RM1x oder QY700

Guvnor
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Servus,

gibt es hier evtl. jemanden, der bereits sowohl mit Yamaha RM1x als auch Yamaha QY700 gearbeitet hat?
Ich plane zur Zeit, mir eine der beiden Maschinen zu holen, und zwar hauptsächlich als Sequencer, die internen Sounds sind bei mir also Nebensache.

Was mir generell bei den Yamaha-Sequencern gefällt (wobei ich gleich sagen muß, daß ich noch keinen davon benutzt habe, ich kann also nur das beurteilen, was ich gelesen/gesehen hab): Man kann wohl nicht nur einfache Patterns bauen, sondern auch Fill-Ins, die man einfach so zwischenrein triggern kann (ich stell mir das so vor wie damals bei meinem KORG i5s Keyboard), und das wäre für mich und meine Arbeitsweise einfach traumhaft. Ich brauche es hauptsächlich für Live-Auftritte, wo ich nur mit Hardware arbeite, aber auch im Studio kriege ich oft bessere (oder zumindest andere) Ideen, wenn ich an meinen Geräten rumhantiere statt am PC zu sitzen. Meist nehme ich dann nebenbei auf und bau die Sachen am PC nach, aber ich könnte mir auch durchaus vorstellen, später komplette Tracks auf einem Hardware-Sequencer zu bauen, sofern der Sequencer eine intuitive Arbeitsweise ermöglicht.

Im Moment besitze ich nur zwei Electribes (ES-1 und EA-1), mit der EA steuere ich zudem einen Micron und einen Nordlead an. Allerdings sind die Patterns auf 4 Takte begrenzt und ich habe nur 2 monophone Spuren, damit läßt sich halt fast nix machen, bzw. man muß oft ganz schön rumtricksen, um mehr rauszuholen. Zudem kann man z.B. bei der ES nichtmal im Pattern mitspeichern, welche Spuren anfangs erstmal gemuted sein sollen usw.

Also habe ich mich nach ein paar MIDI-Sequencern umgesehen, aber viele der älteren Generation (Kawai Q80 usw.) sind oft nicht so wirklich auf Live-Einsatz ausgelegt (mit Live-Einsatz meine ich pattern-/loopbasiertes Arbeiten und das schnelle Muten von Spuren). Die typischen Grooveboxen sind mir aber hingegen wieder oft zu limitiert (MC303 ist was MIDI-Out angeht nicht allzu prall, Electribes haben kurze Patterns, usw). Yamaha scheint aber echt super zu sein, was Sequencer angeht, und QY700 und RM1x liegen auch preislich schön im unteren Bereich ;)

Hier nochmal kurz eine Liste der Gründe, warum ich mir viel von den Yamaha-Geräten verspreche:
- lange Patterns möglich
- Fill-Ins sind möglich
- Diskettenlaufwerk
- RM1x hat sog. "Mute Memory"-Slots
- QY700 hat 2 MIDI-Outs
- soweit ich gelesen habe sind beide in Sachen MIDI-Sequencing sehr "vollständig"
- RM1x ist schön kompakt, dafür hat QY700 ein größeres Display (schade daß der QY300 kein gescheites Live-Muting ermöglicht)

Wenn ihr euch für eines der beiden Geräte entscheiden müßtet, welches würdet ihr wählen? RM1x ist wohl mehr auf elektronische Live-Mucke ausgelegt, was mir auch durchaus recht ist, aber ich weiß nicht ob es auch irgendwelche Abstriche gegenüber dem QY700 gibt, die für mich vielleicht von Bedeutung sein könnten?

Wäre nett wenn mir jemand ein paar Infos und evtl. auch noch Alternativen (wie unterscheidet sich z.B. die Arbeitsweise zu den Akai MPCs?) nennen könnte!


EDIT: Noch eine kleine Frage: Weiß jemand, ob die RM1x vernünftige (also wirklich originalgetreu klingende, nicht einfach nur ähnliche) 808- und 909-Sounds hat?
 
Eigenschaft
 
Gibt's hier wirklich niemanden, der mit den Geräten schon gearbeitet hat? Wenigstens jemand, der nur eines der beiden kennt und dazu vielleicht noch irgendwie was sagen kann, was mir bei der Entscheidung vielleicht behilflich sein kann?
 
Ich kann dir empfehlen evtl. mal aufm synthesizer forum auf http://www.sequencer.de/ zu fragen. Da ist ein wenig mehr "los" als hier und auch sehr viele dabei die richtig viel Erfahrung/Ahnung haben (hoffe keiner der Mods is böse, dass ich den Link zu einem anderem Forum poste :) ).

Hab selbst noch keine praktische Erfahrung mit Grooveboxen, und von den Daten her scheinen sich die beiden nicht allzuviel zu nehmen, siehe:

http://www.sequencer.de/syns/yamaha/QY700_QY70_QY300.html
http://www.sequencer.de/syns/yamaha/RM1x.html

Als Anfänger habe ich in den letzten Tagen nur viel mehr Empfehlungen in Richtung rm1x gesehen als QY700.
 
Ich besitze den RM1X. Mit dem Teil kann man schon viel anfangen, aber leider habe ich den Vergleich zum QY700 nicht. Der RM1X hat jede Menge Funktionen und ist ziemlich preiswert zu bekommen. Es gibt ein paar Dinge, die sich erst mit der Zeit erschließen. Der Umgang mit dem internen Sound- und Pattern-Material ist recht umständlich, da die Bezeichnungen sehr kryptisch sind und es eine Weile dauern kann, bis man passende Sounds und Sequenzen gefunden hat.

Einfacher ist das Steuern externer Geräte, aber auch da braucht man eine Weile, bis alles läuft, da das RM1X schon einigermaßen komplex aufgebaut ist. Zu erwähnen ist in dem Zusammenhang auch ein Bug, der dazu führt, dass das RM1X ständig (also bei bestimmten Einstellungen wie z.B. Preset-Pattern-Wechseln) Program Change Befehle rausschickt, auch wenn die entsprechende Funktion durch MIDI-Filter abgestellt ist.

Hier kurz mein eigener Text dazu auf sequenzer.de:

...der RM1X sendet Program Change Messages IMMER, wenn bei den Voices 'Phrase' eingestellt ist, unabhängig davon, ob Prog Change bei den MIDI-Filtern ausgeschaltet ist oder nicht. Hängt wohl damit zusammen, dass der RM1X prinzipbedingt bei Style-Wechseln seine internen Voices per Program Change wechselt, und zwar über 'Phrase'. Dass dies dann auch über MIDI raus geht, ist wahrscheinlich ein Bug.

Abhilfe: bei allen Spuren eines Styles die Voices auf was anderes stellen als 'Phrase'. Das muss man nur einmal machen in jedem Style, dann hat sich das, da die Einstellungen automatisch gespeichert werden.

Zitat Ende.


Soviel dazu. Du siehst, so ganz einfach ist das Gerät nicht, aber, wie ich finde, sehr brauchbar. Erwähnt werden sollte aber auch, dass die Taster nicht sonderlich toll ausgeführt sind, sprich, im Live-Einsatz eher schlecht zu bedienen, da wackelig - und manchmal muss man zweimal drücken...

Noch was zu den Echtzeitreglern, die im Gegensatz zu den Tastern auch stabil ausgeführt sind: die sind ein echter Vorteil gegenüber dem QY700, denn damit kann man wunderbar in Echtzeit Effekte verändern, ein- und ausblenden bzw. auch Veränderungen des MIDI- Timing vornehmen oder auch MIDI-Noten in Echtzeit transponieren (!). Bei einer Drumspur kann man dann z.B. mal eben on the fly aus der snare eine cymbal oder tom machen (und wieder zurück)...Interessante Sache.

Noch was: wenn du nach einer RM1X suchst, achte darauf, dass ein Manual dabei ist. Das ist nicht sehr gut geschrieben, obwohl schon ziemlich vollständig, aber ohne Manual bist du ziemlich aufgeschmissen.
 
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Vielen Dank für die Info!

Hab mich auch noch ein bißchen informiert, und zur Zeit tendiere ich stärker zum RM1x, entschieden hab ich mich aber noch nicht.

Was mich noch sehr interessieren würde:
Ich verwende meine Electribe ES-1 hauptsächlich als Drumsampler. Wenn ich nun diese einzelnen Drums auf der RM1x programmieren will, dann muß ich entsprechend unterschiedliche Noten spielen, z.B. C4 für die Bassdrum, D4 für die Snare usw. Nun würde ich gerne von der RM1x die ersten 8 Step-Tasten verwenden (bzw. die einzelnen Spuren, die sie repräsentieren), alle auf MIDI-Kanal 10 legen und dann z.B. auf der ersten Spur die Bassdrum, auf der zweiten die Snare usw. programmieren. Und dort würde ich dann jeweils durch simples Setzen der Steps, also wie bei den klassischen Roland-Maschinen, den Beat aufbauen. Aber ohne daß ich dann z.B. bei jedem Step auch noch zusätzlich sagen muß, "das soll jetzt ein C4 sein" usw., sondern das soll sich allein schon aus der entsprechend gewählten Spur ergeben. Ist das so möglich? Und wenn ja, läßt sich das dann auch im laufenden Betrieb machen? Ich hab mal gehört, daß die RM1x was solche Live-Änderungen am Pattern angeht, nicht so prall sein soll...
 
Du kannst selbstverständlich die einzelnen Steps setzen oder direkt einspielen, pro Spur und sehr genau, indem du eben die jeweilige Note auf der Spur verewigst, mit allen möglichen Quantize-Möglichkeiten etc. Dann kannst du nachher die Spur per Knopfdruck ein- bzw ausschalten, während die Wiedergabe läuft. Über MIDI-Kanal 10 wird die vorher aufgenommene Note übertragen, unabhängig davon, welche Spur es ist. Denn im RM1X kannst du jeder Spur einen beliebigen MIDI-Kanal zuordnen, also beispielsweise auch den ersten 8 Spuren jeweils den Kanal 10. Dann senden sie alle auf Kanal 10 die Noten, die jeweils auf den Spuren sind. Die Spuren kannst du dann während der Wiedergabe beliebig an- und ausschalten (muten).

Aber der Haken liegt bei der Echtzeitkontrolle: der RM1X kann beim Abspielen der Sequenzen nicht gleichzeitig was aufnehmen. Es können zwar Noten zusätzlich zu den Sequenzen gespielt, aber eben nicht aufgenommen oder bereits augenommene Noten transponiert oder gelöscht werden. Das geht nur, wenn die Wiedergabe gestoppt ist. Das ist tatsächlich ein Nachteil des RM1X. Was du machen kannst, ist das Anwählen einer Spur bei der Wiedergabe, um diese dann mit den Echtzeit-Reglern zu bearbeiten. Dort kannst du dann sehr wohl z.B. die Tonhöhe bzw die Note in Echtzeit per MIDI mit dem entsprechenden Regler verändern, sodass andere Noten getriggert werden (etwas Feingefühl vorausgesetzt, denn es gibt keine Rasterung). Die Lautstärke einer Spur verändern oder Effekte ein/ausblenden geht, Stummschalten einer Note (z.B. C-4) geht auch, indem eine Spur nur für diese Note zuständig ist. Die Spur kann dann komplett gemutet werden.

Ich bin jetzt nicht so der Experte, und bevor ich hier Romane schreibe - vielleicht gibt es andere, die sich besser auskennen und irgendwelche Workarounds kennen.
 
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