Recording: Grundig TK20 + Mischpult-Mix

[Rausch]

Liebe Musiker und Aufnehmer

ich habe ein funktionierendes GRUNDIG TK20 Maschinchen geschenkt bekommen und überlege nun damit etwas zu experimentieren.

Die Idee:
Eine Band live im Raum aufzunehmen und direkt, aber minimal abzunehmen (3x Drum-Mics, 1x Git, 1x Bass, 1x Gesang, 1x Raum-Mic, ..) und in einem Mischpult (Tascam M320) zu "mixen" und die Summe dann auf das erwähnte Grundig TK20 zu schicken, um es dort auf Band aufzunehmen. Dabei den Gesang evtl. auch gleich durch meine Echolette E51 mit Reverb belegen.
Wir ihr merkt, ist meine Technik und Art recht rudimentär, aber auch gewollt (#garage #lofi).

Welche Tipps oder Bedenken hättet ihr bei diesem Verfahren?
Ist dies überhaupt möglich, bezogen auf einen vernünftigen Eingangspegel und Aussteuerung?
Generation "Computer" Frage: welchen Anschluss für das Mikro hat das Grundig TK20 eigentlich und gibt es dafür Adapter (auf große Klinke zbsp.)? Bei meiner Echolette geht dies mit einem Adapter ziemlich gut (leider den Namen der Buchse vergessen).

Freue mich über Tipps und Ratschläge.
Guten Ton,
rausch

 

[Telefunky]

bei einem Rauschabstand von 45 dB würde selbst ich (als hardcore Verfechter von 'altem Gelumpe') von dem Vorhaben abraten
Abgesehen davon, dass bei dem Alter die Sieb-Elkos fast sicher einen Schaden haben.
Für die DIN Eingänge gibt es Adapter auf (5x) RCA, von denen dann auf Klinke/XLR.

cheers, Tom

 

[Rausch]

Danke für die flotte Antwort.

bei einem Rauschabstand von 45 dB würde selbst ich [..] von dem Vorhaben abraten

Heißt auf Amateurniveau es ist zu verrauscht?

 

[Telefunky]

imho ja - und es ist die Spezifikation des Neugeräts...
nach ca 55 Jahren kann man da sicher noch 5-10 dB abziehen, und es gibt nur noch gebrauchtes Bandmaterial.
Wenn du so etwas vorhast, könntest du ein Tandberg TD20 anpeilen.
Die sind oft perfekt erhalten und gehen um 500€, idealerweise als 2-Spur Maschine.
Oder ganz simpel mit einem Tascam 4- oder 8-Spur Deck, entweder als Rack oder Pult.
Das ist zwar kein high-end, aber die Aufnahmen haben durchaus Flair - weniger wegen der sogenannten Bandsättigung, als der Gesamtkonstruktion. Tascam 424-488 für die Suchmaschine.
Die 19" Versionen wiegen um die 10kg... robust und gute Ersatzteilversorgung.
Original-Kassetten sind noch recht gut zu bekommen, am besten die kurzen um 30 Minuten, da passt dann mit hoher Geschwindigkeit praktisch nur 1 Song drauf, was die Übersichtlichkeit erhöht.
(solche Kassetten können allerdings als new old stock recht teuer sein)

cheers, Tom

 

[Rausch]

Danke wieder für die lange Antwort.
Neue 1/4 Zoll Bänder gibt es schon noch zu kaufen.

Mit einem Tascam 238 und (Chrome-)Kassetten habe ich bisher aufgenommen, jedoch ist dieses Tascam nun auch hinüber.
Daher war die Idee es einfach minimal und live aufzunehmen, trotzdem analog.
Da dies ja nur ein Freizeitvergnügen ist, würde ich ungern 500€ ausgeben.

Grüße

 

[Telefunky]

ich habe schon Tascam 488 für 150€ weggehen sehen (und oft hin- und her überlegt ob ich mir eins zulegen soll).
Letztlich habe ich es aus Zeitmangel gelassen. Ich bin ziehmlich fix am Rechner und benutze auch keine normale DAW, arbeite im Prinzip exakt wie mit Bändern.
Nur eben ohne Spulzeiten und mit der Option, auch kleinste Elemente 'bewegen' zu können.
Deine Intention kann ich gut nachvollziehen.

Die erste Serie Uher Royal wäre noch ein low budget Kandidat. Ich habe einen Mixer (Mix-5) von denen mit praktisch derselben Schaltung, aber mehr Kanälen. Er würde auch an dein Grundig passen, weil er einen hochohmigen Ausgang hat und 5 Quellen auf mono zusammenmischen kann.
Der Nachfolger Mix-500 verfügt zusätzlich über einen niederohmigen Hochpegel-Ausgang.

Es gibt eine Reihe von Mikrofonen mit DIN Anschluss, die eine beachtliche Qualität haben.
Ein Uher M534 ist praktisch ein leicht höhenbetontes SM57, ich nehme meine Martin standardmässig mit einem Telefunken TD26 auf (auch gut für overheads), das Grundig GDM 21 entspricht dem Sennheiser MD21 (in Bodennähe auch für Kick brauchbar)... etc

cheers, Tom

 

[Rausch]

Tausend Dank für deine Antworte. Ich weiß das sehr zu schätzen und mit dem Tipp "Uher" bin ich gefühlt in eine gute Richtung gestoßen worden. Auch preislich.

Momentan spricht mich der "Klassiker" UHER REPORT 4200 an. Mehr als Stereo möchte ich ja nicht. Es wird einfach ein live-Mix vom Mischpult auf das Band geschickt. Perfekt.
Bei dem UHER REPORT 4400 bin ich mir wieder unsicher, was mit 4-Spur gemeint ist. Sind mir wieder 2 zu viel.
Oder gibt es dort eine Möglichkeit es auf nur 2 zu stellen und falls ich doch mal in die Verlegenheit komme 4 Spuren zu nutzen, einfach auf 4 umstelle? Was soll mir dieses Bild sagen (1-4 STEREO 2-3)?

Din-Anschluss, das war der Name! Ich habe selber auch noch 2 Telefunken und später Sennheiser MD421 mit Din bzw Tuchel (groß und klein).