Polylack ist garnicht so hart wie ich immer vermutet hatte?

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Hallo,

Ich habe ja eine 60' Classic Strat und mir ist gestern durch zufall aufgefallen das unten ein ziemlich großes Stück Lack einfach abgesplittert ist.

Der Lack der Gitarre ist eigentlich ziemlich fest. Ich dachte, okay das könnte passiert sein wo mir das Gigbag auf den Boden ein Stück gerutscht ist.. denke okay, damit werd ich halt leben.

Heute nehme ich meine Gitarre in die Hand dann ist am oberen Ende des Korpus wo der Arm Aufliegt einstück richtig eingerissen bzw zersplittert? Es ist noch nicht weg, aber kurz davor...

Woher kann das kommen? sind im Holz da so große Spannungen das dies passieren kann? Die Gitarre ist oft unterwegs... deshalb?

Fotos reiche ich nachher nach. Ich bin etwas geschockt!
 
Eigenschaft
 
Harte Materialien tendieren unter Last dazu zu brechen. Im Gegensatz zu elastischen welche Nachgeben können. Wieso es zu solchen Spannungen kommt kann ich dir nicht genau sagen. Falls es keine externen Einflüsse waren kommt es wohl vom Holz. Wobei Fender sein holz doch eigentlich ordentlich trocknen müsste? Interessant. :)

Jonas
 
Du sagst die Gitarre ist oft unterwegs, also drinnen, draußen, drinnen, draußen...Diese Temperaturschwankungen können schon einmal dazu führen, dass der Lack abplatzt. Dazu noch etwas beanspruchung durchs Spielen und prompt hat man diese fiesen Platzer.
Am Holz könnte es evtl auch liegen, denke aber nicht, dass Fender bei dieser Serie minderwertiges Holz verbaut hat.
Ich denke es liegt an Temperaturschwankungen und Beanspruchung.
Nimms gelassen: Andere spielen ihre Gitarre Jahre lang in der Hoffnung, dass das mal passiert. Statt dich darüber zu ärgern, sag dir doch einfach: Wieso viel Geld für ne Road Worn Strat bezahlen wenn das von ganz alleine kommt? ;)

MfG
 
also hier mal ein paar bilder. leider alle unscharf aber ich bekomms nicht anders hin :D

die größere Macke sieht zwar sehr nach einem Stoß aus, dafür ist aber viel weggesplittert..
 

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Das sind ganz typische Stellen für derartige Platzer. Daher ziemlich sicher: Beanspruchung und Temperaturschwankungen.

MfG
 
...da sieht man mal wie dick der Lack ist :eek:
 
Ja das ist er. Polylack ist schon ne komische Sache :D naya wenigstens hat die keine seldmade Macken für den Vintage Charakter.
 
Interessant zu sehen, wie dick der Lack bei der Classic ist.
Ich hätte ihn etwas dünner vermutet, aber es stört mich eigentlich auch nicht wirklich.
 
wie geht es eigentlich deiner :D? Mit deinen besseren Pickups :p
 
Der geht es super :D
Noch ist mein Lack am Body komplett unbeschädigt. :)
Ist bei dir die Halsrückseite auch schon leicht verfärbt ? Also dort wo man spielt, weil bei mir sieht man das bei bestimmtem Lichteinfall schön.
 
Woher kann das kommen? sind im Holz da so große Spannungen das dies passieren kann? Die Gitarre ist oft unterwegs... deshalb?

Fotos reiche ich nachher nach. Ich bin etwas geschockt!

Hier müssen glaub ich mal ein paar Sachen etwas näher erläutert und erklärt werden. Gitarristen verwenden gerne mal den Begriff Polylack ohne eigentlich zu wissen welcher Lack es genau ist. Alles was nicht Nitrolack ist, ist automatisch "polylack" und "dick". Das stimmt so nicht, denn heute werden zwei(!) unterschiedliche arten von "Polylack" eingsetzt. Das sind namentlich Polyester und Polyurethan. Die unterscheiden sich in ihren eigenschaften schon etwas stärker als man meinen mag.

Im Forum hatte ich dies bereits schonmal erwähnt, aber sei an dieser Stelle auch noch einmal gesagt: Polyester Lacke sind die Lacke die Fender in den spät 60ern eingeführt hat und der den Ruf nach "der ist aber Dick" besitzt. Lackdicke und guten Klang in ein, wie es häufiger mal Gitarristen machen, proportionales Verhältnis ist an dieser Stelle genauso angebracht, wie die Frage nach dem "klingt mein Verstärker Freitag Nachts um 22.30 Uhr besser als um 20.30 Uhr?".

Der bei dir verwendete Lack bzw. der verwendete Lack der (meisten) Mexico Modelle ist Polyester. Dieser besitzt die Eigenschaft in großen flächen - wie bei dir zu sehen - abzubröckeln weil dieser Stoßempfindlich ist. Und letztendlich liegt darin jetzt auch die Begründung woher diese Stellen kommen: Die hat an den Stellen stöße abbekommen, die das Gigbag nicht abfedern konnte.

Dies ist auch der unterschied zu den American (USA) modellen: Diese besitzen, wenn nich Nitrolack, dann Polyurethan (bzw. Urethan wie Fender schreibt). Dieser ist flexibler, bricht nicht und ist eigentlich der Lack wenn's darum geht das zu machen was er soll - das Instrumentholz vor äußeren Umwelteinflüssen schützen.

Jedenfalls ist es schön das du dich daran nicht ärgerst. Noch ein Tipp am Rande: Nicht(!) nachschauen wie "stabil" der lack noch ist und dran rumkratzen an den abgeplatzten stellen - du vergrößerst diese nur.

Grüße
 
Ich habe mal einen Fender Mexico Hoppus Bass entlackt. Das Schöne war, dass ich Tortur des Schleifens ganz easy mit einem Spachtel umgehen konnte. Ich habe den kompletten Lack "abplatzen" lassen können.
Dieser Lack schien mir übrigens noch dicker als deiner, unter dem weißen war noch son grüner (wahrscheinlich Grundierungslack).
 
Ah, okay Sele, ich bin auch nur Gitarrist :p Danke für die Richtigstellung. Vielleicht sollte ich mich nach einem besseren Gigbag umschauen :D

@Butzenqualm, wäre mir jetzt noch nicht aufgefallen, mach doch bitte Fotos wenn dir langweilig ist :D
 
Ah, okay Sele, ich bin auch nur Gitarrist :p Danke für die Richtigstellung.

Tja Gitarrist bin ich auch, da nehm ich mich auch nicht aus. Allerdings erinnert mich manches Thema bei dieser Gruppe mehr an "Das Leben des Brian", insbesondere dann wenn es darum geht Rückschlüsse zu ziehen... KLICK ....
 
@Butzenqualm, wäre mir jetzt noch nicht aufgefallen, mach doch bitte Fotos wenn dir langweilig ist :D

Ich werde mal schauen ob man auf den Fotos was erkennt. ;)
Bei bestimmtem Lichteinfall ist die Rückseite schon leicht andersfarbig.
 
Polylack ist garnicht so hart wie ich immer vermutet hatte?

Ich habe ja eine 60' Classic Strat und mir ist gestern durch zufall aufgefallen das unten ein ziemlich großes Stück Lack einfach abgesplittert ist.
[...]

Woher kann das kommen? sind im Holz da so große Spannungen das dies passieren kann? Die Gitarre ist oft unterwegs... deshalb?

Polyurethan/Desmodanlack sollte nicht splittern.
Er ist elastisch, aber hart und lässt sich sehr dünn auftragen.
Gut aufgetragen hält er ewig, bricht nicht, reisst nicht, altert so gut wie nicht.

Anders hingegen Polyester-"Lack".
Das ist eigentlich kein Lack, sondern eine per Tauchbad auf den Korpus aufgebrachte Hülle aus Polyester-Kunststoff.
Das geht afaik nicht so dünn wie echter Lack; wenn sich die Weichmacher mit der Zeit verflüchtigt haben, wird das Zeug Spröde und kann in größeren Stücken herausbrechen.
Dafür ist Polyester billig.

Was sagt denn die Fender-Homepage zur Art des "Lackes"?

Reparieren kann man vermutlich nicht viel, betrachte es als "natural road relic-ing" ;) ... Der Fender-Customshop nimmt viel Geld fürs Macken-Reinhauen.
 
Poly was - Polyester, Polyurethan oder Polyacryl? Ployester platzt leicht beim Anstoßen, Urethan ist quasi unzerstörbar im Vergleich, Acryl ist meist so dünn dass nicht viel da ist was platzen könnte.

Polyester ist auch nicht immer ein "Bad", gibt es auch als normale Sprühvariante (meine neue GK Custom ist Polyester und ganz dünn).
 
(300)* 3-Color Sunburst, *add $60.00,
(302) Lake Placid Blue,
(306) Black,
(309) Candy Apple Red,
(Polyester Finish)

Das sagt die Fender Seite ;)

Ja der Custom Shop nimmt da sehr viel Geld das stimmt - Aber sowas sieht in Nitrolack mal ganz anders aus in meinem :p Naya trotzdem on the Road reliced dann weiß man wenigstens gleich das es meine ist :D
 

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