Hohner Tango III m: Kratzgeräusche / Verdi II N: Stimmung hält nicht

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Liebe Akkordeon Spezialisten,

ich habe ein Problem mit meiner Hohner Tango 3 m, 3 Chörig, in den 60 Jahren gebaut.
Beim Spielen habe ich im Tremolo seltsame Nebengeräusche, aber nur wenn ich das Instrument normal spiele.
Wenn es auf den Standfüssen steht treten diese Geräusche (ähnlich wie Kratzgeräusche) nicht auf.

Wenn man die Töne einzeln spielt sind keinerlei Nebengeräusche zu hören, nur bei mindesten zwei Tönen gleichzeit, es sind aber nur die tiefen Töne betroffen (vorzugsweise das E und Fis gleichzeitig gespielt).

Ich habe mal nachgeschaut, die Ventile scheinen in Ordnung und stehen nicht ab, machen auch keinen Buckel oder ähnliches. Die Zungenbiegung ist korrekt und der Lösabstand auch gut eingestellt,
Stimmplatte wackelt nicht, Wachs ist noch gut, Stimmstöcke sitzen alle fest.
Allerdings hat mein Akkordeonbauer zwei Stützdrähte eingebaut. Diese haben in der Vergangenheit aber nie irgendwelche Geräusche verursacht.

Ich habe schon versucht die Stimmzungen an den Seiten leicht zu entgraten, da ich dachte es kommt vielleicht vom stimmen, leider ohne Erfolg.


Bei meinem zweiten Akkordeon eine Verdi 2n ca 40-50 Jahre alt, habe ich folgendes Problem:
Die Tremolo Stimmzunge hält die Stimmung nicht, obwohl ich erst vor 2 Wochen bei meinem Instrumentbauer bezüglich dieses Problems gewesen bin. Er hat die innenliegenden und aussenliegenden Ventile gewechselt, Lösabstand eingestellt und Zungenbiegung kontrolliert. Nun ist es so, dass auf Druck das Tremolo immer zu scharf ist, auf Zug ist alles in Ordnung. Ich habe die Tremolo Stimmzunge schon zwei mal nachgestimmt, ohne Erfolg. Wenn das Instrument einen Tag steht, tritt die Verstimmung wieder auf.

Nun weiss ich nicht mehr weiter und wende mich deshalb an Euch, in der Hoffnung dass es für dieses Problem eine Lösung gibt. Mein Akkordeonbauer hat momentan wengen der Corona Krise geschlossen.

Herzlichen Dank
 
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Beim Spielen habe ich im Tremolo seltsame Nebengeräusche, aber nur wenn ich das Instrument normal spiele.


sind das so ne Art klirrende, oder klingelnde Geräusche?

Nun ist es so, dass auf Druck das Tremolo immer zu scharf ist, auf Zug ist alles in Ordnung. Ich habe die Tremolo Stimmzunge schon zwei mal nachgestimmt, ohne Erfolg. Wenn das Instrument einen Tag steht, tritt die Verstimmung wieder auf.

Hier habe ich den Verdacht, das das Wachs hart und spröde ist und die Stimmplatte eigentlich nur noch durch den Nagel gehalten wird. Damit hat die minimales Spiel udnwird auf Druck aus ihrem Sitz rausgedrückt gegen den Nagel und vibriert da fröhlich noch mit, was sich auf dei Stimmung auswirkt. Bei Zug wird die angesaugt und saugt sich eher auf ihren Sitz hin und vibriert nicht ganz so stark mit.

Hier hatte ich schon mal was zu dem Thema geschrieben:

https://www.musiker-board.de/thread...timmplattendefekte.566694/page-3#post-8699705


Wenn die Stimmung ständig sich verändert lohnt es sich auch mal zu schauen, ob die Stimmstocksohle gerade ist oder ob sich dei Stimmsöcke keleicht verzogen haben - dann hält die Stimmugn auch nicht.
Ebenso, wenn der Stimmstock nicht sauber eingepasst, spielfrei sitzt.


Ich habe schon versucht die Stimmzungen an den Seiten leicht zu entgraten

Das bitte nicht tun! Die Stimmzungen sind so wie se sind auf das Spaltmaß eingestellt. Alles was man an der Zungenseite macht, wirkt sich negativ auf das Laufverhalten der Stimmzunge aus! Und alles was man an der Stimmzunge an Material wegmacht, ändert die Stimmung. Selbst ein kleiner Brösel ändert schon die Stimmung! Gestimmt werden Stimmzungen auf den Flächen, aber nie an der Seitenkante.
 
Danke für die schnelle Antwort.
Bei der Tango sind keine Stimmplattennägel mehr drin, die hat mein Akkordeonbauer vor einiger Zeit entfernt und die Stimmplatten
nachgewachst. Es kann aber gut sein dass das Wachs spröde geworden ist, da er das alte Wachs nicht entfernt hat.

Die Verdi wurde komplett neu eingewachst als ich sie vor ca. 1 Jahr gekauft habe, die Tango habe ich jetzt seit ca. 2 1/2 Jahren.
Bei der Verdi sind auch keine Stimmplattennägel verbaut. Bei den Stimmplatten handelt es sich bei beiden Instrumenten um H-Mensur Platten.

Bei der Tango ist an den Stimmzungen schon Korrosion, laut meinem Akkordeonbauer handelt es sich aber nicht um Rost.

Was mich verwundert ist, dass der Effekt des klirrenden Geräuschs bei der Tango nur in Verbindung von zwei gleichzeitig gespielten Tönen auftritt.

Nach einer Weile spielen der Tango verschwindet das Geräusch komplett.

Beide Instrumente habe ich von meinem Akkordeonbauer erworben. Er hat bei Hohner gelernt und sein Gewerbe seit mitte der 80er Jahre.
 
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Bei der Tango sind keine Stimmplattennägel mehr drin, die hat mein Akkordeonbauer vor einiger Zeit entfernt und die Stimmplatten
nachgewachst. Es kann aber gut sein dass das Wachs spröde geworden ist, da er das alte Wachs nicht entfernt hat.

ok die Nägel könnens nicht sein, weil keine mehr drin sind - dann ist im Gegenzug das Wachs auch nicht spröde, denn sonst würde die Stimmplatte rausfallen! Dann muss der Fehler anderswo gesucht werden.

Bei der Tango ist an den Stimmzungen schon Korrosion, laut meinem Akkordeonbauer handelt es sich aber nicht um Rost.

Nanu - ich kenns dass man Korrosion auf Stahl allgemein und generell als Rost bezeichnet - aber egal iss jetzt erstmal nicht weiter wichtig...



Du soielst kein Tremolo, sondern zwei einchörige Töne - wie beschrieben z.B. benachbarte Töne E und Fis?
Ist dieses Nebengeräusch stark, oder nur schwach?

Wen das kein starkes Geräusch ist, sodnern sich eher wie ein weiterer Ton anhört, dann kann das eine Frequenzüberlagerung sein. Es gibt den Effekt, bei Frequenzen, dass die untereinander Schwebungen produzieren - z.B. Beim Tremolo gewollt . Aber es gibt auch den Effekt, bei Frequenzen die etwas weiter auseinander liegen z.B. benachbarte Töne oder auch teilweise noch etwas weiter auseinanderliegend, dass sich daus den Überlagerungen weitere Töne bilden. Den Ton hört man dann als weiteren , oder weitere Töne die ungewollt dann mit auftauchen.

Falls dem so sein sollte, dann ist das ein normaler Effekt, rein physikalisch bedingt.


Allerdings hat mein Akkordeonbauer zwei Stützdrähte eingebaut.

Das macht man gerne um die Stimmstocke gegenseitig stabiler zu stützen, damit die nicht so sehr mitschwingen können. Hilft der Tonstabilität.


Die Tremolo Stimmzunge hält die Stimmung nicht, ... ... Ich habe die Tremolo Stimmzunge schon zwei mal nachgestimmt, ohne Erfolg. Wenn das Instrument einen Tag steht, tritt die Verstimmung wieder auf.

Es kommt mitunter auch mal vor, dass die Vernietung einfach nicht stabil ist oder die Zunge zu stark aufgenietet wurde. Dann passierts dass die Zunge nicht so stabil festgehalten wird, wie es sein sollte und dann kan die sich mitunter etwas bewegen. Da kann man dann Stimmen, soviel man will und es wird nicht besser werden.
Da hilft im Zweifeslall nur die Stimmplatte tauschen
 
Es hört sich definitiv nicht wie ein weiterer Ton an, zumal das Klirren auch nicht konstant ist.
Es tritt sporadisch auf, eher so, als ob die Stimmzunge ab und zu in Stimmplattenkanal streift.
Das Geräusch ist nicht sehr laut und verschwindet nach einiger Zeit spielen wieder.

Das mit den benachbarten Tönen ist korrekt. Liegen die Töne weiter auseinander tritt der Effekt nicht auf.

Ich muss dazu sagen, dass ich seit 2 1/2 Jahren wieder spiele, nach 28 Jahren Pause. Erst jetzt beschäftige ich mich mit diesem Thema.
Mein Wissen ist daher begrenzt. Aber ich lerne gerne dazu und das Thema Akkordeon Reparatur und alles was daszu gehört interresiert mich sehr.
 
Ich habe den Fehler gefunden. Auf der Auflagefläche des Stimmstocks der Tango haben sich Wachsreste und Klebereste befunden.
Er ist nicht Plan aufgelegen. Das Geräusch ist jetzt weg. Bei der Verdi genau das gleiche. Danke für die Hilfe.
 
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