Probleme nach Bundpolitur - Bünde unterschiedlich hoch oder Hals verzogen?

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Hallo, liebe Gitarrenbauergemeinde,

nachdem die Bünde auf meiner Gitarre schon eine Weile ziemlich gekratzt hatten, dachte ich mir heute, dass ich sie ja mal wieder polieren könnte. Gesagt, getan, Saiten runter, Bünde abgeklebt und mit Micro-Mesh (http://www.micro-mesh.de/) die Bünde abgeschrubbelt.

Prinzipiell bin ich ja mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden, aber gerade ist mir aufgefallen, dass ich bei Bendings auf der h-Saite im 12 Bund nicht höher als einen Halbton gehen kann, weil darüber der Ton einfach abstirbt. Was ja irgendwie heißen muss, dass einer der nachfolgenden Bünde an der Stelle dann etwas höher sein müsste und die Saite vom Schwingen abhält, oder? Wobei das Problem bis zum 15. Bund vorhanden ist. (Also ist einer der Bünde darüber Schuld?) Oder ist das allgemein ein Denkfehler?

Könnte vielleicht auch sein, dass der Hals sich etwas verzogen hat, weil ich natürlich zum Polieren alle Saiten runtergemacht habe (es soll ja manche Menschen geben, die zumindest beim Saitenwechsel davon abraten). Was meint ihr? Oder muss ich da wohl selber rumfummeln, was? Wär super, wenn jemand einen Tipp hat. Vielleicht sollt ich sie sowieso mal neu bundieren lassen.

Danke!

Jossi
 
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Verkratzte Bünde durchs spielen? Wie geht das?
Wenn du Kerben auf den Bünden hast, musst du sie abrichten, ebenso wenn das auftritt, was du schilderst. Neue Bundierung kommt später..
Dem Hals ist es relativ egal ob die Saiten runter sind oder nicht, er braucht nur eine Weile bis er wieder in alter Position ist, wenn er nicht der Saitenspannung ausgesetzt war.
 
Also das Problem besteht nur vom 12.-15. Bund? Wenn das so ist,
könnte ich mir vorstellen dass du die Bundstäbchen 12-15 durch das Schrubben etwas zu niedrig
gemacht hast sodass irgendein Bund >15 jetzt im Verhältnis dazu zu hoch ist.

Saitenstärke hast du aber nicht gewechselt, oder?

Ich persönlich würde davon abraten weitere Schleifmaßnahmen an den Bünden vorzunehmen.
Lieber zum Gitarrenbauer geben. Ich hatte ein ähnliches Problem mal mit einem neu gekauften
Warmoth-Ersatzhals: Beim Bendig auf der g-Saite im 14. Bund ist der Ton abgestorben.
Zum Gitarrenbauer gebracht, der hat sich das aus allen möglichen Richtungen angeschaut und sofort
gesagt: ah, da ist ne Delle drin. Für 20 EUR hat er mir den Fehler dann bis zum nächsten Tag behoben.
Jetzt passt alles.

MFG
Jojo
 
Verkratzte Bünde durchs spielen? Wie geht das?
Wenn du Kerben auf den Bünden hast, musst du sie abrichten, ebenso wenn das auftritt, was du schilderst. Neue Bundierung kommt später..
Dem Hals ist es relativ egal ob die Saiten runter sind oder nicht, er braucht nur eine Weile bis er wieder in alter Position ist, wenn er nicht der Saitenspannung ausgesetzt war.
Naja, ein bisschen weniger kratzen die Bünde schon, wenn ich sie poliert habe. Aber du hast Recht, es handelt sich um Kerben, die wohl Ursache der Misere sind. Hm. Dann wär es wohl ohnehin das beste, ich bring die Gute mal zum Gitarrenladen und lass die Bünde abrichten.

Ich frag mich allerdings wirklich, warum die Bünde bei meiner Ibanez, die ungefähr halb so teuer war und die ich mehr schlecht als recht gepflegt habe, nie so gekratzt haben. Es wird sich ja wohl beides Mal um Neusilber handeln... Ich hatte Reverend (http://www.reverendguitars.com/reverend/guitars/bolt_on_series/jetstream_hb.html) mal geschrieben, warum das so ist und das hier war die Antwort (nur so als Zusatzinformation für die sicherlich zahlreichen Interessierten, die das hier lesen):

Reverend Guitars schrieb:
It's not unusual. Different people cause different reactions to the frets on various guitars. I feel my own skin is very corrosive, and I'll have to polish the frets on a PRS (in my past) or an Ibanez (I collect old jems) every two or three gigs, yet the Revs seem to last me for a while. Mark Knopfler's sweat is so corrosive his tech polishes the frets on his guitars between every gig!

I've got a couple of custom guitars with stainless steel frets that stay clean for a super long time, but they're really bright sounding, soI don't think we'll ever go that route.

I've had a few guys tell me that wiping down the strings with DR String Life stuff helps, but I don't have any experience with it, I know it can't hurt.

EDIT:

Also das Problem besteht nur vom 12.-15. Bund? Wenn das so ist,
könnte ich mir vorstellen dass du die Bundstäbchen 12-15 durch das Schrubben etwas zu niedrig
gemacht hast sodass irgendein Bund >15 jetzt im Verhältnis dazu zu hoch ist.

Saitenstärke hast du aber nicht gewechselt, oder?

Ich persönlich würde davon abraten weitere Schleifmaßnahmen an den Bünden vorzunehmen.
Lieber zum Gitarrenbauer geben. Ich hatte ein ähnliches Problem mal mit einem neu gekauften
Warmoth-Ersatzhals: Beim Bendig auf der g-Saite im 14. Bund ist der Ton abgestorben.
Zum Gitarrenbauer gebracht, der hat sich das aus allen möglichen Richtungen angeschaut und sofort
gesagt: ah, da ist ne Delle drin. Für 20 EUR hat er mir den Fehler dann bis zum nächsten Tag behoben.
Jetzt passt alles.

MFG
Jojo

Danke für den weiteren Tipp. Ja, wahrscheinlich werd ich das morgen gleich machen oder so.
 
Naja, ein bisschen weniger kratzen die Bünde schon, wenn ich sie poliert habe. Aber du hast Recht, es handelt sich um Kerben, die wohl Ursache der Misere sind. Hm. Dann wär es wohl ohnehin das beste, ich bring die Gute mal zum Gitarrenladen und lass die Bünde abrichten.

Du könntest in Erwägung ziehen, das Abrichten selbst zu erlernen, bei mehr als 2-3 Gitarren (ohne Stahlbünde) kann das sinnvoll sein, weil es alle paar Jahre notwendig ist.

Ich frag mich allerdings wirklich, warum die Bünde bei meiner Ibanez, die ungefähr halb so teuer war und die ich mehr schlecht als recht gepflegt habe, nie so gekratzt haben. Es wird sich ja wohl beides Mal um Neusilber handeln... Ich hatte Reverend (http://www.reverendguitars.com/reverend/guitars/bolt_on_series/jetstream_hb.html) mal geschrieben, warum das so ist und das hier war die Antwort (nur so als Zusatzinformation für die sicherlich zahlreichen Interessierten, die das hier lesen):

Nun ja, Knopfler kann sich eigene Bundpolierer leisten ;)
Ich denke eher, dass es an abweichenden Legierungen liegt, warum die einen Bünde schneller und andere langsamer Kerben bekommen. Korrosion bei Bünden ist Oxidation, d.h. bei Nickel: sie bekommen Grün/Blauspan. Wo die Saiten aufliegen poliert man die Oberfläche regelrecht durch das spielen.
 
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Du könntest in Erwägung ziehen, das Abrichten selbst zu erlernen, bei mehr als 2-3 Gitarren (ohne Stahlbünde) kann das sinnvoll sein, weil es alle paar Jahre notwendig ist.
Boah, ich hab meistens zu wenig Geduld für so nen Futzelkram. ;) Naja. Vielleicht irgendwann. Wie oft kann man denn die Bünde abrichten, bevor man komplett neue braucht?
Ich denke eher, dass es an abweichenden Legierungen liegt, warum die einen Bünde schneller und andere langsamer Kerben bekommen. Korrosion bei Bünden ist Oxidation, d.h. bei Nickel: sie bekommen Grün/Blauspan. Wo die Saiten aufliegen poliert man die Oberfläche regelrecht durch das spielen.
Hm, ja, das kann sein. Also, bei meiner Ibanez Jet King sind die meisten Bünde einfach so gleichmäßig abgeschabt, während bei der Reverend einige Kerben zu sehen sind. Ansonsten aber eine super Gitarre.
 

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