denke jedoch schon, dass die Endstufe, ab einem gewissen Level, deutlich in die Klangformung eingreift und auch den Charakter des Ergebnisses beeinflusst. Nimmt man mal den Mesa Boogie Lonestar, dann kann der schon sehr viel, mit entweder 6L6 oder EL34. Man kann Dioden oder eine Rectifierröhre nutzen. Es ist möglich den Gesamtcharakter in Richtung Tweed zu verschieben oder 100/50/10 Watt pro Kanal zu fahren. Oder Du nutzt unterschiedliche Endstufenröhren, die damit andere Leistungen und auch klanglich etwas anders reagieren.

Und das der Urvater aller Marshalls/Boogies etc. Schaltungen aus dem Hause eines gewissen Herrn Fender sind, wissen wir. Es gab und gibt immer einmal charakterliche „Überschneidungen“ (Bassmann/Twin/JTM 45 u.ä.).

Also ist die Überlegung 1, einen Versuch zu unternehmen den „Problemkanal“ Clean des Marshall TSL 60, in Richtung Fender-Clean zu biegen. Deshalb erst einmal die EQ-Variante als Test. Ich habe noch ein Boss GE7, also einen grafischen EQ, den Helix mit diversen EQ-Varianten im parametrischen und grafischen Bereich und von einem Kollegen einen Empress Para-EQ. Damit versuche ich dann eine Näherung hinzubekommen. Die Erwartung ist eben die süßlichen Höhen und die dicken Bässe dorthin zu bekommen, wohin sie mMn auch gehören.

Am Ende, wenn das EQ-ing nicht erfolgreich war, starte ich den Versuch mit den Premamps. Hier ist mein Favorit der Effectrode Blackbird. Dann schalte ich diesen einmal normal vor den Amp und danach auch mal über den FX-Return an den Marshall.

Ich kann das in den nächsten Tagen machen und werde berichten.
 
Wenn du in der Nähe der Schweiz wohnst, kann ich die eine Empfehlung geben:
http://casanovasolutions.ch/tuning.html
Paco Casanovas ist ein Genie, wenn es um Amp-Tuning geht. Zudem hat er den Tweak-O-lator Experimantal Semimodular Preamp. Prototypen bauen, Schaltungen testen und Soundtuning in Echtzeit geht mit dem von Casanovasolutions entwickeltem, weltweit einzigartigem semi-modularem Tweak-O-lator Röhrenpreamp innert Sekunden, zahlreiche Zusatzmodule sowie eine vollständig tiefeneditierbare Endstufe sind in Arbeit.

Damit kann er verschiedenste Schaltungen an deinem Amp testen, du kannst mit deiner Gitarre probespielen, am Sound feilen biss das, was dir vorschwebt realisiert ist.
Ruf doch mal dort an oder schreib ne Mail, Paco geht wirklich auf seine Kunden ein.
 
Hallo Deltablues,

das sieht vielversprechend aus und klingt auch nach Jemandem, der weiß was er tut. Der Preamp klang sehr nach Dumble. Ich wohne leider in der Nähe von Berlin, da wäre ein Termin bei Paco eher etwas in der Urlaubszeit.

Grundsätzlich frage ich mich natürlich, warum bisher niemand eine wirklich funktionierende Lösung anbieten kann. Denn wenn man mal von den wirklich harten scooped Sounds der Neuzeit-Heavy-Fraktion absieht, dann wollen wir doch eigentlich (fast) alle einen fenderartigen Cleantone und Marshall-Crunch- bzw. Lead-Tones, die uns als Basis unseres Gitarrenspiels dienen.

Das dann auch noch in einer Größe, die gut handhabbar ist...

Ich meine das nur in Bezug auf die grundsätzliche Hardware. Alle nachfolgenden Einflüsse, wie Spielweise/-können, Gitarren, Boxen, Effekte usw. lasse ich dabei mal unberücksicht.

Die Modeler und auch der Kemper versuchen ja eine etwas andere Basis mit unglaublicher Flexibilität anzubieten, jedoch habe ich eben damit nicht dieses Spielgefühl, trotzdem ich diese Teile auch nutze. Das Hören eines mic-ed Amp stört mich dabei nicht so sehr. Bei mir persönlich besteht also keine Verweigerungshaltung gegenüber dieser Technik, aber ich spiele sicherer und besser, wenn ich das Spielgefühl und die Verbundenheit zum Ton habe, die mich in die Lage versetzen, mich sozusagen in den Sound/Ton „hineinzulegen“. Das bekomme ich bisher nur mit einem Röhrenamp so hin.

Nimmt man die Ansätze von Randall oder Egnater, dann ist das schon gut, aber bei den Preisen ist man da ganz schnell in der 5.000 Euro-Liga, nur für Amp und Box.

Selbst mein Mesa Boogie Lonestar Classic ist, wenn man ihn zum Beispiel im Tweed-Modus betreibt, klasse für diese Art Sounds. Trotzdem braucht man etwas Hilfe, wenn man ihn in Richtung 5E3 (dicker, endstufenverzerrter 12 Watt) drücken will. Der umfassende Trend zum Leisespielen behindert eben die Art den Amp-Ton oldschool zu formen.

Ray
 
...
Ich denke jedoch schon, dass die Endstufe, ab einem gewissen Level, deutlich in die Klangformung eingreift und auch den Charakter des Ergebnisses beeinflusst. ...

Alles unbestritten, iinsbesondere der klangformende Einfluss der Endstufe.
Ich leide ganz mit Dir, da ich von jeher kein Vorstufenzerre- oder Verzerrer-Liebhaber bin.
Für mich müssen es idealerweise Endstufenclipping und entsprechend geforderte bis gequälte Speaker sein.

Ich möchte meinen Gitarrenton nicht nur hören, sondern auch fühlen können (meine Gitarren möchten das auch).
Das ist mit den klassichen Amps heutzutage nicht mehr wirklich praktizierbar.
Selbst ein AC30 mit "nur" gerade mal eben so 30 Watt und 2 x 12ern gilt als zu laut.

Meine momentan klanglich beste Abhilfe sind der Marshall Studio 15 (ggf. mit anderer Box) und/oder 1974X-Clone für den Dreck und der Pro Reverb für clean.
So habe ich auch die m.E. "richtigen" Speaker für die verschiedenen Sounds.

Aber "angenehm leise" sind die Dirt-Amps nach Bandkollegen- oder Veranstaltermeinung immer noch nicht (also Powersoak-artiges).
Und vom Transport her weniger aufwendig ist das Ganze definitiv nicht, von Bühnenplatz mal ganz zu schweigen.

... Also ist die Überlegung 1, einen Versuch zu unternehmen den „Problemkanal“ Clean des Marshall TSL 60, in Richtung Fender-Clean zu biegen. Deshalb erst einmal die EQ-Variante als Test. ... Die Erwartung ist eben die süßlichen Höhen und die dicken Bässe dorthin zu bekommen, wohin sie mMn auch gehören. ... Am Ende, wenn das EQ-ing nicht erfolgreich war, starte ich den Versuch mit den Premamps. ... Dann schalte ich diesen einmal normal vor den Amp und danach auch mal über den FX-Return an den Marshall.

Ich kann das in den nächsten Tagen machen und werde berichten.

Den Versuch ist es allemal wert, zumal Du ja genug EQ- und Preamp-Zeug zur Verfügung hast.
Ich finde das spannend.
 
...
Ich denke jedoch schon, dass die Endstufe, ab einem gewissen Level, deutlich in die Klangformung eingreift und auch den Charakter des Ergebnisses beeinflusst. ...

Alles unbestritten.
Und insbesondere der klangformende Einfluss der Endstufe - ich leide ganz mit Dir, da ich von jeher kein Vorstufenzerre- oder Verzerrer-Liebhaber bin.
Für mich müssen es idealerweise Endstufenclipping und entsprechend geforderte bis gequälte Speaker sein.

Ich möchte meinen Gitarrenton nicht nur hören, sondern auch fühlen können (meine Gitarren möchten das auch).
Das ist mit den klassichen Amps heutzutage nicht mehr wirklich praktizierbar.
Selbst ein AC30 mit "nur" gerade mal eben so 30 Watt und 2 x 12ern gilt als zu laut.

Meine momentan klanglich beste Abhilfe sind der Marshall Studio 15 (ggf. mit anderer Box) und/oder 1974X-Clone für den Dreck und der Pro Reverb für clean.
So habe ich auch die m.E. "richtigen" Speaker für die verschiedenen Sounds.

Aber "angenehm leise" sind die Dirt-Amps nach Bandkollegen- oder Veranstaltermeinung immer noch nicht (also Powersoak-artiges).
Und vom Transport her weniger aufwendig ist das Ganze definitiv nicht, von Bühnenplatz mal ganz zu schweigen.

... Also ist die Überlegung 1, einen Versuch zu unternehmen den „Problemkanal“ Clean des Marshall TSL 60, in Richtung Fender-Clean zu biegen. Deshalb erst einmal die EQ-Variante als Test. ... Die Erwartung ist eben die süßlichen Höhen und die dicken Bässe dorthin zu bekommen, wohin sie mMn auch gehören. ... Am Ende, wenn das EQ-ing nicht erfolgreich war, starte ich den Versuch mit den Premamps. ... Dann schalte ich diesen einmal normal vor den Amp und danach auch mal über den FX-Return an den Marshall.

Ich kann das in den nächsten Tagen machen und werde berichten.

Den Versuch ist es allemal wert, zumal Du ja genug EQ- und Preamp-Zeug zur Verfügung hast.
Ich finde das spannend
 
Ich sehe, dass ich nicht allein leide...

Und es sind sehr gute Gedanken und Hinweise dabei, die ich alle noch einmal betrachten werde.

Die meisten Amp-Bauer wissen ziemlich genau was sie tun. Trotzdem neigen auch diese meistens in die eine oder andere Richtung. Deshalb habe ich bisher auch keinen gefunden, der das genauso umsetzt, wie ich es haben möchte. Den Toneking habe ich jetzt schon öfter mal gesehen. Da werde ich auch mal einen Test machen und sehen, was dabei herauskommt. Vielleicht überrascht man mich damit.

Oben habe ich ja schon erwähnt, dass ich auch mit den Modelern bzw. dem Kemper sowie Amp1 einige ausführliche Versuche unternommen habe. Am Ende habe ich mich für den Helix entschieden, der neben annehmbaren Sounds einfach sensationelle Routingmöglichkeiten bietet. Ich spiele in einer meiner Bands auch mit dem Helix direkt in die PA, habe aber auch noch einen persönlichen Monitor von KME (kann ich absolut empfehlen), nur für meinen Gitarrensound. Das mischt sich dann auf der Bühne bzw. im Proberaum und klingt im Kontext auch ok. Damit möchte ich den Sound mal als praxistauglich bezeichnen. Trotzdem muss man bedenken, dass wir ja eigentlich eine Lösung out of the box suchen, also Amp hinstellen, Kabel und Gitarre dran, etwas an den Raum anpassen - fertig (Effekte mal außen vor) und wohlfühlen. Und ehrlicherweise sind die Modelersysteme, in der vollen Ausbaustufen dann auch wieder groß und schwer wie ein, sagen wir mal 30 Watt Röhren-Combo. Finanziell sind sie sowieso kein Vorteil.

Die kleinste Lösung ist der Amp1 von Thomas Blug mit einer seiner kompakten 1x12“ oder 2x12“ Boxen. Aber. Ich bin ein ganz, ganz großer Fan von Thomas und finde die Idee sau gut. Trotzdem ist ein Röhrenamp ein Röhrenamp, ein Röhrenamp und für mich vom Spielgefühl her bisher unerreicht. Ich meine damit dieses Gefühl, wenn man die Saite anschlägt und dann diese „federnde“ und aufblühende Rückkopplung im Finger hat, die einen animiert den Ton mit Bendings, Stehenlassen, Stoppen etc. zu formen oder sich selbst einfach nur zuzuhören. Beispiel: Tweed 5E3 voll aufgerissen oder nahezu... Ok, ich schweife ab.

Ich starte erst einmal die vorher beschriebenen Versuche den Marshall im CLEAN dem Fender nahezubringen. Bericht folgt.
 
WEEHBO Plexface - Boutique Series

Artikelnummer.: 229599
(3)
Bewertungen lesen
Weehbo_Plexface_pic.jpg

https://www.session.de/WEEHBO-Plexf...MIxuiSyajw1wIV8jLTCh22wwBqEAQYASABEgKxZ_D_BwE

oder
DualDrive1.jpg

http://www.baldringer.de/index.php/de/dual-drive
man hat einen Wunsch frei und kann sich bei Kauf Fender u. Marshall wünschen.

+





dl55ifqsqz7yhjv6z4fl.jpg


Man muß sich schon etwas bemühen, Hughes&Kettner zu mögen....also ich...:D

Ein ganz interessanter Amp, von dem ich mir damals, als er für 'n Appel und 'n Ei abverkauft wurde, Head u. Combo
gesichert habe.
Eigtl. Hughes & Kettner untypisch, ist das erst mal ein ganz einfacher 1-Kanal Class A Amp mit nur 3-fach Klangregelung u. Volume.
Vorstufenzerre? No Way. Antrieb ist eine EL34 Endstufe.
Jetzt wird 's lustig, mal mutig am Volume nach rechts gedreht, blüht,.... oder droht, jenachdem, eine geile Plexi-Non Mastervolume-Kelle,
die dann aber auch schon sehr raumfüllend daran erinnert, doch mal wieder die Ohrenstöpsel......
Der Amp hat bei 16 ohm Last 25, bei 8 40 Watt und ist laut, sehr laut. Der Combo hat den 16 ohm V30 der hier in einem
recht großen, hinten offenen Gehäuse ganz ausgezeichnet tönt, das Head (der Head?) hängt an einer AX mit Greenbacks,
auch 16 ohm.
Der Amp hat auch einen sehr schönen Cleansound, sehr direkt, nichts für Pfuscher, ein großer runder Sound, aber
schon etwas kühler als der von einem Fender Amp. Ich glaube die Kombination Class A mit möglichst wenigen Bauteilen u.
kurzem Signalweg hat hier auch Einfluß. (mal eine laienhafte Vorstellung)
Mit dem Fender 4x10 Combo habe ich da auch eine Referenz am Start u. kann vergleichen.
Das besondere an dem H&K Amp ist das linke, mit Growl beschriftete Poti, mit dem man sukzessive die Vorstufe aus dem
Signalweg nehmen kann und nun kommen oben gezeigte Geräte ins Spiel. :govampire::govampire:
Wenn ich das richtig verstehe und mittels Growl-Regler den Einfluss der H&K- Vorstufe aus dem Signalweg nehme spreche ich die
Endstufe mit diesen Vorschalt-Marshall/ Fender Geräten doch direkt an und habe auch die Möglichkeit den Einfluss der
H&K Vorstufe mit weiteren Bass, Mitten und Höhen- Stellmöglichkeiten schrittweise zuzumischen.
Ein weites Feld und am Ende...hat man auf jeden Fall dazugelernt.
Die Amps gibts neu nicht mehr, UvP war mal um die 2000,- (pro Stück), ich habe irgendwas zwischen 6+700,- hingelegt.

Dirk Baldringers Dual Drive erwähne ich mal weil, ich selbst kenne ihn nicht, eine seriöse, mir gut bekannte Quelle
darauf schwört.
Der Andere, Weehbo, den hatte ich mal in den Fingern, und fand ihn gut. Ich kann mir vorstellen, daß es damit gelingt
den Cleansound noch mehr Richtung Fender zu schieben.
Es gibt ja da Draussen schon von einigen Herstellern solche Vorschalt- Marshalls u.-Fenders, einige schon mit Oho und Aha
angenommen und bei einem Tubescreamer vor dem Plexi stöhnt ja auch keiner über Transistoren im Signalweg...., immerhin wird am
Ende das Signal dann doch mit Röhrenklang veredelt und diese spezielle Rückmeldung/ Response von Röhrenverstärkern bleibt
doch erhalten. Das ist für mich schon mal die halbe Miete.
Die reine Lehre ist das jetzt nicht, aber ausprobieren kann man ja mal...:rolleyes:

Bilder sind ein bißchen groß....

Gruß

Edit: Ich meine eine Fehlannahme korrigieren zu müssen.
Das Growl-Poti nimmt wohl nur die Klangregelung aus dem Signalpfad, das Signal muß ja
auch für die Endstufe aufbereitet, hochverstärkt werden....glaubich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Guten Morgen @TurTur,

das scheint ein Lösungsansatz zu sein, der funktionieren kann!

H&K hatte ich aus meinem Leben eigentlich verbannt, weil ich mal einen Dreikanaler Combo mit Effekten und Midi hatte, der wirklich sehr kühl und hart war. Danach habe ich mich nicht mehr mit der Marke auseinandergesetzt.

Als ich jetzt mit der Suche noch einmal begann, wollte ich das Wampler Black ‘65 Pedal am Marshall testen. Ich fand nirgendwo eines, auch nicht in der Bucht. Deshalb habe ich Brian Wampler angeschrieben, der mir mitteilte, dass das Pedal wegen zu weniger Verkäufe eingestellt wurde. Als ich nach einer Alternative fragte, äußerte er sich dahingehend, dass es bei Wampler keine gibt, man vielleicht noch einmal eine Edition auflegen wird.

Hi Ray,
I understand the frustration. The pedal was discontinued simply due to slow sales. However, we may release a limited run at some point in time. I’m not certain if that will definitely happen or not though.
Unfortunately, I don’t have a good solution other than asking around other retailers that carry our pedals (www.wamplerpedals.com/dealers/) or searching the used market on ebay.comand reverb.com

Thanks,
Brian


Das Gleiche gilt übrigens auch für sein Tweed ‘57 Pedal...

Das WEEHBO sieht interessant aus und könnte mich der Lösung nahe bringen. Danke für die Hinweise!

Hier vielleicht noch ein allgemeiner Tip zum Fendersound.
Es gibt für die alten Fender Amps eine Einstellung, die sich sozusagen als „the golden rule” durchgesetzt hat: THE MAGIX SIX.

Volume 6, Treble 6, Mids 3, Bass 2 (3x2=6):great:
Bright-Schalter On, Reverb 2

Damit konnten sich dann die Fender Amps auch im Mix wieder besser durchsetzen, nachdem man mit der früheren Einstellung und dem enormen Midscoop ja ausschließlich gegen den Sänger durchkommen mußte, was auch gut gelang. Nachdem die Basser und Schlagzeuger dann dazukamen, mikrofoniert wurden und über die PA beschallt wurde, entwickelte sich dann eine mehr mittenbetonte Einstellung, die man fast überall auf den Produktionen so hören konnte.

Kritische Frequenzen sind bei den Fenders: 249,5 Hz und 340 Hz.

Für die Marshall-Fraktion gibt es auch noch ein absolutes Nerd-Gerät, welches man in Deutschland wahrscheinlich wenig kennt. Der Gjika-Class A mit, ich glaube nur zwei Reglen. Der Junge baut zur Zeit einen Amp der sich 10^N nennt. Da kann man mal gucken.

Ich fahre nachher in den Proberaum und fange mal mit den EQs an.

Viele Grüße, Ray
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben