Ringkerntrafo im Rackverstärker

[TOM_M]

Hallo,
warum sind heute noch Ringkerntrafos in den Rackverstärkern zu finden??
Trafos sind doch eigentlich auf dem Rückzug und werden durch elektronische Schaltungen ersetzt.

Erklärt mir mal den Sinn!

DANKE
TOM

 

[chris_kah]

Die Trafos sind nicht auf dem Rückzug. Sie können in Schaltnetzteilen nur deutlich kleiner ausfallen, da die Schaltfrequenz dort wesentlich höher ist. (Heißt dort Übertrager, ist aber das Gleiche).

Ansonsten sind Rinkerntrafos nicht schlecht. Einziger Nachteil: Aufgrund der kleineren Streuinduktivität gegenüber herkömmlichen Trafos (E-I Kern ...) fliegt beim Einschalten im ungünstigen Moment gerne mal eine Sicherung.

 

[chris_kah]

@TOM_M
Ich hab mal ein Foto gemacht: Schaltnetzteil und herkömlicher Trafo

Hier sieht man den Größenvorteil. Beide sind für etwa 90 Watt ausgelegt.

Der Übertrager (= Trafo) ist im Schaltnetzteil im roten Rechteck markiert. Durch die hohe Schaltfrequenz von ca 300 kHz kann der Trafo deutlich kleiner sein als der herkömmliche Kollege rechts, der für 50 Hz Netzfrequenz gebaut ist.
Der aufmerksame Beobachter sieht auch gleich, dass der Trafo rechts schon älter seln muss (220V statt inzwischen 230V).

 

[netstalker]

Der "Sinn" liegt in erster Linie darin, dass ein Trafo (egal ob Ringkern oder EI) keine hochfrequenten Spannungsspitzen/Oberwellen erzeugt, die durch entsprechende Siebung bei den Schaltnetzteilen wieder gefiltert werden müssen - in Audio-Anwendungen durchaus ein Argument.
Dazu kommt, dass die "alten" Trafonetzteile Impulsspitzen besser wegstecken können - ein Schaltnetzteil schaltet bei zu hoher Impulslast einfach ab.

 

[Norbert]

Auch wenn es "überholt" ist: ich bin froh wenn ein normaler Trafo verbaut ist wo Platz ist und es Sinn ergibt.
In 10 Jahren weisst Du warum (Lebensdauer).

Norbert