Pickups anhand von Daten vergleichbar ?

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Hallo,
wollte mal Fragen ob man anhand der Specs eines Pickups, diese vergleichen kann?
Ich suche einen Humbucker in Richtung Gibson 498T, da dieser mir gefällt aber einfach zu teuer ist (da ich zwei Gitarren bauen werde).
Nun gibt es ja "gute/günstiger" Hersteller wie Wilkinson, Giovanni etc, die ähnliche Daten aufweisen, wie die des 498T.
Kann ich anhand des Alnico5 Magneten und der 13-15kOhm sagen, das diese Pickups ähnlich klingen???
Besten Dank:)
 
Eigenschaft
 
Ähnlich vielleicht, aber nie so ganz genau, weil auch andere Spezifikationen eine Rolle speielen: Wicklungszahl, Drahtstärke und -Material, u.s.w.
Wenn´s der 498er-Sound sein soll, dann würde ich lieber einen Echten nehmen, die man mit ein wenig Glück in der Bucht schon um die 50 Euro bekommt.
 
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Ich würde auch nach einem gebrauchten 498T Ausschau halten. Der ist ja ziemlich verbreitet und wird oft getauscht. Beim JB ist es ähnlich. Der ist noch sogar noch ne Ecke verbreiteter und wird teilweise schon für 40€ verkauft.
Hab den 498T hier auch schon mehrmals im Flohmarkt gesehen. Einfach mal nachsehen oder ein Gesuch erstellen.
 
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Besten Dank...
Geht halt nicht um den Preis von einem sondern brauche ja zwei ;) Wollte wissen ob es günstige alternativen gibt und ob ich diese anhand der technischen Daten ausfindig machen kann...
 
Kann ich anhand des Alnico5 Magneten und der 13-15kOhm sagen, das diese Pickups ähnlich klingen???

Nein.

Schau Dir den Seymour Duncan Custom 5 an, sehr ähnliche Daten, AlNiCo V-Magnet - und klingt extrem anders. Wo der 498T nur Mitten hat, herrscht beim Duncan ein tiefes Loch. Die genannten Daten sind im Übrigen auch nur ein winziger Ausschnitt, der Gleichstromwiderstand ist halt leicht zu messen. abgesehen davon, dass es selbst unter alNiCo V sehr große Variationen gibt, ist die Dicke und Isolierung des Wickeldrahtes, aber auch dessen Form auf der Spule und Wicklungsweise sehr wichtig für den Klang - ein guter PU entstehet aus dem glücklichen Zusammenwirken vieler Faktoren.

Wenn Dir der 498T gefällt, such Dir den, ich finde, 50 € sind wirklich nicht zu viel für einen PU, der einem gefällt. Wenn es daran scheitert, dann würde ich mir überlegen, nur eine Gitarre zu bauen und die aus richtig guten Teilen...

Das soll jetzt nicht heißen, dass Wilkinson oder Giovanni keine guten PUs bauen, aber sie klingen halt anders und kosten neu auch nicht viel weniger. Giovanni würde ich persönlich den Wilkinsons vorziehen (und was das betrifft, auch dem 498T, den ich für ein One-Trick-Pony halte), aber auch Tonerider werden hier immer wieder lobend erwähnt. Wenn Du was mittg-heißes suchst, wärst Du da mit einem Pärchen Generator gut bedient.

Gruß, bagotrix
 
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"Daten": Es kommt drauf an welche! Der Gleichstromwiderstand ist nach dem Gewicht die zweisinnloseste Kenngröße eines Pickups. Er sagt über die
klanglichen Eigenschaften so viel aus wie die Länge eines Autos über die Höchstgeschwindigkeit. Fahren längere Autos schneller als kürzere???

In einem Pickup fließt niemals Gleichstrom. Also schmeißt eure Ohmmeter weg. Ein Hersteller der da drauf rumreitet, beweist, dass er keine Ahnung hat.

Genauso wenig sagt das Magnetmaterial aus. Es gibt keinen "Alnico-2-Sound" und keinen "Alnico-5-Sound". In der Praxis schwanken die Magnete
in ihren Eigenschaften erheblich. Nicht nur zwischen den einzelnen Herstellern, sondern auch oft bei ein und demselben Hersteller. Die
wenigsten machen sich bei ihren fertigen Produkten die Mühe, die zu mal fein säuberlich zu sortieren.

Ein brauchbarer Wert ist dagegen die Induktivität, sozusagen die elektrische "Größe" einer Spule. (Vielleicht erinnert sich noch einer an die Physikstunde
in der Schule.) Die wenigsten Pickuphersteller scheinen zu wissen was das ist. Oder sie wissen es, aber reden nicht drüber. Es könnten ja ein paar
Geheimnisse gelüftet werden. Aber die sind sowie längst alle bekannt.

Die Maßeinheit für die Induktivität heißt "Henry". Die meisten käuflichen Pickups haben Werte zwischen etwa 2 und 10 Henry. Kleine Werte ergeben
höhenstarke und eher leisere Sounds, größere mehr mittenbetonte und lautere. Für eine genaue Messung braucht man ein sogenanntes LCR-
Messgerät. Wichtig ist, dass die Messfrequenz so niedrig wie möglich ist. 120 Hz ist noch gut, 1000 Hz ist schon deutlich zu hoch, das ergibt falsche Werte.
Ein gut brauchbares Messgerät gibt es bei Conrad ("Voltcraft 4080").

Die Induktivität zu kennen, ist nützlich, letztlich aber auch noch nicht alles. Eine weitere wichtige Größe ist die Resonanzüberhöhung. Ist sie stark, dann
hat der Sound einen ausgeprägten Charakter (je nach Lage der Resonanzfrequenz). Ist sie schwach oder überhaupt nicht vorhanden, dann
ist der Sound ausdruckslos bis matschig. Verantwortlich ist hier in erster Linie das Material in den Spulen: Magnete oder Kerne bzw. Schrauben aus
weichmagnetischem Stahl. Für die Messung der Resonanzüberhöhung braucht man einen "Pickup-Analyzer".

Für die Lautstärke spielt zusätzlich die Magnetstärke eine wichtige Rolle. Mit starken Magneten bekommt man eine höhere Ausgangsspannung als mit
schwachen. So ist der Gibson 498T deutlich lauter als z. B. der 490 R. Noch sehr viel lauter ist der 500T. Eine höhere Spannung treibt den Verstärker
weiter in die Übersteuerung als eine niedrigere. So ergeben sich klangliche Unterschiede auch bei gleicher Induktivität und Resonanzüberhöhung.

So viel in aller Kürze. Mehr bei:
www.gitarrenelektronik.de/messtechnik

Viel Erfolg beim Experimentieren wünscht
Helmuth Lemme
 
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