Probenmitschnitt: Exsultate, jubilate

Silvieann
Silvieann
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Hallo zusammen,

wenn ich mich richtig erinnere, habe ich ja schon länger hier nichts mehr gepostet.
Hier ist ein Ausschnitt aus einer Korrepetitionsprobe aus Juli 2018, da habe ich von Mozart das Stück Exsultate, jubilate geprobt.

https://soundcloud.com/silvieann/2018-07-21-13-45-51-f14969-exsultate-teil-2-probe

Ich würde mich über Kommentare und Meinungen sehr freuen.
Manche sagen mir immer wieder, das sei nicht die richtige Stimmlage für mich. Was meint Ihr?
 
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Insgesamt finde ich das schon ziemlich gut!
Was mir aber sofort deutlich auffällt sind die Timingschwierigkeiten die du bei vielen der längeren Läufe hast.
Die Töne sitzen, aber der Rhythmus ist unkonstant und du bist dann keine Einheit mehr mit dem Klavier.
Da ist Mozart schon immer herausfordernd, aber das sollte leicht, verspielt und nicht angestrengt wirken.
Vielleicht konzentrierst du dich da zu sehr auf die Töne, oder die Atmung? Der Rhythmus knallt eben raus und das fällt dann auf.
Das wäre von meiner Seite die Baustelle an der du arbeiten solltest.
 
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Insgesamt finde ich das schon ziemlich gut!
Was mir aber sofort deutlich auffällt sind die Timingschwierigkeiten die du bei vielen der längeren Läufe hast.
Die Töne sitzen, aber der Rhythmus ist unkonstant und du bist dann keine Einheit mehr mit dem Klavier. [...]
Dankeschön!
Ja, da hast Du vollkommen recht, die Läufe waren nicht zusammen. Ich wollte sie so singen, es war aber Probensituation, und da das nicht gut abgestimmt war, konnte der Pianist da nicht mitmachen, so dass wir auseinandergelaufen sind.
Schade nur, dass ich so selten mit Begleitung üben kann. Das wäre definitiv etwas, woran ich gerne noch proben würde.
 
Du wolltest sie unrhythmisch singen?
Das wäre auch mit vielen Proben eine Herausforderung für Pianist und Publikum.
Ich würde da lieber am eigenen Timing arbeiten, nicht jeden Ton aussingen, sondern nur jeden vierten und den leicht betonen und auf den Rhythmus achten. Das klingt dann galanter, leichter und dem Stück dienlicher...
...zumindest ist das auf der Geige so und man kann den Rhythmus dadurch viel leichter erkennen, umsetzen und genießen... auch als Publikum.
Probiere es mal aus!
 
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Nein, natürlich nicht unrhythmisch :eek:
Aber in der Kadenz schon frei im Tempo :D
 
Die Kadenz ist ja auch voll in Ordnung, ich meine die anderen Stellen
 
Insgesamt finde ich das schon ziemlich gut!

Ich auch, beeindruckend. Das mit den Läufen stimmt allerdings auch - meine Gesangslehrerin sagt immer, dass sich die schweren, dramatischen Stimmen (dazu würde ich deine schon rechnen, die tieferen Töne klingen sehr schön kraftvoll und voluminös) mit den Koloraturen oft nicht so leicht tun. Aber du hast gerade in den Höhen, soweit ich das beurteilen kann, ziemliche Fortschritte gemacht seit der letzten Hörprobe, die ich von dir gehört habe. Wieso sollte das bei den Koloraturen nicht auch möglich sein? ;-)
 
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Manche sagen mir immer wieder, das sei nicht die richtige Stimmlage für mich. Was meint Ihr?
Immer noch, dass Du Alt bist :)
Ansonsten muss ich @Swingaling zustimmen, dass die Höhen besser kommen als am Anfang.
 
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Manche sagen mir immer wieder, das sei nicht die richtige Stimmlage für mich. Was meint Ihr?
Dass es vielleicht interessant wäre, diese Leute zu fragen, welche Stimmlage sie warum für passender halten...
 
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Hallo,

ich finde Deine Stimme wunderschön, und wer daran herumnörgelt, hat was an den Ohren oder am Kopp!

Übrigens finde ich auch den Pianisten grandios. Irre, mit welcher Leichtigkeit der ein komplettes Orchester imitiert!

(Seitdem ich den "Opernroman" von Petra Morsbach kenne, habe ich eine Schwäche für Korrepititoren!)

Viele liebe Grüße

Holger
 
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ich finde Deine Stimme wunderschön, und wer daran herumnörgelt, hat was an den Ohren oder am Kopp!
Naja, das Problem an der Sache ist, dass es gerade im klassischen Bereich bestimmte Vorstellungen gibt und eine Stimme schon irgendwo halbwegs zu dem passen sollte, was gesungen wird. Ich bin da echt die letzte, die auf gewisse Vorstellungen pocht, nur steht das offene Messer bereit. Wer's mag...
Ja, die Stimme ist schön, auf die satten Tiefen könnte ich glatt neidisch werden. Das Stück erfordert nur leider keine satten Tiefen, sondern sehr (!) agile Höhen. Die hat ein Alt i.d.R. eher nicht so auf Lager, der hat dafür seine anderen Vorteile.
 
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Hi Monika,

ich befinde mich in der (je nach Sichtweise glücklichen oder unglücklichen) Lage, die klassische Musik ganz unvoreingenommen wie ein Kind wahrzunehmen. Von irgendwelchen "Vorstellungen" bin ich mangels Fachwissens meilenweit entfernt.

Ich weiß sehr wohl, dass es diese gibt und sich die Musikfreunde trefflich darüber streiten. Aber mir persönlich ist das alles wurscht. Deshalb darf ich freimütig das Ungeheuerliche äußern: Ich habe das "Exsultate" unter anderem auch von der weltberühmten Cecilia Bartoli gehört, die ja nun gewiss alle erdenklichen theoretischen Kriterien erfüllen mag, für mein naives (siehe oben) Empfinden jedoch derart brachial und gefühllos klingt, als würden AC/DC "Suzanne" von Leonard Cohen schreddern. Da finde ich unsere Silvieann um ganze Galaxien besser, und wenn mir jeder Klassik-Experte einen Vogel zeigt.

Dennoch sollte ich künftig vielleicht besser die Klappe halten, denn meine Ausführungen helfen Silvieann vermutlich nicht weiter, und die Bartoli wird erst recht ungerührt weiter herumschreien, von den Massen umjubelt. Si tacuissem...

Liebe Grüße

Holger
 
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Sie ist aber auch ein Beispiel dafür, dass eine satte, dunklere Stimme keine Koloraturen ausschließt. Ich habe jetzt mal spaßeshalber in die Versionen von Bartoli und Damrau
()
reingehört, und die sind (wegen der verschiedenen Timbres) extrem unterschiedlich.

Ich finde nach wie vor, dass die Rhythmik die Hauptbaustelle ist, dazu hat GeiGit ja schon gute Tipps gegeben. Ich könnte so etwas sowieso überhaupt nicht singen :-D
 
ich befinde mich in der (je nach Sichtweise glücklichen oder unglücklichen) Lage, die klassische Musik ganz unvoreingenommen wie ein Kind wahrzunehmen. Von irgendwelchen "Vorstellungen" bin ich mangels Fachwissens meilenweit entfernt.
Das ist schön und ich sehe das so ähnlich wie Du. Das nützt nur Silvieann nichts, befürchte ich. Ich weiß, dass sie unheimlich gern Solo singen will, das hat sie hier schon oft genug geäußert. Wenn sie das mit diesem Stück macht, versaut sie sich vermutlich ziemlich ihren Ruf, zumindest jetzt noch. Ob sie das will?
Deshalb darf ich freimütig das Ungeheuerliche äußern: Ich habe das "Exsultate" unter anderem auch von der weltberühmten Cecilia Bartoli gehört, die ja nun gewiss alle erdenklichen theoretischen Kriterien erfüllen mag, für mein naives (siehe oben) Empfinden jedoch derart brachial und gefühllos klingt, als würden AC/DC "Suzanne" von Leonard Cohen schreddern.
Netter Vergleich. Ich stimme Dir ungeheuerlicherweise auch noch zu ;)

Die mir liebste Version neben einer privaten, die ich nicht einstellen mag, ist diese:

Rein aus der sichtbaren Freude, mit dem sie dieses Stück singt. Die selbe Freude hat die andere Sopranistin, von der ich das gerne höre. Und natürlich auch eben die nötige Flexibilität/Agilität der Stimme.
Dennoch sollte ich künftig vielleicht besser die Klappe halten
Ach, nee, ist doch schön, wenn Dir diese Version gefällt. Muss ja nicht jeder den Konservativen hinterher rennen ;) Ich würde mir wünschen, dass mehr den Mut hätten, aus bestimmten Klangmustern auszubrechen; man sollte sich halt über die Folgen bewusst sein.
 
Aaalso: Für mich klingt die Stimme sehr schön, in den hohen Koloraturstellen aber recht schwerfällig. Ob es tatsächlich ein Alt ist, vermag ich nicht einzuschätzen, aber in gewisser Weise erkenne ich Parallelen zu mir selbst: Satter Sound in der Tiefe, mit dem man gerne auch mal Altistinnen "ärgern" gehen kann. Gute, volle Höhe, die mit der momentanen Technik aber recht schwerfällig wirkt. Ich habe jetzt keinen Vergleich zu früheren Aufnahmen, aber für das ausgesuchte Stück wäre mir das auch zu viel. Kannst du versuchen, mit weniger "Masse" zu singen? Stimmt die Verbindung Beckenboden / Bauch --> Stirnregion / Sprachssitz? Das klingt jetzt nicht sehr didaktisch aber sind bei mir immer Punkte, an denen ich arbeiten muss.

Im klassischen Bereich sind für diese Literatur eher leichte Stimmen gesucht, da stimmt ich Moniaqua absolut zu.

Die rhythmischen Ungleichmäßigkeiten sind mir auch aufgefallen. Kannst du vesuchen, dich auf die Schwerpunkte der Zählzeiten - also bei einer Sechzehntelgruppe die erste - zu konzentrieren und den Rest erstmal zu vernächlässigen? Beim Singen durch den Raum laufen und jeweils auf die Zeit einen Schritt, damit das Metrum verinnerlicht wird. Das würde dem Rhythmus sicher weiterhelfen.
 
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Danke Euch, ich hab's verstanden.
Julia Lezhneva hat ein einfach unglaubliches Tempo dabei. Die Version gefällt mir auch sehr gut.

Vielleicht übe ich die Läufe noch - vielleicht auch nicht. Die nächste Zeit werde ich sowieso nicht mit Begleitung singen, habe ja selten so einen guten Pianisten, der das spielen kann.
Damit lösche ich jetzt auch meine Hörprobe. Nochmals vielen Dank für die Meinungen und Kommentare.
 
Ich sehe es ein, mir fehlt da einiges an Übung, gerade diese ganzen Läufe. Die empfinde ich aber auch als extrem schwierig.

Hier noch ein kurzer Probenausschnitt einer anderen Probe mit Läufen:

https://soundcloud.com/silvieann/2018-07-23-16-02-montag-hammelburg-silvie-probe-exsultate-ausschnitt

Sind die paar Läufe hier besser?
 
Ich hab jetzt noch eine Weile den ersten Lauf probiert, aber es hilft nichts, ich wurde nicht schneller. Gerade bei den höheren Tönen machen die Läufe mir Schwierigkeiten.
 
Gerade bei den höheren Tönen machen die Läufe mir Schwierigkeiten.
Ist ja auch kein Wunder. Da sind die Stimmbänder einfach extrem angespannt und das trifft tiefere/dramatische Stimmen noch härter. Man schrubbelt auf dem Kontrabass nun mal einfach kein Cappricio :nix:

Ja, lass mal sacken, manchmal hilft das sehr. Wenn man zu sehr probiert, verspannt man nur, ist jedenfalls meine Erfahrung.
 

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