[Review] LD Systems LDWS1000HHDX

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Hallo Leute,

im Rahmen des großen LD Systems Gewinnspiel habe ich vor kurzem das Funksystem LDWS1000HHDX, bestehend aus Empfänger und dazu passendem Mikrofon, gewonnen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei der Adam Hall GmbH und bei der miCOM GmbH für das Ausrichten des Gewinnspiels bedanken.
Ich bin jetzt am Wochenende endlich dazu gekommen, das Set genauer unter die Lupe nehmen zu können. Ich werde in diesem Review zuerst den Lieferumfang vorstellen und technische Daten auflisten. Danach werde ich auf einzelne Funktionen der jeweiligen Geräte eingehen und das System im Rahmen eines Funktionstestes beurteilen, vor allem in Bezug auf Gebrauchstauglichkeit und Sendeleistung. Zum Klang werde ich mangels Testequipment nur wenige Worte verlieren, was ich an diesem Punkt noch einmal deutlich betonen möchte.

Zur kurzen Übersicht über das LDWS1000HHDX, empfehle ich, folgende Thomann-Seite zu besuchen:





Lieferumfang
In dem gut gepolsterten Koffer befinden sich der Empfänger samt zweier Antennen, das dazu gehörende Netzteil, das Mikrofon, ein 6,3mm Monoklinkenkabel mit etwa 50cm Länge, ein mehrsprachiges Handbuch und zwei AA-Batterien, welche zusammen mit zwei weiteren Batterien in einem extra Fach aufbewahrt werden können. Bei dem Koffer selbst handelt es sich nicht um ein stabiles Flightcase, Dank der Polsterung sollte er aber in den meisten Fällen einen sicheren Transport gewährleisten.
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der geschlossene Koffer geöffneter Koffer samt Inhalt


Technische Daten

WS1000R (Empfänger):
Anzahl der Kanäle160 (10 Gruppen mit jeweils 16 Kanälen)
Trägerfrequenz838,850 - 865,000MHz
Übertragungsbereich60Hz - 16kHz
ModulationsverfahrenFrequenzmodulation (FM)
T.H.D< 1%
SNR> 100dB
AusgängeXLR (symmetrisch, -12dBv, 600Ohm)
6,3mm Klinke (unsymmetrisch, -18dBv, 3kOhm)
Stromversorgung12-18V DC, 300mA
Maße212 x 44 x 160mm (9,5 Zoll breit)
Gewich900g


WS1000MD (Mikrofon):
Anzahl der Kanäle160 (10 Gruppen mit jeweils 16 Kanälen)
Trägerfrequenz838,850 - 865,000MHz
Übertragungsbereich60Hz - 16kHz
ModulationsverfahreFrequenzmodulation (FM)
RichtcharakteristikNiere
TypDynamisch
SNR> 102dB
HF-Ausgangsleistung10mW
Stromversorgung2x 1,5V AA Batterien
Laufzeitbis zu 13h, abhängig von den Batterien
BesonderheitenDisplay zur Anzeige des aktuellen Kanals, der
Signalstärke und des Batteriefüllstandes
Maße252 x 35 - 52mm
Gewich220g (ohne Batterien)



Genauere Betrachtung
Sowohl der Empfänger als auch das Mikrofon sind mit einer Infrarot-Schnittstelle ausgestattet. Bei dem Empfänger befindet sich die entsprechende Schnittstelle auf der Vorderseite, bei dem Mikrofon auf der Unterseite, also am unteren Ende des Mikrofons. Bei Bedarf kann mit deren Hilfe unkompliziert der Kanal des Mikrofons auf den des Empfängers eingestellt werden, indem zuerst der ASC-Knopf auf dem Empfänger gedrückt wird und dann das Mikrofon eingeschaltet wird - dabei müssen beide Schnittstellen jeweils direkten Sichtkontakt haben und sich in einer kurzen Entfernung (LD Systems empfiehlt weniger als 50cm) zueinander befinden.
Am Empfänger lässt sich neben der Auswahl der Gruppe und des jeweiligen Kanals noch die Lautstärke einstellen. Darüber hinaus bietet der Empfänger noch eine Autoscan-Funktion, die innerhalb einer Gruppe nach einer interferenzfreien Frequenz sucht. Auf der Vorderseite befinden sich neben Display, der IR-Schnittstelle und den Knöpfen noch LED-Pegelanzeigen für die Signalstärke und den Schallpegel, den das Mikrofon überträgt. Die Rückseite bietet neben den Ausgängen, den Antennen und dem Eingang für die Stromversorgung noch ein Trimpoti, das dem Einstellen des Mute Thresholdwertes dient. Bei einer Breite von 9,5 Zoll passen bis zu zwei der Empfänger über eine separat erhältliche Blende in ein herkömmliches 19-Zoll-Rack. Insgesamt wirkt der Empfänger schlicht, funktional und hochwertig verarbeitet - das Außengehäuse besteht aus Metall, die Fronblende aus Plastik.
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VorderseiteRückseite


Das Mikrofongehäuse besteht aus matt lackiertem Metall und macht einen überwiegend hochwertigen Eindruck. Lediglich das Batteriefach und die dazugehörende Abdeckung, bestehend aus Plastik, mindern den guten Eindruck ein wenig. Der Korb des Mikrofons besteht aus eine stabilen, silber lackiertem Drahtgeflecht.
Das Display des Mikrofons leuchtet knapp 10 Sekunden direkt nach dem Anschalten auf, danach wird die Beleuchtung abgestellt. Das senkt zum einen den Energieverbrauch, zum anderen aber gibt es so auch kein auffälliges Leuchten, das man in dunkler Umgebung vom Mikrofon vernehmen könnte.
Unter der Batteriefachabdeckung befindet sich außerdem noch ein Trimpoti, mit dem man den Pegel des Mikrofons einstellen kann.
Insgesamt macht das Mikrofon auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck, es fühlt sich haptisch recht hochwertig an.
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geöffnet Trimpoti fürs Gainmit Abdeckung

Beurteilung
Zusammen mit meinem Bruder habe ich einen Reichweitetest durchgeführt. Dazu habe ich den Empfänger im Wohnzimmer des Hauses meiner Eltern (knapp 10 Jahre alt, solide Steinmauern) aufgestellt, mein Bruder ist dann die Auffahrt hinunter gegangen. Die Auffahrt ist mit rund 75m relativ lang. Die Signale mussten zusätzlich durch zwei Wände hindurch gelangen. Am Ende der Auffahrt brach das Signal schließlich relativ abrupt ab, die Entfernung zum Empfänger schätze ich auf etwas über 80m ein. Da wenige Meter, bevor das Signal abbrach, noch fast alle Segmente der Signalanzeige am Empfänger leuchteten, vermute ich, dass die Neigung der Auffahrt dazu geführt hat, dass das Signal durch das Erdreich blockiert wurde. Anderen Tests (siehe Adam-Hall-Webseite) zufolge kann man mit dem System auf offenem Gelände bis zu 130m Reichweite erreichen.
Aussetzer oder Störungen konnten wir während des Tests nicht feststellen.
Die Einstellung des Kanals gestaltet sich, wie bereits zuvor erwähnt, sehr einfach. Ohne Blick in das Handbuch habe ich nur kurz am Empfänger herumprobiert und auf diese Weise ohne Probleme die Lautstärke verändern, den Kanal wechseln und das Mikrofon über Infrarot verbinden können.
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Empfänger im Betrieb Display kurz nach dem Einschalten


Wie bereits erwähnt, verzichte ich auf eine detaillierte Bewertung des Klangs. Ich konnte das System nur an einer normalen Stereoanlage testen und kann dementsprechend nur auf dieser Basis bewerten. Meinen Eindruck möchte ich trotzdem kurz vermitteln: Ich hatte das Gefühl, dass die Höhen leicht beschnitten waren. Ansonsten kommt mir das Mikrofon insgesamt recht klangneutral vor. Stellt man den Pegel am Mikrofon zu hoch ein und spricht dazu laut auf sehr kurze Entfernung (der Mund muss dann quasi direkt am Korb hängen), so kommt es zu deutlichen Verzerrungen. Mit etwas Abstand ist das allerdings kein Problem.


Fazit
Das Funkmikrofonset LDWS1000HHDX scheint mir in seinem Preisbereich ein sehr attraktives System zu sein. Die Reichweite ist aus meiner Sicht sehr ordentlich, an der Verarbeitung bzw. der Qualität gibt es nur wenig zu bemängeln und die Bedienung gestaltet sich sehr einfach. Darüber hinaus erfüllt es einen gewissen Grad an Funktionsumfang mit seinen IR-Schnittstellen, der Autoscan-Funktion und der relativ großen Anzahl an Kanälen. Mangels Erfahrung und passendem Equipment kann ich die Klangqualität nicht genauer einschätzen, ich gehe allerdings davon aus, dass diese für den Preis gut ist. Für Einsteiger ist es sicher eine gute Wahl, ob es den Ansprüchen eines Profis genügt, kann und will ich nicht beurteilen.


Links
http://www.adamhall.com/de/LD_Syste...tem_mit_Handmikrofon_dynamisch_X-Version.html
http://www.ld-systems.com/index.php?article_id=187&clang=0
https://www.thomann.de/de/ld_systems_ldws_1000_hhdx.htm



Solltet ihr irgendwelche Fragen haben oder weitere Detailfotos wünschen, so zögert nicht, mich einfach zu fragen. ;)

Viele Grüße
Jannick
 
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Hi, danke fürs Review. Ist gut gelungen.

Eine Frage meinerseits noch. Hast Du mal getestet wie das Rückkopplungsverhalten ist?
(Mikrofon Richtung Lautsprecher gehalten, Anlage lauter gemacht etc)
 
Danke! Rückkopplungen konnte ich bei relativ hohen Pegeln nicht feststellen. Ich habe gerade noch einmal meine Anlage fast komplett aufgedreht (nicht mehr schön für die Ohren). Als ich das Mikro direkt vor den Lautsprecher gehalten und auf diesen ausgerichtet habe, hatte ich Rückkopplungen, ansonsten aber ab etwas größerer Entfernung (etwa über 50cm) nicht. Bei höheren Pegeln sieht das sicher wieder anders aus, aber das kann ich leider nicht testen.

PS.: Kleine Anmerkung zum Artikel auf der Hauptseite: Die Bilder werden nicht korrekt verkleinert, dementsprechend ist das gesamte Layout etwas zerstört.
 
Der Unterschied im Klang zumindest gegenüber einem Standard Shure SM58 wäre jetzt aber auch nicht unwichtig gewesen.
Desweiteren der Test in einem "üblich lauten" Proberaum, ich glaube erst dann kann man was über das tatsächliche Feedbackverhalten sagen.
Die Anwendung in einem Wohnhaus an einer Stereo-Anlage :rolleyes: ist vermutlich für die meisten nicht relevant.
Das reale Musikerleben sieht etwas anders aus.

Schade :redface:
 
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Nun ja, wie bereits gesagt kann ich den Klang leider nicht vergleichen. Darüber hinaus hab ich keine PA, mit der ich das Feedback testen kann. Zum Feedbacktest kann ich aber so viel sagen: Bei dem Pegel (wie laut Proberaumlautstärke ist, weiß ich), den ich hier gefahren habe, sollten die Unterschiede zu einer PA nicht unbedingt allzu groß sein, zumal man normalerweise das Mikrofon nicht direkt auf den Lautsprecher richtet (mit einem Abstand von weniger als 5cm). Ein guter Vergleich ist das leider nicht, das ist mir klar, aber andere Möglichkeiten habe ich derzeit nicht.
Kleiner Hinweis: Auf der Adam-Hall-Webseite gibt es noch zwei Tests von Fachzeitschriften im PDF-Format. In einem der beiden Tests wird von geringer Feedbackneigung geschrieben, im anderen wird geschrieben, man solle aufpassen, dass es nicht zum Feedback kommt. Welchem Test man eher traut und ob man überhaupt einem der beiden Tests traut, muss jeder für sich entscheiden. Als Anhaltspunkt genügt das eventuell. ;)
Aber Danke für die Kritik, wenn ich die Testmöglichkeit bekomme, werde ich die beiden Punkte nochmal genauer überprüfen und hier dann nochmal etwas dazu schreiben.
 
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