[Review] GHS 2500 Nylonsaiten - Griffgeräusche+Bundmarken adé

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Malon
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Auf der Suche nach Saiten, die für Aufnahmen möglichst geringe Griffgeräusche produzieren bin ich über die GHS 2500 Vanguard Classics (http://www.ghsstrings.com/products/11326-vanguard-classicstm?category_id=1964754-vanguard-classics) gestolpert. Ich hatte schon mal D'Addario EJ 51 "Recording Strings", das waren aber die einzigen Saiten die mir jemals gerissen sind. Bisher war ich mit "Big T's" EXP46-Substitut von Harley Benton (für 4,95!) ganz zufrieden, nachdem alle Ausflüge in die Carbon- und Sterlingsilberwelt für meine Jazzer-Ohren und -Finger nicht getaugt haben. Für Aufnahmen quietschen die aber recht stark, wenn man z.B. Walkingbasslinien+Akkorde (i.e. Swing) spielt, also zwangsläufig viel rutscht.
Die GHS 2500 gibt es übrigens bei Fa. Maydrums z.Zt. für gerade mal EUR 7,65 (Frachtfrei ab 15,-- deswegen 2 Satz gekauft)

Auf der Packung steht völlig zurecht "Non-Traditional Strings" und zwar deswegen:
Die Baßsaiten sind "Nickel Wound" und "compressed roundwound". Das Material mag für einen Traditionalisten Blasphemie sein, für mich schreit das aber unbedingt nach einem Test. Die Spannung ist laut GHS Hard Tension, obwohl das nur auf der GHS-Website steht.

Ausgepackt: die Saiten sehen etwas gelblich-stumpf aus und verhalten sich deutlich sperriger als versilberte Saiten. Lustig der Warnhinweis "Caution. String may unwind when opened" auf der Rückseite jedes Tütchens. Die Baßsaiten sind ein klein wenig dünner als gewohnt. Die E ist beim Aufziehen etwas mehr Fummelei, A und D sind leichter zu handhaben. Die Diskantsaiten sind stinknormale Nylons.
Klang: Für mich, als Jazzer, genial. Sie haben ordentlich Draht, wenn auch nicht ganz so aggressiv-spitz wie meine gewohnten H.B.s (oder EXP46) und sie haben trotz der geringeren Saitenstärke ordentlich Bass (jedenfalls viel ausgewogener als z.B. Savarez 500ARJ). Sie klingen von Anfang an so, wie die EXPs nach einiger Einspielzeit werden.
Nebengeräusche: sind deutlich minimiert. Sie sind nicht ganz weg, wie z.B. bei Flatwound E-Gitarren-Saiten, aber so stark im Hintergrund, daß es auf einer Aufnahme eher zur Natürlichkeit beiträgt, als zu stören. Wirklich erstaunlich, wie gut das trotz "compressed wound" funktioniert!
Spannung: Hard Tension ist wohl richtig, auch wenn die Saiten dünner sind. Die Biegesteifigkeit beim Aufziehen der Saiten merkt man beim Spielen nicht. Ich würde sagen: Bass ist eine Spur weicher als EXP46, Diskant gleich.
Diskantsaiten: klingen wie normale, ordentliche Nylons, fallen weder negativ noch positiv aus dem Rahmen. Wer keine Carbons spielt, wird hier auch nichts zu meckern haben.
Stimmstabilität: werden schnell stimmstabil, kein "ewiges" Geschraube, wie z.B. bei Savarez 500ARJ.
Haltbarkeit: Ich habe die Saiten noch nicht runtergespielt. Nach über 20 Spielstunden definitiv noch keine (!) Klangveränderung.
Auch keine Druckstellen. Die Saiten sind nur an der Unterseite über den Bundstäbchen minimal glänzend geworden. Sicht- oder gar fühlbare Vertiefungen gibt's nicht. Man bekommt auch keine schwarzen Finger damit. Angeblich sollen die Saiten 2-3 mal so lang wie traditionelle Saiten halten.

Wer hat noch - schon länger - Erfahrung mit diesen GHS? Wie ist die Haltbarkeit? Probleme? Wer würde die Saiten mal für andere Musikrichtungen testen?
Wer hat vielleicht die GHS 2510 schon mal getestet (mit umwickelter G-Saite)?

Ich kann nicht beurteilen, wie die Saiten bei Klassik und auf anderen Gitarren klingen. Bin gespannt!
 
Eigenschaft
 
Bin jetzt - knapp 4 Wochen später - bei deutlich über 30 Spielstunden. Sorry, ist 'n bißchen zu warm, um viel zu spielen, deswegen dauert das so lange. 1-2 h (und 1-2 Liter Schweiß) pro Session reichen mir momentan.
Die blanken Stellen über den Bundstäbchen sind etwas sichtbarer geworden, man spürt aber nichts davon. Meine bisherigen beschichteten EXP-46-Klon-Saiten kämen jetzt runter, weil sie klanglich am Ende wären. Mal abgesehen davon, daß die schon lange wie Zebra ausgesehen hätten und ich aus Sorge, daß die vielleicht doch mal reißen könnten, die Saiten 1 cm weiter hinten wieder aufgezogen hätte, damit die ursprünglichen Bundmarken zwischen den Bünden liegen. Sieht zwar nicht gut aus, aber funktioniert.

Dagegen: Klang der GHS 2500 zum Zeitpunkt meines sonst üblichen Saitenwechsels: keine Veränderung....läuft und läuft und läuft...
Und die Dinger sind schon lange extrem stimmstabil - kann aber auch an aktueller Temperatur + hoher Luftfeuchtigkeit liegen.
 
Die Bässe werde ich sicher mal testen, ich finde das spannend.

Das andere Saiten sichtbare Abnutzung zeigen macht i.d.R. nichts aus. Erst wenn sich die Umspinnung auflöst kann mal eine reißen (zumindest an dieser Stelle).
 

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