probleme beim übergang: kopf- /bruststimme

Vocal Fry - nach einer Definition ist sehr mit dem verwandt, was andere als "Knarren" bezeichnen. Also eigentlich ein fast schon a-tonaler Sound der dadruch zustande kommt, dass bei vor allem tieferen Tönen irgendwann die Stimmfalten nicht mehr gleichförmig/symmetrisch arbeiten.

eine andere Defintion - wie man Vocal Fry häufig im Metal-Core (und deren vielen Sub-genres) gebraucht ist von der Platzierung her im harten Gaumen zu sehen.

So weit ich weiß gebraucht Brett Maning Vocal Fry als Register unterhalb der chest voice, oder?
 
Ein gutes Beispiel fuer Vocal Fry sind z.B. die hohen, angezerrten Töne von Axl Rose.
Und untenrum halt dieses Knarzen, wenn man die Luftstroemung allmaehlich veringert und/oder die Stimmbaender etwas aneinanderpresst/oder sich aneinander pressen laesst. (Im Gegensatz zu einem ausgehauchten Ton, bei dem man die Stimmbaender in einer offenen Stellung haelt.)

Edit: Pressen ist da eher kein so geschickt gewaehlter Begriff. Zusammenzieht? Nicht auseinanderhaelt?
 
Rockgesang ist eigentlich überhaupt nichts, was man "erlernen" kann. Jedenfalls nicht technisch. Ich meine, das muss immer mit einem gewissen Grundgefühl und dazu passendem Ausdruckswillen zusammengehen. Sonst ist es kein Rock.

Sach ich doch :)

Abgesehen von den anatomischen Gegebenheiten wird der Klang einer Gesangsstimme vor allem von der Persönlichkeit und dem Geschmack/den Hörgewohnheiten des Sängers bestimmt. Was jemand am spontansten und authentischsten singen kann, bleibt meistens die Basis, auf der alles andere aufgebaut wird.

---------- Post hinzugefügt um 18:05:51 ---------- Letzter Beitrag war um 18:04:01 ----------

Kann es sein, daß es verschiedene Definitionen von vocal fry gibt ?
Ich kenne es als "Knarzen", so wie wenn man einen dösenden Hund streichelt und der gibt dann dieses tiefe Brummeln von sich...
 
Rockgesang ist für mich an keine Technik gebunden, aber es setzt ein gewisses Feeling voraus. Etwas dramatisches könnte man es vielleicht nennen, und es muss authentisch sein. Oder vielleicht andersrum: Auch ein komplett unausgebildeter Sänger mit einer winzigen Range kann tollen Rock singen. Das braucht keine Megastimme ala Freddy Mercury oder Bruce Dickinson oder der Typ von Helloween, hab seinen Namen grad vergessen.

Michael Kiske meinst du sicherlich. Falls es irgendjemand interessiert - hier ein Interview was ich letzten Sommer mit ihm geführt habe: http://www.youtube.com/watch?v=4VcDGmBbkzE

Rockgesang ist sicherlich kein klar definierter Begriff - jeder versteht etwas anderes darunter.
Und hier würde ich unterteilen in die Bereiche von Feeling und Technik.
Die meisten großen Rocksänger haben von Gesangstechnik keinen Plan, aber haben es geschafft ihren Emotionen durch ihre Stimme Ausdruck zu verleihen.

Und andere, so wie ich z.B., machen sich dann Gedanken was genau das technisch(anatomisch) passiert um dieses oder jenes Phrasing/Effect/Sound nachmodellieren zu können.
Warum geht man diesen Weg?
Zum einen aus Interesse, zum Anderen aber auch um die "Magie" als Komponente auszuschließen.

Viele Gesangsschüler, die Rock singen wollen haben eigentlich das Feeling und die Emotionen, aber nicht das technische Repertoire das umzusetzen. Oder wie schon erwähnt - sie fangen an zu schreien.

Und ich finde es persönlich ungerecht wenn man schlussfolgert, dass Rockgesang nur für diejenigen sein sollte, die von Natur aus effiziente Techniken für ihren Style benutzen.

Wenn man allein schon betrachtet wie viele verschiedene Arten von "Rasp" oder "Distortion" man produzieren kann - das noch multipliziert mit anderen Spielweisen macht Rockgesang zu einer potentiell sehr variablen Sache, die allemöglichen Emotionen transportieren kann. Doch letztlich liegt es am Sänger - ob man hört, dass er oder sie damit authentisch klingt oder ob es sich nach einer Aneinanderreihung von Atemübungen und Stimmeffekten anhört...
 
Sach ich doch :)

Abgesehen von den anatomischen Gegebenheiten wird der Klang einer Gesangsstimme vor allem von der Persönlichkeit und dem Geschmack/den Hörgewohnheiten des Sängers bestimmt. Was jemand am spontansten und authentischsten singen kann, bleibt meistens die Basis, auf der alles andere aufgebaut wird.




Genau, das sagst du auch immer, ich weiß ;-)
Auch bei der zweiten Bemerkung würde ich dir recht geben. Daher schrieb ich auch weiter oben, daß ich die meisten Gessangsstimmen von sich selber her aufbaue. Die meisten wollen auch nicht nur einen bestimmten Stil singen, sondern einfach überhaupt singen. Die Songs müssen sich der Sängerstimme anpassen und eher nicht umgekehrt. Wenn nun jemand schon mit einem auffälligen Feeling für Rock kommt oder für Jazz oder für Soul oder was auch immer und bloss die Techniken noch uneffektiv sind - klar, daß man dann auch an genau den Baustellen arbeitet.
Es gab auch schon Fälle, was dann sehr interessant ist, in denen wollte die Stimme in eine andere Richtung als die Sängerin. Ich erinnere mich an eine, die Bierzelt-Pop singen wollte, deren Stimme aber schon nach kurzer Zeit wunderbar im klassischen Klang aufging (Worauf wir zufällig durch ein Evanescense Stück kamen). Poppig konnte sie auch singen, aber das war recht unspektakulär. Erst mit klassischem Touch hatte die Stimme das gewisse Etwas.
Es ist einfach nicht jede Stimme für jeden Stil geschaffen, auch wenn man noch so gute Techniken dafür erlernt und die evtl auch umsetzen kann. Ich zum Beispiel kann klassisch singen und jeder meiner Lehrer bestätigte mir, man hätte mich zum klassischen Sopran ausbilden können. Aber ich fühle das nicht wirklich. Es ist eine Art hübsches Korsett für mich geblieben und daher auch nicht authentisch. Da ich jahrelang nur eigene Stücke gesungen habe hat sich im Laufe der Zeit so eine Art eigener Stil bei mir herausgeblidet basierend auf allem, was ich eben technisch so kann. Als ich mich viel mit Musical und Belting beschäftigt habe fand das auch Eingang in meine Art, eigene Songs zu singen. Neue Songs bekamen andere Elemente und alte veränderten sich. Es ist einfach toll, wenn man auf einmal richtig schmettern kann, was ich von Natur aus eher nicht konnte. Ich war früher ein kleines, liebliches Natursopränchen. Belting musste ich lernen, inzwischen ist es mir aber auch zur zweiten Haut geworden.
Das schöne in den populären Stilen ist doch, daß man machen kann was man will. Man muss sich den Stilen nicht beugen, außer im Musical. Mit meinen Musicalsängerinnen bin ich streng, was die klanglichen und stilistischen Vorgaben angeht. Alle die Pop/Rock im weitesten singen haben ungleich mehr Freiheiten.

---------- Post hinzugefügt um 18:38:17 ---------- Letzter Beitrag war um 18:35:09 ----------

Viele Gesangsschüler, die Rock singen wollen haben eigentlich das Feeling und die Emotionen, aber nicht das technische Repertoire das umzusetzen. Oder wie schon erwähnt - sie fangen an zu schreien.

Das meine ich genau: Wenn das Feeling schon da ist kann man daran wunderbar technisch und stilistisch feilen. Aber würdest du eine Totalanfängerin bei der noch keine drei Töne stimmen schon als "Rocksängerin" versuchen auszubilden? Also ich nicht.

---------- Post hinzugefügt um 18:46:13 ---------- Letzter Beitrag war um 18:38:17 ----------

Warum geht man diesen Weg?
Zum einen aus Interesse, zum Anderen aber auch um die "Magie" als Komponente auszuschließen.

Auch auf die Gefahr bin, dich zu ärgern: Gesang hat für mich viel mit "Magie" zu tun. Und das obwohl ich eine Verfechterin dafür bin, daß man es auch erlernen kann wie jedes andere Instrument. Richtig gut und berührend wird es aber erst mit der gewissen "Magie". Erst dann ist Gesang auch Kunst und musikalischer Ausdruck. Das kann technisch ganz einfach sein oder hochkomplex und virtuos. Auf die Emotionen und den eigenen authetischen Ausdruck kommt es an. Das entzieht sich - leider - jeder Technik. Wir können den SchülerInnen helfen, es zu entwickeln und zu kultivieren. Das ist aber auch schon alles, denn die Leidenschaft und die Lust, sich singend emotional auszudrücken - und das Talent dazu - müssen aus der Schülerin selber kommen.
Bei anderen InstrumentalistInnen ist es aber glaube ich ähnlich, oder? Also ich kann z.B. auch ganz passabel Gitarre spielen, aber wirklich musikalisch ausdrücken kann ich miczh nur gesanglich. Wenn dagegen mein Gitarrist aus meiner Band spielt reicht das alleine schon um mich tief zu berühren, auch ohne Gesang. Das kann ich selber auf der Gitarre leider nicht. Es ist die "Magie" und die kann man nicht "lernen" , schon gar nicht mit Technik, sondern man muss sie in sich haben und dann pflegen, lieben und kultivieren.....
 
Tja, "Vocal Fry" da weiß ich immer noch nicht, was das eigentlich sein soll :-( @ Broeschies kannst du da mal ein Hörbeipiel für einstellen? Da du den Begriff andauernd verwendest ;-) Ich finde ja übrigens deine Stimme wirklich schön. Ich mag auch HIM gerne, den du ja bevorzugt - und das auch gekonnt - coverst. Verwendet er "Vocal Fry"? Und wenn ja wo, in welchen Passagen und wie würde man sie ohne "Vocal Fry" singen?

Rockgesang ist für mich an keine Technik gebunden, aber es setzt ein gewisses Feeling voraus. Etwas dramatisches könnte man es vielleicht nennen, und es muss authentisch sein. Oder vielleicht andersrum: Auch ein komplett unausgebildeter Sänger mit einer winzigen Range kann tollen Rock singen. Das braucht keine Megastimme ala Freddy Mercury oder Bruce Dickinson oder der Typ von Helloween, hab seinen Namen grad vergessen.

Ville Valo ist insbesondere einer von denen, die im Rock-Genre sind, aber eher mit Pop-Technik singen. Er verwendet ganz ganz selten Vocal Fry. Bestes Beispiel für seine pop-Artigkeit sind die High Notes in Join Me und Wicked Game, die er in der soften Kopfstimme singt. Ein Rock-Sänger nach meiner Definition würde hier ganz sicher volles Rohr screamen.

Auch Freddy Mercury und Michael Kiske sind für mich keine Sänger, die vorrangig Rock-Technik verwenden. Kiske singt halt viel in der Randstimme, was zwar untypisch für Pop ist, aber auch nicht typisch für Rock (aber sehr wohl typisch für Power Metal). Freddy Mercury hat ein paar Songs, in denen er "rockig" singt, aber ich würde ihn eher als eine Mischling aus Rock/Pop-Technik bezeichnen.

Ein typischer Rocksänger für mich ist z.B. Steven Tyler, der eigentlich IMMER mit hartem Stimmbandschluss singt und hohe Töne fast ausschließlich im Fry Screaming angeht.

Allgemein finde ich, gibt es in der Popularmusik, sehr sehr wenig Sänger die technisch tatsächlich nach Rock klingen. Das typische Anzerren wird eher als Effekt auf hohen Tönen verwendet.

Ich würde aber auch mit euch übereinstimmen, dass man im Allgemeinen einen Rocksänger eher über Auftreten, Einstellung und Gefühl definiert. Wenn man aber im Speziellen nach Techniken definiert, gibt es viel viel weniger tatsächliche Rock-Sänger.

Hier kann man übrigens ganz gut sehen, was ich als Rock-Gesang bezeichnen würde: http://www.youtube.com/watch?v=BmmjjFxUSZs

Das was der Typ da tut ist Anzerren mit Vocal Fry (Der "Raspel-Effekt" in der Stimme). Ville Valo macht das sehr selten.

Ein anderes Video, in dem das "reine" Vocal Fry gezeigt wird ist das hier: http://www.youtube.com/watch?v=0raVR9T_LIw

Hier noch zwei Ville Valo Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=9jz2lBtzWKw

Bei 2:10, das ist Vocal Fry in der Tiefe (das benutzt man nämlich auch um sehr tiefe Töne zu singen)

Bei 2:52, das Wort DIE, da benutzt er ein leichtes Fry Screaming, aber bei ihm ist das wie gesagt meist weit weniger ausgeprägt als bei typischen RockSängern

Ach ja, und danke für das Kompliment zu meiner Stimme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein typischer Rocksänger für mich ist z.B. Steven Tyler, der eigentlich IMMER mit hartem Stimmbandschluss singt und hohe Töne fast ausschließlich im Fry Screaming angeht.
Nichts gegen Steven Tyler, aber so richtig erwärmen kann ich mich nicht für seinen Art zu singen. Für mich sind typische Rocksänger (hier nur ein Auszug): David Coverdale, Ronnie James Dio .
Klar war Freddie Mercury ein Rocksänger - ein sehr vielseitiger halt, der auch andere Stilrichtungen singen konnte - aber hört euch mal den letzten Teil von Bohemian Rhapsody an "so you think you can stone me and spit in my eye... usw" - wenn das nicht rockig ist, weiss ich es auch nicht :)

Hier noch zwei Ville Valo Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=9jz2lBtzWKw

Bei 2:10, das ist Vocal Fry in der Tiefe (das benutzt man nämlich auch um sehr tiefe Töne zu singen)
Ach, der gute Bret Manning :) Wusste ich gar nicht, dass man diese Technik für tiefe Töne nimmt. Klingt wie ein angerautes Rülpsen. Interessant :)

Aber, wie ist denn nun die Meinung (das Thema wurde zwar immer wieder angerissen, aber definitive Aussagen wurden nicht gemacht) : Kann man Rockgesang lernen oder nicht ? - was meint ihr?

Grüße
Brigitte
 
Aber, wie ist denn nun die Meinung (das Thema wurde zwar immer wieder angerissen, aber definitive Aussagen wurden nicht gemacht) : Kann man Rockgesang lernen oder nicht ? - was meint ihr?

Darauf wirst du von: "Ja, klar kann man" bis:"Nein, das kann man nicht" die ganze Bandbreite an Antworten bekommen. Wobei ich persönlich eher zur ersteren tendiere. Sicher gibt es immer wieder Ausnahmen. Aber im großen und ganzen vertragen sich akademisches, pädagogisiertes Singen und Rock nicht besonders gut miteinander. Gottseidank !
 
Kann man Rockgesang lernen oder nicht ? - was meint ihr?

Wie soll man das rausfinden? Wer ist ein "typischer" Rocksänger? Ich könnte mir eine Liste zusammenstellen, in der steht, welche bekannten Rocksänger Unterricht hatten und welche nicht. Aber auch da bleibt die Aussage schwammig: Unterricht heißt ja nicht unbedingt, dass sie dadurch den Rockgesang gelernt haben. Viele nehmen später Unterricht, einfach um noch ein paar Jahre länger durchzuhalten oder das vorhandene auszubauen. Freddie M. war als Kind im Chor. Aber dadurch hat er sicher nicht den Rockgesang gelernt.

Und: warum muss man dazu überhaupt eine definitive Aussage machen? Was würde es bringen? Hoffnung für die "Unrockigen" bei positivem Ergebnis? Endlich aufgeben dürfen bei negativem?
 
Nichts gegen Steven Tyler, aber so richtig erwärmen kann ich mich nicht für seinen Art zu singen. Für mich sind typische Rocksänger (hier nur ein Auszug): David Coverdale, Ronnie James Dio .
Klar war Freddie Mercury ein Rocksänger - ein sehr vielseitiger halt, der auch andere Stilrichtungen singen konnte - aber hört euch mal den letzten Teil von Bohemian Rhapsody an "so you think you can stone me and spit in my eye... usw" - wenn das nicht rockig ist, weiss ich es auch nicht :)


Ach, der gute Bret Manning :) Wusste ich gar nicht, dass man diese Technik für tiefe Töne nimmt. Klingt wie ein angerautes Rülpsen. Interessant :)

Aber, wie ist denn nun die Meinung (das Thema wurde zwar immer wieder angerissen, aber definitive Aussagen wurden nicht gemacht) : Kann man Rockgesang lernen oder nicht ? - was meint ihr?

Grüße
Brigitte

Ja, ich hatte ja auch schon geschrieben, dass mir selbst die typische Rock-Technik auch nicht so gefällt vom Klang her. Zu den Tiefen: Genau genommen muss man diese Technik gar nicht anwenden, es ist viel mehr so, dass bei tiefen Stimmen (Bässe und tiefe Baritone), die Stimme automatisch ab einer gewissen Tiefe (meist um C2 rum) in diesen Modus wechselt, in etwa vergleichbar, wie die Stimme ab einer bestimmten Höhe in den offenen Randstimmenmodus wechselt.

Um mal zu zeigen, was ich technisch jetzt eigentlich meine hab ich mal auf die Schnelle drei Beispiele von "I Dont Wanna Miss A Thing" gemacht:

Rock-Version:


Pop-Version:


Klassik-Version:


Dabei ist zu beachten, dass ich nunmal kein Tenor bin und dass deshalb einige Wechsel ins Falsett dabei sind, die im Original nicht vorkommen. Die Klassik-Version ist eine Oktave tiefer, weil ich in meinem klassischen Stimmfach (Bass-Bariton) nicht in dieser Höhe singen würde.

Bei der Pop-Version merkt man bei den hohen Belts (ähnlich wie bei Ville Valo) leichte Fry-Anteile. Das kann man manchmal einfach nicht verhindern.

Insgesamt muss ich sagen, dass die Pop-Version definitiv die "rohste" Version ist, sozusagen einfach drauflos gesungen. Für die Klassik-Version braucht man natürlich die meiste "Kontrolle", für die Rock-Version aber auch fast so viel wie für die Klassik-Version. Wenn ich da in "rohes" Schreien verfallen würde, hätte ich viel zu schnell die Stimme kaputt.

Ich bitte die verhauenen Töne zu verzeihen, dass war jetzt eben auf die schnelle eingesungen, aber es soll ja nur zeigen, was ich mit den unterschiedlichen Techniken meine. Die eigentliche Technik-Änderung ist gar nicht mal so groß. Klassisch singe ich halt mit tieferem Kehlkopf was fast automatisch auch für mehr "Hintersitz" sorgt. Rock singe ich halt mit Vocal Fry und Twang, Pop einfach so wie ich sprechen würde.
 
Da muss ich mich meinen Vorrednern anschließen.

Ja, man kann es lernen, aber nein, man kann es nicth lernen ;-)

Sprich - die stimm-technischen Komponenten kann man sicherlich lernen wenn man das will

aber das was den Rocksänger/die Rocksängerin ausmacht ist mehr als die Technik. Man muss das authentisch rüberbringen können. Und vermutlich sind genau deshalb die meisten Rocksänger ungelernte Sänger.

Ein gutes Beispiel ist mein Rockvoice-mitarbeiter Kelly Sundown - er hat klassisch gelernt und hat dann den Rasp dazu gemacht. Trotz allem "lebt" er die Musik und das macht es dann so genial. Technisch super und dazu noch authentisch. Hier mal zwei Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=Li3KBZvosYo
oder hier ein aktuelleres - live - im Duett mit Magali
http://www.youtube.com/watch?v=voEjROGi-co

---------- Post hinzugefügt um 12:29:41 ---------- Letzter Beitrag war um 12:09:37 ----------

Um mal zu zeigen, was ich technisch jetzt eigentlich meine hab ich mal auf die Schnelle drei Beispiele von "I Dont Wanna Miss A Thing" gemacht:

Rock-Version:


Pop-Version:


Klassik-Version:


Dabei ist zu beachten, dass ich nunmal kein Tenor bin und dass deshalb einige Wechsel ins Falsett dabei sind, die im Original nicht vorkommen. Die Klassik-Version ist eine Oktave tiefer, weil ich in meinem klassischen Stimmfach (Bass-Bariton) nicht in dieser Höhe singen würde.

Vielen Dank für die Beispiele!

Die Rockversion ist sehr authentisch gesungen und transportiert das meiste Feeling. Dir liegt es scheinbar auch, Rock zu singen.
Die Popversion ist nicht groß anders - bis auf die Distortion. Popgesang ist mMn generell mit weniger Masse gesungen; Deine Popversion ist eher Belting oder Pushing chest als Mix.
 
Vielen Dank für die Beispiele!

Die Rockversion ist sehr authentisch gesungen und transportiert das meiste Feeling. Dir liegt es scheinbar auch, Rock zu singen.
Die Popversion ist nicht groß anders - bis auf die Distortion. Popgesang ist mMn generell mit weniger Masse gesungen; Deine Popversion ist eher Belting oder Pushing chest als Mix.

Ja, die Pop-Version ist im Belt gesungen. In der reinen Kopfstimme finde ich kommt das Lied einfach nicht rüber. Pushing Chest ist es aber nicht, das hört sich bei mir oft so an wegen des tiefen Timbres. Einfach ganz normales Belting. Die Rock-Version hat neben der Distortion auch stärkeren Twang, und gerade die beiden Sachen finde ich technisch sehr signifikant für Rock-Musik.
 
Wie soll man das rausfinden?

Und: warum muss man dazu überhaupt eine definitive Aussage machen? Was würde es bringen? Hoffnung für die "Unrockigen" bei positivem Ergebnis? Endlich aufgeben dürfen bei negativem?

Du hast es mal wieder erfasst und auf den Punkt gebracht:D
 
@ broeschies: Wie soll es als Mann nicht möglich sein, in der Randstimme einen vollständigem Stimmbandschluss zu haben? Das kann ich nicht nachvollziehen. So mancher Countertenor hätte da sicher ein Wörtchen mitzureden. ;)

---------- Post hinzugefügt um 00:28:14 ---------- Letzter Beitrag war um 00:12:32 ----------

Wie geht DAS denn??? Ich kann damit gar nichts anfangen.

Marco beschreibt einfach den unphonierten Glottisschlag. Das gibt so ein kleines, tonloses Knackgeräusch. Ist schwierig zu beschreiben, aber kann man leicht nachmachen, wenn man es gezeigt kriegt.
Ich staune immer wieder, was an den Stimmlippen angeblich so alles gefühlt wird.
Bei mir müssen die wohl von Natur aus anästhesiert sein ;)
Falls es dich tröstet: bei anderen auch. ;) Es gibt nachweislich keine oder kaum entsprechende Sinneszellen in den Stimmlippen. In manchen Studien wurden die sogar mit Nadeln penetriert, ohne dass es der Proband spüren konnte.

Da bist du natürlich mit einer gewissen Musikalität gesegnet. Gerade beim Rock ist es für viele Anfänger, auch wenn sie ihr Leben lang schon diese Musik hören, nicht intuitiv klar, wie man diese spezielle Gesangsart produziert.

Wenn ich mal ganz pädagogisch unkorrekt sein darf: ich glaube wer nicht von vornherein ein Gespür für solche Dinge mitbringt, der wird sie auch nie richtig lernen. Bestenfalls wird man dem Ergebnis anhören, dass es akademisch ist, nicht intuitiv. Das ist jedenfalls mein Erfahrungswert. Ich schließe mich Bell und Shana an: bei Rock kommt es auf den Ausdruck an, nicht auf die Technik. Oder jedenfalls nicht in erster Linie. Natürlich wird ein klassischer Sänger seltenst rockig klingen, aber zumindest innerhalb des Contemporay-Bereichs halte ich es für absolut irrelevant, ob Rock clean oder angezerrt, laut oder leise gesungen wird, solange der entsprechende Geist rüberkommt. Chad Kroeger singt beispielsweise extrem angezerrt (meiner Meinung nach künstlich und wenig authentisch, aber das ist wohl Geschmackssache) und ist für meine Begriffe dennoch kein Rock- sondern ein Popsänger.

Vocal Fry - nach einer Definition ist sehr mit dem verwandt, was andere als "Knarren" bezeichnen. Also eigentlich ein fast schon a-tonaler Sound der dadruch zustande kommt, dass bei vor allem tieferen Tönen irgendwann die Stimmfalten nicht mehr gleichförmig/symmetrisch arbeiten.

eine andere Defintion - wie man Vocal Fry häufig im Metal-Core (und deren vielen Sub-genres) gebraucht ist von der Platzierung her im harten Gaumen zu sehen.

So weit ich weiß gebraucht Brett Maning Vocal Fry als Register unterhalb der chest voice, oder?

Ich kenne Vocal Fry als unperiodisches "Flattern" der Stimmlippen, das sich nicht eignet, um gezielt bestimme Tonhöhen zu erzeugen, weil dafür schon wieder eine periodische Schwingung notwendig wäre. Man kann es phonierten Tönen aber "überlagern". Das ist jedenfalls mein Kenntnisstand, aber das Thema Vocal Fry ist für mich auch eher konfus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ja nicht viel bzw. keine Ahnung. Aber ich habe mal einen Musiklehrer (aus der Schule, er ist Kirchenmusiker (A-Examen)) zu diesem Problem auch mal befragt, da es bei mir auch so ist. Es fiel das Stichwort "Registerausgleich".
 

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