Röhren wechseln in altem Amp/wie am besten?

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Tag,

also ich hab letztens nen alten Laney ersteigert, bei dem ich demnächst wohl mal die Röhren auswechseln möchte. Er klingt zwar noch, aber eine Endstufenröhre leuchtet stark blau, was - wie ich gelesen habe - wohl darauf hindeutet, dass etwas mit dem Vakuum nichtmehr in Ordnung ist.

Jetzt wurde mir zwar mal erklärt, wie ich das einfach machen kann, ich wollt mir aber nochmal von der Allgemeinheit Feedback abholen.

In der Endstufe sind zwei 6L6. Kann ich jetzt einfach irgendwelche 6L6 kaufen (also ein gematchtes Pärchen) und die dann austauschen? Oder wie läuft das mit dem einmessen? Und wozu braucht man das überhaupt?

Wie geh ich sicher, keine gewischt zu bekommen, habe gelesen, dass ja wohl immer ne gewisse Restspannung bleibt, auch wenn man den Amp vom Netz nimmt. Bei dem Laney brauch ich im Endeffekt nur ein Gitter hinten zu lösen und die Röhren rausziehen bzw. neue einstecken, kann da trotzdem irgendwas noch ne Restspannung enthalten?

So, mal wieder ein paar Blöde fragen, musste mich aber bis jetzt noch nie damit beschäftigen, hab aber nun keine Lust, meine Amps jedesmal irgendwohin zu schleppen, wenn was ist :D
 
Eigenschaft
 
Wenn es nur ein blaues Leuchten und kein fahl-weißes ist, dann ist alles in Ordnung.
Im Internet gibt es viele mit dem selben "Problem", teilweise auch mit neuen Röhren/Verstärkern.
Das blaue Leuchten entsteht, wenn Elektronen auf die Anode treffen und dabei aus dem Blech Ionen freisetzen.
Diese Ionen werden dann zum Leuchten angeregt.

Wenn aber der Sound nicht mehr in Ordnung ist, dann könntest du die Röhren wechseln ;)

mfG
 
Hi,
beim einfachen Auswechseln brauchst du keine Angst vor Stromschlägen zu haben.

Der Amp sollte natürlich ausgeschaltet sein, falls du vor dem Wechsel von gespielt hast wart kurz, bis die Röhren kalt sind, sonst verbrennst du dir die Finger.
Das reine Auswechseln ist einfach nur alte Röhre raus, neue rein. Da brauchst du gar keine Angst zu haben.

Die Vorstufenröhren kannst du so einfach austauschen, bei den Endstufen-Röhren sieht das anders aus:
Da muss das so genannte Bias eingestellt werden. Dadurch wird der Arbeitspunkt der Röhren bestimmt. Ist das Bias falsch eingestellt klingt es im besten Fall sch***e, im schlechtesten Fall zerstörst du die neuen Röhren und wirfst dein Geld zum Fenster raus.
Da du, so wie ich das aus deinem Beitrag lese, sehr wenig Ahnung von diesem Thema hast (nicht persönlich nehmen ;)) sollte hier ein Fachmann ran. Da muss nämlich im Verstärker gearbeitet werden, und das während dieser läuft -> hier herscht Lebensgefahr!

Es gibt jedoch auch Amps die haben ein so genanntes "Fixed Bias", bei denen kann man die Endstufen-Röhren einfach so austauschen.

Welcher Laney ist es den genau?
 
Nö, nehm ich nicht persönlich, ich hab davon auch keine Ahnung :D Nur denk ich wäre es gut, bestimmte Sachen selbst machen zu können, da ich keine Lust hab, immer mal wieder schwere Combos durch die Gegend zu zuckeln.

Der Amp isn Laney AOR 3012 Protube.
Mir wurde halt gesagt, dass, wenn ich ebenfalls wieder 6L6 nehme für die Endstufe, ich das Bias nicht anpassen brauche, erst, wenn ich nen anderen Typus Röhren nehme :confused: Und ob der fixed Bias oder so hat habe ich nicht rausfinden können, das Teil ist halt gute 20 Jahre alt.
 
Wenn der Amp für eine 6L6GC gebaut wurde, dann wird er auch mit einer solchen neuen Röhre ohne Probleme laufen! Die Hersteller von Verstärkern haben da durchaus gewisse Toleranzen eingebaut.

Der jetzt eingestellte Bias wird schon passen. Zumindest brauchst Du keine Befürchtungen haben, daß etwas zerstört wird.

Natürlich wäre es sinnvoll, nach einem Austausch den Arbeitspunkt der Endröhren zu überprüfen und ggf. zu korrigieren, aber das ist eindeutig etwas für den Fachmann!

Ulf
 
Was heißt denn "für 6L6 gebaut wurde"? Laut Verkäufer sind solche halt in der Endstufe drin, ich meine aber gelesen zu haben, dass die ursprünglich verkauften andere hatten.

Prinzipiell würd ich den auch irgendwann mal zum Fachmann schleppen und generell durchchecken lassen, aber wenns fürs erst so geht, wärs mir lieber, zumal ich da gern ein bisschen mit verschiedenen Röhren experimentieren würde
 
Der AOR 30 hatte eigentlich 2 Stück 6V6 als Endstufenröhren... insofern find ichs vom (Vor)Besitzer mutig da gleich 6L6 reinzustöpseln....
 
Was heißt denn "für 6L6 gebaut wurde"?
Das heißt genau das, was ich geschrieben habe! Wenn der Hersteller 6L6GC vorgesehen hat, wie es in den meisten amerikanischen Amps der Fall ist, dann kommt da auch nur 6L6GC rein und alles ist gut!

Laut Verkäufer sind solche halt in der Endstufe drin, ich meine aber gelesen zu haben, dass die ursprünglich verkauften andere hatten.
Wenn da jetzt andere Röhren drinne sind, dann entspricht der Verstärker nicht mehr seiner ursprünglichen Spezifikation! In so einem Fall wäre eine Kontrolle des Verstärkers angeraten!

Von der 6L6 gibt es verschiedene Varianten. Datenblätter findest Du zum Beispiel hier.

...zumal ich da gern ein bisschen mit verschiedenen Röhren experimentieren würde
Dann mußt Du Dich auch mit der Einstellung des Arbeitspunktes befassen. Dazu benötigst Du, neben gewissen Meßmitteln und ggf. Adaptern, auch eine vernünftige Kenntnis von der Funktionsweise einer Röhrenendstufe. Hast Du das nicht, dann Finger weg!

Der AOR 30 hatte eigentlich 2 Stück 6V6 als Endstufenröhren... insofern find ichs vom (Vor)Besitzer mutig da gleich 6L6 reinzustöpseln....
In der Tat! Wenn man sich die elektrischen Daten dieser beiden Röhren anschaut, ist eine Vergleichbarkeit nicht wirklich gegeben!

Ulf
 
Der AOR 30 hatte eigentlich 2 Stück 6V6 als Endstufenröhren... insofern find ichs vom (Vor)Besitzer mutig da gleich 6L6 reinzustöpseln....

Hm, vielleicht hat er sich auch vertan. Ich hatte schonmal ne Anfrage an ihn geschickt, bis jetzt leider keine Reaktion.

@Onklel: Ok, dann doch wieder schleppen :D Merk schon, ist leider doch weitaus komplexer als vermutet :gruebel:
 
Röhrenverstärker haben eben ihren Preis... ;)
 
Hallo,

an sich wurde ja alles gesagt, aber ich möchte hierrauf nochmal eingehen...
Der jetzt eingestellte Bias wird schon passen. Zumindest brauchst Du keine Befürchtungen haben, daß etwas zerstört wird.
Das kann ich so nicht stehen lassen. Wenn die Röhren im Amp "kälter" sind seitens der Fertigungstoleranz und der Bias dann recht heiss eingestellt wird, kann es passieren, dass frische Röhren die auf der "heissen" Seite der Fertiungstoleranz liegen, einen erheblich zu hohen Ruhestrom ziehen und dann ohne Steuersignal schon nahe der Anodenverlustleistung liegen. Steuert man dann noch weit aus, sind rote Backen nichtmehr fern.

Lieber doch mal nachmessen.... und wenn mans nicht selbst kann, jemanden machen lassen :)

Grüße,
Schinkn
 
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Tja, das mit dem eingestellten Bias bezieht sich natürlich auf die Werkseinstellung. Kein Hersteller wird wissentlich dafür sorgen, daß neue Röhren des entsprechenden Typs - gleich von welchem Hersteller - durch einen Betrieb mit Werkseinstellung geschädigt werden.

Wenn da natürlich ein ahnungsloser oder besserwissender Privatspezialist am Werk war...

Ulf
 
In Zeiten des Internet versteht Mann sich gern als Privatspezialist :)
 
Das ist bedauerlicherweise wahr!
 
hey,

[klugscheißermodus]
Es gibt jedoch auch Amps die haben ein so genanntes "Fixed Bias", bei denen kann man die Endstufen-Röhren einfach so austauschen.
gerade nicht!

fixed bias ist das mitm einstellen, also dass du mit einer externen spannungsquelle eine fixe negative vorspannung an das gitter anlegst, die du mit dem biaspoti definierst.

das andere, das du meinst, ist eben das autobias, das eben automatisch, ohne potigefrickel läuft: dabei wird die negative gittervorspannung insofern eingestellt, dass die kathode der röhre durch einen kathodenwiderstand gegen masse und den darüber abfallenden spannungsabfall positiver gegenüber des gitters gemacht wird.

[/klugscheißermodus]

Grüße,
Raph
 
Das ist nicht ganz richtig, es gibt auch amps bei denen trotz fixed bias keine Möglichkeit besteht etwas einzustellen, es ist vielmehr durch einen Widerstand fixiert,also fixed.Um dort etwas einstellbar zu machen muss man die betreffenden Bauteile ersetzen. Hab 3 Amps hier und eine Endstufe, die alle diesen totally :D fixed bias haben, und weiß genau wie ich den Bias einstellbar machen müsste, hab auch die Bauteile hier. Außer an der Vorderseite existiert kein Poti, in keinem der angesprochenen Amps.
 
Teilweise hat Gary Moore aber insofern recht, das wenn man sich an die Vorgaben des Herstellers des Amps mit fixed Bias (z.B. Mesa Boogie) hält und die entsprechend passenden (farbcodierten) Röhren kauft ist ein Wechsel Plug'n'Play. Ob der Amp dann am Optimum läuft oder im sicheren Bereich herumdümpelt ist dann ne andere Sache... Peavey fuhr z.B. bei den 5150 prinzipiell eine sehr konservative Einstellung, die Amps die ich hier hatte liefen durch die Bank mit 12-17mA was im unteren Drittel (!) der Möglichkeiten der Röhre war. Ich hab einige 5150 gemodded (bevor der MK II mit dem einstellbaren Bias kam) und die Besitzer wunderten sich was für ein dynamisches und bissiges Monster da aus ihrem Amp wurde. Ich persönlich halte mich auch nur ungefähr an die 75% Plate Dissipation Regel, das Finetuning wird nach Gehör gemacht, mein Vintage Modern z.B. läuft relativ kalt (~60% PD) während ich aus den Röhren in meinem Windsor echt die Shice rausprügel.. nur so klangen die Amps meinen Ansprüchen entsprechend *g*
 
Hi,
@raphrav
danke für die Info. Ich habe einen fest verbauten Widerstand anstelle des Trimmer gemeint. Hab mich vllt blöd ausgedrückt ;)
 
Hallo.
Ich haette zu dem Thema auch noch mal eine kurze Frage:
es geht um einen gebraucht gekauften Orange OR120, bei dem wegen des Transports die Roehren ausgebaut wurden.
Ein Kumpel erzaehlte mir, dass wenn die Roehren schon einmal verbaut waren, sie eigentlich haetten markiert werden muessen, damit sie wieder ohne Probleme an den vorherigen Platz gesteckt werden koennen, da es sonst zu Problemen kommen kann.
Der Verkaeufer schrieb mir, dass die Roehren neu sind und vor kurzem auch neu ein gemessen wurden und es keine Rolle spiele, welche Roehre an welchen Platz kommt.
Nun bin ich verwirrt und hoffe, dass mir hier jmd. helfen bzw. fuer Klarheit sorgen kann.
Bei den Roehren handelt es sich um ein gematchtes JJ EL34 Quartett.
Vielen Dank im Voraus! :great:
 

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