Probleme beim Violinenspiel

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Heliogabalus
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Hallo Leute,
ich habe ein Problem mit der Violine. Das Spielen der G-Saite ist für mich nicht möglich und ich komme nicht da ran. Klar sollte man die Hand nicht zwingen die Bewegung zu machen, aber ich komme selbst "gezwungen" nicht da ran. Das Spielen der anderen 3 Saite bereitet mir keinerlei Probleme. Vielleicht noch zu mir ich bin bald 20 und 1,67 groß, falls das wichtig ist. Ich habe auch das Cello mal probiert ob dort ein Problem ist, aber da war überhaupt nichts und ich weiß nicht ob sich ein Wechsel lohnen würde und oder das Problem lösbar ist. Was denkt ihr? Meine Lehererin meinte, dass da ich Klavier spiele das Gegenteil an der Geige mache von der Haltung her. Besonders der Zeigefinger kommt nicht an die G-Saite ran. Kann man das Problem lösen
Vielen Dank

Kurzer Nachtrag: Ich bin Linkshänder falls dies auch eine Rolle spielen könnte. Wäre vielleicht eine Linkshänder Geige eine Möglichkeit oder wäre dort auch das selbe Problem mit dem greifen der tiefen Saite?
 
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Bildet dein Handgelenk mit dem Unterarm eine annähernd gerade Linie, oder ist es stark nach außen eingeknickt?
 
Bildet dein Handgelenk mit dem Unterarm eine annähernd gerade Linie, oder ist es stark nach außen eingeknickt?
Es ist tatsächlich so dass mein Handgelenk eher nach außen geht als dass es eine gerade Linie mit dem Unterarm bildet. Mein Ellbogen geht aber mehr Richtung Körper.
 
Besonders der Zeigefinger kommt nicht an die G-Saite ran. Kann man das Problem lösen
Ganz sicher. Der Hals einer Geige ist so schmal, dass es bei der richtigen Handhaltung überhaupt kein Problem sein kann. Bilder oder ein Video würden helfen, das zu beurteilen.
Gruß,
glombi
Oder spielst Du Sa(e)itenverkehrt? Dann wäre das Problem, dass Du Deine Finger nicht genug beugen kannst? Wie dem auch sein, Bilder würden helfen...
 
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Du kommst nicht mit der Greifhand auf die G-Saite, oder mit dem Bogen?
In beiden Fällen würde es vielleicht helfen wenn du die Schulterstütze so einstellst, dass sie außen etwas höher und innen etwas niedriger ist und somit die Geige etwas weiter nach innen gedreht ist.
Ich selbst bin übrigens auch Linkshänder und spiele die Geige wie ein Rechtshänder, habe also den Bogen in der rechten und greife mit der linken Hand. Somit ist doch deine geschicktere Hand die Greifhand und sollte eigentlich problemlos in die richtige Haltung gebracht werden können.
Die Körpergröße ist beim Geigenspiel absolut kein Problem und der Geigenhals ist wirklich dünn und somit auch für kleine Hände nicht schwierig.

Ich hatte mal ein Video für's Vibratospiel gemacht, auf dem kannst du das Vibrato selbst einfach mal ignorieren, dir aber bitte die Handhaltung anschauen und vergleichen, ob du sie ähnlich hälst:
 
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Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie es sein kann, mit der Greifhand die Finger nicht auf die G-Saite zu bekommen. Mit dem Klavierspielen kann das eigentlich nichts zu tun haben. Ich habe viel unterrichtet; hatte immer wieder Anfängerschüler, die zunächst erhebliche Probleme mit der Geigen- und Bogenhaltung hatten. Bisher gab es da immer eine Lösung. Ein Foto wäre natürlich schon aufschlussreich. Am besten mehrere Fotos, so dass man nicht nur die Hand sondern die gesamte Körperhaltung sehen kann. Es könnte z.B. daran liegen, dass die Drehung aus dem Unterarm nicht gut funktioniert. Ob die Geige mehr nach unten, nach innen oder außen gehalten wird kann eine Menge bewirken. Jeder Mensch ist individuell anders gebaut. Deshalb gibt es kein allgemein gültiges Muster für die richtige Haltung. Im Grunde genommen lassen sich solche Probleme eigentlich nur mit einer guten Interaktion zwischen Schüler und Lehrer lösen.
 
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Hallo,

also, dass es an deiner Körpergröße liegt würde ich als eher unwahrscheinlich ansehen. Ich bin mit 1,55 m noch deutlich kleiner und habe auch extrem kleine Hände mit kurzen Fingern. Ich spiele auch eine 4/4. Die G-Saite kann ich erstmal problemlos erreichen. Beim kleinen Finger wird es schwieriger. Das geht aber auch. Das Problem wird also an deiner Haltung liegen. Ich habe am Anfang dazu tendiert, den Oberarm sehr dicht am Körper zu halten. Damit habe ich dann meinen Bewegungsspielraum massiv eingeschränkt. Das wäre ein Punkt, den du mal beobachten könntest. Ein weitere Punkt ist die Rotation im Schultergelenk. Genauer die Außenrotation. Umso weiter der Ellbogen Richtung Körpermitte kommt, umso näher kommst du mit deiner Hand an die Geige. Die Bewegung soll aber nicht schmerzen. Insbesondere am Anfang, muss sich die Muskulatur an diese Haltung erstmal gewöhnen. Daher auf keinen Fall mit Gewalt etwas erzwingen. Vielleicht schaust du dir deine Haltung mal vor dem Spiegel an und probierst aus, was passiert, wenn du sie veränderst. Ansonsten kann ich mich da nur den anderen anschließen und dir raten, da eine Lehrkraft hinzuzuziehen.

Noch eine Anmerkung zur Linkshändigkeit. Ich bin auch Linkshänderin und spiele eine Rechtshändergeige. Das funktioniert also grundsätzlich schon. In meinem Fall, habe ich es gar nicht erst versucht "auf Links" zu lernen. Da ich eine Behinderung im Schultergelenk habe und dadurch insbesondere die Rotation stark eingeschränkt ist. Daher weiß ich nicht, ob es prinzipiell anders herum einfacher wäre. Grundsätzlich sollte du, vorausgesetzt du hast keine gravierenden körperlichen Einschränkungen, aber sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand die G-Saite erreichen können.
 
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Meine Lehererin meinte, dass da ich Klavier spiele das Gegenteil an der Geige mache von der Haltung her.
Ich bin am grübeln, wie das gehen soll. Das sind zwei komplett verschiedene Instrumente. Ich spiele beide Instrumente. Habe Klavier zunächst am Konservatorium, zeitgleich zur Geige, als Hauptfach studiert. Irgendwann musste ich mich für ein Instrument entscheiden. Nicht weil das Eine das Andere ausschließt, sondern weil ich mit der Übezeit nicht mehr hingekommen bin. Am Klavier machen beide Hände unterschiedliche Dinge. Bei der Geige ist eine Hand absolut davon abhängig was die andere tut. Bei beiden Instrumenten sollte man darauf achten, dass man sich nicht irgendwo verkrampft.

Auch mir ist es schon passiert, dass mir solche Sätze herausgerutscht sind, wenn ich bei einer Schüler*in gar nicht weiter gekommen bin.
Z.B.: “Kann es sein, dass du den Bogen so verkrampft hältst, weil du in deiner Freizeit Tennis spielst?“ Glaubt mir, das hat nichts miteinander zu tun. Die Frage war ein Anfängerfehler meinerseits.

Hier ein Beispiel von Folgeerscheinungen:
Man atmet nicht nicht entspannt in den Bauch während man spielt, die Luft wandert in den Brustkorb, der sich dadurch etwas anspannt > automatisch spannt man die Arm- und Schultermuskulatur etwas mehr an > Oberarm links etwas verspannt, die linke Schulter drückt nach oben > die Geige wird fester eingeklemmt zwischen Schulter und Kinn > der Oberkörper dreht sich nach rechts > auch der rechte Arm verspannt sich (die Muskeln unseres Bewegungsapparats sind bestrebt Gegendruck zu erzeugen, wenn auf einer Seite Kraft aufgewendet wird, außerdem sind wir immer bestrebt mehrere Muskeln gleichzeitig anzuspannen, wenn wir für eine Tätigkeit Kraft benötigen). > auch die rechte Hand packt automatisch kräftiger zu > verkrampfte Bogenhaltung.

Um das Problem zu lösen, muss die Lehrer*in sehen, dass mit der Atmung etwas nicht stimmt. Wenn ich nur Anweisung gebe, die Schulter nicht hochzuziehen, oder den Bogen nicht so verkrampft zu halten, oder den Oberkörper nicht zu drehen, oder, oder, oder …..
dann wird die Schüler*in versuchen, mit Konzentration meine Anweisung zu befolgen. Weil das Problem aber an anderer Stelle liegt, erfordert das eine hohe Konzentration aufs Detail. Andere Dinge bleiben dabei auf der Strecke (Intonation oder Rhythmus z.B.). Die Schüler*in wird auch nach kurzer Zeit wieder in die alten Fehler zurückfallen. Manchmal liegt das Problem auch bereits an der Grundhaltung, am Stand. Die Beine sind nicht gleichmäßig belastet, oder die Füße sind bereits angespannt. (Gewichtsverlagerung)

Eine typische Problemstellung ist oft, die Schüler*in möchte gerne Vibrato spielen, es funktioniert jedoch nicht; trotz langsam Üben. In den allermeisten Fällen liegt die Blockade eben nicht, oder nicht nur in den Fingern, im linken Hand- oder Ellenbogengelenk, sondern an einer ganz anderen Stelle.

Beim Klavier gibt es eine Mechanik, die dafür sorgt, dass der Hammerkopf die Saite genau an der richtigen Stelle trifft, die Saite zum weiterschwingen wieder freigibt und die Dämpfung aufgehoben ist, solange wir die Taste gedrückt halten. Bei der Geige sind wir zu einem viel größeren Anteil als beim Klavier, Teil des Instruments. Die Mechanik ist unser Körper. Da muss alles im Lot und optimal eingestellt sein, sonst funktioniert es nicht optimal. Wir sind ein ganz entscheidender Teil des Instruments! (Bitte nicht falsch verstehen. Das Klavier ist deshalb nicht das einfachere Instrument. Die Problemstellung ist eine ganz andere.)

Ich habe bei mir festgestellt, dass ich Barfuß am entspanntesten spiele. Trotzdem trage ich bei Konzerten Pumps mit hohen Absätzen. Die Eitelkeit ist stärker als die Vernunft. Allerdings ziehe ich diese Schuhe hin und wieder auch zuhause beim Üben an. Damit ich spüre, wie sich das im Ernstfall anfühlen wird.

Wenn die Grundhaltung stimmt, darf man sich selbstverständlich beim Spielen auch bewegen. Man sollte nur nicht das Gefühl für eine entspannte Körperhaltung dabei verlieren.
 
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Also ich hab mir noch nie ein Klavier auf die Schulter gelegt, daher kann ich das nur schwer beurteilen :claphands: #wasfüreinGag

Ich würde einfach mal versuchen jegliche Haltungsanweisungen beiseite zu legen und einfach versuchen, die Geige "natürlich" zu greifen und dann einfach mal ausprobieren, wie du an welche Position der Seiten gut ran kommst, oder auch nicht. So schmal wie das Griffbrett ist, ist das unter normalen anatomischen Gegebenheiten eigentlich unmöglich, dass du da nicht drankommst. Sofern du also nicht an irgendwelchen Sehnen-/Gelenkproblemen etc leidest (Schnappfinger z.B.), sollte das wirklich kein Problem sein. Sollte es tatsächlich an den Sehnen liegen, kann man den Bewegungsradius trainieren (Google mal "Schnappfinger Übungen").

Viel Erfolg und Grüße
 
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Ich fand dieses Video sehr aufschlussreich:

Keine Sorge, ist der alte Kanal von Eddy Chen und nicht der twosetviolin Kanal.
Als Anfängerin hatte ich wie wahrscheinlich viele das "crooked wrist" Problem. Bei mir war es später aber auch "incorrect balance" das verhinderte bestimmte Töne zu greifen. Hatte bei bestimmten Tönen und Fingersätzen das Gefühl gehabt, dass ich meine Finger extrem spreizen müsste, obwohl der Abstand gar nicht so groß ist und ich beim Klavierspielen noch nie solche Probleme hatte. Als ich auf das Video gestoßen bin, fiels mir wie Schuppen von den Augen 😮 Das Spielen ging viel leichter ohne dieses eklige gestreckte Gefühl seit mir das bewusst war und ich darauf geachtet habe!
 
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