Problem mit der Psyche beim Aufnehmen?

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Flashes
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Hi!

Ich versuche mich seit ein paar Tagen erstmals am Homerecording. Habe mir ein kleines Setup mit Cubase SX am PC, externer Soundkarte, Mini-Mischpult und so weiter aufgebaut. Das funktioniert auch alles soweit, mein Problem liegt woanders.

Wenn ich beim Aufnehmen erstmal so etwas wie einen Sound-Testlauf mache, klappt alles gut. Es ist vielleicht nicht wirklich tight, weil ich nur sorglos vor mich hindudel, aber ich komme problemlos durch den Song.
Aber wenn ich dann versuche, eine richtig gute Aufnahme zu machen, geht auf einmal nichts mehr! Ich verhaspele mich an jeder Ecke, vergesse auf einmal wie irgendwelche Parts gehen, haue dauernd daneben, ich bin sogar regelrecht nervös/aufgeregt. Und je mehr ich mich darauf konzentriere, ordentlich und sauber zu spielen, desto weniger kriege ich auf die Reihe - es klappt am besten, wenn ich an etwas ganz anderes denke und nur so nebenher spiele.

Ja, ich weiß, das klingt alles sehr seltsam, aber ich kriege einfach nichts hin. Seit Tagen versuche ich hier etwas anständiges aufzunehmen für ein Schulprojekt, das bald fertig sein muss. Aber nur die erste Aufnahme jeden Tages wird was, danach setzt meine komische Psyche wieder ein und ich krieg nichts hin.

Live und im Proberaum ist das auch nicht so, da habe ich null Probleme mit dem Spielen unter Druck oder Aufgeregtheit. Aber beim Homerecording bringe ich irgendwie einfach nichts zustande.

Kennt vielleicht jemand dieses Phänomen? Gibts da irgendwelche Tricks, um das zu umgehen? Weil, langsam verzweifle ich hier echt... was zur Hölle ist mit mir eigentlich los? :mad:

Ich freu mich wirklich über jede Antwort!
Frohe Ostern an alle.
Marvin
 
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das ist total noraml. beim "eindudeln" versucht du ja eh nur ein signal zu bekommen.
sobal du aber in dienem kopf hast das muss gut gehen, wirds nichts.... das problem ist das du dich "zu überanstrengst" du willst das es gut wird und tust alles dafür... dadurch fehlt aber das feeling, was du hast wenn du einfach so rumdaddelst... trink nen bierchen hör mucke lass dich inspirieren und jamm ein ein bisschen und spiel dann ein... siehs als entspannung und nicht als schwierige unlösbare aufgabe;)
freue mich von deinen aufnahmen zu hören
lg
 
Vielleicht - je nach Typ Mensch - hilft es dir auch, wenn ein Kumpel mit dabei ist.
 
Das ist kein spieltechnisches sondern ein Kopfproblem!!

Mach dir einfach bewusst: Du hast nichts zu verlieren sondern nur etwas zu gewinnen! Du sammelst Erfahrung und hast vielleicht eine gute Aufnahme.

Ich vermute, das hast einfach - vielleicht auch unbewusst - ein hohes Ziel / einen hohen Anspruch an die Aufnahme. Bei einem hohen Anspruch kann sich natürlich ganz automatisch eine ( unbewusste Versagens-) Angst entwickeln , diesem Anspruch eben nicht zu genügen und es nicht gut genug hin zu bekommen. Mit dieser Angst blockierst du allerdings und schafft es tatsächlich nicht. (selbsterfüllende Prophezeiung)

Also: Einfach den Kopf frei machen und drauf los spielen. Keine großen Erwartungen (Hinterfrage dich mal danach...) sondern über die schrittweisen Erfolge und Entwicklung freuen.
Manches braucht auch einfach etwas Zeit. Du hast doch den großen Vorteil, dass du keinen Termindruck hast. ;)
Und wenn du für den ersten Song 50 Aufnahmen braucht..., ist doch egal, danach hast du auf jeden Fall die nötige Routine. :D
 
Frage upvalue: Kennt vielleicht jemand dieses Phänomen? Gibts da irgendwelche Tricks, um das zu umgehen?

Hallo Marvin,

ja ich, ich kenne das auch.
Eine Probeaufnahme gefällt mir immer besser als die echte Aufnahme. Allein der eingebildete Unterschied der Wichtigkeit der beiden Aufnahmen reicht für dieses "Problem" aus.
Oder anders gesagt: Es laufen bei mir wohl jeweils andere Gedankengänge ab, und somit kommen unterschiedliche Ergebnisse zustande.

Ich singe sowieso sehr schlecht und dadurch werden Feinheiten des Gesangs ja überspielt, aber es gibt ja immer eine Lösung (genug geübt mal vorausgesetzt)
:
Ich lege die Musik als Schleife auf die Kopfhörer, dann drücke ich den Aufnahmeknopf, singe etwas, Pegel nachkorrigieren usw.. und dann rede ich mir ein "ist ja nur zum testen" und singe einmal komplett durch. Dann sage ich mir "muss nochmal testen" und singe abermals und dann wirds ernst und die echte Aufnahme kommt. In den meisten Fällen verwende ich die erste Aufnahme:)

Wenn es dann nicht klappt, lasse ich einige Stunden Zeit bis zum nächsten Versuch. Ich hab auch schon versucht, 5, 6 x zu singen und die beste Version zu verwenden aber das hat alles nicht wirklich geklappt. Die erste Aufnahme "groovte" immer am meisten.
Aber du hast Recht, wenn andere zuhören klappt es unlogischerweise besser.

War vielleicht nicht wirklich hilfreich, aber du wolltest ja auch andere Erfahrungen lesen

Viel Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geb Vester voll recht! Ich kenn das von Schlagzeugaufnahmen.. und der Fehler passiert mir immer wieder.
Zuerst sag ich, ich spiel den Song einfach mal komplett durch, wies halt grad passt.. und fehlerhafte Parts können später ja rausgeschnitten werden. So, das mach ich 1-3 Mal und damit SOLLTE es schon ausreichen. Mein Fehler ist dann aber: Ich meine immer, ich müsste danach jeden einzelnen Part nochmal für sich ein paar Mal einspielen, damit auch jeder Schlag so perfekt wie nur möglich kommt. Das Problem daran ist: 1. klappt es dann meistens nicht, weil ich mich dann vor lauter Konzentration total verfrimel und 2. klingt es einfach nicht mehr gut.. total "out-of-the-box" eben, als wäre der Beat per Midi programmiert worden. Und daran muss man immer denken: Das Ziel ist ja keine 100% fehlerfreie Aufnahme, sondern eine Aufnahme, die Leben in sich hat. Wenn dus fehlerhaft haben willst, benutz Samples..

Und genauso kenn ich das auch von Gitarrenaufnahmen.
 
Okay, danke euch allen erstmal :)

ich hab jetzt mal verschiedene Sachen ausporbiert. Langsam klappts! Der Trick ist (für mich zumindest), dass man drauf achten muss, nicht im Kopf zu verkrampfen, sondern einfach locker zu bleiben. Ein Bierchen trinken, entspannen und nicht zu hohe Anforderungen an sich selbst stellen.

Merci nochmal :)
 
Wenn man sein eigener Tontechniker ist fällt es einem meistens schwer was gut einzuspielen. Wenn ich selber andere motiviere versuch ich verschiedenes - je nach Typ von Musiker. Manche brauchen richtig Druck (bis beleidigend) um großartiges einzuspielen. Manche brauchen ständiges Lob/Kritik um besser zu werden und wieder andere wollen einfach auf Loop aufnehmen ohne das jemand etwas sagt und damit ihre Konzentration stört.
Aber ich glaube du hast den besten Weg schon gefunden - locker bleiben, Zeit lassen, nicht verspannen.
 
Zitat Thompsen: Manche brauchen richtig Druck (bis beleidigend) um großartiges einzuspielen.
AUF DIE KNIE UND SPIEL:D

Das kann ich mir durchaus vorstellen. Wenn andere einen traktieren, schwingt man sich vielleicht wirklich zur Höchstform auf.
Interessanter Ansatz. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die eigenen Grübeleien dadurch in den Hintergrund treten und schon konzentriert man sich aufs Spiel/den Gesang usw.
 
Ja, ich lese sowas auch manchmal bei Studioreports oder so, dass manche Leute wirklich gefordert werden müssen, um was richtig gutes einzuspielen. Ginge bei mir gar nicht ^^
 

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