Pitch Correction überall ... Interessante Analyse zu einer "Live"-DVD

  • Ersteller opa_albin
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Letztendlich auch ein Symptom unserer Zeit:
Alte Stars müssen unbedingt nochmal auf die Bühne, unabhängig davon, ob sie dazu streng genommen noch in der Lage sind oder nicht. Ist ein wenig so wie die Verleugnung von Sterblich- und Endlichkeit. Grenzenlosigkeit.

Da bewundere ich meinen Vater. Er war Zauberkünstler - nicht im Hauptberuf, aber trotzdem sehr aktiv - und er sagte dann mit 82: Ich höre jetzt auf, überlasse das Feld den jüngeren. Bei Auftritten würde er ab und an noch einspringen, wenn Not am Mann ist, er könne schon noch auftreten, er wolle nur nicht, dass andere ihm dann irgendwann sagen, dass es besser wäre, sich zurück zu ziehen, weil er Texte vergisst oder irgendwas nicht klappt. Das wäre für ihn ein Akt der Selbstbestimmung, jetzt zu entscheiden und nicht später anderen zu überlassen.
 
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Gegen im Alter zerschossene Stimme hilft aber nur noch Playback, da bekommt man dann direkt Dosenravioli serviert. Es sei denn, ein Jon Bon Jovi oder James LaBrie wollen den Verfall nicht wahrhaben und fiepsen munter drauflos... :evil:

Aber da gibt es ja auch Gegenbeispiele wie zum Beispiel Eddie Vedder, Bruce Dickinson, Peter Garrett uvm, die immer noch sehr amtlich abliefern. Ohne Gedöns. Bei Garrett würde ich sogar so weit gehen, dass er nie besser gesungen hat als heute. Dann gibt es noch solche wie Robert Plant, der gelernt hat, mit den neuen Begebenheiten umzugehen. Aber abseits derer, die sich das Handgemachte wohl auch nie nehmen lassen würden, ist das halt Industriestandard - unabhängig vom Alter oder auch Können des/der Sänger/in.

Insofern - nein, das sehe ich absolut nicht als Problem der Rentnerbands.
 
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Ich denke auch, dass wir das alles zu sehr durch die Musikerbrille mit entsprechenden Ansprüchen sehen. 🧐

Was Popmusik angeht, geht es hier aber vor allem ums Geschäft. Der gemeine Popfan möchte, wenn schon hunderte Euro für ein Konzertticket ausgegeben wird, eine Liveshow sehen die einen umhaut. Wenn es sich dann um Künstler handelt, die ein Image larger than life verkaufen wollen und idealisiert werden sollen, besteht auch die Erwartung dass der Gesang perfekt klingen muss wie auf der Studioaufnahme. 💎
Und bevor da Leute Compilations von vermeintlich schlechtesten Livevocals von dir machen wie hier:

View: https://youtu.be/Q0Go4xq4MBY?si=5m0bnBrRuRYCd6lF
was dazu führen kann, dass die Leute sich doch kein Konzertticket kaufen, weil ja der Gesang da so schlecht sei, greift man halt zu Live Pitch Correction. Für die Live DVD dann auch, wenn die Tonspur eh nochmal nachbearbeitet wird.
Da die Kundschaft offenbar nicht mehr weiß, wie Livegesang klingt und die Vorzüge davon nicht mehr kennt und sowieso kein einziges Wort von den Lyrics verstehen, dann sollen sie den Gesang halt gebügelt kriegen, hauptsache der Rubel rollt. 🤑

Ausnahme sind da Künstler, die ein Image verkörpern total authentisch zu sein. Eigentlich sollte da nichts dagegen sprechen auch mal nen Wackler im Ton zu haben. Live Pitch Correction zu verwenden passt da ja nicht so gut zum Image. Und dann noch vertuschen zu wollen umso weniger. Aber diese Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit, auf das Podest heben vermeintlicher Authentizität und hier bereits angesprochener Jugendwahn scheint ja generell ein Phänomen von Social Media zu sein.
 
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Wer stellt sowas ein, Fans? Neider? Leute, die zuviel Zeit haben?

Wäre ich Fan, würde mir das völlig ausreichen.

Gegenfrage, Robert Smith benutzt keine correction, aber ist er ein guter Sänger? Ich kann's nicht lange hören, für die Fans ist alles eine Offenbarung, was er macht. Oder Neil Young...
 
und Bob Dylan.....aber er stand dazu.
 
Ich finde das Thema total spannend. Ich wusste nicht, dass es solche Formen angenommen hat, im Gegenteil, bei den Live Videos der Cranberries hab ich immer gedacht die Sängerin kann ja im Gegensatz zu anderen nicht wirklich gut singen, dabei war das wahrscheinlich nur nicht bearbeitet.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Dann kann ich ja meine eigenen Ansprüche an mich auch etwas runterschrauben und den Perfektionismus ablegen😁
 
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Dann kann ich ja meine eigenen Ansprüche an mich auch etwas runterschrauben und den Perfektionismus ablegen

Würde ich nicht.
Ich bin immer wieder überrascht, wie empfindlich selbst musikalische Laien teilweise auf Intonation reagieren. Erschwerend noch bei Frauen, weil höhere Stimmlage. Ganz tiefe Stimmen sind da unkritischer.

Als Sänger in einer Cover-Band konnte ich von der Bühne herunter immer wieder leicht schräge Töne an den Gesichtern mancher Zuhörer erkennen. Und die hatten es teils selbst nicht bewußt wahrgenommen (*) - ich habe es aber deutlich sehen können.

Also: Unterschätze niemals Dein Publikum ! :D

(*) Manchmal habe ich diejenigen direkt drauf angesprochen, nach dem Gig. Daher weiß ich es.
 
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Ich weiß jetzt gar nicht, ob auf diese Analyse schon hingewiesen wurde, aber scheinbar wird auch an alten Aufnahmen "rumgemacht"

I can't BELIEVE Queen’s record label AUTO TUNED Freddie Mercury!?!

1742999847267.png


Ich habe gleich mal auf die Stelle 2:05 verlinkt, wo er die Aufnahmen vergleicht


View: https://youtu.be/2NiM3AnhwCI?si=Qr9VZmnDJ3t8FbZK&t=137

Interessant wäre mal unvoreingenommen die Aufnahme Original mit Tuned zu vergleichen (Doppelblind).
Er spricht davon, dass man leichte Veränderungen im Timbre durch das Autotune hört. Im Video ist ja nur die extrahierte Stimme zu hören, da gibt es natürlich Artefakte und man kann es nicht 100pro vergleichen.
 
und Bob Dylan.....aber er stand dazu.
Den wollte ich auch noch erwähnen.

Zu ihm gibt es das Zitat von Hendrix: "Ich hörte ihn und dachte, oh nein, wie kann man so sehr außerhalb der Tonart singen? Dann achtete ich auf den Text und verstand plötzlich alles."

Robert Smith, das passt halt auch, dieses düster-dystopische.
 
Eine pitch corrected version of Bob Dylan wäre ja auch mal interessant ...
 
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Würde ich nicht.
Ich bin immer wieder überrascht, wie empfindlich selbst musikalische Laien teilweise auf Intonation reagieren. Erschwerend noch bei Frauen, weil höhere Stimmlage. Ganz tiefe Stimmen sind da unkritischer.
Ich würde niemals nicht alles geben, aber ich bin teilweise sehr enttäuscht, wenn ich doch mal was nicht getroffen habe. Aber das ist halt normal, wird aber durch die bearbeiteten Lieder suggeriert, dass es eben nicht normal ist. Als jemand, der noch nicht ewig in der Musik ist, kann das halt schon etwas ausmachen.
 
Ich weiß jetzt gar nicht, ob auf diese Analyse schon hingewiesen wurde, aber scheinbar wird auch an alten Aufnahmen "rumgemacht"
Mich nervt der Typ nur mit seinen Analysen. Hat er nichts besseres zu tun? Wen interessiert das? Musikerpolizei 4.0
 
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aber das Thema am Stück war für mich schon erstmal neu.

Mich hat auch die Dimension der Praxis-Umsetzung überrascht, aber es wirft auch viele Fragen zu dem "YT-Typ" auf, der von jedem Quak und Peak ein Video dreht. :unsure:

Gruß, Bjoern
 
Ich weiß jetzt gar nicht, ob auf diese Analyse schon hingewiesen wurde, aber scheinbar wird auch an alten Aufnahmen "rumgemacht"

I can't BELIEVE Queen’s record label AUTO TUNED Freddie Mercury!?!
Die Spitze des Eisbergs eines halbwegs missglückten Remix. Leider scheint den beiden keiner zu sagen, wann sie den Bogen überziehen und so kommt mit jeder guten Idee (eine Edelfassung des ersten Albums) eine blöde, festgefressene Idee ("So WiE eS iMmER kLInGEn solLTe"). Das Schlagzeug klingt immer noch beschissen, die Gesangsspuren sind falsch austariert und ach, dann haben sie halt die Stimme gepitcht. Es gibt zwei Versionen von dem Album: Das Original und die BBC Aufnahme. Einen Phantasie-Remix brauche ich echt nicht.
 
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