Review Jamhub Greenroom (Jam Hub)

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Review Jamhub Greenroom

Hallo Bands,

besonders die Bands, die wie wir am Anfang stehen und sich mit dem Recording versuchen wollen. Was wie nehmen, wie die Instrumente abnehmen, was für Geräte zum Mischen, womit aufnehmen und speichern, wie kriege ich annehmbaren Sound hin?

Ich nehme es vorweg, all diese Fragen sind geklärt!

Aber vorher noch etwas Geschichte. Unsere Band besteht aus 4 (vier!) Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang. Das in einem 30 qm Proberaum dabei ganz schöner Soundbrei entsteht erklärt sich von selbst. Daher sind unsere Versuche mit einem Raummikrofon aufzunehmen auch kläglich gescheitert. Auch Einzelabnahme aller Instrumente über ein Mischpult war schwierig, richtig sauber klang es nie.

Zu der Probe am letzten Wochenende haben wir nun ein JamHub GreenRoom
angeschafft und getestet. Wie schon vorweggenommen, wir sind begeistert.

Folgende Vorgehensweise:

Die Gitarren wurden per Mikrofon an den Boxen abgenommen, die Mikrofonkabel gehen unverstärkt ins Jamhub. Der Bass ist über seinen Line-out ins Jamhub und in Ermanglung eines Drummers ging der Drumcomputer per Klinkenkabel ins Jamhub. Da wir noch nicht über eine vernünftige PA verfügen läuft der Gesang über einen Kingvoice Verstärker aus den 60ern, vom Line-out ins Jamhub.

Was nun?

Beim Jamhub bekommt jeder ein "Kuchenstück" zugeordnet. In dieses Kuchenstück geht das eigene Signal und es verfügt über einen Kopfhörerausgang. Jeder hat also seinen Kopfhörer auf und kann dann auf seinem Kuchenstück die Lautstärke aller anderen Kuchenstücke (auch des eigenen) anpassen.

Ich war mit dem Gesang im ersten Kuchenstück, habe mein Eingangsignal ausgepegelt und danach dann alle anderen Instrumente ausgepegelt. Den Bass auf Kuchenstück 2 habe ich komplett rausgedreht, meine Kopfhörer lieferten nur ein fieses Knistern (Billigkopfhörer eines I-Pod). Allerdings war der Bass mit Halfstack da und auch so gut hör- und spürbar! Auf Kuchenstück 3 lag die Rhythmusgitarre, die habe ich mir gut hörbar ins Ohr gelegt, Kuchenstück 4 ebenfalls Begleitung auf den gleichen Pegel. Kuchenstück 5 ist Leadgitarre und damit etwas lauter, Kuchenstück 6 ebenfalls eine Leadgitarre (ja, wir haben halt viele Gitarren) und damit auch etwas lauter als die Rhythmusfraktion. Schließlich auf der 7 (beim Jamhub Greenroom als "R" bezeichnet) den Drumcomputer. Hier hatten wir nur einen einfachen Beat, damit wir alle einen Orientierungspunkt hatten. Mein eigenes Signal (die 1) habe ich dann schließlich so laut gemacht, dass ich mich beim Singen gut höre.

Schlußendlich gings dann per USB in ein Netbook auf dem die Freeware "audacity" http://audacity.sourceforge.net/download/?lang=de zum Aufnahmen lief. Alle Instrumente müssen darin einzeln ausgepegelt werden. Dies kann übrigens die 1 oder die 7 (auch "R") übernehmen, indem er das Signal das aus dem USB rauskommt auf seinen Kopfhörer legt, genial!

Also haben wir losgelegt, warmgespielt und nach und nach ging jeder an sein Kuchenstück und stellte sich alle Instrumente so laut wie er sie gern hören mochte. Die gesamte Einstellerei war in ca. 30 Minuten erledigt, danach haben wir Freitag ab 17 Uhr bis Sonntag morgens um 01:00 Uhr nur noch selten Feintuning vorgenommen. Einmal eingestellt stehen die Signale, wenn niemand groß an seinem Amp rumschraubt.

Fazit: Da wir über Ampmikrofone abgenommen haben, hatten wir im Proberaum einen satten Klang, da alle Amps natürlich an waren. Gemessen haben wir um die 85 Dezibel, was nicht so drastisch laut ist. Also habe ich die freie Entscheidung: höre ich die Signale über Kopfhörer mit oder will ich Raumklang mit einem oder beiden Ohren.

Da wir nur einen Drumcomputer hatten war mindestens immer ein Knopf im Ohr, auch bei einem E-Drumkit ist das natürlich nötig, das testen wir aber erst auf der nächsten Probe.

Ich bevorzugte die Methode komplett über Kopfhörer, da ich wirklich genialen Sound darüber hatte. Mich selber gut zu hören ist mir absolut wichtig und ich habe nicht die Tendenz gegen den Lärm im Proberaum anzuschreien und damit wie ein Sack Sülze zu klingen.

Wir haben endlich schöne Aufnahmen bekommen, mit denen wir uns bei Veranstaltern bewerden können.

Investiert wurde in das 500,- € Jamhub und natürlich musste jeder für seinen Amp ein Mikrofon kaufen. Alles in allem aber eine günstige Zusammenstellung, wenn ich bedenke was wir uns schon alles mit Mischpult/Powermixer, Switch, In-Ear-Monitoring pro Nase und so weiter (wovon ich wirklich keine Ahnung habe) zusammengerechnet haben.

Ich kann es bedingungslos empfehlen, eine günstige und gute Möglichkeit!



Zu guter Letzt:
Das Jamhub hat auch noch einen Extraknopf für Effekte (Reverb, Chorus, Flanger und und und). Aber auch hier hat jeder die Möglichkeit an seinem Kuchenstück einzustellen, ob er den Effekt überhaupt hören will oder wie laut der rüberkommen soll. Ich kann als Gitarrist also für mich Flanger hören, von allen anderen Gitarren aber nicht. Da bei uns aber jeder Gitarrist sowieso über ein irres Stressbrett verfügt konnten wir uns das komplett sparen. Ein nettes Gimmick, aber nicht nötig.
 
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Das hört sich interessant an.
Hättest du evtl. eine Hörprobe?
 
Hört sich wirklich interessant an.

Dennoch: Verstehe ich es richtig, dass man inc. Anschluss "R" 7 Ports hat über die man eine "komplette Band" (2 Gitarren, 1 Bass, Drums, 1x Gesang) abnehmen kann? Also je ein Port für die Saiteninstrumente, einen für den Gesang und 3 für die Drums (Base, Snare und hängend über dem gesamten Set)?
Ferner ist es also auch möglich, sämtliche Saiteninstrumente über XLR Ports bzw über die DI- und Line-Outs der Amps in das Gerät zu feuern und so den Sound im Proberaum direkt in das Gerät zu übertragen? Sofern Drums akustisch sind und auf kompletter Bandebene keine Kopfhörer nötig sind, kann man das Gerät ausschließlich für Aufnahmezwecke "mißbrauchen"?

Interessanter Gedanke! :D:great:
 
Hallöchen,

bitte entschuldigt die lange Sendepause.

Hier nun ein paar weitere Erfahrungen und auch Kritiken.

@Loopmaster: Eine Hörprobe von uns möchtest Du nicht, glaub mir.

An euch Beide: Ja, das Greenroom-Hub hat 7 Anschlüsse, mit denen man wie gewünscht konfigurieren kann. Wir haben das Schlagzeug mit 3 Mikros abgenommen und in ein Mischpult gesteckt, und das Mischpult dann ins Jamhub.

Vom Jamhub haben wir per Audacity (Freeware) aufgenommen.

Das auspegeln gestaltet sich allerdings schwierig. Nunja, für eine Band mit 4 (!) Gitarren sowieso keine Leichtigkeit, aber das Jamhub kommt einem auch nicht entgegen.

Wir sind zwar weiterhin der Meinung, dass die Anschaffung gut und günstig ist, aber "gute" Aufnahmen damit zu machen ist schwer. Die Instrumente sind einzeln ausgepegelt gut aufzunehmen, wir haben aber den Eindruck, das Hub multipliziert die Signale, sobald mehrere kommen und bringt sämtliche Daten ans Limit.

Bei der nächsten Probe pegeln wir mal alle sehr leise aus und hoffen auf bessere Ergebnisse.

Es ist eine Lösung, ja! Professionell ist aber was ganz anderes ;)
 
Hallo zusammen, ich kenne das JamHub noch nicht persönlich,
habe mich jedoch schon sehr neugierig darüber informiert, da eine meiner Bands z.Z.
keinen Proberaum hat. Der Drummer besitzt auch ein E-Schlagzeug, Gitarre und Bass können gemodelt werden,
und der Gesang geht ja eh kaum über Zimmerlautstärke. Daher wäre das JamHub optimal um auch in einer
"normalen" Wohnung regelmässig zu proben.
Ich denke, die Möglichkeit einen Mitschnitt zu machen ist eher Gimmick als Bestimmungszweck.

Es ist einfach eine kompakte Monitoranlage, und kein Recording-Tool!!!

Hab unserem Bassisten das Teil nahegelegt, ich könnte mir denken, daß er demnächst eines haben wird:D

Bis bald

Schnirk
 
Hallöchen nochmal!

Wir haben das Jamhub am letzten Wochenende auf der Bühne fürs Monitoring benutzt, es lief einwandfrei.

Allerdings brauchten wir einen Splitter, der aus dem Ausgangskabel zwei Signale macht.

Als Beispiel mein Mikro: Das Kabel ging in den Splitter und damit habe ich zwei. Eins davon ans Mischpult und das andere ans Jamhub fürs Monitoring.

Besonders die Möglichkeit mir nur die Instrumente auf den Monitor zu legen die ich haben wollte war super. Ich hatte Drums, eine Gitarre und Gesang drauf und es lief super!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallöchen nochmal!

Wir haben das Jamhub am letzten Wochenende auf der Bühne fürs Monitoring benutzt, es lief einwandfrei.

Allerdings brauchten wir einen Splitter, der aus dem Ausgangskabel zwei Signale macht.

Als Beispiel mein Mikro: Das Kabel ging in den Splitter und damit habe ich zwei. Eins davon ans Mischpult und das andere ans Jamhub fürs Monitoring.

Besonders die Möglichkeit mir nur die Instrumente auf den Monitor zu legen die ich haben wollte war super. Ich hatte Drums, eine Gitarre und Gesang drauf und es lief super!

Welche Art von Monitor habt Ihr benutzt?
In-Ear, Kopfhörer oder Aktiv-Monitor?
Oder eine Kombination der drei Möglichkeiten?

Gruss Schnirk
 
Mea Culpa, ich war lange nicht hier!

Alle "richtigen" Musiker haben In-Ear, ich als Sänger habe eine 100 Watt Aktivbox als Monitor. Da bekomme ich einfach mehr Atmosphäre mit als mit den Knöppen im Ohr.
 
Das lese ich so viel gutes über das JamHub:great: und da verschwindet es sang und klanglos von der Bildfläche:( und ist in Deutschland nicht mehr erhältlich, weil der Händler den Vertrieb eingestellt hat.
Gibt es Gründe dafür, die ich nicht kenne? Etwas vergleichbares dazu gibt es ja leider nicht...:bad:
 
....alles lagernd bei Thomann!

Haben das Ding nun seit einem Jahr im Einsatz und möchten es alle nicht mehr missen. man wird schon fast zu sehr verwöhnt vom Monitoring, was live selten so gut ist.
 
als ich auf der suche nach einer preiswerten lösung für inear monitoring war bin ich auch über das ding gestolpert. ich hab mich dann damals lieber für ein billiges mischpult mit 4 aux wegen + headphonepres entschieden .. kann das selbe nur billiger ^^
 
So, zu meinem letzten Post muss ich mal die Stellungnahme abgeben: falsch!

Wir haben, besser gesagt, ich habe umgestellt auf InEarMonitoring und bin begeistert. Die Hardware ist alles beim Alten: Wir haben einen Switch in den wir reingehen, dort heraus gehen je ein Kabel ins Mischpult und dann an die PA und je ein weiteres ins Jamhub. Dort gestalten wir unser Monitoring.

Was uns jetzt noch fehlt ist allerdings ein Atmosphäremikro um die Zuschauer einstreuen zu können. Das wird wieder etwas Testerei mit sich bringen, aber mal abwarten wie das funktioniert. Ich bin gespannt und werde berichten.
 

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