(Röhren-?)Amp gesucht für Rock/Alternative/Indie

[random_daniel]

Hallihallo allerseits,

ich spiele im Moment auf nem Fender Frontman 210 (Transistor, Combo). Der Sound ist zwar super clean und sauber, aber es fehlt mir irgendwie das Kratzige, was n Röhrenamp bietet.

Da ich jetzt als Zivi n bisschen was verdiene, möcht ich mir also was in der Richtung gönnen.

Wichtige Punkte:
- Röhre
- ob Combo oder Top+Box ist mir egal; was spricht für Combo, was für Top+Box?
- Preis: 500 bis ... joa... 900€ etwa (plusminus ein paar Euro)
- Einsatzgebiet: Sowohl zu Hause, als auch für Proben (-> muss bandtauglich sein, erklärt sich bei dem Preis ja von selbst) und Gigs (-> bühnentauglich)

Ich hoffe, ihr könnt mir was empfehlen; ich bin für Ratschläge und Tipps offen!

Vielen Dank schonmal,
Daniel

 

[H&M]

VOX Ac30/Ac15
Fender Hot Rod
Peavy Classic

3 Combos die mir da spontan einfallen, geh am besten mal in nen halbwegs gut sortiertes Musikgeschäft und teste dich da mal durch die Verstärkerabteilung.
Ich(!!) würde ne Combo vorziehen, weil sich das Ding einfach besser transportieren lässt. Box kannste später immer noch dazukaufen.

 

[hannibalxsmith]

EDIT: zu langsam...

Ich schließe mich H&M an, eine Combo ist für diese Art von Musik doch brauchbar und deswegen würde ich sie vorziehen...

Hier ein kleine Liste:
(ich geh mal davon aus, dass du einen Amp mit Leadkanal brauchst, d.h. die Zerre nicht vom Bodentreter kommen soll)

Peavey Classic 50/212 (oder Classic 30)
Fender Hot Rod Deville 212 (oder Deluxe)
Laney VC30
Vox AC30 (gebraucht)
Marshall TSL602 (gebraucht)
Marshall DSL401 (gebraucht)

Das sind jetzt so die Amp die ich persönlich mehr oder wenig gut kenne und die für Indie/Rock gut zu gebrauchen sind und neu/gebraucht deiner Preisvorstellung entsprechen.

 

[Rosenfrfeund]

Hallo random_daniel,

da will ich mal versuchen, dir einige deiner Fragen zu beantworten.

Für Zu Hause, für die Probe, für die Bühne (alles in einem)
Ich neme mal an, es soll überall gleich gut klingen. Klasse, wenn es soetwas gäbe - das Teil würd ich mir doch glatt kaufen.

Unterschied Combo - Top

Wie unterschiedlich die Teile aussehen wirst du wohl wissen. Bei einem Top + Box bist du schon mal auf jeden Fall teurer (extra Gehäuse für das Top und die Box). Klar, gibts auch was in dem Preisbereich. Davon würd ich schon mal die Finger lassen. Zudem - du wirst das Zeug wohl einiges transportieren müssen. Da ist die Lösung Top + Box schon etwas schwieriger, weil die Teile ges. größer und schwerer sind.

Bleibt also Combo übrig.

In dem Preissegment gibts so einiges was wirklich tauglich erscheint.
Wenn du also deine Suche auf einen Combo reduzierst, dann wirds schon ein wenig einfacher.

Und nun kommt das Zauberwort ------- Anspielen gehen -------

Nutzt es dir etwas, wenns mir oder Jupp Müller gefällt? - NEIN - Dir muss es gefallen.

Übrigens - ich selber hatte mal eine ähnliche Frage gestellt (meine nicht ob Top oder Combo, sondern welchen). Die Antwort, die ich bekommen habe - siehe oben - und, die Antwort war richtig. Allein der eigene Geschmack zählt.

einen musikalischen Gruß und viel Spass beim Anspielen
der Rosenfrfeund

 

[lax_flow]

Von mir auch ein positives Votum in Richtung Fender/Peavey. Vom Sound ist Vox auch sehr passend, jedoch hört man von den neuen leider immer wieder schlechtes über die Verarbeitung und Haltbarkeit. Der Sound der drei geht aber auch schon ganz schön auseinander (wobei der Peavey ja schon deutlich im Fender Bereich wildert), also wohl wirklich anspielen. Dann gleich auch einen Tubescreamer(-nachbau) mit in den Testraum nehmen.

Gruß,
Florian

 

[Seven 11]

Moin random daniel,

da Du wenig über die Gewichtung bezüglich cleaner oder verzerrter Sounds geschrieben hast wäre auch meine erste Empfehlung der Vox AC30 wobei der wg seiner 2*12" Konstruktion soviel auf die Waage bringt dass man ihn nicht wirklich gern hin- und herschleppt. Den Sound haben U2, Brian May, Radiohead & Co. so populär gemacht dass man ihn so ungefähr kennt. Das Prob an den Vöxen ist ein wenig deren qualitative und damit auch soundtechnische Streuung. Dennoch: Kaum ein Amp beherrscht beide Lager ( Clean / Zerre ) so souverän wie der Vox.

Ein Fender, explizit die aus der Vintage Reissue Serie oder die originalen aus den 6T´s und 7T´s sind Clean eine andere, eigene Liga. Ist der Fokus eher hier angesiedelt lohnt es sich mal die Nase bei EBay reinzustecken wobei zu berücksichtigen ist dass für den Zerrsound noch ein gutes ! Zerrpedal fällig wäre. Vermutlich sind diese Amps aber nur im Spätsommer zu günstigen Preisen zu bekommen. Aber einen Concert , Pro- oder Deluxe Reverb aus den Achtzigern kann man mit Glück ergattern. Ein Pedal kann man natürlich nachkaufen.......der Amp ist wichtiger. Ich persönlich würde für ein Pedal min. € 200 einkalkulieren.

Ein preisgünstiger "Fender Clone" ist der preisgünstige Kustom Defender....welchen Du wenn der cleane Ton den Vorzug bekommt mit 6L6 Röhren ausstatten solltest.

https://www.thomann.de/de/kustom_defender.htm

 

[random_daniel]

Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Tipps, ich hab mir die Amps bei Thomann angesehen und werd mich gleich noch weiter durch die Reviews hier klicken.

Zu Zerre/Clean: Es ist so, dass ich mit meinem Fender-Transistor-Amp bislang halt nur die Wahl hatte zwischen 100% clean (Standardsound) und fetter Zerrer per BOSS-Pedal. Das möchte ich durch die Anschaffungs des Röhrenamps ändern: Den ganz cleanen Sound brauche ich quasi überhaupt nicht, son bisschen kratzig sollte quasi der Standardsound sein. Für Powerchords usw. hätte ich dann halt weiter den Bodentreter.

Habt ihr noch weitere Empfehlungen? Ich würde mich noch über weitere Infos zur Frage Top/Box oder Combo freuen, abgesehen vom Transportkomfort

Daniel

 

[gutmann]

Also, mein ganz großer Tip wäre wieder mal der Fender "The Twin" redknob, der meist sehr unterbewertet verkauft wird (unverständlicherweise) - das ist ein 100/25 Watt 2x12er mit einem unglaublich guten Cleansound. Der 2. Kanal ist ein Drivekanal - der aber nur bei leichten Verzerrungen gut klingt (Gain bis max 4).
Jedoch kannst du beide Kanäle parallel betreiben, das heißt clean und verzerrt gleichzeitig. Bei leichten Gainsettings bekommst du dann einen etwas eckigen Cleansound, der sehr dynamisch auf dein Spiel reagiert - und bei diesem Sound klingen auch Verzerrerpedale vor dem Amp super!
Ansonsten - sehr guter Hall, äußerst flexibel was die Klangregelung angeht (fast jedes Poti ist ein Push/Pull-Poti mit Boostfunktion), hinten angebrachte Biasmeßpunkte (der Tech dankts), Effektweg
Dieser hier: http://www.ampwares.com/ffg/twin_redknob.html
Gewicht ist bei diesem Amp allerdings unfair!

Den kriegst du nur mehr gebraucht. Anhören kannst du ihn bei Popa Chubby (Youtube) und in meiner Signatur(speziell:

- Twin mit allen Facetten (Sologitarre ist ebenfalls ein SF-Twin mit Rat und TS)
Ich hab den Amp nicht mehr - aber so ganz komm ich nicht über ihn weg (Den hat jetzt mein Kollege anstatt seines SF-Twin). Mein Tipp!

 

[lax_flow]

Zu Zerre/Clean: Es ist so, dass ich mit meinem Fender-Transistor-Amp bislang halt nur die Wahl hatte zwischen 100% clean (Standardsound) und fetter Zerrer per BOSS-Pedal. Das möchte ich durch die Anschaffungs des Röhrenamps ändern: Den ganz cleanen Sound brauche ich quasi überhaupt nicht, son bisschen kratzig sollte quasi der Standardsound sein. Für Powerchords usw. hätte ich dann halt weiter den Bodentreter.

Habt ihr noch weitere Empfehlungen? Ich würde mich noch über weitere Infos zur Frage Top/Box oder Combo freuen, abgesehen vom Transportkomfort

Daniel

Das hört sich für mich jetzt eher nach Vox als nach Fender an, wobei der eben genannte Tip mit dem Evil-Twin vielleicht genau das richtige für dich wäre.
Es gibt neben dem allseits bekannten 2*12er Vox AC30 ja auch einen mit nur einem 12er Speaker, nämlich (aktuell) den AC30 CC1. Vielleicht wäre das etwas für dich. Davor dann noch eines deiner DS-Pedale oder einen schönen Tubescreamer et voila. Der Barber Direct Drive würde mir da bspw. einfallen, und der kostet gebraucht nun wirklich nicht die Welt.

Gruß,
Florian

 

[Rosenfrfeund]

Du fragst nochmal speziell nach dem Unterschied Top/Combo.

Für das eingesetzte Geld bekommst du bei einem Combo einfach mehr, weil du keine 2 Gehäuse bezahlen mußt. Für ein Röhrentop plus Box ist dein Buget einfach ein wenig gering um etwas vernünftiges zu bekommen.

Übrigens - es ist keine Bescheidenheit einen Combo zu spielen - eine Extra-Box kannst du, wenn nötig, immer noch dranhängen.

Besser ist es meiner Meinung nach, in dem Preissegment nach eines wirklich brauchbaren Combo Ausschau zu halten als zwar stolzer Besitzer eines Top zu sein, dafür aber qualitativ eine ganze Stufe tiefer zu stehen.

Auch ein Combo kann übrigens sehr, sehr laut sein und muss sich nicht unbedingt hinter einem Top verstecken.

Netten Gruß
vom Rosenfrfeund

PS Ein weiterer Vorteil beim Combo:
Da der Lautsprecher fest verbunden ist, kann es dir nicht passieren, dass unter Last versehentlich die Box vom Amp getrennt wird, was beim Röhren-Top unweigerlich zum Totalverlust des Amp führt.

 

[gutmann]

Also bei gleicher Konstruktion der Box würde ich sagen: es gibt keinen Unterschied!
Ein Top mit halboffener 2x12 mit derselben Bestückung klingt gleich wie ein entsprechender Combo.
Eine geschlossene Box klingt etwas enger, vllt. etwas mehr Druck, gleichzeitig aber weniger Bass und Höhen. Ich hab ein TT-Cab mit Flex-Back - da kann man den direkten Vergleich machen - und wenn es um Cleansound und Indiezerre/angezerrte Sounds a la TS geht ist das offene Cab viel besser. Und genau das ist ein Combi ja in der Regel.
Eine 4x12er ist eine andere Welt, ganz klar.

Live musst den Amp evtl. auf dich ausrichten - eine schräge 4x12er ist da natürlich im Vorteil. Aber so ein Combo ist fluchs auf 2 Bierkisten gestellt.

Mit einem 1x12er hab ich live noch nicht gespielt - aber ich denke damit kommt man hin (Wenn das mal mein Mädchen-Metal-Kumpel liest). Mit nem 2x12 wie der Twin auf jeden Fall.

Ein Top ist keinesfalls über einem Combo einzuordnen - es ist imo dasselbe ohne Speaker!

 

[Seven 11]

Diese Kombi

https://www.thomann.de/de/harley_benton_g212.htm

https://www.thomann.de/de/vox_ac30_cch.htm

wäre auch denkbar.....wobei man hier vermutlich irgenwann die Speaker zugunsten besserer austauschen würde. Auch weiss ich nicht ob das Gehäuse was taugt....meine aber hier im Board mal gelesen zu haben dass das Zeug nicht wirklich schlecht sein soll. Des Weiteren müsste die Box wie mein Vorredner bereits sagte möglicherweise von ihrer komplett geschlossenen Rückwand befreit werden damit der Ton luftiger wird.

Der AC 15

https://www.thomann.de/de/vox_ac15_cc1x_blue_bulldog.htm

hier übrigens mit DEM Speaker wäre die konsequnte Wahl wenn der Ton tatsächlich dauerhaft etwas kratzig sein soll. Fünfzehn Watt sind zwar tierisch laut, im Bandgefüge aber käme der Amp an seine cleanen Grenzen und würde Dich mit schönstem Endstufencrunch belohnen. Trotzdem sollte man bedenken dass man den grossen Bruder AC30 in seiner Leistung reduzieren kann und clean auch noch auf der sicheren Seite wäre. Wer weiss ob sich im Laufe der musikalischen Laufbahn nicht doch nochmal die Vorlieben ändern.......

Auch wenn ich hier mal eine "günstige" Topteil - Box Kombi gepostet habe bin ich so wie das Gros in diesem Thread auch eher Combo Fan. Dummerweise ist die Beschaffenheit solcher Gehäuse auch wieder eine Wissenschaft für sich, zumindest was Fenders anbetrifft. Stichwort Pinienholz .

 

[beaver]

Zu Zerre/Clean: Es ist so, dass ich mit meinem Fender-Transistor-Amp bislang halt nur die Wahl hatte zwischen 100% clean (Standardsound) und fetter Zerrer per BOSS-Pedal. Das möchte ich durch die Anschaffungs des Röhrenamps ändern: Den ganz cleanen Sound brauche ich quasi überhaupt nicht, son bisschen kratzig sollte quasi der Standardsound sein. Für Powerchords usw. hätte ich dann halt weiter den Bodentreter.

Habt ihr noch weitere Empfehlungen? Ich würde mich noch über weitere Infos zur Frage Top/Box oder Combo freuen, abgesehen vom Transportkomfort

Daniel

Das klingt für mich nach dem perfekten Job für'n ENGL Thunder.
50 Watt Vollröhre als Top oder Combo.

 

[Mentally-ill]

Mal ne andere Frage, da es ja hier um nen Amp für Rock/ Indie geht... welche "grund charakteristik" hat der Indie Sound ? Bzw. welche Frequenzen sind vorgehoben bzw. abgesenkt ?

MfG. Jakob