Popularmusik: Harmonische Beziehungen zwischen den tonalen Zentren einzelner Formteile

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Monsieur Hulot
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Hallo Miteinander,

ich weiß nicht, ob ich die Frage eher hier bei den Harmonikern oder doch bei den Komponisten/Arrangeuren stellen soll und versuche mal zu erläutern, was ich eigentlich suche: :rolleyes:

Ich suche Formanalysen bzw. eher Systematiken, welche sich mit den harmonischen Relationen zwischen einzelnen "Standard"-Formteilen in der Popularmusik beschäftigen,
-oder anders ausgedrückt, eine Systematik, welche sich mit den "großen harmonischen Bögen" von Stücken und Stilistiken der Popularmusik beschäftigt. In der klassischen Formenlehre gibt es das doch auch. Bzgl. Popularmusik stehe ich aber auf dem Schlauch bzw. wurde bisher nicht zufriedenstellend fündig.

Ein sehr schlichtes Beispiel zur Veranschaulichung:


Strophe: Tonales Zentrum in moll
Refrain: Tonales Zentrum in parallelem Dur

Songs: Tom Petty - Into ther great wide open, etcpp, usw.

Wenn ihr Links und Lesetipps in diese Richtung habt, würde mich das sehr freuen. In den typischen Harmonielehren, die ich bisher gesehen habe, wird soetwas, wenn überhaupt, eher nur ganz am Rande mal angeschnitten. Natürlich kenne ich nicht alles.

Im großen weiten WWW gibt es doch bestimmt Musiktheoretiker bzw. fleißige Musikwissenschaftler, die sich systematisch mit der Frage beschäftig haben, wie sich in diversen Stilistiken der Popularmusik Bridges, Stophen, Refrains, Verse, Chorusse und Prechorusse usw. harmonisch zueinander verorten. Nach Stilistik, Band, oder nach Häufigkeit, Überraschungseffekt sortiert.
Kennt ihr da was?

Danke fürs duchlesen.
Viele Grüße
Monsieur Hulot
 
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Was mir hierzu einfällt ist das Buch "Hearing the Changes" von Jerry Coker, Bob Knapp und Larry Vincent.
Es geht hier um Harmonieabläufe innerhalb einer Form; z.B. wie sie in Relation untereinander oder zur Grundtonart stehen.

Hier das Inhaltsverzeichnis:
upload_2020-7-4_19-46-52.png

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Unter Umständen könnte auch Alec Wilders "American Popular Song" sein.

Hier ein Ausschnitt:

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eine Systematik, welche sich mit den "großen harmonischen Bögen" von Stücken und Stilistiken der Popularmusik beschäftigt.

Da gibt es bestimmt was. Die "großflächigen Harmonischen Zusammenhänge" lassen mich gleich an Schenker denken. Da sind die Amerikaner in der Regel weit vorne.

Kannst du denn Englisch?

Hier etwas was ich in 2min kurzrecherche gefunden habe (ohne es jetzt gelesen zu haben) http://davidtemperley.com/wp-content/uploads/2015/11/declercq-temperley-pm11.pdf

Ich würde in Einschlägigen wissenschaftlichen Portalen suchen ( wie Jstor oder researchgate etc, oder über die Uni und Staatsbibliotheken), und zwar nach bestimmen Begriffen:

Also neben Rock, popular music, harmony, etc etc könntest du es, z.b., probieren mit:

corpus analysis: Also eine Analyse von einem Corpus, einen großen Datensatz mit vielen Stücken.

markov models, ein mathematisches Verfahren zum bennen von bestimmen wahrscheinlichkeiten ( wie oft folgt auf Akkord A , der Akkord B z.b.)

harmonic syntax, viele dieser Artikel lehnen sich ein wenig an die linguistik an, begriffstechnisch.

dann sollte man schon was finden können.

grüße B.B
 
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Da gibt es bestimmt was. Die "großflächigen Harmonischen Zusammenhänge" lassen mich gleich an Schenker denken.
Nichts für ungut, aber wenn ich nicht einschlafen kann lese ich in "Readings In Schenker Analysis and other Approaches". :)

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Nichts für ungut, aber wenn ich nicht einschlafen kann lese ich in "Readings In Schenker Analysis and other Approaches". :)

haha:D

Ja, schon klar, aber es ist halt bei den Amis in Mode, und Popularmusik-Forschung in der deutschen Musikwissenschaft ist ja ziemlich unterrepräsentiert, weils ja nicht Beethoven ist.
grüße B.B
 
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Hey,

vielen Dank für eure guten Starthilfen:

Also neben Rock, popular music, harmony, etc etc könntest du es, z.b., probieren mit:

corpus analysis: Also eine Analyse von einem Corpus, einen großen Datensatz mit vielen Stücken.

markov models, ein mathematisches Verfahren zum bennen von bestimmen wahrscheinlichkeiten ( wie oft folgt auf Akkord A , der Akkord B z.b.)

harmonic syntax, viele dieser Artikel lehnen sich ein wenig an die linguistik an, begriffstechnisch.

Die Begriffe werde ich in die Suche mit einbauen. Auf den Begriff "Corpus Analysis" wäre ich ja im Leben nie gekommen.
Das verlinkte Paper sieht übrigens recht interessant aus. Werde ich später noch genauer ansehen. Da in der Arbeit auch weitere Autoren genannt werden, ergibt sich evtl. auch daraus noch was für die Suche. Danke!


Was mir hierzu einfällt ist das Buch "Hearing the Changes" von Jerry Coker, Bob Knapp und Larry Vincent.
Es geht hier um Harmonieabläufe innerhalb einer Form; z.B. wie sie in Relation untereinander oder zur Grundtonart stehen.

Die Inhaltsangaben von Kapitel 3 bis 8 sehen in praktischer Hinsicht auf jeden Fall sehr vielversprechend aus. Das könnte mir auf dem langen Weg weiterhelfen, die Gesamtformen von Stücken intuitiver und leichter harmonisch zu erfassen. Besonders in Hinicht auf tonale Zentren und harmonischen Bewegungsrichtungen von Formteilen (A, B, Bridge, Strophen, Chorus) Ich werde mal sehen, bei welcher Bib ich das ausgeliehen bekomme, um mir einen Überblick über das Buch zu verschaffen. Danke!


Guten Tag @Monsieur Hulot ,

wie wäre es mit:


https://www.hooktheory.com/

...

Hier habe ich unter /trends etwas gefunden, was ich mir so ähnlich mit ganzen Formteilen wünschen würde.

https://www.hooktheory.com/trends

Das sieht ganz gut aus. Wenn man jetzt nach gleichem Schema ganze Akkordverkettungen (z.B.: 1145, 1625 usw.) direkt als "Blöcke" eingeben könnte und diesen noch eine Funktion als Strophe, Bridge, Refrain usw. zuweisen könnte, um dann zu sehen, was die Datenbank an Stücken ausgibt, wäre das in Hinsicht auf meine Fragestellung ein sehr interessantes Tool.
 
Wenn man jetzt nach gleichem Schema ganze Akkordverkettungen (z.B.: 1145, 1625 usw.) direkt als "Blöcke" eingeben könnte und diesen noch eine Funktion als Strophe, Bridge, Refrain usw. zuweisen könnte, um dann zu sehen, was die Datenbank an Stücken ausgibt, wäre das in Hinsicht auf meine Fragestellung ein sehr interessantes Tool.

Je pense,.. ce n'est pas le plus neuf idée.

https://www.hooktheory.com/theorytab/common-chord-progressions

das geht in die Richtung. Und Gary Ewer hat in seinem Blog

https://www.essentialchords.com/

so etwas ähnliches auch im Unterbewusstsein des Lesers manifestiert . Zumindest kam es mir so vor, als wenn er ein riesiges Archiv gefüllt mit musikalischen Beispiele hat . Stellt sich mir natürlich noch die Frage, wenn so ein Tool für jeden frei zugänglich ist, welche Datenbank bereitwillig solch eine spezielle Suche gestatten würde.

Gruss
 

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