RocknRoll/Blues/Boogie Improvisieren lernen

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Mave1512
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Servus Freunde,

ich entschuldige mich jetzt schon mal, falls ich ein vielleicht bereits geöffnetes Fass wiederholt aufmache. Ich habe allerdings ein Video gesehen:
View: https://youtu.be/fTipY-V9yT4?si=YnITZlI7jZX1hqKM

Ich hatte 10 Jahre klassischen Klavierunterricht, allerdings was ich so überhaupt nicht kann und sooo gerne lernen würde ist, wie man sowas spielt wie in dem Video von 1:00-1:18 z.B. oder auch das Intro.
Wie lernt man sowas, bzw. wie ist die Herangehensweise um dort hin zu kommen und dann auch vielleicht andere Variationen daraus zu machen? Mir fehlts da echt etwas an Verständnis/Kreativität, ich weiß nicht wie ichs nennen soll :D

Vielleicht hat einer von euch einen guten Rat/Tipp für mich. Wäre euch sehr dankbar.

Liebe Grüße :)
 
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wie man sowas spielt wie in dem Video von 1:00-1:18 z.B.
Ist im Prinzip gar nicht so schwer.

Sagt Dir die Blues-Tonleiter was? Das wären die Töne.
Und das 12taktige Blues-Schema ist die Form.
Wenn Du danach auf youtube suchst, kommst Du schon erstmal weiter. Alles relativ einfach, weil klar definiert. Technisch sollte das für Dich mit 10 Jahren Unterricht kein Problem sein.

In dem Video ist die Grundtonart G-Dur, die Blues-Tonleiter G-Bb-C-Db-D-F-G.

Das Standard-Schema wäre (alles als Septakkorde)
G | G | G | G |
C | C | G | G |
D | C | G | G |

Damit bisschen rumspielen, als einfachste Variante links Grundton und Septime anschlagen, und dann rechts mit den Tönen der Bluestonleiter rumfummeln ;)
Fang erstmal mit G-Dur an, ohne großen Rhythmus, und lege Dir rechts ein paar Sachen zurecht. (EDIT: oder such Dir wie unten von FK piano1071 geschrieben ein paar Patterns aus dem Netz)

Vor allem rechts die kleine Terz (im Video Bb über G-Dur) und die verminderte Quinte (also Des) machen den Blues-Sound, dazu immer mal obendrüber mit dem kleinen Finger das G spielen.

Manfred Schmitz "Blues und Boogie Woogie" kann ich Dir als Noten empfehlen. Ist allerdings kein Lehrbuch, sondern Stücke. Dort kannst Du Dir aber ein paar "Patterns" holen. Es gibt bestimmt tausend andere, das kenne ich halt von früher. Es sind allerdings Eigenkompositionen, gerade einige Boogies finde ich aber wirklich gut und auch nicht so schwer.
Zu "Lehrbuch"-Noten können sicher andere Leute was schreiben.

Christian Fuchs wird da immer empfohlen, was deutsche youtube-Videos angeht. Es gibt bestimmt noch x andere. Du musst nur die "Einsteiger"-Videos finden.

Boogie-Woogie verwendet im Prinzip sehr ähnliche Patterns, nur schneller und links zwei-drei typische Begleitungen.
EDIT: schau einfach mal bei youtube nach Stichworten wie "boogie woogie piano tutorial"

Kommst Du damit erstmal klar?
 
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So richtig irre Sachen spielt der ja nicht, viel hämmern halt. Das sind alles ziemliche generisch Boogielicks, die es im Netz zuhauf als Tutorial gibt.
Die kann man sich draufschaffen, das hat dann natürlich nichts mehr mir Impro zu tun. Alternativ kann YT auch solche Video in halber Geschwindigkeit (bei gleichen Pitch) abspielen.

Der gute Mann nutzt hier das Tonmaterial der Bluestonleiter (das ist so eine Art erweiterte Pentatonik.). Ausgehend mit den Gehämmere auf (ich glaube zu sehen, dass er G-Dur spielt) D-G, mit Cis jeweils also Vorschlag.
In der linken Hand ist da klassisches Bluesmaterial, als i-iV-V. Jeweils mit Grundton-5,6,b7. Das würde mal als erstes ansehen. Nur, wenn die linke Hand automatisch läuft, dann kamm man Rechts draufhauen...
 
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... oder wenn Du dann etwas weiter bist, wie wäre es damit ;)

Boogie und Blues - in einem Stück


View: https://www.youtube.com/watch?v=BCXSeR-ATxI

Auch wenn das natürlich auf dem Level etwas abgefahren ist, hier zeigt er, was alles geht und lässt die Sau raus. Herrlich.

Und ein paar schöne Licks kann man sich bei Oscar immer rausziehen, zB ab 0:35 rechts, ab 1:35 links, ab 2:15 usw.

Sowas wie diese Begleitung links ab 2:15 oder die ab 2:44 musst Du einfach ein paar Wochen automatisieren. Wenn das einmal läuft, macht das richtig Spaß.

Ab 5:23 ist dann allerdings "out of this world" ...
 
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Wie lernt man sowas, bzw. wie ist die Herangehensweise um dort hin zu kommen und dann auch vielleicht andere Variationen daraus zu machen? Mir fehlts da echt etwas an Verständnis/Kreativität, ich weiß nicht wie ichs nennen soll :D

Spielt Du nur nach Noten? Wenn ja, wäre mal nach Gehör schon mal ein guter Einstig.

Grüße
Omega Minus
 
Wenn ja, wäre mal nach Gehör schon mal ein guter Einstig.
Hm, das wäre vielleicht eher das Ziel ...

Mein Tip wäre, diese beiden Wege parallel/abwechselnd zu gehen:

Pfad 1:
Viel Blues / Boogie hören. Tagelang. Nichts als Boogie und Blues. Damit kriegst Du Sachen "ins Ohr"
Dann singen / pfeifen. Alleine oder über einen Backing Track, die es zuhauf bei youtube gibt, oder mit iRealPro und ähnlichem.
Dann singen/pfeifen über selbst gespielte einfache linke-Hand-Begleitung.
Dann das, was Du da singst, versuchen auf dem Klavier zu finden und zu spielen.

Ich würde mit Blues anfangen, weil das die gleichen Schemata sind, aber viel langsamer.

Pfad 2:
Ein Einsteiger-Blues-Piano Buch holen und durcharbeiten. Für die "solide Theorie" dahinter.

Nebenbei youtube-Videos durchforsten.
 
... was ich so überhaupt nicht kann und sooo gerne lernen würde ist, wie man sowas spielt wie in dem Video von 1:00-1:18 z.B. oder auch das Intro.
Ich wiederhole mich oft und gerne:
Schau einfach 'mal in die kostenfrei angebotenen YT-Blues-Kurse von Christian Fuchs, denn besser wird's nicht, was den Unterricht im Blues-Piano angeht.
Weiß vermutlich schon jeder, aber tut's vielleicht nicht: ein Abo + Glocke für Benachrichtigen hilft den YTern sehr und vor allem neue Videos werden dann vom Algorithmus häufiger in der eigenen Vorschau angezeigt.


View: https://www.youtube.com/watch?v=1MVFQ0-0abI


View: https://www.youtube.com/watch?v=LSDXXjCpPSA&list=PLLSuwesi2CZId2ezYVgoP1jKn0YP8hlQv&pp=iAQB

View: https://www.youtube.com/watch?v=QvHHW3hxFko&list=PLLSuwesi2CZL9lkXmWOpdWIqdDfrIVosq&pp=iAQB

Gruß Claus
 
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Auch wenn das natürlich auf dem Level etwas abgefahren ist, hier zeigt er, was alles geht und lässt die Sau raus. Herrlich.
Der Wahnsinn ... ich kann nur noch staunen ...
Wobei ich aber doch feststelle, "normalerer" Klavier-Blues oder -Boogie spricht mich doch deutlich mehr an. Bin sowieso ein Freund von lieber weniger Tönen pro Zeiteinheit ... ;)
 
Ich wiederhole mich oft und gerne:
Schau einfach 'mal in die kostenfrei angebotenen YT-Blues-Kurse von Christian Fuchs, denn besser wird's nicht, was den Unterricht im Blues-Piano angeht.
Yep ;) den hatte ich ja auch empfohlen.

Danke Claus für Deinen dritten Link - bei Christian Fuchs verliert man schon fast den Überblick, dieses Video ist der Einstieg, den ich meinte.

Für mich war es halt der Weg, den ich schon immer gegangen bin. Und den - wie ich dann später lernen musste - nicht alle gehen.
Also was jetzt - der Einstieg, der Weg oder das Ziel? ;)

Aus eigener Erfahrung - klassisch ausgebildeter Klavierspieler - muss nach Gehör spielen für diese Zielgruppe erst gelernt werden. Wie ich es machen würde, s.o.

Bin sowieso ein Freund von lieber weniger Tönen pro Zeiteinheit ...
Klar, das oben ist halt wie Liszt oder so .. man zeigt, was man kann. Krass ist halt, dass er sicherlich auch "Patterns" hat, aber trotzdem in diesem Tempo zu großen Teilen improvisieren kann.

Oscar Peterson hat gerade in späten Jahren auch wunderbare langsame Stücke geschrieben. Das Paris-Konzert hat einige davon, zB Nighttime.
 
Also was jetzt - der Einstieg, der Weg oder das Ziel? ;)

Für mich der Weg, den ich schon immer gegangen bin. ich bin ja nicht OP.
Für OP m.E. der Weg.
Spielen nach Gehör oder nach Noten ist beides nicht das Ziel, das Ziel ist: Musik machen.

Aus eigener Erfahrung - klassisch ausgebildeter Klavierspieler - muss nach Gehör spielen für diese Zielgruppe erst gelernt werden. Wie ich es machen würde, s.o.

Ja, leider. Moderne Klavierpädagogik - Achtung, Zielvorstellung! - stellt Audiomorik nach vorne und man lernt zuerst sein Gehör zu schulen, bevor nach ein paar Wochen (oder Monaten?) dann mit Noten begonnen wird. Machen aber nur die Wenigsten, weil sie i.A. ungefähr so unterrichten, wie sie es gelernt haben.

Audiomotorik, das A und O. So bin ich auch nach vielen Jahren des Saxophonspielens an die Klarinette herangegangen. Zwar auch nach Noten, aber viel mehr: Töne aus dem Kopf spielen (mit Grifftabelle daneben), denn wenn ich das kann, kann ich auch Noten spielen.


To whom it may concern:


View: https://www.youtube.com/watch?v=y_7DgCrziI8

Grüße
Omega Minus
 
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Hey danke Freunde für den ganzen Input.
 
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Hi,

Wie wäre es mit: Einfach hinhören, dazu klampfen/klimpern ( sich nix dabei denken - schon gar nicht an Noten oder Tonleitern ) und dann die zuerst wenigen Augenblicke geniessen, wo es gut zusammen passt. Folge dem Feeling!

Wenn man das trotz anfangs Frust öfter macht - werden die wenigen Stellen an denen es gut klingt hoffentlich bald länger und es gelingt vielleicht auch öfter.

Ich selbst habe sehr häufig mit der Klampfe zu allen möglichen Radio Songs das Improvisien versucht und das kam mit den Jahren immer besser...
Ich hab dreimal "nach Noten spielen" gelernt und es viermal darüber wieder vergessen .

Es gibt auch auf Weltstar Ebene Menschen, die das Improvisieren nie hinbekommen haben: Anne Sophie Mutter sagte mal in einem Interview dass sie all diejenigen bewundere, die nur mit dem Gehör anderen folgend improvisieren können - sie selbst habe das nie geschafft...

Gruss, Pete.
 
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Ums einfach zu gestalten, empfehle ich erstmal mit Cdur zu starten.
Dadurch hat man den Vorteil nur die weißen Tasten zu benötigen und alle irgendwie in irgendwelchen Läufen passend sind.
Bei den terzen dann entsprechend die passende Läufe zu üben
Also Tonleiter transponieren - das ist am Tasteninstrument nicht einfach und es solle nach und nach der ganze quintenzirkel geübt werden.
So daß man zu jedem Akkord die 8 möglichen Töne der Tonleiter kennt
Dann ist freies improvisieren und in jeder Bluesband zu jedem song einsteigen möglich.
An der Gitarre ist das einfach,weil in terzen gestimmt wird und kein Unterschied in der Tastenfarbe existiert
Das wichtigste ist der Spaß am Spiel
Wenn möglich würde ich dazu noch eine Band oder wenigstens n Rhythmus Generator mit einbeziehen, damit es gleich auch mitreißend wirkt
 
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An der Gitarre ist das einfach,weil in terzen gestimmt wird und kein Unterschied in der Tastenfarbe existiert
Das Problem mit den Fingerabläufen ist ja sicherlich nicht die Farbe der Tasten, sondern die unterschiedliche Lage von weißen und schwarzen Tasten. Aber das mit den Terzen verstehe ich überhaupt nicht. Erstens gibt es keine reinen Terzen, sondern meistens eine Kombination aus großen und kleinen, und zweitens hat die normale Stimmung einer Gitarre gerade einmal 1 Terz - zwischen der h und der g-Saite; alles andere sind Quarten.
 
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Oder Sexten? Das wird ja hier zum Experten-thread ...

Es ging um Boogie auf dem Klavier, siehe Beispiel oben. Was der Unsinn mit der Gitarre soll, die keine Tasten hat, aber in Terzen gestimmt ist, erschließt sich mir nicht. Vielleicht in einem Thread zum Thema "wie ist eine Gitarre gestimmt" auslagern?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das Problem mit den Fingerabläufen ist ja sicherlich nicht die Farbe der Tasten, sondern die unterschiedliche Lage von weißen und schwarzen Tasten.
Das ist nun mal so beim Klavier, und auch ein Vorteil, nicht ohne Grund hat sich das Klavier so entwickelt. Genauso könnte ich sagen, das Problem bei der Trompete ist das gleichzeitige Pusten und Ventile drücken.
 
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