Raumakustik zweier Proberäume

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Liebe MBler,

mit meiner Band (aktuell: Sängerin, 2 Gitarristen, Bassist, Saxophon und Drummer wird noch gesucht) haben wir das Luxusproblem uns einen von zwei Proberäumen aussuchen zu können.

Leider kann ich keine Fotos und exakte Größenangaben machen, aber die beiden Kellerräume haben die gleiche Deckenhöhe ca. 2 1/2 Meter und unterscheiden sich nennenswert nur in der Größe und sowie den Wänden. Konkret:

  • Raum 1 hat zwei feste Mauerwände und 1 zwei Wände bestehen nur aus Metallgitter. Größe grob geschätzt 5m x 8m = 40m2. Die Mauerwände sind einmal 5m und einmal über Eck 10m. Da bedarfs es noch einer Verkleidung für die beiden Metallgitter-"Wände". Dort ist auch die Metallgitter-Tür.
  • Raum 2 hat nur eine feste Mauerwand, die ca. 5m lang ist und ansonsten ebenfalls Metallgitter-"Wände". Dafür ist aber der Raum größer (geschätzt mind. 50m2) und verfügt über eine große Metallgitter-Nische, in der man gut eine Sitzecke platzieren könnte.
Meine Frage ist, ob man trotzdem unter dem Gesichtspunkt Raumakustik etwas dazu sagen kann, welcher Raum eher geeignet sein dürfte.
Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik würden sich für diese Räume empfehlen?

Eine Lärmisolierung ist übrigens laut Vermieter nicht erforderlich. Unsere Musikrichtung ist Rock, Pop, Funk und Soul und wir wollen möglichst nicht so laut proben.

Für Hinweise und Tipps bin ich dankbar.

Beste Grüße
Dieter
 
Eigenschaft
 
Nur so als Verständnisfrage: Die Metallgitter sind so Kellerboxen-Abtrennungen?
Wenn ja, müßtest ihr ja wahrscheinlich sowieso wenigstens so etwas wie Sichtschutz basteln, wenn da Instrumente schlafen sollen.
Steht da dann auch noch Budget für Raumakustik zur Verfügung?
Ich würde ja prinzipell gemäß der Hubraum-Ansage zu mehr Platz tendieren, wobei natürlich die Form schon eine Rolle spielen kann.
 
Nur so als Verständnisfrage: Die Metallgitter sind so Kellerboxen-Abtrennungen?
Jepp! Und ja, ein Sichtschutz ist eh notwendig. Extra Stellwände in dem "Käfig" wären wohl die beste Lösung, aber erstens dürften die zu teuer werden und zweitens wohin damit, wenn wir mal aus dem Proberaum raus müssen?

Von daher neige ich zu Bassfallen in den gemauerten Ecken, Filz auf Karton am Metallgitter sowie Teppich für den Boden und Diffusoren an die Decke bzw. die gemauerte Wand bzw. gemauerten Wände. Das dürfte auch schon ganz ordentlich Geld kosten, sollte aber zumindest das Gröbste an ungewollten Reflexionen mindern.

Beste Grüße
Dieter
 
Hab grad so 'ne Idee, aber da müßten die Raumakustik-Profis hier mal was zu sagen, ob das kontrproduktiv wäre. Ich könnte mir vorstellen, die kompletten Drahtwände mit ca. 120er MiWo in Folie eingepackt zu verkleiden.
 
Du Sagtest Schalldämmung ist nicht erforderlich. Darum würde ich einfach an allen Metallgitterwänden Moltonstoff hängen (am besten nicht spannen sondern in Wellen) dann kann der Sound durch den Stoff wird abgeschwächt und wenn er von den anderen Wänden außerhalb eures "Käfigs" zurückgeworfen wird, muss dieser nochmal durch den Stoff. Und Grundsätzlig würde ich sagen je Größer der Raum desto besser.
Das bringt auch vorteile bei Aufnahmen obwohl 2,5 Deckenhöhe nicht optimal ist. Ich habe aber die Erfahrung gemacht das je kleiner der Raum ist desto mehr hört man das auch auf der Aufnahme und es klingt halt immer nach Keller.
 
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Hi Dieter!

Aus raumakustischer Sicht zählen für eine grobe Beurteilung zuerst mal die Abmessungen des Raums.
Dabei sind die echten (=akustisch wirksamen) Begrenzungsflächen relevant.
Ein Metallgitter ist bei hohen Frequenzen vermutlich reflektierend, ansonsten vermutlich sehr durchlässig.
Damit ist die begehbare Größe eurer "Zelle" aus akustischer Sicht ziemlich egal.
Bassfallen in den Gitterecken wirken dann auch anderes.
Das wäre in etwa wie Bassfallen mitten im Raum.

Der Vorteil von akustisch großen Räumen ist die verminderte Modenproblematik.
Anstatt von einzelnen isolierten Modenerscheinungen (nicht zu verwechseln mit Modeerscheinungen ;))
wird der Frequenzgang konstanter, allerdings meist auch mit relativ langer Nachhallzeit.
Dagegen hilft in erster Linie jede Absoption, welche im Raum angebracht wird.

Also finde ich Gross Vorschlag mit der Moltonverhängung sehr passend.
Detailiertere Optimierungsmaßnahmen bedarfen einer (besser mehrerer) Messung.

LG Jakob
 
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Hallo Dieter

auch wenn du uns keine Fotos bieten kannst,sollten 2 Skizzen von den Räumen doch möglich sein.
Aufgrund deiner Beschreibungen ist es sicherlich schwer hier eine Empfehlung zu bekommen.
Grundsätzlich würde ich auch zu einem größeren Proberaum tendieren,aber wie gesagt der Grundriss (wo sind fenster,Türen,evtl.Rohrleitungen an der Decke usw.) spielt ja auch eine Rolle.

lg,didi
 
Herzlichen Dank für die hilfreichen Hinweise. Eine Skizze ist mir leider nicht mehr möglich. Unsere Band hat sich für mich überraschend gegen einen dieser Proberäume entschieden und sind erst einmal Untermieter bei einer anderen Band.

Beste Grüße
Dieter
 

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