Preci Verkabelung

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Hallo,

da ich immer wieder Spaß daran finde am Sound meines Basses herumzuspielen würde ich gerne mal ein paar grundsätzliche Fragen zu einer passiven „Standardpreci“ Verkabelung loswerden. Sollte ich bei meinen Ausführungen irren, dann bitte direkt antworten!


Als „Standard Preci Verkabelung“ definiere ich jetzt mal folgendes:

1 Pickup

1 Volumen Poti

1 Tone Poti

1 Kondensator


Gehen wir mal von einer Schaltung aus, die man bei „Cadfaels Schaltplansammlung“ Vers. 4.14 auf Seite 21 (Fender® Std. Precision® Bass 1999) findet.


1.jpg



1. Frage

Hier hat der rechte Poti (Volumen) einen Wert von 250 kOhm. D.H., dass er einen Regelweg von 0 – 250 kOhm hat. Was würde sich klanglich ändern, wenn man anstatt eines 250 kOhm Potis ein 500 kOhm Poti (natürlich gleicher Qualität) nimmt?


2. Frage

Hier hat der linke Poti (Tone) einen Wert von 250 kOhm. D.H., dass er einen Regelweg von 0 – 250 kOhm hat. Was würde sich klanglich ändern, wenn man anstatt eines 250 kOhm Potis ein 500 kOhm Poti (natürlich gleicher Qualität) nimmt?


3. Frage

Der Kondensator hat hier einen Wert von 50 nF. Was würde sich klanglich ändern, wenn man anstatt eines 50 nF Kondensators einen 100 nF Kondensator nimmt? Ändert sich die Stärke der Höhendämpfung oder die Frequenz bei der die Dämpfung einsetzt (wenn ja höher oder tiefer)?
 
Eigenschaft
 
Hallo basslife,

wirklich "verstanden" habe ich das alles nie, da ich eigentlich eine Physik-Niete bin (außer "Steuern-und-Regeln") ...
Helmut Lemme hat das (für Leute die es verstehen können) Ende der 1970er genau erklärt (er ist ja "mein Guru") ...

1.)/2.) Nimmt man ein Poti mit höherem Widerstand, verschiebt sich die "Resonanzfrequenz". Dadurch werden die Höhen mehr betont. Ist also zu empfehlen für Leute, die mit Roundwounds oder gar Stainless Steel einen drahtigen Sound wollen. Die 250k sind das, was die meisten Menschen / Bassisten beim Split Coil Precision Humbucker am ehesten mögen.

Du kannst versuchen, ein oder beide Potis gegen 500k Potis zu tauschen. Das Ergebnis hängt vom "individuellen" Pickup, wie auch vom individuellen Instrument ab. Man kann zwar grobe Angaben (eben höhere Resonanzfrequenz) machen, aber nicht, was für DEIN Instrument optimal ist!

3.) Bei "zugedrehtem" Tone sind HOT und Masse direkt durch den Kondensator parallel verbunden. Je höher der Kondensatorwert, desto mehr Höhen "werden gekillt". Selbst "aufgedreht" hat der Kondensator minimalen Einfluss auf den Klang, da dann ja ein Widerstand (Potiwert) in Reihe mit dem Kondensator immer noch parallel zwischen HOT und Masse liegt.
 
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Danke Cadfael,

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe könnte ich mit dem Wiederstandswert des Tone-Potis dann auch die Resonanzfrequenz beeinflussen. D.H. bei welcher Frequenz die Höhenbedämpfung wirkt. Mit der Kapazität des Kondensators kann ich dann die Stärke der bedämpfung einstellen.

Habe ich das richtig verstanden?

Von meiner bescheidenen "Physikerlogik" (bin kein Physiker) hätte ich gedacht, dass die größe des Kondensators die Frequenz beeinflusst, bei dem die Höhenbedämpfung anfängt und Das Poti sorgt dann für die Stärke der Dämpfung. Also genau anders herum.

Alles Elektiktrik.... :confused:
 
als Randbemerkung:
die 'Qualität' eines Potis hat mit dessen Wirkung auf den Klang absolut nichts zu tun
(sie bestimmt nur wie beständig und konstant der Regelvorgang arbeitet)
ist der Widerstandswert einmal eingestellt, wirkt eben genau dieser Widerstand
(billige Potis kratzen nach kurzer Zeit, der Regelweg hat Sprünge, die Schleifbahn könnte brechen etc.)
 
als Randbemerkung:
die 'Qualität' eines Potis hat mit dessen Wirkung auf den Klang absolut nichts zu tun
(sie bestimmt nur wie beständig und konstant der Regelvorgang arbeitet)
ist der Widerstandswert einmal eingestellt, wirkt eben genau dieser Widerstand
(billige Potis kratzen nach kurzer Zeit, der Regelweg hat Sprünge, die Schleifbahn könnte brechen etc.)

Danke, mir ist das schon klar. 280kOhm bleiben 280kOhm, egal durch welches Material diese bewirkt werden :). Da aber in anderen Beiträgen auch mal Antworten kamen wie "...kommt auf die Qualität an..." wollte ich mit dem Satz nur ausdrücken, dass die angebliche Qualität des Potis nichts mit meiner Fragestellung zu tun hat. Sorry, wenn ich mich nicht richtig ausgedrückt habe!
 
:great: ... am besten hiermit anfangen und unten am Ende des Artikels auf "Weiter" klicken und weiterlesen.

OK,

ich habe mir das nun mal durchgelesen und hoffe es mit meinem geringen Wissen über elektrische Schaltkreise verstanden zu haben. Ich fasse es mal mit meinen Worten zusammen und möchte diejenigen, die sich da auskennen bitten, meine Aussagen zu kommentieren!


1. Der „Grundklang“ einer E-Gitarre (E-Bass) mit passiven PUs und passiver Elektronik wird durch die sogenannte Resonanzfrequenz und deren Überhöhung beeinflusst.


2. Die Überhöhung bestimmt, ob ein Instrument generell heller oder dumpfer klingt (bei offener Tonblende).


3. Die Stärke der Überhöhung bestimmt die Stärke des „Charakters“ eines Instruments. Ergibt das Zusammenspiel zwischen PU, Elektronik und Lastwiderstand (Kabel + Eingangswiderstand des Amps) keine Überhöhung, so klingt ein Instrument „Charakterlos“.


4. Die Höhe der Resonanzfrequenz kann mit dem Kondensator beeinflusst werden. Je geringer die Kapazität des Kondensators, desto höher ist die Resonanzfrequenz (also die Frequenz bei dem das parallel geschaltete Tonepoti wirkt).


5. Die Stärke der Überhöhung der Resonanzfrequenz wird gleichermaßen durch alle parallel geschalteten Widerstände (Vol-Poti, Tone-Poti, PU-Widerstand, Kabelwiderstand, Eingangswiderstand vom Amp) bestimmt.


6. Je größer der Gesamtwiderstand der Parallelschaltung aus Volume-Poti, Tone-Poti und Verstärker-Eingangswiderstand, desto stärker ist die Reonanzüberhöhung.


Ganz einfach und kurz gesagt, wenn ich die Wirkungsweise der passiven Elektronik ändern möchte (bei bleibendem Amp (Eingangswiderstand), bleibendem Kabel und bleibendem Pickup) so kann ich folgendes machen.


Um die Frequenz zu beeinflussen, bei dem das Tone-Poti wirkt, ändere ich den Kondensator. Nehme ich einen größeren Kondensator, dann fängt der Tonepoti schon bei tieferen Frequenzen an zu arbeiten.


Um die Stärke der Resonanzfrequenzüberhöhung zu beeinflussen ändere ich die Potis. Je höher der Gesamtwiderstand, desto stärker ist die Frequenzüberhöhung.
 

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