Röhrenpreamp für Röhrenendstufen-Sound

tobi toubsen
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Hallo zusammen,

nachdem mich google nicht viel schlauer gemacht hat, wollte ich mich hilfesuchend an euch wenden.
Ich suche nach einem Röhren-"Preamp", der einen dreckigen aber sehr transparenten Sound ähnlich einem aufgerissenen Vollröhren-Verstärker erzeugt.
In einem Review Thread wurde hier der Hughes & Kettner Bassmaster vorgestellt, welcher mit einer Vor- und einer Endstufenröhre bestückt ist (1x 12AX7, 1x EL84)
Leider ist dieses gerät inzwischen eher rar und geht gebraucht selten für unter 350 € weg.
Wisst ihr, ob es ähnliche Konzepte (Vor- und Endstufenröhre in einem kleinen Preamp) auch von anderen Herstellern gibt? Bei den meisten Röhren-Preamps scheint ja nur eine Vorstufenröhre verbaut zu sein.
Grund für meine Suche ist, dass ich kürzlich über einen 50 Watt Vollröhren Amp (Sunn, weiß leider nicht die genaue Modellbezeichnung) spielen durfte. Das war für mich ein aha-Erlebnis, einen so transparenten Sound zu erleben, der auf kleine Nuancen in der Spielweise reagiert aber gleichzeitig so rotzig röhrt, aber selbst voll aufgerissen noch angenehm klingt (und nicht wie eine Kreissäge) :)

Vielen Dank
Tobias
 
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Ich hau mal 'ne Old-School-Antwort raus - vielleicht als Option:

Ich hab das jahrelang über einen guten, alten Tubeman I geregelt. Der lief zwar offiziell als Gitarren-Preamp, aber der passt ja vor jedes Instrument. Wenn du den gebraucht für wenig Geld schießen kannst (inklusive Netzteil - wichtig!), schlag zu! Der Nachfolger taugt übrigens eher nicht so viel, find ich.

Das ist natürlich weit entfernt von den heutigen filigranen und komplexen Teilen, aber was braucht der nostalgische Mensch von heute mehr als 'ne gute Röhre und 'nen ordentlichen 3-Band-EQ in 'nem 3mm-Stahlgehäuse mit Tretschalter...? :D
 
Wenn man etwas geduldiger sucht, findet man durchaus auch BassMaster für 200...250€. 350€ halte ich für völlig überzogen, so selten sind diese Geräte nun auch wieder nicht.
Ein ähnliches Konzept wie der BassMaster mit seiner EL84 verwenden der SWR Interstellar Overdrive und der Warwick Quadruplet. Der SWR IOD kann ebenfalls als "StandAlone"-Amp mit knappen 5 Watt verwendet werden, der Warwick ist ein reiner Preamp ohne Leistungsverstärkung.

Mittlerweile gibt es aber durchaus auch sehr gute Bass-Vollröhrenamps, die leistungsmäßig weiter "unten" angesiedelt sind. Wenn es etwas crunchiger sein soll, empfiehlt sich der Ashdown CTM15. Für Cleansounds ist er nur bedingt zu empfehlen, da würde ich eher zum größeren Bruder, dem CTM30 greifen.
Sehr gut finde ich auch den Reussenzehn Studio BassAmp.
 
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Hallo, danke für eure Vorschläge. 350 € kamen mir auch überteuert vor.. Quadruplet und IOD klingen auch interessant.
Habt ihr vielleicht Tips für gute Gebrauchtbörsen? Vielleicht suche ich an den falschen Orten (ebay Kleinanzeigen, ebay, Shpock..)

Von EHX gibt es noch den English Muff'n mit zwei nacheinander geschalteten Vorstufenröhren (12ay7). Das wird wahrscheinlich klanglich nicht vergleichbar sein?

Ich benutze derzeit einen Behringer VT-999 in Verbindung mit einem Boss LS-2, um das unverzerrte Clean Signal zuzumischen. Das geht klanglich schon in die richtige Richtung, ist aber halt nicht dasselbe.
 
Hier gibt es den Hughes & Kettner Bassmaster gerade für 180€ VB:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/h-k-bass-master-roehrenpreamp-/619595110-74-9124

Der Anbieter möchte nur, dass man ihn vor Ort testet.

Und hier für 250€:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...-endstufe-roehre-vollroehre/701137076-74-5274
Exakt so viel habe ich für meinen inkl. Versand auch bezahlt und mag ihn sehr.
Für einen Röhrenpreamp ist er äußerst vielseitig verwendbar. Durch die vielen Anschlussmöglichkeiten und auch durch die zuschaltbare Vorstufenröhre.
 
Hallo Schbassdi,

danke für die Tipps. Habe komischerweise keine Benachrichtigung vom Forum wg. deiner Antwort bekommen, aber die Anzeigen sind noch atuell :)
 
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Hab gerade bei dem Anbieter auf Ebay Kleinanzeigen zugeschlagen. Er ist von 250 auf 200 runtergegangen. bin gespannt :)
 
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Glückwunsch und viel Spaß damit.
...und berichte mal über deine Erfahrungen, ob er Dir zusagt.

Gruß Michael
 
Werde ich bei Gelegenheit machen

Grüße
 
Hallo zusammen,

ich bin jetzt seit drei Tagen Besitzer eines Hughes & Kettner Bassmaster. Hier meine subjektiven ersten Eindrücke.
Equipment: Fender Dimension 5Saiter, Hartke HA5500, Ashdown 4x10'' Box
Ich habe den Bassmaster in den Return-Eingang des Hartke angeschlossen (unter Umgehung der Hartke Vorstufe)
Pro:
- Auch mit der passiven Klangregelungen ist der Klang sehr variabel
- Über den Gain-Regler sind ohne weitere Effektpedale Sounds von Clean bis leicht dreckig zu stark verzerrt möglich
- Wenn man die richtige Gain Stellung gefunden hat, lässt sich der Sound sehr fein über die Anschlagshärte von clean (aber schon komprimiert) zu verzerrt variieren
- Im Vergleich zur Hartke Vorstufe haben v.a. die D- und G-Saite deutlich mehr Druck und Punch, v.a. bei aktiviertem Mid-Boost
- Der Gesamtsound ist im Bandkontext sehr durchsetzungsfähig
- die EL84 Endstufenröhre lässt sich zu-/abschalten, was den Sound deutlich beeinflusst

Contra:
- Der Tiefbass geht etwas verloren, die tiefe B-Saite verliert Druck
- „Moderne“ Sounds (perkussiv, scooped mids) klingen schlechter als auf einem guten Transistor Amp. Der Bassmaster lässt sich allerdings per Fußschalter deaktivieren. Eine andere Möglichkeit, ist, den Sound des Bassmaster mit einem „cleanen“ Signal zu mischen. Ist dann kein reiner Röhrensound mehr, aber für mich ein guter Kompromiss

Ich bin insgesamt zufrieden mit meiner Neuerwerbung
 
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Glückwunsch zur Neuerwerbung!

Ich stell den Klang vorwiegend über den Tone-Regler ein.
Die Boosts sind mir persönlich etwas zu krass.
Das Mischen mit dem cleanen Signal über den Effect Loop o. ä. ist eine gute Lösung .
Das werde ich mir für meine Röhrenpreamps im Treterformat bald auf dem Board mit einem regelbaren Looper installieren.
Die vielen Anschlußmöglichkeiten vom Bassmaster sind zwar anfangs etwas verwirrend, aber machen ihn auch sehr flexibel.

Im Augenblick wartet er auf seinen Herbst/Wintereinsatz als Vollverstärker im kuscheligen Wohnzimmer:

2017-09-15 18.59.49_resized.jpg
 
Schicke Box. Reichen die 5W aus, um die Box überhaupt hörbar zu befeuern?
 
Oh ja!
Da kommt ganz schön was raus, da wackelt sogar das Parkett und es klingt großartig.
Probier es mal aus.
Zum Üben oder Zusammenspielen mit akustischen Instrumenten reicht die Lautstärke locker.
 
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Mit einer Box, die die Leistung des Amps auch sehr gut wiedergeben kann, können 5 Watt recht "laut" werden. Ist schon erstaunlich!
rig_bassmaster.jpg

Mit dieser Kombination spiele ich zu Hause sehr gerne.
 
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