Pulling the emergency brake

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Beispiel für @barbara97 (with kind support of @Sunny_Hunny)

Pulling the emergency brake

The winters are too warm, summer storms, they are too strong
(the ice is melting, under polar bear's feet)
so many fish been fished, so many rhinos, being killed
(their grinded horn for some Chinese as pleasure)
the lungs of earth being stubbed, space and heat, for the next time
(no thoughts about the day, after tomorrow)
the whales being hunted for, scientific reasons, of course
(population going down, do you really care about?)

An intervention had been made, pulling the emergency brake
they were stopped, oh no my friend, the "Ady Gil" has been sunk
it could be seen on TV, no solution has been found

Look at this border line, left the rich and right the poor
(or who has a job, and who is looking for)
look at this little boy, his decent the reason for
(will he go to school, or will he work at home)
it is water, it's not wine, and it should be a human right
(don't you see, everybody, needs a perspective)
poverty is a whip, and a sting, that always itches
(so don't you close your eyes, yes please don't close your eyes)

And the answer was brute force, pulling the emergency brake
as always, oh no my friend, maniacs bombed a market down
so many innocent being killed, no solution has been found

Look at this lonely boy, left alone with his rude toy
(within his violence games, he feels understood)
in life he's calm and shy, but a big fighter in "Far Cry"
(he can even cope the hardest levels)
In school he's insecure, at home he is, a hero
(cyber world, slowly, becomes reality)
as school comes to an end, the virtual bubble bursts, it went
(no solution found, leading to his lonely end)

And he got his fathers gun, pulling the emergency brake,
at his school, oh no my friend, final chapter of his script
last bullet for himself, no solution was his choice

<Solo>

… please give another chance, and a solution will be found.
 
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Danke für das Beispiel gefällt mir richtig gut! :)
 
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Hi .hs! ich war Dir irgendwie noch schuldig, einen englischen Text von Dir anzugucken, und das mache ich jetzt (Threadaufwärm, sidetopoic etc)

Also: Dein Text ist von Anlage und Aussage her super. Natürlich sehe ich genau die sprachlichen Schwächen, über die im Muttersprachenthread gesprochen wurde, einige Formulierungen sind nicht direkt falsch, aber eben auch nicht auf der Höhe der Sprache. Auf der anderen Seite sehe ich, gerade bei diesem Thema sehe ich auch die Notwendigkeit zu einer gemeinsamen Sprache, die Notwendigkeit, eben nicht nur die deutschsprachige Gemeinde mit ihrem etwas eigenwilligem politischen Diskurs anzusprechen, sondern einen Beitrag zu leisten, eine Vision für die Welt zu formulieren, und dies, na klar, in der Weltsprache Englisch. Und so gesehen ist der Songtext richtig stark, die zweite Ebene verleiht ihm eine besondere Lebendigkeit, viele Formulierungen sind sehr gut gelungen (fast zu schade zum singen). Gut, wieder was gelernt!
mit freundlichen Grüßen, Vincent
 
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Hi Vincent,

vielen Dank für deine Anmerkung. :)

Soweit, dass ich die "Weltsprache Englisch" bemühe um die Welt zu erreichen, nun daran habe ich nicht wirklich gedacht. :)

Wie gesagt, ich improvisiere in Englisch Kauderwelsch, daraus entwickeln sich Ideen, wenn ich einen roten Faden zum Greifen finde geht es meist recht rasch. ;)

Dass nicht immer alles passt weiss ich natürlich, anfangs war es von mir einfach auch nur schlecht recherchiert (d.h. heute werden leo.org, dict.cc, etc. deutlich häufiger konsultiert).

Bei diesem Song hat @Sunny_Hunny z.B. aus dem "Ice Bear" einen "Polar Bear" gemacht, und aus "he can even manage" ein "he can even cope" (damals in der privaten "Lyrics-Gruppe"). Dämliche Fehler, die man mit etwas Recherche sofort rausfindet.

Schwieriger sind da schon Wörter wie "fractious", "aufsässig", die von LEO angeboten, aber von einem "native speaker" auch als "old fashioned" bezeichnet wurden.

Letztendlich geht es mir in erster Linie um eine Aussage, etwas was mich auch bewegt. Ob mein Englisch dabei etwas ungelenk rüber kommt ist mir erst einmal egal. Das kann in weiteren Iterationsstufen behoben werden.

VG Helmut

PS: BTW, aus "fractious" wurde "unruly" besten Dank an Jennifer. :)
 
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Reissleine, Notausgang

winters ist's viel zu warm, Tropenstürme wüten hart
(der Boden verflüssigt sich, dort wo der Eisbär steht)
Überfischung Tag für Tag, Rhinozerosse illegal gejagt
(das gemahlene Horn treibt reiche Chinesen in Ekstase)
Tropenwald abgeholzt, neue Siedlungen, neues Koks
(keine Gedanken an morgen verschwendend)
Wale zum Abschuss frei, mit wissenschaftlichem Nachweis
(Population was ist denn das? sind noch welche da)

Und es wurde interveniert, Reissleine, Notausgang
sie wurden gestopped, ach Du Scheisse, die "Ady Gil" gerammt und versenkt
per TV in die Welt übertragen, doch es wurde keine Lösung gefunden

Schau auf die Grenze hier, links lebt reich und rechts lebt arm
(oder wer hat Arbeit, und wer sucht lange schon)
des Jungen Zukunft ist, vorbestimmt seit der Geburt
(wird er zur Schule gehen, oder zu hause helfen)
es ist Wasser, ist nicht Wein, ein jeder sollte Recht darauf haben
(jeder Mensch braucht eine Perspektive)
eine Geissel, die Armut heisst, tiefer Stachel in Männer Fleisch
(die Spirale der Gewalt, wer stoppt die Spirale der Gewalt?)

Und die Antwort schiere Gewalt, Reissleine, Notausgang
wie immer, ach Du Scheisse, ein Markt ging in Flammen auf
so viele Unschuldige sind nun tot, und es wurde keine Lösung gefunden

Der einsame Junge hier, stundenlang vor seinem PC
(als First Person Shooter vertreibt er sich die Zeit)
eigentlich ist er scheu und stumm, nietet virtuelle Gegner um
(am meisten haut's im höchsten Level rein)
In der Schule nicht gerade der Held, was am PC aber nicht zählt
(Cyber World, ist es wonach er sucht)
kurz vor dem Abitur, kehrt die Angst ein, "was mach ich nur?"
Aussichtslosigkeit, führt zu seiner absurden Flucht

Das Gewehr aus Vaters Schrank, Reissleine, Notausgang
in der Schule, ach Du Scheisse, er hält drauf auf alles was sich bewegt
die letzte Kugel für sich selbst, keine Lösung ist seine Lösung

… dabei wird der der danach sucht, eine Lösung auch finden.
 
Hallo .hs,

Du hattest mich ausgehend vom Thread über die popmusikalischen Grenzen deutscher Sprache um ein Feedback gebeten und dafür extra ( herzlichen Dank dafür) eine lineare Übersetzung nachgereicht.

Unser gemeinsames Thema war ja, was sich über Sprache im Song transportieren sollte. Hier meine Meinung: vor allem KLARE Emotionen. (Da wir hier von Texten reden, müssen wir die Musik generell ausblenden.)

Und dein Text....
... sendet mir leider keine klaren Emotionen. Er schwankt mir zu unbestimmt zwischen Journalismus und diffusen Splittern einer Story. - Im internetzeitalter besitzen wir aber alle sensationelle Informationsquellen. Ich sehe keinen einzigen Grund für gereimten Artikel oder Vorlesungen. Persönlich sehe ich in meinem rapide steigendem Wissen sogar klare Gefahren. Die Quellen verbreiten meistens erfolgreich Lethargie. Ob nun bewußt oder unfreiwillig ist unwesentlich.

Mein Ansatz:
Ich mach mich mal gleich am Anfang nackt: ich würde all deine Beispiele zunächst in einer einzigen Zeile zusammen fassen: Schau Dir diese Welt an! Diese Zeile würde ich definitiv beim Texten zunächst an den Anfang stellen. ( und in Klammern eventuell schreiben: ja keine Beispiele!).- Warum? Damit ich schon in der zweiten Zeile FREI für jegliche Emotionen bin!

Ohnmacht und Wut. Und Trauer. DAS scheinen mir die vorherrschende Emotionen zur Zukunft zu sein. Und darum würde es (ohne es auszusprechen) in meinem Song gehen. Diese Stimmungslage müssen Milliarden Menschen teilen. Denn diese Ohnmacht erzeugen seit jeher vor allem die kleine Gruppe der Mächtigen. Statt uns (wenigstens aus purem Aktionismus) in klare Aktionen für Frieden und Umweltschutz einzubinden, wiegeln sie ab, tricksen unerträglich und zeigen noch dem Dümmsten, dass Lobby vor Leben kommt. Zwar stürmen Wähler manchmal direkt ans Ruder, aber...naja, das bliebe vermutlich auch nur unausgesprochener Hintergrund.

Warum soll ich mein Puplikum mit Ohnmacht, Angst oder Trauer füllen?

Nun kommt es auf meine Verfassung an, zu wem ich ab der zweiten Zeile den Satz sage: Schau dir diese Welt an! Oder wer ihn mir sagt!! - mir fallen spontan dutzende Möglichkeiten ein, wer da mit wem spricht: ein Terrorist mit einem Präsidenten, ein Geheimdienstler beim Verhör, zwei Menschen am Thresen, ein Paar in der ersten Liebesnacht, zwei Kinder bei der ersten Zigarette, ein Narr und ein Kaufmann auf einen mittelalterlichen Wachturm, zwei Musiker hinter dem Vorhang....

Was auch immer in meiner Geschichte geschehen würde, es würde einem roten Faden folgen. Zum großen Teil würde ich lebenswertes Leben zeigen, spürbar machen wollen. Randy Newman beispielsweise ummäntelt die größten Perversitäten zu gefühlten 99% mit vitalem Dekor.

Selbst wenn ich KEINE Geschichte schreiben könnte, so wäre mir stets klar, dass auch mein Konzert-Publikum als Ansprechpartner in Frage käme. Vielleicht würde ich - so gesehen- in dem Text NUR die Schönheit der Welt rühmen und auf diese Art mit jeder neuen Zeile die unausgesprochen rhetorische Frage verstärken: WIE LANGE NOCH!

Dieser Denkansatz hat einen sehr persönlichen Hintergrund. Ich habe in meinem Leben begriffen, dass mich nur Hoffnungen motivieren können. Mahnungen oder gar Drohungen lähmen mich eher, als dass sie mich aktivieren. Also würde mein Text vermutlich eine wunderliche Suche nach dem Strohhalm. Womöglich mit unvorhersehbar radikalen Schlussfolgerungen...:D Kommt auf die konkrete Geschichte an.

Hilft Dir das? Wenn nicht, auch nicht so schlimm, mein Herangehen ist wirklich sehr persönlich.

Aber eins frage ich vielleicht doch noch : Falls dir auch eine schöne oder gewitzte Story zu meinem: Schau dir diese Welt an! einfiele, ist dein Drehbuch deutsch oder englisch? ;-)

Lg
 
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Hi Jongleur,

WOW, vielen Dank für deine Worte, das weiss ich sehr zu schätzen. :)

(Da wir hier von Texten reden, müssen wir die Musik generell ausblenden.)

Du weisst ich komme aus der anderen Ecke: "habe Melodie aber wenig Zeit und brauche Text".

Da ich weder Gabe noch Anspruch habe einen Text so auszuarbeiten, dass er ohne Musik 100% überzeugen kann, will ich doch etwas zum Song bzw. zur Melodie sagen.

Es ist ein recht schnelles Stück, wo in der Strophe die Akustikgitarre den Rhythmus vorgibt, beim Refrain knallt die E-Gitarre dann richtig rein.

Auch ist mein Stimmeinsatz unterschiedlich. In der Strophe gibt es einen Aussage/Kommentar Wechsel (Kommentar in Klammern). Hierbei singe ich die Aussage rockig/dreckig und den Kommentar clean.

Beispiel:
Rockig: The winters are too warm, summer storms, they are too strong
Clean: (the ice is melting, under polar bear's feet)

Und dein Text....
... sendet mir leider keine klaren Emotionen. Er schwankt mir zu unbestimmt zwischen Journalismus und diffusen Splittern einer Story.

OK, ich schreibe mal was zur Entwicklung/Intention.

Prinzipiell fange ich mit der Melodie an, oft ist diese improvisiert. Den Stimmwechsel rockig/clean habe ich genau so improvisiert, das hat mir gefallen, und auch den Text hinterher beeinflusst.

In der Band gespielt, Taner knallt die E-Gitarre in den Refrain voll rein, die stand natürlich ebenfalls Pate für den Text. ;)

Nach etwas Rumgrübeln war der rote Faden gefunden. Das Thema heisst: Schwellbrand bis zur Explosion.

Recht schnell waren drei Schwellbrände gefunden:
- Umwelt (Schutz, Aktivisten, Lobby)
- Nahost (politisch, wirtschaftlich, religiös)
- Gesellschaft (Entfremdung, Druck, Vereinsamung)

Es gab sogar noch eine 4 Strophe (die meine persönlichen Schwellbrände enthielt), diese wurde wegen Überlange verworfen (und ist sogar verloren gegangen, da ich ein Backup überschrieben hatte).

Hierbei sollte das Bedrohungspotential gesteigert werden:
- Umwelt -> der Walfang geht den meisten am A* vorbei, betrifft diese somit nur wenig
- Nahost -> diese Auswirkungen schwappen schon deutlich näher an die eigene Haustür
- Gesellschaft -> könnte auch Nachbarsjunge sein
- Persönlich -> wäre dann bei einem angelangt

Ich mach mich mal gleich am Anfang nackt: ich würde all deine Beispiele zunächst in einer einzigen Zeile zusammen fassen:

Ich will ja nicht widersprechen, aber die kontinuierliche Steigerung/Näherung des Schwellbrandes macht auch Sinn. ;)


Schau Dir diese Welt an! Diese Zeile würde ich definitiv beim Texten zunächst an den Anfang stellen. ( und in Klammern eventuell schreiben: ja keine Beispiele!).- Warum? Damit ich schon in der zweiten Zeile FREI für jegliche Emotionen bin!

Dies passt, wie oben beschrieben, nicht mit meiner Annäherung des Schwellbrandes zusammen. Die Variante "Ich kotz mich jetzt aus ... was mal wieder schief lief" hat natürlich auch seinen Reiz.

Hilft Dir das? Wenn nicht, auch nicht so schlimm, mein Herangehen ist wirklich sehr persönlich.

Unbedingt, deswegen nochmals danke, dein Posting hat mir sehr gefallen/geholfen.

Aber eins frage ich vielleicht doch noch : Falls dir auch eine schöne oder gewitzte Story zu meinem: Schau dir diese Welt an! einfiele, ist dein Drehbuch deutsch oder englisch? ;-)

Keine Antwort (nur über meinen Anwalt). *ggg*

Im Ernst, mein erster Ansatz war: "bloss keine Sch* schreiben". Inzwischen habe ich fast schon Spaß beim texten und sogar etwas Ergeiz entwickelt.

Was mir beim deutschen Text aufgefallen ist, ich habe recht schnell sehr frei übertragen (wie dein "Mad World -> Seltsam"), da ich wortwörtlich überhaupt nich zurande kam.

Und es ist kürzer geworden als gedacht.

Ob ich weiter deutsch texte? Ich schätze gelegentlich schon. Ich werde wohl einzelne Texte zweigleisig fahren, ist ja nicht verkehrt.

Da ich Englisch-Kauderwelsch improvisiere kommen die Lyrics Ideen bislang immer auf Englisch, ich sach mal seltsam (oder auch "Mad World") :)

Besten Dank nochmals

Helmut
 
In meinen Bands hab ich meine Songs allein geschrieben. Die Zusammenarbeit mit meinen Musikerkollegen blieb selten lange im Brainstorming-Modus. Bei professionellen Komponisten geht das manchmal besser. :)

Aber deine Beschreibung animiert mich jetzt auch mal zu einem öffentlichen schnellschuss, wie er unter Zeitdruck oft erwünscht wird. Nicht als Endfassung, sondern nur mal zur Verständigung zwischen den Partnern, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Gehen könnte. Auch Meckerfassung genannt.

Mal auf die Schnelle. In dieser Sekunde stelle ich mir Hardrock vor. Mittiges Tempo. So um die 140, von laut bis irgendwann sehr laut. Dann wäre meine erste Frage: was dringt da noch durch?

"Was für eine Welt" als erste Zeile ginge.... Dann noch einen tiefen Einstieg, damit hinten nicht die Luft ausgeht.....und dann die verrückte Schraube langsam überdrehen.... Schön Crazy. Die Politik soll verhandeln. Der Künstler soll eher Dampf machen... Ich spinne jetzt mal in Echtzeit und total übermüdet etwa 20 Minuten. Marke Rundumschlag. Dann arbeite ich etwas nach und dann schauen wir mal.

Was für eine Welt

1.Diese Winter / viel zu warm / und der Sommer / viel zu lang.
So viel wunderschönes Bein / und die Strapse / häng im Schrank.
So viel Vaterland geht baden, ballert / in der Welt herum.
Hinter Glasfassaden braten /Großbankräuber / stumm
Meerestiefen gähnen leer / hungrig: Seemann und Pirat!
Alle Wale ziehn nach Süden / und zum Nordpol der Soldat.
Ich hab Seeblick auf die Sünde / und New York am Horizont.
Es wird Zeit für letzte Wünsche: / für die Reise die sich lohnt.

Bridge

Ich wollte einst / Käpten sein.
Mir ist so / als wär es heut.
Ein langer Kuss / bei Sturm und Eis.
Als wär es / endlich so weit.

WAS FÜR EINE WELT
(WAS FÜR EINE WELT
WAS FÜR EINE WELT
WAS FÜR EINE WELT)

2. jetzt wird kräftiger an der Schraube gedreht! Auf geht's....

ENDE Session.

Was kam raus? Ein paar ganz gute Schlagwörter, die durchs Gitarren Feuer finden könnten. Ein, zwei Zeilen wirken durchaus reif. Und die Emotionen? Schwanken zwischen Ironie und Sehnsucht. Oder?
Naja, für eine Endfassung wäre das noch zu verspielt. Es muss härter werden! Aber ich hab einen mir sympathischen Tonfall gefunden. Götterdämmerung, momentan mit Woody Allen und Rammstein. ;-)

Die Bridge hab ich übrigens eingebaut, weil mir die Strophe langsam zu beschreibend wurde. Das scheint mir auch in deiner Version ein echtes Problem.
(Außerdem erinnerte ich mich plötzlich an einen sehr heißen Kinderwunsch: mein erstes Mal mit meinem Traum, mitten in der Gefahr. - Wow, wenn das keine Basis-Emotionen sind.. ;-))

Diese Session würde ich noch über Stunden ziehen und andere auch...letztlich über mehrere Tage, ohne mich in die jeweiligen Ergebnisse zu verlieben. Der emotionale Zeiger sollte immer in einem anderen Bereich zeigen, zwischen ernster Eindringlichkeit und der Hysterie der 20iger Jahre pendeln. Dann würde es ernst. Dann würde ich nach der Balance zwischen Lebensfreude hier und substanzieller Provokation da suchen.

Tja, Sieht es manchmal aus, wenn ich mivh an Thema und Interpreten ran robbe. . Und dann auch wieder gaaaanz anders, denn bekanntlich schreib ich ja lieber Geschichten. :)

Ich geh das Risiko ein, mich hier etwas zu blamieren. Bin heute auch extrem abgelaufen. Aber ich will ja in diesem Falle keine Endfassungen texten, sondern mein erstes Herangehen unter extremen Zeitdruck mal demonstrieren. Wenn wir uns schon mal so nett verquatscht haben... ;-)

Hoffentlich nimmst du mir dieses Experiment nicht übel. Aber vielleicht bringt es und noch in eine kreative zweite Runde ;-)
 
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WOW Jongleur, vielen herzlichen Dank dass Du dir soviel Mühe gemacht hast. *COOL* :)

Freut mich dass mein Text (und ein wenig Beschreibung der Mucke) dich zu diesem "Schnellschuß" hingerissen hat. ;)

Ich antworte später nochmals ausführlicher, habe gerade wenig Zeit.
 
Hi Jongleur,

bevor ich weiter auf deinen Post eingehe, ein paar Infos zu meiner Person.

- sprachlich eher unterbemittelt (Schulenote Deutsch: 4)
- bin eher mathematisch versiert, Technikstudium, arbeite seit >20 Jahren als Softwareentwicklungsingenieur
- bin musikalisch gesehen Amateur und Späteinsteiger

In meinen Bands hab ich meine Songs allein geschrieben.

Habe als Jugendlicher (in einem kleineren Ort lebend) ständig Melodien im Kopf gehabt, und zahlreiche bespielte Kassetten aufgenommen (mit Kopfhörer als Mikro missbraucht), aber nie weiter ausgearbeitet.

Im Studium (Karlsruhe) mit einem Kommilitonen eine Kellerband gegründet, die aus selbigem aber nie raus kam.

Später im Beruf versackt, und über einen Chor (angeworben von Ex-Saxofonist der Kellerband) bin ich (abgeworben) im Rockkeller (diesmal einer Coverband) gelandet.

Auf der Suche nach einem Schlagzeuger (für die Coverband) bin ich bei meiner Hauptband gelandet, denen der Sänger fehlte und die eigene Mucke machen wollten (besser gesagt der Schlagzeuger wollte dieses, der Gitarrist hat dann aber mitgemacht). Mad World. ;)

Ich bin der mieseste aller Instrumentalisten und "Pulling the emergeny brake" ist bislang auch der einzige Song, dessen Harmonien auf meinem Mist gewachsen sind. Meine Fähigkeit, dass mir Melodien spontan einfallen, habe ich indes aber nicht verlernt.

Typische Vorgehensweise der Band, Harmonien kommen per MP3, ich höre mir das 3-4 mal an improvisiere drüber. Oder es wird spontan im Proberaum improvisiert. Manchmal schneide ich mir aus 10 Minuten Improvisation, die mir am besten gefallenden Passagen raus/zusammen und überlege mir dann dazu die Lyrcis.

Hierbei sind häufig Englisch Kauderwelsch Passagen ideengebend, der einfache Grund warum ich englische Lyrics schreibe. *ggg*

Wenn mir ein roter Faden einfällt (z.B. "vom Schwellbrand bis zur Explosition"), schreibe ich ein Lyricsgerüst anhand der der Song ausgearbeitet werden könnte ...

Nicht als Endfassung, sondern nur mal zur Verständigung zwischen den Partnern, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Gehen könnte. Auch Meckerfassung genannt.

... und von dir Meckerfassung genannt wird. ;)


Mal auf die Schnelle. In dieser Sekunde stelle ich mir Hardrock vor. Mittiges Tempo. So um die 140, von laut bis irgendwann sehr laut. Dann wäre meine erste Frage: was dringt da noch durch?

Der Song ist schneller, ca. 130?, ist aber eher als "schnelle Singer-Songwriter-Variante" anzusehen. Der Refrain darf/soll durchaus knallen, das Ganze ist aber von Hardrock doch etwas weiter entfernt.


"Was für eine Welt" als erste Zeile ginge.... Dann noch einen tiefen Einstieg, damit hinten nicht die Luft ausgeht.....und dann die verrückte Schraube langsam überdrehen.... Schön Crazy.

Dein Ansatz gefällt mir "die verrückte Schraube langsam, schon crazy, überdrehen". :)


Die Politik soll verhandeln. Der Künstler soll eher Dampf machen...

Das "eher" würde ich streichen. ;)

Ich spinne jetzt mal in Echtzeit und total übermüdet etwa 20 Minuten. Marke Rundumschlag. Dann arbeite ich etwas nach und dann schauen wir mal.

Chapeau.

Was für eine Welt
1.Diese Winter / viel zu warm / und der Sommer / viel zu lang.
So viel wunderschönes Bein / und die Strapse / häng im Schrank.
So viel Vaterland geht baden, ballert / in der Welt herum.
Hinter Glasfassaden braten /Großbankräuber / stumm
Meerestiefen gähnen leer / hungrig: Seemann und Pirat!
Alle Wale ziehn nach Süden / und zum Nordpol der Soldat.
Ich hab Seeblick auf die Sünde / und New York am Horizont.
Es wird Zeit für letzte Wünsche: / für die Reise die sich lohnt.
Bridge
Ich wollte einst / Käpten sein.
Mir ist so / als wär es heut.
Ein langer Kuss / bei Sturm und Eis.
Als wär es / endlich so weit.
WAS FÜR EINE WELT
(WAS FÜR EINE WELT
WAS FÜR EINE WELT
WAS FÜR EINE WELT)
2. jetzt wird kräftiger an der Schraube gedreht! Auf geht's....
ENDE Session.

Dafür dass Du die Melodie nicht kennst, und der Satzrhythmus bei der deutschen (geschluderten) Varianten nicht immer richtig sitzt, hast Du den Song erstaunlich gut aufgenommen. *top*

Deine Anspielungen wie z.B. "Meerestiefen gähnen leer" für Überfischung sind deutlich subtiler als meine eher direkt Art.

Dies ist allerdings auch ein Persönlichkeitsfrage. Ich bin direkt, sehr sogar, im Gegensatz zum freundlichen umschreibenden Engländer, "You are certainly right, but ...", bringe ich es gerne auf den Punkt ("that's wrong").

Nun sitz ich hier, ich armer Tor ...
... und bedanke mich nochmals herzlich für deine späte Nacht. :)

LG Helmut
 
Hallo .hs

Danke für die freundliche Aufnahme meiner Nachtsession. Naja, nun steht sie halt da und wird vielleicht irgendwann sogar noch ein Song. In dem Falle kriegste ne PM.

Finde es immer wieder spannend, wie Andere Songs schreiben. Im Profibereich fliegen ja oft gut produzierte Demos zu Texten ein. Viele Komponisten haben dann ihre Energie verbraucht und erwarten ohne Wenn und Aber den finalen Text. Mein Lieblingskomponist arbeitet allerdings so schnell, dass wir oft am Ende musikalisch und textlich wo ganz anders rauskommen, als geplant. Ich weiß gar nicht, ob das NUR gut ist, denn die Arbeit auf ein fest stehendes Demo focussiert besser. Aber die Flexibilität meines lieblingspartners schafft rund um die Uhr ein kreatives Klima. Ich liebe es! Feststehende Meinung münden leicht in Streit oder wenigstens feidseliges Denken. Ich vermute, du weißt, was ich meine:D

Zum Schluss zwei Anregungen:

direkte Sprache ist total vereinbar mit ausgezeichneten Texten. Es gibt da einige Musiker in dem Foren, deren scheinbar prolliger Witz mich oft zum Lachen und manchmal zur Weißglut bringt. Aber es gibt dramaturgische Tricks, die gar nix mit dem jeweiligen Sprachstil zu tun haben. Achte mal auf die Dialoge in guten Serien. Sehr vieles läuft über Anspielungen, Ironie, bewusster Ablenkung ( wie beim Taschenspielertrick). Der Inhalt ist oft unwichtiger, als man denkt. Die Haltung, Attitüde nicht vergessen. Also nicht so volle Umweltfakten, würde ich sagen. Dafür lieber ein paar markige Sprüche mehr, die natürlich zu DIR passen müssen.

Vielleicht sind dir meine Zäsurstriche in den einzelnen Zeilen aufgefallen. Die setze ich gern, um zu verhindern, dass die Strophen leiern. Wenn also ALLE Zeilen genau in der Mitte eine Miniatempause enthalten, dann sorge ich textlich dafür, dass die Atempause auch mal im ersten oder letztem Drittel liegt. Das schafft manchmal allein schon beim Lesen mehr Spannung, weil die Zeilen mehr Rhythmus bekommen ;-)

Frohes Fest
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sind dir meine Zäsurstriche in den einzelnen Zeilen aufgefallen. Die setze ich gern, um zu verhindern, dass die Strophen leiern. Wenn also ALLE Zeilen genau in der Mitte eine Miniatempause enthalten, dann sorge ich textlich dafür, dass die Atempause auch mal im ersten oder letztem Drittel liegt. Das schafft manchmal allein schon beim Lesen mehr Spannung, weil die Zeilen mehr Rhythmus bekommen ;-)

Du überforderst mich gerade, Tilt, ich gehe das ganz sicher später nochmals durch. ;)

Mit dem "frohem Fest" habe ich es auch nicht so, dennoch wünsche ich dir selbiges. :)
 
Hey, wir haben alle Zeit der Welt. Jedenfalls zum Warten ;-)

lg
 
Aber vielleicht bringt es und noch in eine kreative zweite Runde ;-)

Ich tue mein bestes (mein alter Deutschlehrer, Dauernote 4, wäre sicher überrascht ;))

Reissleine letzter Weg

Winterabend, viel zu warm, Tropenstürme wüten hart
(Wasserlachen dort, wo der Eisbär steht)
Überfischung Tag für Tag, Rhinozerosse illegal gejagt
(gemahlenes Horn bringt reiche Chinesen in Ekstase)
Tropenwald wird abgeholzt, neue Siedlungen, Holz zu Koks
(wieso sollte man auch an morgen denken?)
Waljagdsaison und Feuer frei, mit wissenschaftlichem Nachweis
(denn wen juckt es schon, wieviele sind noch da?)

Doch es wurde interveniert, Reissleine letzter Weg
Bis zum Stopp, Scheisse aber auch, die "Ady Gil" wurde gerammt und versenkt
es war im TV zu sehen, doch das Problem wurde nicht gelöst


Diese Grenze, ausgrenzend, links lebt reich, und rechts hat nix
(oder auch, wer zur Arbeit geht oder diese sucht)
des Jungen Zukunft ist, vorbestimmt durch die Geburt
(geht sein Weg zur Schule, oder arbeitet er daheim)
es ist Wasser, ist nicht Wein, ein jeder hat ein Recht darauf
(jeder Mensch braucht eine Perspektive)
eine Geissel, die Armut heisst, tiefer Stachel in Männer Fleisch
(lässt einfach keine Ruh, treibt unermüdlich an)

Und die Antwort schiere Gewalt, Reissleine letzter Weg
wie immer, Scheisse aber auch, ein Markt in Fetzen, geht in Flammen auf
so viele Unschuldige sind nun tot, und das Problem wurde nicht gelöst

Der einsame Junge hier, stundenlang vor dem PC
(First Person Shooter vertreibt sich seine Zeit)
eigentlich ist er scheu und stumm, nietet virtuelle Gegner um
(und ist bärenstark, selbst im höchsten Level)
In der Schule nicht gerad der Held, was am PC aber nicht zählt
(Cyber World's Bestätigung, das ist was er sucht)
kurz vor seinem Abitur, kehrt die Angst ein, "was mach ich nur?"
(Aussichtslosigkeit, führt zu seiner absurden Flucht)

Das Gewehr aus Vaters Schrank, Reissleine letzter Weg
in der Schule, Scheisse aber auch, er hält drauf auf was sich bewegt
die letzte Kugel für sich selbst, sein Problem bleibt ungelöst

<Solo>

… denn nur wer danach strebt, findet Ruhe, Problem gelöst.

VG Helmut

PS: Habe den Text auf Singbarkeit getrimmt, zwei kleine Beispiele:
- Population kann in Englisch fliessend gesungen werden, in Deutsch geht das "tion" hoch und passt gar nicht mehr zum Liedfluss
- Lösung finde ich ebenfalls sch* zu singen
 

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