Recording mit -18dB (in DAW)

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Hallo Recorder-Meister,

ich habe vor ein paar Tagen irgendwo in einem Talk gehört, dass viel ProAudio-Equipment auf -18dB kalibriert würde und es demnach sowieso nicht notwendig sei, bei der Pegeleinstellung bis an die oberen Grenzen zu gehen. Zumal man sowieso immer etwas Headroom haben will und sollte. Nun habe ich zu dieser These festgestellt, dass wenn ich an meinem Allen & Heath QU-16 so einpegle, dass das Signal möglichst bei der eingezeichneten 0 ist und so gut wie nie ins gelbe überschlägt, ich in Reaper die Signalmeter ca. bei einem Ausschlag von -18 dB beobachten konnte.

Jetzt stelle ich mir die Frage, ist denn die Aussage korrekt, dass es in diesem Fall Sinn macht, bei einem Standard-Pegel von -18 dB aufzunehmen? Das ganze kann ja später digital sowieso aufgedreht werden. Aber die SNR ist hier ja das ausschlaggebende, ebenso wie die Empfindlichkeit der Mikrofone und damit der Aufnahme von Umgebungsgeräuschen. Gibt es hier irgendwelche Denkfehler oder kann ich damit weiter an meiner Aufnahmetechnik feilen?

Viele Grüße,

Ian
 
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Hi Ian

hier muß man ein wenig unterschieden, es gibt unterschiedliche Angaben
dBFS
dBVU
...
das kann etwas verwirrend sein
Unter dem Begriff "Gain Staging" findet man hier im Netz zahlreiche Infos

Wenn du mit 24bit aufnimmst, gibt es keinen vernünftigen Grund warum du bis zu anschlag (ins Rote) aufnehmen sollst, wie du treffend schreibst, lauter machen kann man am Ende immer noch.

Ich schaue deshalb darauf, das bei Aufnahmen die Pegelspitzen in der DAW -8dbFS nicht übesteigen, dann bin ich im Durchschnitt im Bereich von -18dbFS ungefähr

die Takes sind dann im Normalfall immer noch so laut das ich im Mix die Pegel etwas zurückfahren muß damit ich die Busse bei der summierung nicht übesteuere

nochdazu ist es dann hilfreich, wenn man sich die Handbücher oder Specs der verwendetn Plugins zu Rate zieht, dort steht dann auch (hoffentlich) erklärt wo der optimale Arbeitspunkt liegt (Universal Audio macht das bei seinen Plugins recht gut um ein positives Beispiel zu nennen),

Ausnahme:
Einzig wenn ich DI Spuren (Gitarre/Bass) aufzeichne, schaue ich das ich eher auf der lauteren, als l
eiseren Seite bin, weil hier die Dynamik sehr gross ist (laute Pegelspitzen und eher leiseres Sustain).

mit SNR hatte ich nie Probleme in diesem Sinne, eher nur dann wenn die zu Aufnehmende Klangquelle so leise ist, das ich die Preamps ziemlich aufdrehen muß und dann das PreampEigenrauschen zu hören bekomme (besonders in Kombination mit Kompressor bei der Nachbearbeitung)

lg
Chris
 
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ist denn die Aussage korrekt, dass es in diesem Fall Sinn macht, bei einem Standard-Pegel von -18 dB aufzunehmen?
Deine Beobachtung ist richtig ;)
Und auch gar nicht so weit her geholt, wenn du bedenkst, dass man einst festgelegt hatte, dass -18dBfs (das, was deine DAW anzeigt) 0dBVU (das, was du auf deinem VU-Meter abliest) entsprechen.

In der Praxis ist vernünftiges gain staging (Chris schrieb schon was dazu) das A und O für gute Aufnahmen.
Die weit verbreitete Annahme, dass man in der digitalen Welt so weit wie möglich an den roten Bereich aussteuern sollte (ohne dass es clippt), ist falsch.
Das kommt sicherlich aus der analogen Zeit, wo man das so gemacht hat.
 
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Die weit verbreitete Annahme, dass man in der digitalen Welt so weit wie möglich an den roten Bereich aussteuern sollte (ohne dass es clippt), ist falsch.

Da muss ich jetzt aber doch mal Erbsen zählen. Bewegt man sich ausschliesslich in der digitalen Ebene und verwendet auch keine realistischen analog Emulationen kann man problemlos in dem digitalen Pegelfenster bleiben und auch bis nahe an die 0dBFS aussteuern. Ohne negative Konsequenzen.

Oft so gemacht bei elektronischer Musik.

Aber das nur am Rande erwähnt.......
 
Bewegt man sich ausschliesslich in der digitalen Ebene und verwendet auch keine realistischen analog Emulationen kann man problemlos in dem digitalen Pegelfenster bleiben und auch bis nahe an die 0dBFS aussteuern
Das würde ich aber nicht als "recording" bezeichnen ;)
 
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Sprich ich kann mit den -18 dB vorerst ausreichend gut Arbeiten?

Um genaues über Gain-Staging zu erfahren brauche ich also erstmal Informationen aus dem Netz und\zum Einstellen zusätzlich Datenblätter der verwendeten Signal-Chain und deren Eigenschaften?

Die benötigten Rechnungen bzgl. dBFS , dBu und dBV kann ich ja mit Hilfe der Sengpiel-Audio Seite durchführen (sofern notwendig..) Komme ich damit an ein nahezu sinnvolles Setting für brauchbare Aufnahmen?
 
Hier gibt es interessantes zu Gainstaging. Sollte eigentlich reichen.

Sprich ich kann mit den -18 dB vorerst ausreichend gut Arbeiten?

Damit kannst Du sogar optimal arbeiten. Irgend eine Umrechnung braucht es nicht. Das ist ja kein Drama wenn da über -18dBFS geht. Das nutzt dann einfach den reichlich vorhandenen Headroom. Gegebenenfalls sollte man dann an Gruppen, die mehrere Signale summieren noch mal nachsehen, was da am Eingang anliegt. Solange man bei der Aufnahme in Pegelbereichen zwischen -18 bis -8 dBFS bleibt ist alles im grünen Bereich.

Gegebenenfalls kann man ein VU Meter verwenden. Es gibt ein paar kostenlose. Ich verwende VUM von Klanghelm. Der Zeiger zeigt VU was dann eine Art RMS also Duchschnittspegel über Zeit ist. Die gelbe LED is eine Clipping Anzeige.
 
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Danke für die Links, ich werde mich hier Einlesen. Zudem nocheinmal Danke für den Link zum VUMeter. Ich bin gespannt was hier so passiert..
 

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