
fiddle
Streichinstrumentenbau
Hallo Gemeinde,
mein GAS hat wieder zugeschlagen. Da ich noch nicht sicher weiß, wie sehr sich ein flat-bouzouki in meiner Musik etablieren wird, wollte ich nicht viel Geld ausgeben. Das ist sozusagen ein Test-Instrument und wenn ich weiß, daß ich was besseres brauche, dann werd ich mir was richtig gutes leisten.
Teil 1
Das Instrument habe ich aus der Bucht von foolfish, einem deutschen Händler, der diese Instrumente bei Hora in Rumänien in Auftrag gibt (eigenes design) und so ziemlich überall verkauft. Beim großen T gibts die auch, aber dieses Blumen-Gedöns geht mir prinzipiell auf den Sack.
Preis: 230 Euronen. Dabei waren ein extra Satz Saiten und ein schlabbriger Gig-bag.
Technische Daten:
-Mensur: 66 cm
-24 Bünde +Nullbund, Kunststoff-Sattel
-Gitarren-Einzelmechaniken
-Piezo-Tonabnehmer mit 3-Band EQ, Klinke im Endknopf
-Decke: Fichte massiv
-Korpus + Hals: Ahorn
-Griffbrett: ? kein Mahagoni.
-eine ganz nette Schalloch-Rosette
-Hals-Spannstab!!, durchs Schalloch zu verstellen
Nach dem Auspacken: schaut wirklich ganz ordentlich aus. Die Holzarbeit ist anständig gemacht. Die Decke find ich sehr nett. Hat ein paar Hasel (lecker). Auch das Deckenholz ist echt klasse. Die Decke ist natur, der rest rotbraun gebeizt und darüber eine sauber aufgetragene Schicht Klarlack.
Die Drähte, die aus Rumänien kommen, sind schlicht ne Frechheit. Gleich gefatzt beim Hochstimmen. Eine war übelst verrostet. Die Saitenlage deutlich zu hoch. Also ab in die Werkstatt und Saiten runter.
Die Bünde sind zwar abgerichtet worden, aber es befanden sich noch Riefen von der sehr groben Blockfeile darin. Ich habe die Bünde mit 1500er Stahlwolle poliert. Die Riefen sind nicht komplett raus, aber jetzt kratzt es wenigstens mal nicht mehr beim Benden. Dabei ist mir das schlechte Griffbrett ins Auge gestochen, ahhh, ekelig mit schwarzer Beize zugekleistert. Naja, wenigstens ist die nicht wasserlöslich, man bekommt also keine schwarzen Finger, aber schön ist das nicht. Ab 2 m Distanz sieht man das eh nicht mehr, also ersmal egal.
Der Steg ist nicht fesgeleimt, sondern einfach aufgesetzt. Das Loch für das Kabel ist groß genug, daß man ihn noch einige Millimeter hin und her schieben kann (Oktavreinheit). Unter der Stegeinlage befindet sich der Piezo, genau wie bei einer Western. Die Stegeinlage ist aus Ebenholz.
Ich habe diese Stegeinlage gleich mal 1,5 mm runtergehobelt - eigentlich etwas zu viel, aber ich wollte den Hals auch etwas mehr Höhlung geben.
Den Halsstab habe ich komplett aufgeschraubt (bis die Mutter locker wurde), denn im Ausliefer-Zustand war er konvex und nicht konkav.
Mit den neuen Saiten, die deulich dicker sind als zuvor, hat sich der Hals bereits nach vorne bewegt und hat ne schöne (gute) Krümmung bekommen. Jetzt habe ich am 12. Bund 2,8 und 2 mm Saitenlage - ganz ok. Kann n ticken höher sein, denn die unterste Saite (G+g) schnarren etwas. Ist noch frisch, das wird schon noch..
So, jetzt kann man auch ertmals richtig spielen und ich muß sagen, ich bin schon sehr angetan! Die tiefe G/g Saite verliert etwas an Kraft, aber was solls. Das Teil kostet fertig auch nur soviel, wie ich alleine für die Materialien ausgeben müßte. Die Bouze ist sehr kopflastig, so daß man keinen Gitten-Pin am Halsfuß hinschrauben kann. Vermutlich ist das bei guten Bouzis besser balaciert - ich sehe da jedenfalls einige Stellen, an denen man Gewicht sparen hätte können.
Fazit: ich finde diese Bouzze für diesen Preis wirklich hervorragend (klar gibt es bessere Instrumente). Allerdings muß man auch hier erstmal selber fummeln und wenn man das nicht kann, dann müßte man bei nem Gitarrenbauer für das gröbste sicher auch erstmal n Fuffi auf den Tisch legen.
Saiten gibts bei: http://schneidermusik.de
Hier bekommt man auch Einzelsaiten! Man könnte auch mit Gitarrensaiten rumprobieren, why not.
Ich spiele momentan in der irischen/oktavierten Stimmung: g/G, d/D, a/a, d/d
und finde den Cister-artigen, hellen sound einfach nur geil.
Später, in Teil 2, mehr über den sound und die elektrische Tonabnahme.
cheers, fiddle
mein GAS hat wieder zugeschlagen. Da ich noch nicht sicher weiß, wie sehr sich ein flat-bouzouki in meiner Musik etablieren wird, wollte ich nicht viel Geld ausgeben. Das ist sozusagen ein Test-Instrument und wenn ich weiß, daß ich was besseres brauche, dann werd ich mir was richtig gutes leisten.
Teil 1
Das Instrument habe ich aus der Bucht von foolfish, einem deutschen Händler, der diese Instrumente bei Hora in Rumänien in Auftrag gibt (eigenes design) und so ziemlich überall verkauft. Beim großen T gibts die auch, aber dieses Blumen-Gedöns geht mir prinzipiell auf den Sack.
Preis: 230 Euronen. Dabei waren ein extra Satz Saiten und ein schlabbriger Gig-bag.
Technische Daten:
-Mensur: 66 cm
-24 Bünde +Nullbund, Kunststoff-Sattel
-Gitarren-Einzelmechaniken
-Piezo-Tonabnehmer mit 3-Band EQ, Klinke im Endknopf
-Decke: Fichte massiv
-Korpus + Hals: Ahorn
-Griffbrett: ? kein Mahagoni.
-eine ganz nette Schalloch-Rosette
-Hals-Spannstab!!, durchs Schalloch zu verstellen
Nach dem Auspacken: schaut wirklich ganz ordentlich aus. Die Holzarbeit ist anständig gemacht. Die Decke find ich sehr nett. Hat ein paar Hasel (lecker). Auch das Deckenholz ist echt klasse. Die Decke ist natur, der rest rotbraun gebeizt und darüber eine sauber aufgetragene Schicht Klarlack.
Die Drähte, die aus Rumänien kommen, sind schlicht ne Frechheit. Gleich gefatzt beim Hochstimmen. Eine war übelst verrostet. Die Saitenlage deutlich zu hoch. Also ab in die Werkstatt und Saiten runter.
Die Bünde sind zwar abgerichtet worden, aber es befanden sich noch Riefen von der sehr groben Blockfeile darin. Ich habe die Bünde mit 1500er Stahlwolle poliert. Die Riefen sind nicht komplett raus, aber jetzt kratzt es wenigstens mal nicht mehr beim Benden. Dabei ist mir das schlechte Griffbrett ins Auge gestochen, ahhh, ekelig mit schwarzer Beize zugekleistert. Naja, wenigstens ist die nicht wasserlöslich, man bekommt also keine schwarzen Finger, aber schön ist das nicht. Ab 2 m Distanz sieht man das eh nicht mehr, also ersmal egal.
Der Steg ist nicht fesgeleimt, sondern einfach aufgesetzt. Das Loch für das Kabel ist groß genug, daß man ihn noch einige Millimeter hin und her schieben kann (Oktavreinheit). Unter der Stegeinlage befindet sich der Piezo, genau wie bei einer Western. Die Stegeinlage ist aus Ebenholz.
Ich habe diese Stegeinlage gleich mal 1,5 mm runtergehobelt - eigentlich etwas zu viel, aber ich wollte den Hals auch etwas mehr Höhlung geben.
Den Halsstab habe ich komplett aufgeschraubt (bis die Mutter locker wurde), denn im Ausliefer-Zustand war er konvex und nicht konkav.
Mit den neuen Saiten, die deulich dicker sind als zuvor, hat sich der Hals bereits nach vorne bewegt und hat ne schöne (gute) Krümmung bekommen. Jetzt habe ich am 12. Bund 2,8 und 2 mm Saitenlage - ganz ok. Kann n ticken höher sein, denn die unterste Saite (G+g) schnarren etwas. Ist noch frisch, das wird schon noch..
So, jetzt kann man auch ertmals richtig spielen und ich muß sagen, ich bin schon sehr angetan! Die tiefe G/g Saite verliert etwas an Kraft, aber was solls. Das Teil kostet fertig auch nur soviel, wie ich alleine für die Materialien ausgeben müßte. Die Bouze ist sehr kopflastig, so daß man keinen Gitten-Pin am Halsfuß hinschrauben kann. Vermutlich ist das bei guten Bouzis besser balaciert - ich sehe da jedenfalls einige Stellen, an denen man Gewicht sparen hätte können.
Fazit: ich finde diese Bouzze für diesen Preis wirklich hervorragend (klar gibt es bessere Instrumente). Allerdings muß man auch hier erstmal selber fummeln und wenn man das nicht kann, dann müßte man bei nem Gitarrenbauer für das gröbste sicher auch erstmal n Fuffi auf den Tisch legen.
Saiten gibts bei: http://schneidermusik.de
Hier bekommt man auch Einzelsaiten! Man könnte auch mit Gitarrensaiten rumprobieren, why not.
Ich spiele momentan in der irischen/oktavierten Stimmung: g/G, d/D, a/a, d/d
und finde den Cister-artigen, hellen sound einfach nur geil.
Später, in Teil 2, mehr über den sound und die elektrische Tonabnahme.
cheers, fiddle
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