Proberaum-Akustik

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Moin Moin!

Ich weiß, dass es hier schon ne ganze Menge Threads gab bzgl. Proberaum-Akustik, und ich habe auch die SuFU genutzt, aber von den Threads konnte mir keiner bei unserem Problem so richtig helfen. Falls ich hier im falschen Bereich gelandet bin, würde ich einen Mod bitten den Thread zu verschieben ;)

Also: Wir haben ein Proberaum mit dem wir sehr zufrieden sind - schöne Größe und so weiter, doch die Akustik stört uns noch etwas. Ich habe mal eine Grafik angehängt, die unseren Proberaum zeigt. Erstmal zum Proberaum: er ist ca. 7,50m lang, ca. 4,30m breit und in etwa 3,20m hoch. Er ist so gelegen, dass die Lautstärke niemanden stört, also geht es nur um Innenakustik. Die untere Tür auf der Grafik ist die Eingangstür, die beiden Türen auf der linken Seite sind geschlossene Türen, die auch nicht geöffnet werden können. Fenster haben wir fünf Stück, also ist Lüften auch kein Thema (und da 4. OG auch keine neugierigen Blicke von Langfingern oder so) :)

Da wir selbst in In-Ear-Monitoring nutzen, haben wir an sich das Problem mit Rückkopplungen nicht, aaaaber (und hier kommt das Problem) wenn wir Zuschauer haben (und das kommt durchaus öfters vor), nutzen wir zwei Wedges aufm Boden (in etwa auf Höhe der roten Linie), die Richtung "Publikum" zeigen und zwei Monitore, die in etwa in 1,60m Höhe auf üblichen Boxenständern mit Flansch stehen. Die Mikros stehen gut einen Meter hinter der Anlage, trotzdem gibts gelegentlich Feedback-Probleme damit, wenn wir aufdrehen, damit die Zuhörer auch was hören. Zudem hallt es ein wenig im Raum (für die meisten kaum merklich würd ich sagen, aber wir merken es) :confused:

Jetzt geht meine Frage an die Member des Musiker-Boards, die sich ein wenig (oder auch etwas mehr) mit Raumakustik auskennen, und uns eventuell ein paar Tipps geben können zur Akustikverbesserung. Den ganzen Raum mit Noppenschaumstoff oder Pyramidenschaumstoff dicht pflastern können wir selber, aber ich befürchte fast, dass es dann ein wenig zu viel des guten wird :D

Also: Könnt ihr uns ein paar Tipps geben, wo wir anfangen sollten mit Akustikmodulen? Ich denke in erster Linie an Schaumstoffe, bin aber kein Profi, und frage daher lieber nach. Wünschenswert wären konkrete Tipps mit groben Positionen für Module, und Tipps für Akustikmodule an sich. Budget liegt bei 100-300€ ;)

Ihr würdet uns damit wirklich helfen, da wir es uns einfach nicht leisten können, einen Fachmann zu beauftragen :)

Beste Grüße
Cerymyu (und natürlich Let's Jam)
 
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Ist das auf der Rückseite hinter den Drums (bei der Türe) eine Glasfront oder eine normale Wand? Wenn da Glas ist, dann dürfte das Feedbackproblem daran liegen.
Was habt ihr für einen Boden? Sind Teppiche drauf?
 
Hi Cerymyu!

Generell ist natürlich die Frage, WIE ist der Nachhall denn genau?
bzw. was wollt ihr daran ändern?

Anhand von deiner Grafik/Zeichnung würde ich mal aufs schnelle sagen: es braucht einfach Absorber.
Euer Raum scheint bis auf eure Geräschaften, die Couch und ein Regal ziemlich leer zu sein.
Daher habt ihr vermutlich im ziemlich ganzen Frequenzbereich zu viel Nachhall.
Dagegen gibts ein paar günstige Standardrezepte (welche zumindest im groben eine Verbesserung bringen).
1. Schaumstoff (Basotec soll da das Produkt der Wahl sein)
2. Mineralwolle
Diese kann man nun an passenden Stellen (s.u.) mit ordentlicher Dicke (10cm+) anbringen.
Viele machen sich ein nettes Bastelprojekt draus und bauen auch gleich einen Rahmen drum rum usw.
Besonders bei Mineralwolle sollte man da eine Art "Geäuse" bauen, weil das Zeug sonst auf kurz oder lang immer weniger wird.
Bei Basotec gibts auch selbstklebende Platten (hab ich nur im Shop gesehen nicht selbst verwendet), da wäre es auch ohne Rahmen machbar.

Zur Position: Viele empfehlen das Zeug in die Ecken zu positionieren.
Manche machen auch einen fetten Mineralwollezylinder und stellen den in die Ecke.
Generell kann man sagen, dass Absorber in den Ecken - aufgrund des größeren Abstandes zur Wand -
auch die Bässe mehr mitabsorbieren (was gut ist).
-> Stichwort "Bassfalle". Oder "Kantenabsorber". .. da findet man sicher mit google was.

Wenn die Ecken nicht gehen, kann man auch alle möglichen anderen Flächen vollpflastern.
Man sollte halt nix verdecken, was an sich schon absorbieren würde (wie zB. die Couch).. dann verbessert man nur bedingt was.
UND man sollte die Elemente halbwegs "zufällig" verteilen.
Ich mein damit, dass es nicht sinnvoll ist, eine Wand komplett zu zupflastern und alle anderen leer zu lassen.
Ansnsten kann man sich natürlich auch nette Muster überlegen. ;)

Alles was ich bis jetzt schrieb bezog sich auf den "generellen Ansatz".
Das machts idR. schon mal um einiges besser, aber sich nicht perfekt.
Mit den obigen Maßnahmen kriegst du den Mitten und Höhen-Bereich vermutlich ziemlich in den Griff.
Die Bässe jedoch werden vermutlich immer noch ein wenig dröhnen und ortsabhängig unterschiedlich laut sein.
Zwar vermutlich besser als vorher, aber noch nicht ideal.. wobei die Bassfallen in den Ecken da schon mehr helfen dürften.
Nichtsdestotrotz kann man mit den obigen Maßnahmen den Bassbereich nur so bedingt in Ordnung bringen.
Falls das auch gewünscht ist, wirds komplizerter, da die dafür notwendigen Maßnahmen sehr stark vom Raum abhängen.
In diesem Fall verwendet man dann oft Resonanzabsorber (Stichwort: Helmholzabsorber & Plattenabsorber).

Ich vermute aber, dass in eurem Fall dies im Budget nicht ganz drin ist, und den Aufwand zu sehr nach oben treiben würde.
Daher würde ich mich an euer Stelle zuerst mal auf die allgemeinen Tipps konzentrieren und versuchen dort das beste rauszuholen. :)

Zur Menge an Absorber: Eine Faustregel besagt, dass man ca. 20% der Fläche verändern muss um einen Effekt zu merken.
Ich hab mich jetzt nicht hingesetzt und ausgerechent, ob das für eurem Fall auch passt, aber als Größenordnung dürfte es reichen.
Falls ihr jedoch mal mit den Kantenabsorbern beginnt und diese ordentlich groß macht (von ganz unten bis ganz oben) und das in allen machbaren Kanten,
habt ihr alleine damit schon 10m^2. Vermutlich dürfte man da schon brav was merken. :)

LG Jakob
 
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Wenn der Hall im Raum nicht zu groß ist, würd ich mit Vorhängen aus Bühnen-Molton arbeiten. Mit ein wenig Abstand zu Wand mit Faltenwurf aufhängen. Hat den Vorteil, dass man durch Verschieben die Akustik noch verändern kann und ist kostengünstig. Am besten hinter dem Drummer anfangen.
 
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Moin Moin!

Bezogen auf das von churchi:
Also: Hinter dem Drummer sind halt 5 Fenster. Beginend so in 130cm Höhe und dann gut 150cm schätze ich, also quasi eine "Glasfront". Vor der Glasfront hängen Teppiche von der Decke bis zum Boden, hab ich wohl vergessen zu erwähnen. Aufm Boden ist Teppich verlegt. Die Restlichen Wände sind leere Betonwände. Die Decke ist sone alte Büro-Decke (ich denke mal aus Styrodur o.Ä.).

Feedback-Probleme haben wir eigentlich nur im Bereich der Mitten und Höhen so richtig. Halt so in dem Bereich wie unsere Sängerin singt :confused:

@13.Melody:
Erstmal vielen Dank für die Tipps. Also erstmal Absorber besorgen (im Idelfall Basotect) und ein wenig im Raum verteilen!?

@Cosch:
Darüber haben wir zuerst zwar nachgedacht, der Gedanke gefällt uns persönlich aber nicht, weil die Wände auch nutzen um diverse Sachen aufzuhängen.

Danke an euch alle schonmal für die schnelle Hilfe!

Cerymyu
 
Moin Moin!

Also, ich hab mir eure Ratschläge durchgelesen und hab mir auch noch n paar andere Sachen durchgelesen. Ich hab mal eine Grafik angehängt, wie ich mir das eventuell vorstellen könnte. Die roten Flächen an den Wänden sind dabei die Akustikmodule. Ich würde in dem Fall nur zwei Wände mit Modulen bestücken, da vor der Fensterfront ja eh Teppich hängt und ich das Gefühl hätte, dass der Raum tot wäre, wenn wir alle vier Seiten bestücken. :confused:

Ich würd mich freuen, wenn dazu noch Feedback kommt. Also jetzt Kritik, Tipps oder so - ich rede nicht vom akustischen ;) das wollen wir ja beheben :)


Beste Grüße
Cerymyu
 

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Denke du bist da schon auf dem richtigen Weg. Man bekommt einen guten Eindruck der Reflektionen, wenn man klatschend durch den Raum geht. Je nach Position im Raum klingt das anders und man kann dann die Akustikmodule probeweise anordnen, bzw. herausfinden wo diese am besten funktionieren. Bedenke, dass es nie die optimale Lösung für den ganzen Raum gibt. Du musst dir also überlegen, in welchen Bereichen der Raumklang optimiert werden soll.
 
Mir gehts halt auch wirklich darum, dass wir das Problem mit der Rückkopplung lösen, weil das echt mies ist, wenn Leute zuhören.

@Cosch: Denkst du, dass mit den Akustikmaterialen das Problem Rückkopplung schon einigermaßen weg geht?
 
Schwer zu sagen. Wenn die Feedback-Neigung mit Publikum im Raum, bei gleicher Lautstärke, geringer ist als ohne, werden akustische Verbesserungen des Raumklanges sicher auch das Problem mit der Rückkopplung mindern. Die PA steht ja nach der Zeichnung schon ganz günstig. Also wenn ihr keine Monitore im Bandbereich aufgestellt habt, könnte es sich um ein Bassfeedback handeln. Die Frage ist dann: tritt es auf, wenn der Bass spielt und ist die Bassdrum mit Mikro abgenommen? Da hift`s dann schon die Bässe beim Gesangsmikro runter zu drehen. Alles mal durchtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir werden mal schauen, wie das Feedback ist wenn der Raum voll mit "menschlichem Dämmfleisch" ist, bei so 2-4 Zuschauern gibts halt noch Feedback. Bei uns nutzen wir nur vier Mikros: Lead-Vocals und 3x Background-Vocals. Bei nem Raum der grade mal 34m² groß ist, fanden wir es ein wenig übertrieben die Bass Drum oder auch den Bass zu mikrofonieren. Ich werde Montag bei der Probe mal testen, ob es Feedback-Probleme gibt, wenn nur gesungen wird. Ich werd mal schauen an welchen Frequenzen ich rumdrehen muss, damit es aufhört.

Und sobald wir dann das Akustikmaterial haben, werden wir nochmal alles durchtesten. Wenn dann noch Fragen sind, frage ich einfach mal weiter ;-) Durch "menschliches Dämmfleisch" kanns ja nur noch besser werden.

Vielen Dank auf jeden Fall für die schnellen Tipps!
 
Ich hab festgestellt, es war wirklich ein Bass-Feedback! Haben einfach die Bässe am Pult rausgedreht und super war!
 
Super, manchmal ist es doch einfacher, als zuvor gedacht.
 
Jap, auf jeden Fall. Dennoch kommt noch Akustikmaterial an die Wände, damit wir den Sound allgemein etwas verbessern. Wir haben bisher ja nur nackte Beton-Wände. Schaden kanns ja nicht ;-)
 

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