Pickups zu Testzwecken ohne Poti betreiben möglich?

Meer
Meer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.05.23
Registriert
21.04.22
Beiträge
104
Kekse
0
Hallo,

beim Anschluss einer Gitarre an ein Audiointerface, ist es möglich den Klang eines Pickups unverfälscht zu beurteilen, wenn das Pickup direkt an die Ausgangsklinge der Gitarre verdrahtet wird? Oder müssen Pickups immer über einen bestimmten Mindestwiderstand betrieben werden (250K oder 500K)?

Welchen Regelbereich hat überhaupt ein Gitarren-Poti, beispielsweise ein 250k Poti. Wie groß ist deren Widerstand voll aufdreht (maximum Volume) 0K oder 250K?

Es wird gesagt, das ein Pickup an einem 250k Poti weniger Höhen als einem 500K Poti abgibt. Gilt das auch bei voll aufgedrehtem Poti?

Grüße,
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gilt nur an einem voll aufgedrehten (Volume) Poti ;)
Der Widerstand (des Poti) liegt parallel zur PU Spule, zwischen Signal und Masse, und „verfälscht“ insofern immer den „Sound“.
Je höher die PU Impedanz, desto stärker wirkt es sich aus.
Ist aber eher zu vernachlässigen in Anbetracht der vielen Faktoren die ab Buchse und Eingang des Verstärkers noch folgen.Imho...
 
Zuletzt bearbeitet:
können Pickups zu Testzwecken direkt an die Ausgangsklinge verdrahtet werden?

Ja, das können sie.
Framus hatte z.B. früher mal bei der Panthera Studio Gitarre einen sog. "Lead Free" Schalter, der das Signal des Pickups direkt auf die Ausgangsbuchse gelegt hat.

Oder wird ohne den Widerstand eines Poties das Klangbild der Pickups verfälscht?

Es wird nicht "verfälscht", allerdings haben sowohl das Volume Poti als auch das Tone Poti einen Einfluss auf den Sound.
Bei den Charvel Pro-Mod Gitarren gibt es z.B. ein No-Load Poti für Tone, so dass du es aus dem Signalweg nehmen kannst.

Müssen Pickups deshalb vielleicht zumindet über Festwiederstand von 250K oder 500K betrieben werden, um ihren Klang unverfälscht beurteilen zu können?

Müssen nicht, aber die werden idR so designed, dass sie am besten mit dem vorgesehen Poti Werten klingen.

Welchen Regelbereich hat beispielsweise ein 250k Poti.

Der real gemessene Wert kann bei nicht-selektierten Potis +-20% vom angegebenen Wert abweichen.
Die Regelkurve je nachdem, ob linear oder logarithmisch, bei letzteren gibt es verschiedene Regelkurven (Taper).

Es wird gesagt, das Pickup an einem 250k Poti weniger Höhen als einem 500K Poti abgibt. Gilt das auch bei voll aufgedrehtem Poti?

Ja. Bei Humbuckern nutzt man idR. 500k, bei Singlecoils 250k. Man kann aber z.B. zu grell klingende Humbucker auch bewusst "entschärfen", indem man 300k Potis für Volume nimmt.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Telefunky und Myxin,

besten Dank für eure Erklärungen - nach den besonders ausführlichen Antworten von Myxin bleibt nur noch eine Frage für mich übrig:

Habe ich es richtig verstanden, dass ein voll aufgedrehtes 250K Volume Poti (max. Volume) einen Widerstand von 250K hat? Und wenn das Volume Poti zugedreht wird, es einen Widerstand von 0 Ohm hat und somit das Signal vollständig zur Masse abfließt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das 250k-Potentiometer hat zwischen den Außenanschlüssen immer 250kOhm (+/-Toleranz) ganz gleich, ob es auf oder zu geregelt ist.
 
Das ist natürlich richtig, aber wenn der TE @Meer sich mal mit der grundsätzlichen Funktion und dem Aufbau eines Potis beschäftigen würde, wäre da einiges auch selbsterklärend...
 
Habe ich es richtig verstanden, dass ein voll aufgedrehtes 250K Volume Poti (max. Volume) einen Widerstand von 250K hat? Und wenn das Volume Poti zugedreht wird, es einen Widerstand von 0 Ohm hat und somit das Signal vollständig zur Masse abfließt?
Ein Volumen-Poti wirkt in der E-Gitarre nicht einfach als regelbarer Widerstand (wie Tone-Poti), sondern als Spannungsteiler (Bild in Wiki). Der Schleifer des Potis hängt daher an HOT nicht an der Spule, an der immer (übliche Verdrahtung) die 250k parallel liegen.

Welchen Regelbereich hat überhaupt ein Gitarren-Poti, beispielsweise ein 250k Poti. Wie groß ist deren Widerstand voll aufdreht (maximum Volume) 0K oder 250K?
Bei voll auf liegen zw. Hot und Masse 250k, bei voll zu 0k.


Ohne Vol-Poti testen ist nicht so sinnvoll. Da bspw. ein SC wohl kaum mit 1M betrieben wird (zu schrill), ohne Poti ist der Wert dort quasi unendlich hoch (vereinfacht).

Zum Testen könnte man mal einen Poti mit 500k o. 1M aber mal als regelbaren Widerstand parallel zur Spule anschließen, um zu testen, wie unterschiedliche Poti-Werte bei 100% Vol klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe letzte Woche erst meine Esquire mit dem Mike-Eldred-Wiring verkabelt, da wird auf Position 1 das Volumen- und Ton-Poti umgangen. Auf Position 2 dann ganz normale Schaltung mit Volumen und Tone. Der Unterschied ist der deutlich. Ohne Volumen und Ton im Weg ist der Pickup lauter aber auch schon recht schrill. Auf Position 2, auch wenn Volumen und Tone voll aufgedreht sind, ist der Sound merklich gezähmt.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Kann man machen, klingt dann eben scheisse. Deswegen auch große Skepsis, dass diese Art von "unverfälscht" Dir etwas nutzt.
Du kannst dann die PUs nur danach beurteilen, welcher ein bisschen weniger schlimm klingt. Ob das für den späteren, realen Betrieb ein Kriterium ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und dann macht es auch noch einen Unterschied, welches Gitarrenkabel man dran hängt (je länger und je höher die Kapazität/m, desto weniger Höhen).
 
könnten wir das wort "unverfälscht" in dem zusammenhang streichen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wurde ja schon fast alles gesagt. Ich kann es auch nicht empfehlen, klingt meistens bescheiden.
Ich habe zum Testen von Prototypen eine Testergitarre, in der ich 3 Volumen-Potis (500k, 300k, 250k) wahlweise ansteuern kann. Die Unterschiede sind schon merklich, man muss aber auch einfach etwas durchprobieren. Auch was die Toleranzen angeht, hier gibt es z.T. beträchtliche Unterschiede.
Viele Hersteller, Fralin z.B. geben ja bei ihren Pickup-Sets auch direkt mit an, welche Poti-Werte sie empfehlen. Heißt, man macht sich im Normalfall schon Gedanken, mit welchen Werten so ein Pickup verkabelt werden soll. Und "unverfälscht" würde ich im Zusammenhang mit Gitarrenelektronik sowieso streichen. Das ist ja kein HiFi, was wir hier machen (man muss sich ja nur mal das Frequenzspektrum einer Gitarre anschauen). Und so eine Gitarrenschaltung inklusive (passivem) Pickup ist ja eher ein rudimentäres Konstrukt, wenn man ehrlich ist ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also benötigt ein Pickup als Minimalschaltung einen in seiner Spezifikation empfohlenen Widerstand, um seinen Klang am Besten beurteilen zu können. Wenn ich es richtig verstehe, müsste das auch mit einem entsprechenden Festwiderstand funktionieren. Für Testzwecke könnte eine Minimalschaltung also aus Pickup, Festwiederstand und Ausgangsklinge bestehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Poti ist nichts anderes als ein "regelbarer Widerstand".
Du hast 3 Anschlüsse, in der Mitte davon ist der Schleifer, der sich auf einer "Widerstandsbahn" bewegt.
Normalerweise hast du an Anschluss 1 deinen Pickup bzw. dessen Signal, am mittleren Anschluss 2 die Signal Litze zur Ausgangsbuchse, Anschluss 3 wird auf Masse gelegt.

Du kannst natürlich die Schaltung des Potis in einer bestimmten Position auch mit Festwiderständen nachbilden.
Dazu müsstest du dich aber mal informieren, wie diese Schaltung dann aussieht bzw. funktioniert.

Nachdem @HD schon Lindy Fralin erwähnt hat - da gibt es auch auf der Homepage zu FAQs nette Blogs mit Erklärungen.
Habs mir jetzt nicht durchgelesen, aber ich denke mal, dass du hier fündig wirst.
 
Für Testzwecke könnte eine Minimalschaltung also aus Pickup, Festwiederstand und Ausgangsklinge bestehen.
Genau, einfach das nachbilden, was bei voll aufgedrehtem Volume vorliegt, also in dem Fall R=250KO zwischen Signal und Masse, Tone könnte man analog nachbilden, aus eigener Erfahrung kann ich aber nicht sagen, ob es etwas ändert.
 
kann aber mehr (z.b. Spannungsteilen). :engel:

Du hast natürlich völlig Recht - und deshalb habe ich auch geschrieben, man sollte sich mal mit der Schaltung beschäftigen:

Du kannst natürlich die Schaltung des Potis in einer bestimmten Position auch mit Festwiderständen nachbilden.
Dazu müsstest du dich aber mal informieren, wie diese Schaltung dann aussieht bzw. funktioniert.

Den Plural hab ich auch bewusst gewählt.
Auch bei vollaufgedrehten Poti sind übrigens zwischen PU Hot und Schleifer (zum Output) idR. noch ein paar hundert mOhm bishin zu mehreren Ohm messbar (je nach Poti), wenn man es genau nimmt.

Mir ist nach wie vor nicht klar, was der TO eigentlich möchte.
Ich würde zu Testzwecken einfach ein nach real gemessenen Werten selektiertes Poti nehmen und es so verkabeln, wie es vorgesehen ist.
Man muss auch nicht jedes Mal die Masse-Litze des PUs aufs Gehäuse braten, sondern kann kleine Drahtbrücken zum Poti-Anschluss bauen.
So wie ich das z.B. hier gemacht habe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben