[Review] Fender Classic 50s Precision Bass® MN 2CSB

Flex Bass
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Hier kommt ein neues Review von mir. Nachdem mein Lieblingsbass (Fender Squier Vintage Modified Precision Bass® Amber) aufgezeigt hatte, wo ich mich klanglich und stilistisch wohlfühle, habe ich mir einen Traum erfüllt und mir endlich einen echten Fender-Preci als Gebrauchtinstrument gegönnt.

full_front.jpg back.jpg body_front.jpg body_back.jpg headstock.jpg headstock_back.jpg neck_joint.jpg bridge.jpg

Das Instrument

Es handelt sich um einen viersaitigen Long Scale Precision Bass klassischer Bauart, Made in Mexico, 2010. Also noch nix Lacquer, nix Road Worn, nix Vintera ...

· Korpus: Erle, zweiteilig
· Farbe: 2-Color Sunburst (Polyurethan)
· Hals/Griffbrett: Ahorn einteilig, C-Shape, Radius 7,25“, 20 Vintage Style Frets
· Truss Rod: Original Vintage Style
· Mechaniken: Vintage Style Reverse Tuner
· Sattel: „Synth. Knochen“, 44,45 mm
· Pickup: Vintage Precision Bass® Split Single-Coil Pickup
· Pickguard: Custom shaped Black 3ply Pickguard (orig. Anodized Aluminum Pickguard)
· Brücke: American Vintage Bridge (Rillen)
· Gewicht: 4,0 KG
· Neupreis Liste: 999,- EUR

Eigenschaften, Optik und Verarbeitung


Da ich bekennender Holz-Fan bin, mag ich eigentlich alle Finishs, welche die natürliche Maserung des Bodies nicht verstecken. Und ein satter Sunburst mit schwarzem Pickguard und Ahorn-Griffbrett ... da ist es meist schon um mich geschehen. Der Body ist aus Erle, zweiteilig, ungefähr in der Mitte verleimt und besitzt moderne Konturen – aber das war es auch schon mit liebgewonnenen Features aus der heutigen Zeit, denn der Hals ist dick wie eine mittelalterliche Keule, der Sattel hat fast 45 mm Breite, der Halsspannstab lässt sich selbstverständlich nicht von der Kopfplatte her verstellen und es gibt auch keine Ausfräsung am Korpus oder Pickguard dafür. Das Pickguard hat nur 10 Schrauben und die Brücke das typische Rillenmuster. Da wundert es nicht, dass sich die Elektronik mangels Abschirmung auch als Lautmacher für Elektrosmog etc. betätigen darf.
Die Verarbeitung ist sehr gut bis auf ein Detail, das ich evtl. noch beseitigen werde: Die Sattelkerben sind mit unterschiedlichen Abständen eingefeilt worden. Die E-Saite ist für meinen Geschmack zu nahe am Rand und die A- und D-Saite sitzen zu dicht beieinander. Ts ts ts, sowas geht eigentlich besser. Ansonsten passt der Hals wie angegossen in die Fräsung, die Fret-Enden sind schön gerundet, die Tuner sind parallel montiert und laufen sehr angenehm, der Lack ist sehr schön und nicht zu dick, die Bridge erledigt Ihren Job und Potis und Buchsen funktionieren prima.
Der Vorbesitzer hat das schwarze Pickguard nach dem goldenen Original-Pickguard anfertigen lassen. So passt es wie angegossen und es mussten keine neuen Löcher gebohrt werden. Derzeit sind Schaller-Locks verbaut.

Spielgefühl


Das Spielgefühl des Classic-50s-Preci wird dominiert durch seinen fleischigen Hals mit dem stark gewölbten Griffbrett einerseits und dem riesigen String spacing – Kontrabass lässt grüßen. Da werden gewohnte Spielautomatismen ruckzuck ausgehebelt und plötzlich wollen Saiten mitreden, die sonst eigentlich gemutet wären. Da heißt es sich wohl oder übel anzupassen, denn andersherum ist wohl kaum zu erwarten, dass es dieser Baseballschläger von einem Hals tun wird ...
Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase stellt man jedenfalls fest, dass sich manche Riffs ganz wunderbar damit spielen lassen – andere dagegen sind einfach zu filigran oder zu schnell und nur mit vermehrten Nebengeräuschen machbar – zumindest mit meinen bescheidenen Fähigkeiten.

Sound


Was allerdings ertönt, sobald man den Gegner bezwungen hat, entlohnt für die ganze Mühe: Preci-Sound reinsten Wassers. Der Bass erfreut mit einem warmen, fein akzentuiertem Frequenzspektrum und wer das Sustain auf die Probe stellt, muss schon ein gewisses Maß an Geduld mitbringen.
Der Alnico-Pickup hat einen mächtigen Output, knurrt und schiebt und die Tonblende kann so richtig Mulm. Derzeit sind Ernie Ball Hybrid Slinky montiert und die bieten im Zusammenspiel mit dem Pickup eine erfreuliche holzige Wärme gepaart mit brillianten Höhen.
Gegen die Einstreuungen habe ich das E-Fach aufwändig abgeschirmt. Seitdem ertönt nur noch aus dem Lautsprecher, was auch erwünscht ist.

Fazit


I love this Bass – gerade weil er einen fordert umzudenken, Dinge neu auszuprobieren. Setzt man den Bass dann für Aufgaben ein die ihm liegen, flattert die Hose – fettes Grinsen.

Pros:


· gute Bespielbarkeit – zumindest der Leersaiten ;-)
· er ist einfach schön (Punkt)
· genialer Precisound
· angenehmes Gewicht
· sehr stimmstabil

Cons:


· Sattelkerben mit unregelmäßigen Abständen
· E-Fach nicht abgeschirmt
· Zugang zum Halsspannstab

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Hi,

danke für das schöne Review!
Für die, die wie ich gerade eben es auch nicht mehr parat haben, was die Abkürzungen bedeuten:

MN ... maple neck = Ahornhals
2CSB ... 2 Colour Sunburst = 2-farbige Sunburst-Lackierung; für sunburst verweise ich auf wikipedia, weil sich das nicht so gut einfach übersetzen lässt.

Gruß Ulrich
 
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Der Hals ist das einzige was mich von dem Teil abgebracht hat. Ansonsten wirklich klasse Bässe.

hatte einen Lollar splitcoil drin. Sehr zu empfehlen
 
Kleines Update: Der Bass hat jetzt einen neuen Sattel aus Vintage Bone bekommen:
finally_head.jpgfinally_neck.jpgfinally_side.jpg
 
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MN ... maple neck = Ahornhals
2CSB ... 2 Colour Sunburst = 2-farbige Sunburst-Lackierung; für sunburst verweise ich auf wikipedia, weil sich das nicht so gut einfach übersetzen lässt.
Wichtig wäre noch der OPMN = One Piece Maple Neck (also kein aufgeklebtes Ahorngriffbrett (gibt es auch).
 
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