Problem mit alten Bassläufen

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Servus allerseits,
ich hab mal ne etwas ungewöhnliche Frage, die richtet sich vermutlich am ehesten an Leute die mehr Ahnung von Theorie haben...Folgendes : Ich bin mittlerweile ganz gut im Raushören von Songs, jedenfalls bei allem was so im normalen Pop/Rock , Hard-Rock , Classic Rock Bereich liegt. Aber es gibt Songs, die klingen eigentlich ganz gangbar, aber ich finde überhaupt keinen Zugang zu dem was der Basser da spielt. Z.B. der von Jimi Hendrix, einige Sachen von Queen, viele viele Beatles Sachen oder auch Stones. Es ist bei diesen Stücken so dass der Basser eben nicht einfach die Hauptmelodie unterstützt und achtelt, sondern er spielt fast schon völlig unabhängig vom Gesang und der Gitarre, er macht quasi seine eigene Suppe. Die Töne vorher zu ahnen ist fast unmöglich, wohingegen mir das bei heutigem gängigen Radiopop gut gelingt. Frage ist jetzt halt, was machen die da eigentlich - ich mein, irgendeiner Harmonielehre / theoretischem Gerüst muss das doch auch folgen, oder ? Wie kann man sich dem nähern ? Ich würd mich gern vom 0815 Bass zeugs etwas lösen, aber ich geb meist nach kurzer Zeit auf weil ich echt kein Feeling fuer deren Zeug bekomme. Meinungen anderer ?? Danke, Gruesse,
Lars
 
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Naja, die machen das, was man Bass SPIELEN nennt ;)
Scherz beiseite, sry...

Ist schwer so ganz ohne konkretes Beispiel zu sagen.
Es gibt hier spontan mehrere Möglichkeiten, die mir einfallen:

1) Sie spielen einfach eine eigenständige Bassline, welche sich eben im harmonischen Gesamtkontext bewegt
2) Sie umspielen die Chordchanges des Songs und füllen das Ganze mit netten Übergangstönen auf (gerne gemacht von J. Jamerson z.B.)
3) Sie spielen ein eigenständiges Basslick, improvisieren hierbei aber was das Zeug hält (könnte ich mir z.B. bei Hendrix vorstellen. Der Stoff damals muss es echt in sich gehabt haben ;) )

Also, wenn Du konkrete Hilfe möchtest, helfen wohl nur Hörbeispiele
 
Na ja,
unterm Strich hat mdeisenr schon Recht.
Du musst dir die Songs halt sehr genau anhören.
Und es reicht eben nicht, nur den harmonischen Aufbau / die Akkorde zu erschließen, sondern
du musst auch genau auf den Rhythmus und den Melodie / den Basslauf hören.
Meine Erfahrung war, wenn du die Basslinie mitsingen / summen kannst, dann kannst du sie auch spielen.
Aber dazu musst die die Songs schon öfters anhören, zumal damals ja auch der Klang etwas anders war. Aber man kann sehr gut dabei lernen.:great:
Und eigentlich macht es auch Spaß, sich die Songs selbst zu erschließen. :D
 
ich würde mir ein lehrbuch oder mehrere zulegen - wie zum beispiel "the beatles bass" oder auch das "beatles bass book" - und dann mit oder ohne begleitung durch die originalstücke üben (am anfang aus tempogründen wahrscheinlich eher ohne) ...
 
Also gerade Sachen wie Hendrix oder auch Cream (es gibt genügend andere) sind einfach sehr wild. Ich spiele den Kram auch, meine Herangehensweise ist sich intensiv einzuhören, dazu zu Jammen und häufig/intensiv mit der Band zu Proben. Ab und zu nutze ich beim Raushören der Linien auch Tabs, wenn ich den Bass mal gar nicht identifizieren kann (z.B. Hendrix - Voodoo Chile hatte ich so meine Probleme). Ausserdem hör ich mir ein paar Original-Licks 'raus, die ich bei Gelegenheit an möglichst passender Stelle einbringe.

Im Groben versuche ich das Feeling hinzubekommen, aber das klappt halt oft nur wenn man recht nahe am Original ist. Das ganze Gejamme, was da abgeht, kann man einfach nicht Ton für Ton nachspielen. Trifft ja auch nicht den Charakter der Musik.

Ist manchmal recht schwer einen Mittelweg zwischen Original und Eigenem zu finden. Das geht m.E. nur über Erfahrung, regelmäßigen Anhören der Orignale und regelmäßigem Spiel.

Insgesamt eine sehr interessante Variante Musik zu machen. Hab jahrelang immer brav festgelegtes Zeug gespielt, dazu ist dieser 60'er/70'er Kram eine gelungene Abwechslung und macht tierisch Spass. Je öfter man spielt, desto besser kann man sich auf seine Mitmusiker einstellen und desto besser klappt es auch.

Hier hast du dein Ruderboot, hier deine Paddel, jetzt schau wie du durch die Stromschnellen ans gegenüberliegende Ufer kommst. Und mach, dass es elegant aussieht... ;)

Gruesse, Pablo
 
Aaaah...der Palman versteht mich....bin also nicht allein mit dem "Problem" :) Was mich mal interessieren würde ist, warum die Töne von denen eigentlich so "ungewohnt" klingen. Sind die noch im normalen Greifschema enthalten ? Pentatonik ? Oder wechseln die da evtl einfach die Tonarten öfters mal , oder ständig Dur/Moll oder warum ? Würde mich einfach mal interessieren was da vom Prinzip her hintersteckt.
 
Welcher Song denn???
Wir sollten schon vom Selben reden, oder?! ;)
 
Kein spezieller. Geht mehr so drum ein Prinzip hinter dem ganzen zu sehen, so nach dem Muster " Bei ZZtop ist es immer Penta oder Bluestonleiter, aber bei diesen Stücken kommen folgende sachen dazu" ...oder so. Wenn die natuuerlich einfach nur aufs übelste improvisieren, dann ist da evtl garkein Konzept, keine Regelmässigkeit die da zugrunde liegt. Kann sein. Aber ich denke es liegt anders. Eher so, dass mir chinesische Musik ja auch total unhandlich vorkommt, es liegt aber sehr wohl ein wiederholbares Muster darunter, nur eben eines welches mir nicht so routiniert reinläuft. Und ich vermute dass es mit diesen Cream/Hendrix Sachen ähnlich ist.
 
Naja, ist halt vieles bluesorientiert, deshalb sind sich Bass und Gitarre in Bezug auf Tongeschlecht nicht immer ganz einig. ;) Das ist ja auch schon der ganze Trick, dass es manchmal nicht so hundertprozentig passt. Pentatonik ist natürlich auch immer eine Lösung. :D

60's Rock und Blues-Rock ist keine theoretisch korrekte Musik sondern eher (aus heutiger Sicht) gelebter Dilettantismus und ein intuitives Einlassen auf das was gerade passiert. Es setzt eine hohe Aufmerksamkeit vorraus, zu schauen, was machen die anderen, was kann ich verändern damit der Song eine andere Stimmung bekommt, u.s.w..

Es kommt da auch einfach mehr auf die Power und das Feeling an, als auf die richtigen Töne. Die ganze Musik aus der Zeit ist noch sehr frisch und unschuldig, das macht es für mich so reizvoll.

EDIT: Also ein Prinzip "Band x => Bassist y macht immer dies und das"; gibt es natürlich nicht. Gewisse Muster und Regelmäßigkeiten gibt es natürlich schon. Aber halt nicht nach Schema F.

Entscheidend ist für mich eher, ob ich bereit bin mich mal zu vernudeln oder ob ich, wie üblich, auf Nummer sicher gehe, dass ich ja keinen falschen Ton spiele. Als Bassist fällt mir diese Spontanität schwer, aber ich arbeite daran. :)

Es ist schon sehr anders, als heute (Rock-)musik gemacht wird.

Gruesse, Pablo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm. Klingt plausiebel. Ich finde sie ebenfalls reizvoll, aus genannten Gruenden, aber ich bin nicht in der Lage ohne Hilfsmittel solche Tonsprünge zu fabrizieren...Ich bin da schlicht noch zu sehr festgelegt, zu starr. (Hm. Wobei...warum eigentlich ohne Hilfsmittel...vielleicht sollte ich mir einfach mal helfen lassen...) Gelebter Dilettantismus rules.
 
Jo, dass muss man ja auch können. Und was man nicht kann, muss man üben. :D

Da geht's de Mensche, wie de Leut, wie der Pfälzer gar trefflich formuliert.

Gruesse, Pablo
 
Um bei Cream zu bleiben, verdudel ich mich bei Crossroads schon mal ganz gerne, wenn der Kollege sein(e) Gitarrensolo(-i) spielt und bewege mich recht nahe der Grenze, wo die Rhythm Section droht auseinanderzufallen. Das ist dann aber auch das, was am meisten Spaß macht.

Grüße, Pat
 
Um bei Cream zu bleiben, verdudel ich mich bei Crossroads schon mal ganz gerne, wenn der Kollege sein(e) Gitarrensolo(-i) spielt und bewege mich recht nahe der Grenze, wo die Rhythm Section droht auseinanderzufallen. Das ist dann aber auch das, was am meisten Spaß macht.

Grüße, Pat

Crossroads ist echt die Anti-Bassisten-Nummer schlechthin. Erst wenn mal alle Grundsätze über Bord geworfen hat, macht die Nummer richtig Spass. Das geht auch echt nur mit einem richtig guten Schlagzeuger. ;)

Gruesse, Pablo
 
Das hast du jetzt gesagt! :D Nein, so war es echt nicht gemeint...

Sorry für off topic, jetzt geht es weiter on topic (oder auch nicht).

Gruesse, Pablo
 

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