Wenn bei uns die SĂ€ngerin (ich) mit ihrem Bass mal wieder den Rhythmus nicht checkt
Das ist kein Indiz. Zum einen bist du keine geĂŒbte Bassistin, zum anderen ist gleichzeitig Bass spielen und singen noch mal eine ganz andere Herausforderung. Vor allem, wenn man nicht nur Viertel und Achtel spielt.
Ich habe nie erlebt, dass SĂ€ngerInnen besondere Schwierigkeiten in Punkto Takt, Phrasierung, Einsatz und Rhythmus haben.
Eher ist das Gegenteil der Fall. SĂ€nger sind wie Solisten in einer Band die ersten, die sich von wiederholenden, durchgehenden Mustern lösen mĂŒssen. WĂ€hrend der Drummer seinen 4/4-Takt durchspielen darf, der Basisst die Grundtöne oder seine Line, der Gitarrist sein Riff oder sein Strummingpattern, muss der SĂ€nger von anfang an die verschiedenen Notenwerte/Pausenwerte auf den Beat "verteilen" und variieren, da kaum ein Text so geschrieben ist, dass Metrik und Betonungen in jeder Strophe identisch und durchgehend sind.
Bereits bei einem simplen Song wie "Louie Louie" ist der SĂ€nger der einzige, der auf "4 und" einsetzt und nicht auf 1.
GlĂŒcklicherweise bereitet das nur wenigen groĂe Probleme, die meisten machen es intuitiv richtig, weil doch fast jeder schon mal Songs mitgesungen oder mitgesummt und dazu im Takt geklatscht hat. WĂ€re das wirklich so schwer, wĂŒrde jeder Singalong-Part auf einem Livekonzert oder im FuĂballstadion in einem Chaos enden.
EDIT:
In der Klassik oder beim Kunstlied mag das schwieriger sein, da das Tempo nicht immer konstant ist und der Beat nicht so eindeutig definiert wird. Aber um Klassik geht es ja bei anton_egal nicht.