Polier(-System) gesucht für flächige, maschinelle Beseitigung von Kratzern

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Nein, natürlich suche ich keinen Maurer-Polier. :D

Ich schließe mich wortsinngemäß nur meinem eigenen Thread Bundierer gesucht an und zwar aus folgendem Grund: Nachdem ich meine Ibanez vom Bundieren zurück habe, bemerkte ich zusätzliche Kratzer auf der Korpusrückseite. Der Bundiermeister hat schlichtweg nicht aufgepasst und anstatt eine kratzerfreie Unterlage zu suchen, verpasste er beim Bearbeiten des Griffbrettes und der Bünde der Korpusrückseite eben ein paar matte Stellen und Schrammen, die vorher nicht da waren.

Denn diese Handwerker können eben oft einfach nicht aufpassen: Sie konzentrieren sich auf ihr eigentliches Metier, aber schlampern im Umfeld: "Nee, wie machen keinen Dreck, wir passen schon auf!" und dann wird alles mit Schuhabdrücken mit Staub und Putzdreck vollgetrampelt...

Ärgerlich? JA! Man kann, wenn man sorgfältig ist, auch eine entsprechende Sorgfalt "im Umfeld" walten lassen!

- -

Oben schrieb ich "zusätzliche" Kratzer. Meine AF85 hatte rückseitig schon welche drin. Nun hat sie ein paar mehr und ok, das ist für mich jetzt der konkrete Anlass, sich diesen Kratzern zu widmen.

Ich habe bereits schon an einigen Stellen der Korpusoberseite nicht nur dieser Gitarre, sondern auch an anderen Gitarren mit Erfolg dieses hier probiert:

Polywatch-Kratzerentferner.jpg



"Was für Uhrgläser gut ist, funktioniert auch bei Plastikpanzern", so war mal mein Gedanke. Erfolgreich immer mal wieder bei Uhrgläsern angewendet, geht es bei diesen Plastikpanzern gut! Mit Polywatch und Polierwatte gearbeitet, lassen sich viele Kratzer - je nach Größe und Tiefe - erfolgreich und dauerhaft wegpolieren. So verfahre ich seit Jahren.

So, jetzt aber meine eigentliche Frage:

Mit Polierwatte und Polywatch ist es sozusagen ein Arbeiten "im Kleinen". Bevor man sich damit nun an größeren Stellen gewissermaßen "Muhlig macht", denn es ist ein intensives Reiben mit der Polierwatte: Kann man das auf "Ins Große" übertragen inform von einer geeigneten Maschine und einem geeigneten Poliermittel, welches wie Polywatch arbeitet? Bohrmaschine oder Dremel jeweils mit geeigneter Polierscheibe mit entsprechender Polierpaste? Hat das jeman schon mal DIY gemacht und was ist dann empfehlenswert?

Ich danke herzlich für jede Anregung!
 
Was sagt denn @Bassturmator dazu ?
 
Kann man manuell so machen.
Ich habe mir alternativ eine Schwabbelscheibe dei Rall Guitars gekauft und mit entsprechender Polierpaste meine Polierarbeit sehr erleichtert und beschleunigt.
Viel Erfolg
 
Bin auch gespannt auf seine Meinung. Meine ist folgende: Polieren bedeutet im Prinzip immer etwas abzutragen. Dadurch wird die "gesunde" Schicht der "defekten" Stelle angepasst und nicht umgekehrt. Deshalb lasse ich es grundsätzlich sein. Das bedeutet aber nicht , dass ich meine Gitarre nicht reinige - im Gegenteil. Nach jedem längeren Spiel reibe ich vor allem die Saiten und den Hals mit einem Microfasertuch sauber bzw trocken. Für den Rest nehme ich gelegentlich Baumwolle. Wenn's optisch zu arg wird, dann höchstens einmal im Jahr, mit einem Möbelpflegemittel. Und meine über 40 Jahre alten Mädels sehen durchaus noch gut aus, mal ganz abgesehen von normalen Gebrauchsspuren.
 
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Dadurch wird die "gesunde" Schicht der "defekten" Stelle angepasst und nicht umgekehrt.
Ja, aber ... ich würde es nicht ganz ausschließen. Für Nitrocellulose-Lack oder gar Schellack würde ich definitiv auch nicht über ein Baumwolltuch hinausgehen. Ich habe hier allerdings einige Polyurethan-Lackierungen aus den 1980ern (aka Lackpanzer) auf Gitarren bzw. Autolack, die eine Politur oder auch mehrere absolut schadlos vertragen würden. Da wäre in der Tat auch mittels Start bei 400er Nassschliff und Ende bei 3.000er Mesh plus meiner bewährten ROTWEISS Polierpaste nur marginal Material abgetragen worden (hier muss ich aber den Konjunktiv korrigieren zu "haben sie bereits mehrfach hervorragend vertragen").

Empfindliche Lacke hingegen, da bin ich voll bei Dir:great:.
 
... und das Lob in dem anderen Thread vielleicht angepasst werden...
 
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Ich habe einige schon länger im Gebrauch gewesene Gitarren von "meinem" Airbrusher nachpolieren lassen (Der auch meine Logos auf die Kopfplatte lackiert) Solche Künstler haben die richtigen Werkzeuge und Materialien...Sollte kein Vermögen kosten...
 
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Schon wieder was gelernt. Auf die Idee mit dem Airbrusher muss man erst mal kommen.
 
Was sagt denn @Bassturmator dazu ?

Ja, was soll ich dazu sagen?

Die Gitarre eines Kunden zu beschädigen ist aus meiner Sicht das schlimmste was einem als Gitarrenbauer oder Servicetechniker passieren kann.

Meine Hobelbank liegt oft voll mit irgenwelchem Gerümpel von anderen Arbeiten. Bevor da eine Gitarre drauf kommt die mir nicht selbst gehört wird da aber gründlich aufgeräumt um solche Schäden zu vermeiden.

Ich hatte bewußt nicht auf die Anfrage von @Stratspieler geantwortet, weil ich gerne schon das Transportrisiko bei größeren Entfernungen ausschließe.

In Folge habe ich mich natürlich trotzdem für ihn gefreut dass die Bundierung so gut ausgeführt wurde.

Dass nun die Gitarre zwar gut bundiert wurde, aber dabei beschädigt wurde finde ich sehr schade.

Meine ist folgende: Polieren bedeutet im Prinzip immer etwas abzutragen. Dadurch wird die "gesunde" Schicht der "defekten" Stelle angepasst und nicht umgekehrt. Deshalb lasse ich es grundsätzlich sein.

Das ist so genau richtig. Der Friseur kann auch keine Haare dranschneiden. Was weg ist ist weg.

Ob man mit einer Politur Lackschäden beseitigen kann oder nicht muss individuell beurteilt werden, da es die unterschiedlichsten Lacke und Kratzertiefen gibt.

Ich verwende für Polituren ausschließlich solche die auch im Lackierhandwerk verwendet werden um das Risiko von zusätzlichen Beschädigungen so klein wie möglich zu halten.

Aus dem gleichen Grund versuche ich auch trotz meiner Erfahrung den Einsatz von Poliermaschinen zu vermeiden obwohl in meiner Werkstatt diese in allen Größenordnungen vorhanden sind.

Laien oder Heimwerken kann ich nur vom Einsstz von Maschinen abraten, da damit die Schäden schnell verschlimmbessert sind.

Klassische Polierwatte dagegen mit Poliermitteln von Markenherstellern wie Menzerna oder 3m bergen dagegen fast kein Risiko. Man poliert langsam und kontrolliert zwischendurch das Resultat.

*
 
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Jungs, herzlichen Dank!

Japp, ich denke, ich werde bei Polierwatte und einem guten Poliermittel bleiben. Lackplastikpanzer ist noch genügend da und dass hier abgetragen wird, ist nach dem Polieren nicht zu sehen (schrieb ich ja schon). Die Finger sind im Vergleich zu einer Maschine immer noch am sensibelsten.

Das Thema mit den Kratzern ist mit dem Bundiermeister geklärt. :)

Guten Rutsch! :great:
 
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