[Review] Millenium MCT-20 Kabeltester

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Dies ist nicht mein erstes Review zu einem Kabeltester. Vor gut einem halben Jahr hatte ich bereits den Palmer AHMCT 8 Kabeltester vorgestellt (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/zubehoer-palmer-ahmct-8-kabeltester.679940/). Dabei hatte ich in meinem Fazit geschrieben: „Schade ist, dass Palmer es hier bei der Endkontrolle offensichtlich nicht so genau nimmt. Vor diesem Hintergrund würde ich, sollte ich mal wieder solch ein Gerät benötigen wahrscheinlich zu einem No-Name-Produkt dieser Art greifen. Dort kann die Endkontrolle kaum schlampiger sein.“

Genau dieser Fall ist nun eingetreten, dass ich einen neuen Kabeltester brauchte. Bei dem AHMCT 8 verabschiedete sich eine LED nach der anderen, was ihn natürlich vollkommen unbrauchbar macht. Unordentlich wie ich manchmal bin, fand ich auch leider den Kaufbeleg nicht mehr, so dass ich den AHMCT 8 ausschlachtete (Buchsen und Gerätefüße kann ich sicher mal für was anderes brauchen), und mir den hier vorgestellten Kabeltester von Millenium kommen ließ.

Produktbezeichnung: MCT-20 Kabeltester


Hersteller:
unbekannt

Marke: Millenium

Auf der Webseite von Thomann ist zu Millenium zu lesen: „Millenium ist eine Eigenmarke von Thomann. Die Produkte werden von namhaften Herstellern gefertigt, die auch für viele andere bekannte Marken produzieren. Da wir die Produkte direkt ab Fabrik importieren und es keine weiteren Zwischenhändler oder Vertriebe gibt, können wir Millenium Produkt besonders günstig anbieten. Derzeit führen wir 836 Produkte von Millenium […] Die Marke Millenium ist seit 1995 in unserem Programm. Produkte von Millenium sind "State of the Art". Jeder vierte Thomann-Kunde hat inzwischen mindestens ein Produkt von Millenium bei uns bestellt. […] Produkte von Millenium gehören zu den am häufigsten besuchten auf unserer Webseite. Zuletzt wurden über 1.6 Millionen Produktseiten der Marke Millenium pro Monat aufgerufen.“

(vgl. https://www.thomann.de/de/millenium.html)

Preis: 25,90 €

Spezifikationen laut Thomann:
  • LED-Fehlerindikator
  • Batterietest-LED
  • logische und eindeutige LED-Anzeige
  • Abmessungen (B x H x T): 11,5 x 6,3 x 19 cm
  • inkl. Messspitzen
Hinweis: 9V-Batterie ist zum Betrieb notwendig und nicht im Lieferumfang enthalten!

Für folgende Kabeltypen geeignet:
  • XLR asymmetrisch und symmetrisch (3-polig und 5-polig)
  • Klinke 6,3 mm
  • Klinke 3,5 mm
  • 4-polig und 8-polig Speaker Twist
  • Cinch
  • DIN (5 polig)
  • Cat5 (Ethernet)
Anwendungszweck:

Wer kennt das nicht: Es scheint alles richtig verkabelt zu sein, aber irgendwie kommt kein Signal an. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dann eines der Kabel defekt. Hier kommt der Kabeltester ins Spiel. Es werden beide Enden des Kabels in das Testgerät gesteckt und mittels des Drehschalters kann eine Leiterbahn nach der anderen überprüft werden. Ein defektes Kabel ist so schnell identifiziert.

Persönlich nutze ich das Gerät aber in der Regel nicht erst wenn irgendetwas nicht funktioniert. Viele meiner Kabel löte ich selber. Dabei kommt der Kabeltester bei der Endkontrolle zum Einsatz. Auch prüfe ich beim Aufbau vor einem Gig jedes Kabel damit durch, um dann später keine bösen Überraschungen zu erleben. Das kostet wenige Augenblicke beim Aufbau, doch erlebe ich solch präventives Vorgehen als deutlich angenehmer, als dann ggfs. später Fehlersuche betreiben zu müssen.

Verpackung:

Der Kabeltester kommt in einem Pappkarton. Darin ist er in einer Luftpolsterfolientasche verpackt. Da man solche Luftpolsterfolientaschen immer auch für andere Zwecke gebrauchen kann, sie also einer neuen Verwendung zugeführt werden kann, geht das aus der Perspektive des Umweltschutzes noch in Ordnung.

IMG_20190108_194622_edit.jpg

Aufbau, Bedienung und Verarbeitung:

Zwecks Testen eines Kabels steckt man jeweils links und rechts einen Stecker in die entsprechende Buchse des Kabeltesters. L dem Drehschalter testet man dann die einzelnen Leitungen durch. Dabei müssen nicht zwei gleichartige Stecker verwendet werden. Es geht z.B. auch ein Testen eines Kabels mit XLR-Steckern auf der einen, und Klinkensteckern auf der anderen Seite. Ich vermag nicht zu sagen, ob das mit allen Steckerkombinationen geht, aber ein Adapter von Speakon auf Cat5 ergibt wohl auch keinen Sinn…

IMG_20190108_194845_edit.jpg IMG_20190108_194913_edit.jpg

Die Klinken sind alle als TRS ausgeführt. TRRS geht folglich nicht.

Die Kritik folgende Kritik eines Reviews bei Thomann kann ich teilen: „Unverständlich: beim Testen mit den Meßkabeln […] leuchtet entgegen der Anleitung und dem Aufdruck auf dem Gerät keine LED bei Durchgang - es ertönt nur der Summer. Für eine laute Bühne unbrauchbar, leider…“

Ein immer wieder zu lesender Kritikpunkt ist das Batteriefach. Man ließt hier in einigen Reviews bei Thomann, dass dies eine Quelle für Wackelkontakte sei. Dies kann ich bei meinem Gerät nicht feststellen. Sicher gibt es elegantere Batteriefächer, aber es erfüllt bei mir seinen Zweck. Übrigens scheint es exakt das gleiche Batteriefach wie bei dem Palmer AHMCT 8 zu sein.

Die Materialien wirken erstmal robust und die Verarbeitung scheint, soweit das von außen zu beurteilen ist, auch ok zu sein. Nothing to Write home about, aber auch nicht auf den ersten Blick minderwertig. Zumindest sind alle Schrauben dran gewesen. Das ist gegenüber dem Palmer AHMCT 8 schon mal ein Vorsprung…

IMG_20190108_194812_edit.jpg


Bedienungsanleitung: https://images.static-thomann.de/pi...l/223637_c_223637_datenblatt_v4_de_online.pdf

Fazit:


Der MCT-20 Kabeltester scheint keinesfalls noch schlechter zu sein, als der Palmer AHMCT 8. Vielleicht ist er auch nicht besser. Allerdings bietet er einige Anschlüsse mehr als dieser und kostet fast zehn Euro weniger. Wenn ich bei Palmer deutlich bessere Qualität bekommen würde, dann würde ich diesen vorziehen, aber dem ist leider nicht so. Daher ist das Produkt der Thomann-Eigenmarke in meinen Augen der bessere Deal.

Produktvideo von Thomann:

 
Eigenschaft
 
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Ich hab mir das Teil vor Weihnachten auch bestellt und finde die Verarbeitung/Qualität vor allem bei dem aufgerufenen Preis für den Hobby-Musiker
völlig ok und ausreichend. Hab selten für den Preis so etwas Stabiles bekommen ;)

Wenn ich so etwas beruflich oder semiprofessionell benötigen würde (und das dann auch als Equipment von der Steuer absetzen könnte :D ),
würde ich sicher zu einem "Markengerät" greifen.

Hier gibts übrigens Fotos vom Innenleben.
 
Ich hab das Ding seit bald 10 Jahren und es funktioniert immer noch! :great:
 
Ich hab das Ding seit bald 10 Jahren und es funktioniert immer noch!

Na das sind doch mal gute Aussichten... Wenn es in den nächsten drei Jahren kaputt gehen sollte, dann ist das bei Thomann zumindest kein Problem mit einem Umtausch.
 
Das einzige Problem mit der Kiste ist dass die XLR-Buchsen besser um 180 Grad gedreht eingebaut sein sollten. Denn dann kann man es auch gleich als Aufnahme eines Steckers beim Löten verwenden ohne das der Schalter uaf der Oberseite stört;-)
Ich oute mich übrigens auch als jahrelanger und zufriedener Besitzer dieses Teils.
 
Die Buchsen könnte man doch ohne Probs drehen ... ;)
 
klar, aber man muss es eben machen. Und ist damit dann die Garantie erloschen? Hmm:rolleyes::nix:
 
Da das Teil keine aktive Elektronik enthält, ist eine "abgefallene" Kabelverbindung doch die wahrscheinlichste Möglichkeit für einen möglichen Defekt.
Und das kann man ja recht schnell selbst herausfinden und nachlöten :)

Wenn auch das Innenleben, wie ich zugeben muss, recht unübersichtlich ist (s. meinen Link oben zu den Fotos).
 
Habe Ende letzten Jahres Thomann angeschrieben und noch eine Verbesserung angeregt. Die wollten den Vorschlag an die Firma weiter geben.
Mein Vorschlag:
Die beiden Ethernet Buchsen gegen Ethercon austauschen!!!
Ich habe mehrere Cat5e Kabel die aber (da wesentlich stabiler, z.B. an RIO1608 Stagebocen etc.) mit Ethercon Steckern ausgerüstet sind. Diese passen leider nicht in die Rj45 Buchsen, daher ist die Cat5 Prüfung nicht uneingeschränkt möglich.
Mit Ehtercon buchsen wäre es kein Problem, da passen nämlich sowohl die Original Ehtercon Stecker (ähnlich XLR Gehäuse) und auch die Rj45 Stecker.
 
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Ich hab den auch, weil es a. alle Anschlüsse, die ich auf der Bühne verwende, hat (von Stromverbindungen mal abgesehen), und b. dafür einfach das beste Preisleistungsverhältnis liefert.
Kleine Ergänzung zum Review: DIN bis 8polig

Was ich mich immer frage, warum ich zum Testen den Drehregler betätigen muss. Der Sinn erschließt sich mir einfach nicht. Warum können nicht einfach die LEDs leuchten die Durchgang haben, und fertig. Würde das Teil eher noch günstiger machen, und auch ein Verschleißteil weniger.
 
Was ich mich immer frage, warum ich zum Testen den Drehregler betätigen muss. Der Sinn erschließt sich mir einfach nicht. Warum können nicht einfach die LEDs leuchten die Durchgang haben, und fertig.

Weil Du dann spezielle absichtlich "gedrehte" Kabel nicht mehr unterscheiden könntest - siehe auch mein kürzlich veröffentlichtes Review zu einem ähnlichen Gerät:
[Review] Mackie MTEST-1 Kabeltester
 
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Stimmt, den Punkt hatte ich übersehen.
 
no regrets
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G
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pauly
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Hi, vielen Dank für das Review! Nutze das Teil auch sehr gern und regelmäßig!

Frage: bei mir scheint der Beeper bei den Messspitzen defekt zu sein (ging früher mal!), hatte das jemand auch schon? Mir fällt auf, das die Messung mit dem roten Kontakt schwächer aufleuchtet, ist da vielleicht eine Lötstelle gebrochen?
 
Bei meinem hat der Drehregler nach längerer Nichtbenutzung ab und zu mal ein paar Kontaktprobleme.
Wenn ich Ihn dann 20x hin und herdrehe funktioniert es wieder.

vielleicht hilft das auch bei Deinem Problem?
 
Ich finde lediglich die Batteriehalterung etwas wackelig. Hatte manchmal schon gedacht, dass die Batterie alle ist, weil keine Funktion, dann nehme ich die Batterie raus, prüfe sie, stelle fest, sie ist ok, tue sie wieder rein, und es geht. Mittlerweile weiß ich, dass ich nur einmal auf das Batteriefach drücken muss. Hier ist wohl eine Kontaktschwäche, die eher baulich bedingt ist. Wenn man's weiß, ist das aber kein großes Ding.
 
Habe unten über den Deckel der Batteriehalterung ein Blech gebastelt das an den beiden Gehäuseschrauben befestigt ist. Seitdem habe ich keine Batterieprobleme mehr.
Wobei bei mir eher der Deckel von alleine aufgesprungen ist.
 
Na ja, kann man machen. aber selbst bei so einem günstigen Teil sollte man erwarten, dass so etwas nicht nötig ist ;)
 
Wenn ich Ihn dann 20x hin und herdrehe funktioniert es wieder.

vielleicht hilft das auch bei Deinem Problem?

Ne leider nicht, die Messspitzen sind ja immer aktiv, unabhängig von der Stellung des Potis... Aber danke für den Tip!
 

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