PRS pre factory - Überblick und User-Thread

https://www.ebay.de/itm/304640681059?hash=item46edffe463:g:ljUAAOSw83FjMTn~&amdata=enc:AQAHAAAAoOZ4BBWwrVXnuEzMwpzD979D/RtkDOuSX66+PTqNPWSqPVGrR3anPoAMhEdV+z9BYTKebEkkYG/Vw0dR8WWDyFiA0SQJa/ECF1rieZyPLo/RVOg1GrdHzZkKl/kovEj88jHcqFvHM8/aLma4p8vXOoxCm6mMktmqTStOzKgKGHwEmL6b/yffgBEzoSv5sVFrN4hA721jyXEvFYO1Z1LIqQ8=|tkp:Bk9SR6z6hafvYA&LH_ItemCondition=3000

Hmm, seltsames Teil, angeblich laut Text von 1987.

Dagegen sprechen das große Logo auf dem Headstock, das es so erst viel später gab. Außerdem kein Sweet Switch, sondern Tone-Regler, diese Option kam erst später.
Auf der anderen Seite frühe Wing-Tuner, auch das Griffbrett (könnte Brazilian Rosewood sein, auf Fotos schwer zu erkennen), die Birds und Korpusform entsprechen noch den alten, gab es aber länger.
Leider ohne Pics von Rückseite und Seriennummer.
Alles etwas seltsam, aber wenn es eine 1987er wäre, dann wäre sie günstig.
(Sofern dann das CITES I-Zertifkat dabei ist, andernfalls kann man sie nicht kaufen.)
Für mich keine 87er.
 
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Wing Tuner hatte auch meine Mitt 90er Artist. Ich besitze eine 87er und besaß eine 86er, alle haben den kleinen Schriftzug, Sweet Switch und keine Pickupkappen.
 
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Das ist eine von 1997. Der Anbieter schreibt "Herstellernummer 733407", das ist eine 97er Seriennummer. Und die Ausstattung ist auch 97-like.
 
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Dann passt es.
 
evtl. nur ein "Schreibfehler", 87 statt 97?
 
Ich denke er wusste es nicht das die 7 eben auch 97 bedeuten kann
 
Ja, ´sehe ich wir Ihr.
(Und eine 91er Artis mit Wings habe ich auch^^)
 
Hallo - ich könnte eine 1989er Custom 24 in gutem Zustand von privat, vom Gitarrenbauer gecheckt und eingestellt, bekommen.
Natürlich mit Originalkoffer, in sunburst, noch mit dem Rotary Schalter und dem Miniswitch.
Hat brazilian rosewood board, birds und eine Decke, die jetzt nicht großartig, aber durchaus ansehnlich ist.
Die Flames sind mittelmäßig und die vertikalen mineral streaks ziemlich ausgeprägt.

Was meint ihr, kann man dafür anbieten?
 
Der Vintage Guitar Price Guide 2022 sieht eine Preisrange von 1.800 USD bis 2.350 USD vor. Das dürfte zu niedrig sein.
Ich habe dieses Jahr bei No.1 Guitars, Hamburg eine 89er mit 10 Top Decke, CITES - ohne Birds, dafür mit Moon Inlays - in sehr gutem Zustand für knapp unter 3.000 € erstanden.
Natürlich freue ich mich, wenn bei Reverb oder bei EbayK deutlich höhere Kurse aufgerufen werden. Ob die dann auch bezahlt werden, kann ich nicht nachvollziehen.
In jedem Fall sehr interessante Instrumente mit echtem Vintage Flair!
 
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Ich weiß nicht, wo dieser price guide (den ich auch zuhause habe) gelten soll, denn zu diesen Preisen bekommst du bei uns NICHTS!

Um die 3.000,-- hätte ich auch gedacht. Bei Bigfoot waren einige pre factory im Angebot, aber alle deutlich höher.
 
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Ja, alles vor 1990/1 -da waren die größten Umbrüche- liegt über 3000€, dann geht es nach Alter (je älter, desto teurer), Zustand, Birds, 10 Top, Modellreihe, sogar Farbe, ggf. Sondermodell usw. noch bis zu einem Vielfachen nach oben. Wertsteigernd weiter sind QM-Decke oder einteiliges Top.
Ganz wichtig ist, dass ein CITES I - Zertifikat dabei ist, sonst darfst Du sie nirgends verkaufen und eigentlich nicht einmal besitzen. Für den Sammlerwert sollten alle Teile original sein, da man sie kaum jemals nachbekommen kann. Der Koffer sollte auch dabei sein, den gab es damals stets dazu.

Viel Erfolg! Sind großartige Gitarren! :great:
 
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Danke Dirk, Koffer ist natürlich dabei und original ist auch alles. Wegen des Zertifikates muss ich fragen und sie überhaupt mal im Vergleich zu einer meiner PRS anspielen, am besten mit der Custom 24 aus 1996. Die ist noch am ehesten vergleichbar.

Das Bild ist NICHT von der betreffenden Gitarre, aber der ist sie sehr ähnlich, allerdings mit schönen birds. Ich gehe davon aus, dass diese Farbe nicht unbedingt wertsteigernd ist.

PRS.jpg
 
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Birds sind auf jeden Fall wertsteigernd, die meisten der frühen PRS hatten keine, da der Aufpreis recht happig war. Die Farbe ist nicht wertsteigernd, da sie recht häufig war. dafür aber typisch für die frühen Jahre.
Nach dem Zertifikat solltest Du wirklich fragen, ohne würde ich nie eine nehmen, nicht einmal für einen Bruchteil des Preises.
 
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Hier die Custom im PRS-Katalog von 1989:

CCI_000021.jpg


Man beachte: Die originalen Pickups hatten kein Cover - wenn das Foto passt, fand entweder ein Tausch statt oder es wurden Cover aufgesteckt.
 
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Die mir angebotene hat auch keine Cover. Das Bild war nur ein Beispiel für die Farbe.

Es ist mir nicht gelungen ein PRS-Cites Zertifikat im Web zu finden. Bei den in USA angebotenen Gitarren ist es scheinbar nicht dabei und bei denen in Europa ist es nicht abgebildet. Wie sollte das aussehen? Danke für die Hilfe. Morgen seh ich mir die Gitarre mal genauer an und da will ich gut vorbereitet sein.
 
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Ich schicke Dir mal ein paar Beispiele (CITES-Zertifikate von 3 meiner Pre Factorys) per PN.

Gary Moore hat übrigens mein Lieblingsalbum Wild Frontier auch mit einer frühen PRS Custom 24 eingespielt, gut zu erkennen auch im offiziellen Video:

 
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Die Entwicklung von der PRS Custom 1987 zur PRS Custom 1994

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Links eine frühe PRS Custom 10 TOP mit damals seltenen Birdinlays in faded vintage yellow (aka feather)

und rechts eine Ende 1994 Custom 10 TOP mit Birds und gold hardware ebenfalls in vintage yellow.

Beide Gitarren sind noch nicht mit CNC Maschinen gefräst sondern mit viel Handarbeit (und Können) entstanden. Die auf den ersten Blick sehr ähnlichen Instrumente unterscheiden sich z.T. erheblich und machen die Entwicklung der PRS Custom in der pre factory Ära deutlich. Alle Unterschiede aufzuzeigen, würde den Rahmen sprengen und einiges ist auch hier bereits sehr gut (z.B. von DirkS) herausgearbeitet worden.


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Die 1987er Custom hat eine für heutige PRS Gitarren eher ungewöhnliche Deckenzeichnung. Heute gilt eine möglichst gleichmäßige Decke als das Schönheitsideal. Es handelt sich idR um sog. Soft Maple, Ahorn mit einer größeren Porenweite und meist nicht so hart und schwer wie das Hard Michigan Maple, das bei den meisten Les Pauls aus den 50er Jahren verwendet wurde. Der Ton der letztgenannten Tops gilt als fokussierter und eher höhenbetonter als eine Soft Maple Decke.

Die Decke der 87er ist laut meinem erfahrenen Gitarrenbauer aus Hard Maple. Die feine Deckenzeichnung erinnert an eine Feder, was zu dem Namen „feather“ führte. Warum sollen nur die Les Pauls aus den 50er Jahren Namen bekommen?

Die Bezeichnung 10 TOP findet sich in dieser Zeit unter dem Treble Tonabnehmer. Erst im nächsten Jahr wurde 10 TOP auf die Kopfplatte eingestempelt.


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Das Griffbrett ist aus wunderschönem Rio Palisander, das in dieser Qualität auch bei den frühen PRS nicht selbstverständlich ist. Paul Reed Smith soll einmal gesagt haben, wenn ich kein Rio Palisander hätte, würde ich keine Gitarren bauen. Rio Palisander wird nachgesagt, dass es einen schnellen, klaren aber nicht schrillen Ton unterstützt.

Ab 1992 wird für Instrumente mit Rio Palisander eine CITES 1 Bescheinigung gefordert, wenn sie verkauft, im- oder exportiert werden sollen. Für Gitarren, die vor dem 20.07.1992 gefertigt wurden kann man u.U. auch jetzt noch eine CITES 1 Bescheinigung erhalten. Den Nachweis über das Alter erbringt man am besten durch Rechnung, wenn es keine Rechnung mehr gibt, werden aber auch Bescheinigungen akzeptiert in der Art z. B., dass der Vorbesitzer bestätigt, wann die Gitarre gekauft wurde und dass sie 1992 bereits in (z.B.) Deutschland war.

Eine CITES 1 Bescheinigung sieht bspw. so aus:

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(Quelle: Stollguitars.de)


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Die Kopfplatte trägt den sehr kleinen Paul Reed Smith Schriftzug, der auch in der pre factory Ära schrittweise größer wurde (s.u.).

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Der Halsfuß ist ausgeprägt aber nicht klobig, wie bei den 95er Modellen.

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Feather hat eine Besonderheit. An der Bridgepostion ist nicht der damals übliche Treble Standard sondern ein HFS II verbaut.

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Dieser PU ist extrem selten. Selbst PRS Mitarbeiter des Support haben mir bestätigt, noch nie einen im Original gesehen zu haben.

Dass es ihn gegeben hat geht aus
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hervor.

Die frühen PRS gelten als Musterbeispiel für Ergonomie und Bespielbarkeit. Für meine eher kleinen Hände sind Halsform und -breite ideal.

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Bis zu der 1994er hat es einige Veränderungen gegeben.. Die Decke ist eine schön gezeichnete Softmaple Decke. Gute Fotografen könnten die Maserung sicher deutlich besser herausholen.

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Das Griffbrett ist Indian Rosewood und ein wenig breiter.

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Der Schriftzug auf der Kopfplatte ist etwas größer und
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der Halsfuß noch relativ klein. Ab 1995 wurde der Halsfuß deutlich größer.

Tonal sind beide Instrumente unterschiedlich. Die 87er stammt aus der Zeit der Superstrats, Charvel, Schecter usw. Die Aufnahme, die DirkS von Gary Moore eingestellt hat ist sehr anschaulich. Der Ton ist prägnant, klar im Mix zu orten und sehr auf die Mitten fokussiert ohne jemals unangenehm zu werden. Feather reagiert phantastisch auf den Volumeregler. Am Soldano ist mit einer Einstellung alles von brachial bis Teleclean drin.

Die 94er ist dem Zeitgeist angepasst. 1990 kam Gary Moore mit Still got the blues auf den Markt und die Gitarristen wollten einen Les Paul Ton. Das ist auch hier gut gelungen. Der Ton hat deutlich mehr Breite. Auch Bässe und Tiefmitten sind einer Weise vertreten, wie man sie mit einer guten Les Paul assoziiert.
 
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So, ich habe "mein eigenes Rätsel" aus Beitrag 48 aufgelöst.
Es ging ja um diese auf den ersten Blick unstimmige Seriennummer:

Anhang anzeigen 758567 also die 7 3780 (ev. auch 8 3780).

PRS-Lesart: Jahrgang 87 (= erste 7), die 3780ste je hergestellte Seriengitarre,
Nach allen offiziellen Angaben fand der Wechsel von Jahrgang 87 auf 88 aber (je nach Quelle) mit der Seriennummer 3501 oder 3601 statt. Danach wäre die Seriennummer unstimmig.

Diese mehr oder weniger offiziellen Quellen sind falsch.
Nachdem ich eine Weile alle zugänglichen Gitarren des Übergangszeitraums recherchiert habe, zeigte sich, dass der Übergang irgendwo zwischen
der (noch) 87er Seriennummer 7 3943 Anhang anzeigen 758568 und der 88er Nr.8 3959
Anhang anzeigen 758569

, also um 3950 herum liegt. Ferner zeigt sich, dass die von PRS verwendete "3" schon fast wie eine "8" aussieht.
Die im ursprünglichen Post untersuchte 87er ist also "voll rehabilitiert". :) ;)
Der Beitrag war sehr hilfreich, eine sehr frühe Custom aus 1988 einzuordnen - Danke
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So, endlich! Nachdem ich viele Jahre erfolglos versucht habe, dieses berühmte allererste Interview von Paul im Guitar Player 3/1982 (!) zu bekommen, wurde das Heft im hiesigen MB-Flohmarkt angeboten!
Es war 1982, d.h. noch 3 Jahre vor Beginn der "pre factory"-Zeit / in Annapolis.
Paul, gerade 26 Jahre alt, hatte bisher nur in eigener Handarbeit Gitarren für einige Profis hergestellt, darunter immerhin Carlos Santana. Er wurde in diesem Heft erstmals der Gitarristenwelt öffentlich vorgestellt. Der letzte Satz "....he appears to have a bright future as a respected custom guitar maker" lässt im Nachhinein schmunzeln....^^
Aus seine Vorliebe für Rio-Palisander wird schön beschrieben dahingehend, dass er ohne dieses Holz wohl keine Gitarren gebaut hätte. Aber lest selbst:

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