Rechte Hand - Fingertechnik?

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"Bei beiden Anschlagsarten erfolgt die Bewegung aus dem Wurzelgelenk des betreffenden Fingers, d.h. der Finger selbst bleibt, von einer natürlichen Krümmung abgesehen, während der Bewegung fast gestreckt."
- zitiert aus "Das klassische Gitarrenbuch"

Hallo Leute!
Ich hab gerade das Kapitel zur Anschlagstechnik in diesem Buch gelesen.
Dabei ist mir dieses Zitat begegnet. Ich war ehrlich gesagt relativ verwundert, als ich das gelesen habe, weil ich meine Finger der rechten Hand immer ziemlich krümme. Ich dachte man macht da von alleine ne Handhaltung die möglichst effektiv ist.
Heisst das ich soll wirklich darauf achten möglichst gerade Finger zu haben, oder einfach so spielen wie ich am schnellsten/saubersten etc. kann? Sprich: Lohnt es sich das anzutrainieren?




Dann noch was anbei: Ich les auch gerade was von wegen apoyando und tirando. Folgendes Problem (spanische Romanze...):
----7----------------------
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---------------------------
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Ich soll apoyando mit dem Ringfinger spielen, um den Taktanfang zu betonen. Aber dann dämpf ich doch die h-Saite, sodass die gar nich mehr klingen kann, oder muss ich etwa e, h und g-Saite alle nacheinander mit dem Ringfinger (und dann eben apoyando) spielen? Das würd mir sehr komisch vorkommen. Bzw. diese sehr einfache Stelle würde für mich dann unnötig sehr schwer werden! :redface: Was sagt ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
"Bei beiden Anschlagsarten erfolgt die Bewegung aus dem Wurzelgelenk des betreffenden Fingers
wäre mal wichtig zu wissen von welchen anschlagsarten hier die rede ist.. ;-)
bevor das nicht geklärt ist, macht es wenig sinn irgendwelche tipps zu geben
also keiner spielt mit komplett graden fingern.. sind da keine fotos in dem buch?





Dann noch was anbei: Ich les auch gerade was von wegen apoyando und tirando. Folgendes Problem (spanische Romanze...):

Ich soll apoyando mit dem Ringfinger spielen, um den Taktanfang zu betonen. Aber dann dämpf ich doch die h-Saite, sodass die gar nich mehr klingen kann,

ist korrekt, dass du die h-saite berührst, aber die h-saite klingt in dem moment ja auch überhaupt nicht. also dämpfst du da auch nix ab. so there's no problem..

oder muss ich etwa e, h und g-Saite alle nacheinander mit dem Ringfinger (und dann eben apoyando) spielen? Das würd mir sehr komisch vorkommen. Bzw. diese sehr einfache Stelle würde für mich dann unnötig sehr schwer werden! :redface: Was sagt ihr dazu?
würd ich auch nicht machen. diese "durchreißen" richtung sweep-picking ist für die klassische richtung eher untypisch, unpraktisch und sehr komisch.
wenn man das apoyando spielt, dann würd ich die h-saite danach mit dem mittelfinger anspielen. das ist dann quasi wie nen wechselschlag, nur halt mit mittel- und ringfinger.
das ist dann eigentlich auch nicht mehr schwierig.
so würd ich das lösen.

(als alternative, wenn man das apoyando umgehen will, gibt es ja noch andere methoden dinge zu betonen. sei es alleine durch die lautstärke, durch ein feines vibrato, oder durch den anschlag ansich, evtl besondere härte etc)
 
wäre mal wichtig zu wissen von welchen anschlagsarten hier die rede ist.. ;-)
bevor das nicht geklärt ist, macht es wenig sinn irgendwelche tipps zu geben
also keiner spielt mit komplett graden fingern.. sind da keine fotos in dem buch?







ist korrekt, dass du die h-saite berührst, aber die h-saite klingt in dem moment ja auch überhaupt nicht. also dämpfst du da auch nix ab. so there's no problem..


würd ich auch nicht machen. diese "durchreißen" richtung sweep-picking ist für die klassische richtung eher untypisch, unpraktisch und sehr komisch.
wenn man das apoyando spielt, dann würd ich die h-saite danach mit dem mittelfinger anspielen. das ist dann quasi wie nen wechselschlag, nur halt mit mittel- und ringfinger.
das ist dann eigentlich auch nicht mehr schwierig.
so würd ich das lösen.

(als alternative, wenn man das apoyando umgehen will, gibt es ja noch andere methoden dinge zu betonen. sei es alleine durch die lautstärke, durch ein feines vibrato, oder durch den anschlag ansich, evtl besondere härte etc)

"Beide Techniken" = apoyando und tirando ;)

Also es is nich so einfach zu erklären :/ Auf dem Bild in dem Buch hält der Gitarrist auf jeden Fall die Finger grader als ich es tue. Die Frage ist nur, ist das wichtig? Du kennst meine Ambitionen ja mehr oder weniger, also speziell deswegen mach ich mir sorgen ob mich das später stark beeinträchtigen würde......

Zum Apoyando: Wenn ich den 7. Bund da spiele klingt die h-saite natürilch in dem Moment nicht, aber was bringt das denn die Saite zu berühren, wenn ich sie eine millisekunde später mit dem Mittelfinger anspielen muss? Diese "Betonung", die in dem Buch durch apoyando hervorgerufen werden soll erreich ich doch eher durch kräftigeres anspielen oder? Oder hat vieleicht jemand mal ein Video wie das genau aussehen muss?



Ich weiss ich nerv etwas^^ Aber ich muss noch 3 Wochen ohne Lehrer auskommen, und die Zeit will ich nich verschlafen. ;)
 
du nervst überhaupt nicht. ich finde sogar, dass der teil zum thema "interpretation von stücken" in dem forum hier echt gering ist, was aber vmtl darin begründet liegt, dass sich sowas imm schwer in worte fassen lässt.

es wäre jetzt sehr viel einfacher dir ein paar dinge zu zeigen, wenn du gegenüber sitzen würdest ;-)

aber ich versuchs mal so:
tirando ist ja so das standard anschlagsding. der finger(nagel) gräbt sich ein bisschen unter die saite und zieht sie zum spieler hin, bis sie abrutscht und dabei den ton erzeugt.
der finger ist aber eigentlich eher rund finde ich.

apoyando ist anders. da wird die saite weniger gezogen als vielmehr gedrückt.
guck dir da vllt mal wiki an: http://de.wikipedia.org/wiki/Apoyando
da sieht man auch wie das mit dem graden finger gemeint ist.

ich finde aber im gegensatz zu deinem lehrbuch, dass der anschlag beim tirando vielmehr aus dem mittelgelenk des fingers kommt, im krassen gegensatz zum apoyando.

so, der witz an der sache ist nun, dass apoyando sehr leicht sehr laut wird, weil eine viel größere kraft auf die saite wirkt. es gibt einen "flopp" als anschlag, aber dennoch entsteht, wenn man es richtig macht, ein runder ton.
um beim tirando auf eine solche lautstärke zu kommen, muss man schon echt an der saite reißen. und das klingt meist nicht so schön, weil es dann nur noch "knallt".
am ende entscheidet der sound.

also der unterschied ist schon merkbar, wenn man die techniken gut anwendet. so wie der unterschied in meinem anschlag zum anschlag meines lehrers. der anschlag macht einfach einen guten sound aus. und die gitarre lässt uns musikern da eine gewaltige bandbreite an möglichkeiten den ton entstehen zu lassen.
 
ch finde aber im gegensatz zu deinem lehrbuch, dass der anschlag beim tirando vielmehr aus dem mittelgelenk des fingers kommt, im krassen gegensatz zum apoyando.


Also der Satz erscheint mir jetzt sinnvoll! Ich glaub dann haben sich die Fragen mehr oder weniger geklärt!
Wenn ich beim tirando mit den Mittelgelenken der Finger zupfen soll, dann sind die Finger ja zwangsläufig runder gebogen, als beim apoyando korrekt? D.h., da ich bislang nur tirando gespielt habe, habe ich solche geraden Finger beim spielen eher noch nicht benutzen müssen oder? Wenn ich jetzt versuch mir das apoyando spielen anzueignen, achte ich einfach darauf dass der Finger möglichst gerade ist, und dann sozusagen die Saite runterdrückt.

Auf dem Wikibild vom apoyando sehe ich auch sehr gerade Finger. Das brauch ich aber dann nur beim a. und beim t. also weniger, hab ich das alles so richtig verstanden?

Danke für deine Ausführungen.
mfg
 
Hallo Knarrenheinz,

der Satz, das die Melodie, wo es möglich ist, durch den angelegten Anschlag hervorgehoben werden soll, bezieht sich in dem Buch soweit ich weiß auf das Tarrega-Stück vorher.
Bei der Romanze würde ich alle drei Saiten ohne anlegen spielen, alles andere würde imho den Spielfluß doch arg stören.
In der spanischen Romanze ist die Zupfbewegung ja im Grunde ein einfaches, gleichbleibendes Arpeggio in der 1. Handstellung, sprich der Ringfinger spielt die hohe e-Saite, der Mittelfinger die H-Saite und der Zeigefinger die G-Saite. Hier ist die rechte Hand dabei ganz gut zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=Q0AJUoR5cmc&feature=related
Wie Discraver schon sagte kannst du die Melodietöne über die einfach über die Lautstärke hervorheben, ist ein gutes Training für den Ringfinger ;).

Greetz gitisfun
 
In der 80er Jahre Ausgabe, die ich habe, steht es tatsächlich auf die spanische Romanze bezogen. (s. 115)
Bei Tarrega steht allerdings auch sowas.
Aber wenn ihr sagt, ich soll das so spielen :/ ohne apoyando dann mach ich das einfach weiterhin so...passt mir ohnehin besser ^^. Bei der Geschwindigkeit hätt ich das eh nicht hingekriegt schätze ich.
In dem Video sehe ich, dass der Typ die Finger ungefähr so hält wie ich, also relativ "rund". Das beruhigt mich jetzt noch einmal ungemein ;)

Danke an euch beide.
 
Aber wenn ihr sagt, ich soll das so spielen :/ ohne apoyando dann mach ich das einfach weiterhin so...passt mir ohnehin besser ^^. Bei der Geschwindigkeit hätt ich das eh nicht hingekriegt schätze ich.
das ist aber irgendwie der falsche grund. ich mein so wie ich dich verstanden hatte, wolltest du auf ein musikstudium hinarbeiten. und apoyando ist mit sicherheit nicht die schwierigste technik die es gibt.
wenn du immer allen schwierigkeiten aus dem weg gehst, wirst du nicht so sonderlich viel dabei lernen.

ich hab mir grad mal die tabs angeguckt und finde, dass das apoyando durchaus nicht fehlplatziert ist, sondern eigentlich automatisch den betonungskick liefert.
also ich würd es mit apoyando spielen wollen. klar ist das schwieriger.
aber soo schwer ist das stück nun auch wieder nicht ;-)

die interpretation von dem typen im verlinkten video find ich allerdings etwas.. gewöhnungsbedürftig. diese vorhalteverzierungen sind ja schön, aber man muss es damit eigentlich nicht übertreiben. man merkt, dass er ne super gitarre hat, aber irgendwie war das nicht sein bester tag, wo er das stück aufgenommen hat.
 
das ist aber irgendwie der falsche grund. ich mein so wie ich dich verstanden hatte, wolltest du auf ein musikstudium hinarbeiten. und apoyando ist mit sicherheit nicht die schwierigste technik die es gibt.
wenn du immer allen schwierigkeiten aus dem weg gehst, wirst du nicht so sonderlich viel dabei lernen.

ich hab mir grad mal die tabs angeguckt und finde, dass das apoyando durchaus nicht fehlplatziert ist, sondern eigentlich automatisch den betonungskick liefert.
also ich würd es mit apoyando spielen wollen. klar ist das schwieriger.
aber soo schwer ist das stück nun auch wieder nicht ;-)

die interpretation von dem typen im verlinkten video find ich allerdings etwas.. gewöhnungsbedürftig. diese vorhalteverzierungen sind ja schön, aber man muss es damit eigentlich nicht übertreiben. man merkt, dass er ne super gitarre hat, aber irgendwie war das nicht sein bester tag, wo er das stück aufgenommen hat.

Mhhh, hast schon recht. Wollte jetzt auch nicht unbedingt der Schwierigkeit aus dem Weg gehen, nur ich dachte wenn das so erfahrene Gitarristen (wie der youtube mensch da vllt ist) nicht machen, dann sollte ich das bei dem Stück auch weglassen.
Ich werd das Stück einfach erstmal zurseite legen, und andere üben bei denen ich mir sicher bin, bis ich dann einen Lehrer habe, der mir zeigt wie das genau geht. Ich glaub das ist am besten :)


edit: Klappt doch eigentlich ganz anständig für den Anfang :) Werds dann doch jetzt mit apoyando üben.
 

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