Probleme mit Hohner-Klavier

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Micaiah
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Hallo zusammen,

in meiner Verwandschaft gibt es ein Klavier der Marke Hohner.
Beim Modell muss es sich wohl um 115/1 handeln.
Über das Baujahr weiß ich nichts. Es wurde aber 1988 neu im Musikfachhandel gekauft.
Über den Kaufpreis weiß ich leider ebenfalls nichts, aber es muss sich damals schon um ein ordentliches Modell gehandelt haben (so zumindest die Erzählungen der Verwandschaft). ^^

Ich habe es jetzt mal Probe gespielt. Es wurde sehr lange nicht gestimmt (was man auch deutlich hört). Aber an und für sich ist es für die lange Zeit nicht dramatisch.
Die Klaviatur spielt sich leichtgängig und gleichmäßig.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Tasten schmaler sind, als bei den Yamaha-Klavieren auf denen ich sonst übe.
Was mir aber schon auffällt ist, dass es für meinen Geschmack extrem laut ist. Beim längeren Spielen klingeln mir richtig die Ohren. Das sagen auch Zuhörer.
Als besonders störend empfinde ich es aber, dass die tiefen Töne in der linken Hand deutlich lauter als die hohen Töne der rechten Hand sind.
Ich weiß ja nicht für welche Art von Literatur dieses Klavier gebaut ist.
Aber gerade filigranere Stücke (z.B. von Mozart usw.) kann man darauf nicht gut spielen, weil die linke Hand einfach zu sehr "reinknallt".

Ist das ein generelles Problem dieser Marke oder dieses Modells bzw. dieses speziellen Klavieres?
Oder könnte man durch eine andere Art der Stimmung etwas verändern?
Ich kenne mich auf diesem Gebiet leider nicht sonderlich gut aus.
In Zukunft soll auf dem Klavier auch viel Klassik geübt werden.
Macht das Sinn, oder sollte man da eher zu einem neuen Klavier raten?

Herzlichen Dank und viele Grüße!
Micaiah​
 
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Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Hohner-Klavieren, aber wenn dir an diesem Instrument gleich mehrere Dinge nicht gefallen, solltest du die Finger davon lassen und ein anderes Instrument kaufen. Wenn einem ein oder zwei weniger wichtige Aspekte nicht gefallen, könnte man prüfen, ob durch Stimmung und Regulierung Abhilfe geschaffen werden kann. Aber du führst für die Musik, die du augenscheinlich spielen willst, gleich mehrere Negativpunkte an, so daß mir dieses Instrument für dich grundsätzlich nicht geeignet erscheint.

Hohner ist ja im Bereich akustischer Klaviere nicht gerade eine führende Marke.
 
@Pianist685

Danke für Deinen Post!

Ich habe zum Glück nicht vor das Klavier zu kaufen. ^^
Es wird nur innerhalb der Familie vererbt und ich sollte als "Profi" mal einen Blick darauf werfen.
Für meinen persönlichen Gebrauch käme diese Klavier - wie Du ja auch schon bemerkt hast - auf keinen Fall in Frage.
Aber ich besitze auch glücklicherweise bereits ein Exemplar mit dem ich sehr zufrieden bin.
Es ging in diesem Fall darum, dass meine Verwandten gerne Klassik darauf spielen wollten und ich mich gefragt habe, ob man eventuell durch Stimmung etwas verbessern könnte, damit sie einigermaßen vernünftig darauf üben können. Falls dieses Modell oder die Marke einfach generell ungeeignet ist, würde ich ihnen aber zum Kauf eines neuen Klavieres raten.
Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt.

LG
Micaiah
 
in meiner Verwandschaft gibt es ein Klavier der Marke Hohner.
Beim Modell muss es sich wohl um 115/1 handeln.
Über das Baujahr weiß ich nichts. Es wurde aber 1988 neu im Musikfachhandel gekauft.​

Nicht unwahrscheinlich, dass das Klavier in China hergestellt wurde. Ich sage das jetzt ganz wertfrei, da es sehr viele Vorurteile gegenüber chinesischen Instrumenten gibt (die teilweise auch berechtigt siind ;-)) Nichtsdestotrotz lohnt es sich auch hier immer einen genaueren zweiten (Überprüfungs)Blick zu riskieren.

Über den Kaufpreis weiß ich leider ebenfalls nichts, aber es muss sich damals schon um ein ordentliches Modell gehandelt haben (so zumindest die Erzählungen der Verwandschaft). ^^
Nah ;-) Das sind sind immer so Aussagen, die sehr subjektiver Natur sind und alles mögliche bedeuten können. Es kann z.B. sein, dass der damalige Verkäufer genau dieses Adjektiv ´ordentlich´gebraucht hat, um es "anzupreisen". Letztendlich geht das auch in Ordnung, wenn das Instrument die 2 Mindestanforderungen erfüllt. Gleichmäßige Spielart und Stimmstabillität.

Ich habe es jetzt mal Probe gespielt. Es wurde sehr lange nicht gestimmt (was man auch deutlich hört). Aber an und für sich ist es für die lange Zeit nicht dramatisch.
Die Klaviatur spielt sich leichtgängig und gleichmäßig.
Das ist schon erstaunlich nach einer so langen Zeit. I.d.R. verstimmen sich diese Instrumente relativ schnell und werden von der Mechanik her, wenn sie nicht gespielt werden, eher schwergängiger.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Tasten schmaler sind, als bei den Yamaha-Klavieren auf denen ich sonst übe.
Die Tasten bei fast allen gängigen Klavieren und Flügeln sind genormt. D.h. es dürfte da keine Unterschiede geben.

Was mir aber schon auffällt ist, dass es für meinen Geschmack extrem laut ist. Beim längeren Spielen klingeln mir richtig die Ohren. Das sagen auch Zuhörer.
Das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen die Raumakustik, Standort des Instrumentes, Verstimmungsgrad, Intonation usw.

Als besonders störend empfinde ich es aber, dass die tiefen Töne in der linken Hand deutlich lauter als die hohen Töne der rechten Hand sind.
...bedeutet, dass der Bass dominanter ist, als Mittellage und Diskant. Auch das kann mehrere Ursachen haben. Vielleicht würde es schon reichen das Instrument einmal zu stimmen und etwas den Bass beizuintonieren.

Ich weiß ja nicht für welche Art von Literatur dieses Klavier gebaut ist.
I.d.R. werden Klaviere nicht für eine bestimmte Literatur gebaut. Ziel fast von allen Herstellern ist es Instrumente zu bauen, auf denen man alles spielen kann. Nichtsdestotrotz muss man natürlich bei einfacheren oder schlechten Instrumenten (und ich sage hier ausdrücklich nicht billige oder günstige!) Abstriche machen.

Aber gerade filigranere Stücke (z.B. von Mozart usw.) kann man darauf nicht gut spielen, weil die linke Hand einfach zu sehr "reinknallt".
Mozart selbst (und viele seiner Kollegen) mussten auch Instrumenten spielen und komponieren, die absolut nicht dem heutigen Standard entsprechen. Mozart wäre entzückt gewesen, hätte er ein Hohner von heute damals gehabt ;-)

Ist das ein generelles Problem dieser Marke oder dieses Modells bzw. dieses speziellen Klavieres?
Nein. Es ist auch Geschmackssache. Es gibt Klavierspieler, die mögen einen "knalligen" Bass. Und nehmen für barrocke oder romantische Stücke die Dynamik aus der linken Hand raus. Da macht jeder was er will, und wie er es gut findet :)

Oder könnte man durch eine andere Art der Stimmung etwas verändern?
Ja, ein guter gelernter Klavierbauer kann auch aus diesem Instrument das Optimale herausholen. Das Ergebnis ist und bleibt allerdings Geschmackssache.

Ich kenne mich auf diesem Gebiet leider nicht sonderlich gut aus.
Nicht schlimm ;-)

In Zukunft soll auf dem Klavier auch viel Klassik geübt werden.
Macht das Sinn, oder sollte man da eher zu einem neuen Klavier raten?
Wie ich das verstanden habe, ist dieses Klavier in der Familie erst einmal gesafet. D.h. es rennt Dir nicht weg ;-) Es würde sich meiner Meinung nach lohnen zumindest mal das Instrument stimmen zu lassen und dabei den Klavierbauer zu fragen, welch Aufwand nötig wäre das Piano in den gewünschten Zustand zu versetzen. Parallel könnte man sich nach einer Alternative umschauen.


Micaiah​
[/QUOTE]
 
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@Mod-Paul

Herzlichen Dank für diese ausführliche Antwort!

Ja, ich werde die Empfehlung weitergeben, dass sich ein Klavierstimmer dass Instrument mal vornimmt.
Ich wollte nur vorher mal die Lage klären, ob sich das überhaupt lohnt oder das Modell/die Marke einfach nicht gut ist.
 

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