@mbern: Das mag alles schön sein und angebracht bei einer 3000€-Gitarre, aber ich bitte dich... Man kann auch übertreiben.. Spielst du auch mit Samthandschuhen oder legst du dir einen sauberen Lappen um die Fingernägel? Ich finde genau dieses Video gut..
Ja; ich weiß, dass Viele meine Vorgehensweise für bescheuert halten. Meine zweite Gitarre hat 330DM gekostet. Sie war für mich ein Heiligtum und ich wäre niemals darauf gekommen, sie wegen des Preises schlechter zu behandeln als meine teure Violine. Meine Vorgehensweise dauert nicht länger und warum soll man dann diese Vorsichtsmaßnahmen nicht ergreifen? Wann soll man anfangen die Gitarre zu würdigen, ab 500€, 1000€ oder erst 1500€? Gilt der Preis, den ich bezahlt habe, oder der Neupreis?
Ich gehe mit meinem Instrument eine wirkliche Beziehung ein, auch wenn das wieder in vielen Ohren blöde klingt, für mich ist das so. Und von wegen Samthandschuhen - ja, ich versuche meine Decken nicht ständig mit den Fingern zu betatschen. Wenn ich schon mal Schlaggitarre spiele, schrammel ich auch nicht über die Decke, sondern habe eine Technik die das vermeidet.
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Hallo schmendrick,
ich glaube, mbern meint auch noch andere Videos. Es ist ja auch Geschmackssache, aber ein bisschen passt dieses, wie ich finde:
Fingernägel, Saiten schnipsen, Kopfplatte ....
http://www.youtube.com/watch?v=Ww6tpKG12kU
aber das ist süß, vor allem der Kommentar. Ist ja auch zum lernen...
http://www.youtube.com/watch?v=2dJID7p4ixY&feature=related
Viele Grüße
Hallo Vester,
na da hast du besonders schöne Videos heraus gesucht. Meine Art mag für den echten Bühnenprofi, der vorher schon Spiritus in den Korpus gekippt hat, damit die Gitarre nach dem Konzert besser brennt, lächerlich sein, aber für Anfänger, die trotz des vielleicht geringen Preises ihre Gitarre lieben, muss ich diese Videos doch kommentieren.
Mein erstes Fazit: Bringe deine Geige zum Geigenbauer, aber deine Gitarre zum Gitarrenbauer.
Sie lässt die Saiten hinten auch immer wieder auf die Decke knallen aber das Schlimmste ist ihre Art die Saite aufzuwickeln. Sie sagt noch, dass die Saite so aufgewicket werden sollte, dass die Windungen parallel liegen, macht es aber nicht, doch richtig schlimm ist, dass sie die Saite so aufwickelt, dass sie gegen die Innenseite der Kopfplatte kommt. Die Saite zerkratzt somit die Platte von innen - siehe bei Minute 2:08. Ich finde das unglaublich für eine Geigenbauerin.
Und dann unser Mann mit der Westerngitarre:
Die Gitarre legt man hin, auf eine weiche Decke, ein kleines Kissen unter den Halsansatz und so bleibt sie liegen - das ist doch kein Tennisschläger. Das hat sogar unsere Geigenbauerin so gemacht.
Wenn man mit der Zange die Saite kürzt, zieht man die Zange von der Gitarre weg, dann knallt man damit nicht auf die Kopfplatte, so wie bei ihm geschehen. Das ist alles kein gößerer Aufwand, als wenn man es anders herum macht, nur dass man sich sonst noch über einen Kratzer ärgert und so Zeit verliert.
Und dann: (Ironiemodus an>) Man kann den Stegpin natürlich auch gut mit einem Meißel heraus hebeln, ihn danach wieder mit einem Hammer gut fest klopfen. Dann legt man die Gitarre auf den Boden, stellt einen Fuß auf die Decke und reißt mit beiden Händen an der Saite. Aber wie gesagt, vorher den Pin gut mit dem Hammer einschlagen (Ironiemodus aus).
Für Anfänger, darum ging es hier schließlich:
Der Stegpin klemmt die Saite ein. Er wird nicht nach oben gezogen er muss nicht mit Kraft ins Loch gedrückt werden, sondern nur ganz vorsichtig so weit, dass es nicht von alleine heraus fällt, wenn man die Gitarre umdreht. Normalerweise braucht man danach kein Hilfsmittel, um den Pin wieder heraus zu holen. Wenn doch: Man nimmt keine Zange, keinen Meißel, sondern kauft sich eine Saitenkurbel mit einer Aussparung, die zum Raushebeln des Pins gedacht ist. Meine Pins gehen einfach mit dem Finger wieder raus. Ich ziehe auch nie an der Saite wie ein Irrer, um sie zu dehnen, das ist vollkommen unnötig.
Und noch einmal: Mir ist schon klar, dass ich übertrieben vorsichtig und verliebt in meine Instrumente bin und die Gitarre wird auch gut spielen, wenn ein paar Kratzer drauf sind, wenn die durchbrochene Kopfplatte an der Innenseite von den Saiten beschädigt wird (Geigenbauerin 2:08) und die Pins mit der Zange zerkratzt werden.
Es gibt aber hoffentlich noch ein paar Leute, die Magenschmerzen bekomnmen, wenn sie ihr Instrument beschädigen und für die schreibe ich, was ich an den verlinkten Videos doof finde. Sollten mir die Kratzer und Dellen irgendwann doch fehlen, kann ich mir immer noch welche reinmachen - mir entgeht also nichts
Übrigens, Vester, du erinnerst dich an meine neue Gitarre und wie ich sie abstellen sollte usw...
Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, die Gitarren - nicht nur die Neue - entweder in der Hand oder im Koffer zu haben. Der Koffer liegt beim Spielen immer neben mir.