Roland Boutique Synthesizer JP08/JU06/JX03/TB03/TR09/VP03/TR08/SH-01A

Ich höre und lese immer wieder, dass User, die eigentlich genau danach gesucht haben, ihn dann nach einiger zeit wieder verkauft haben. Kein wirklich gutes Zeichen für so einen Spezialisten.

Die Orgel bei 5:40 in dem Beispiel klingt fett. :)
 
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Zum Streichfett: Vielleicht ist gerade sein Fett das Problem. Für sich genommen erzeugt er ziemlich imposante Flächen, die so manchen, der in den 70ern aufgewachsen ist (und auch so manchem, der eigentlich viel später geboren wurde) auf einen nostalgischen Trip schicken. Da der Streichfett in jüngerer Zeit der erste Stringer-Simulator ist, in der Nische ein Quasi-Monopol hat und zudem noch relativ günstig ist, ist er wohl die erste Anlaufstelle für alle, die nach paraphonen 70er-Sounds suchen und auf Gewicht und Wartung von Originalen verzichten wollen.

Problem ist: Ensemble-Chorus und aufdringliches Phaser-Geswooshe mit Unmengen an Delay/Reverb klingt zwar für sich genommen nett, füllt ein Arrangement aber sehr schnell auf. Wenn ansonsten nur noch Bass und Drums hinzukommen wie bei der Don Solaris-Demo, funktioniert das. Bei mehr Instrumenten wird es aber schnell unübersichtlich und die Modulation des Streichfett lenkt vom Rest des Mix ab. So werden dann die breiten, lebendigen Flächen, wegen denen man das Gerät gekauft hat, eher zum Nachteil und man greift doch lieber zu einfachen, subtileren Pad- und String-Sounds aus anderen VAs. Das fällt einem aber vielleicht erst einige Zeit später auf.

Für Hintergrundflächen ist er fast zu aufdringlich, aber wirkliche Soli lassen sich damit auch nicht so recht spielen. So hat man einen Sound, der wohl eher in Nischen passt und an dessen Grenzen man früher oder später stoßen wird, wenn man nicht New Age, Ambient oder 70er Jahre New Krautrock/Prog/Psychedelic macht.
 
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Vielleicht ist gerade sein Fett das Problem.


:rofl: :rofl:


:great:



Gegen die Überdosis Geswooshe könnte ein Mix-Regler helfen.
Da dieser am Gerät selbst nicht vorhanden ist, bleiben dir eigentlich drei Möglichkeiten:

  • externe Effekte benutzen.
  • zwei Spuren aufnehmen - einmal trocken, einmal mit Effekt - damit während der Mixing-Phase noch Kontrolle über Dry/Wet-Verhältnis der Effekte bleibt.
  • Monstrum-Fett Editor benutzen - ja, der heisst wirklich so... der bietet zumindest Kontrolle über die jeweils einzelnen Effekt-Depth Parameter.

Gegen zuviel "Auffüll-Effekt" (a.k.a. zu breites Frequenz-Spektrum im schlussendlichen Mix) hilft ein guter Shelving EQ mit Tief-, aber v.a. mit wirkungsvollem Hochpass-Filter!


;-)



Für Hintergrundflächen ist er fast zu aufdringlich, aber wirkliche Soli lassen sich damit auch nicht so recht spielen.

https://www.youtube.com/watch?v=HWGnW1eWHyI
https://www.musiker-board.de/threads/waldorf-streichfett.568920/page-5#post-8046994



...ich würde sagen: "Veto!"


[
danoh_dance_fingers_zpsyx0daetb.gif
]
 
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Mr. Batt und die neuen Boutiques...





:hat:
 
Es gibt ja einige Händler, die die Boutique-Synthesizer im Bundle mit dem Boutique-Keyboard K25M verkaufen. Bisher konnte ich das ja verstehen, aber inzwischen übertreiben sie es damit vielleicht etwas…

preview.jpg

Ja, das wird tatsächlich verkauft.

Auch wenn man eine TR-909 eigentlich nicht über Keyboard anspielen würde und 14 der 25 Tasten vermutlich nicht einmal einen Sound zugewiesen haben. :ugly:

Die TB-03 gibt es auch mit Keyboard, aber da ist es - wenn auch untypisch - zumindest einigermaßen praktisch.
 
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Ich könnte ja noch verstehen, um die Cowbell tonal zu spielen, aber hat die TR-09 überhaupt eine Cowbell? :confused:

 
...Goldstein, oh Goldstein... ich schmeiss' mich weg! :rofl: :rofl:
 
 
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Update zum VP-03 aus dem Nachbarforum...


sechs Stimmen hat der VP-03. Carrier Audio In nur über USB 2.0.
Mini Audio In und Out Buchsen, kein beiliegendes Netzteil.


:hat:
 
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Ist schon beieidruckend wie man mit der kleinen Kiste derart die Stimme verbiegt. Der Retro Effekt ist unüberhörbar gut.
 
Artikel von Marko "Retrosound" Ettlich zum VP-03:
Und das Ganze noch mal als kompaktes Video:



Insgesamt kam er ja doch recht gut weg, die Demos klingen für mich auch besser als die Videos, die direkt nach dem 909-Tag veröffentlicht wurden. Ich denke, an die 6-fache Polyphonie könnte man sich gewöhnen. Beim Vocoden wird es eh weniger stören, bei Chor und Strings könnte man immerhin noch dreistimmige Flächen spielen, bei denen der Akkordwechsel nicht auffällt.
Laut Amazona-Kommentaren ist wieder Poly-Chaining möglich, aber 800€ für einen 12-stimmigen VP-03 wären natürlich schon einiges. Da hat man von einem EHX V256 + Streichfett + Mikro + Keyboard für das selbe Geld vermutlich mehr. Aber ähnliche Überlegungen gab es bei den bisherigen Boutiques auch schon und da hat es dann doch irgendwie funktioniert.
Der Chorus/Ensemble-Effekt ist wie beim JU-06 leider nicht ganz originalgetreu, was man auch raushört. Das hätte noch mal einiges rausgeholt.

Aber insgesamt trotzdem ein interessantes kleines Gerät. :)
 
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Ist die TR-09 von der Flexibilität mit der TR-8 zu vergleichen ?
In der TR-8 sind ja auch die Sounds aus der 909 vorhanden. Hat die TR-8 eigentlich ähnlich viel bezüglich 909 Sounds zu bieten wie die TR-09, oder kann die TR-09 hier mehr ?
 
Ist die TR-09 von der Flexibilität mit der TR-8 zu vergleichen ?
In der TR-8 sind ja auch die Sounds aus der 909 vorhanden. Hat die TR-8 eigentlich ähnlich viel bezüglich 909 Sounds zu bieten wie die TR-09, oder kann die TR-09 hier mehr ?
Jeder Parameter, der sich bei der TR-09 findet, ist auch bei der TR-8 vorhanden. Zusätzlich gibt es bei der TR-8 folgende Features:
  • Einen Tune-Regler für Rimshot, Clap, und Hi-Hats, bei der TR-09 sind diese nur über ein Menü erreichbar
  • Einen Decay-Regler für Rim-Shot, Clap, Ride und Crash, bei der TR-09 sind diese ebenfalls nur über ein Menü erreichbar
  • Getrennte Lautstärke-Fader für geschlossene und offene Hi-Hat
  • Überhaupt Fader statt Drehregler zum Steuern der Lautstärke
  • Einen Delay/Distortion/Flanger-Effekt und einen Reverb-Effekt
  • Den Scatter-Effekt für rhythmische Stotter/Glitch/Rückwärts-Effekte
  • Vier 6,3mm-Ausgänge (zwei für die Stereo-Summe und zwei weitere, denen man beliebige Instrumente zuordnen kann, die dann nicht über die Stereo-Summe ausgegeben werden) statt einem einzelnen 3,5mm-Ausgang
  • Zwei 6,3mm-Eingänge zum Einbinden von externen Audio-Signalen (zusammen als stereo oder zweimal mono) anstelle eines 3,5mm-Eingangs
  • Über den Step-Sequencer programmierbare Side-Chaining-Funktion für externe Audio-Signale
  • Das USB-Audio-Interface hat 14 Kanäle (eins für jeden Sound, zwei für die Stereo-Summe und eins für externe Audio-Signale) gegenüber 4 Kanälen der TR-09
  • Die 808-Sounds so wie die Möglichkeit zum Upgrade auf das kostenpflichtige 7x7-Expansion-Pack, das insgesamt 45 weitere Sounds enthält, darunter die Sounds von TR-707, TR-727 und TR-606 so wie alternative TR-808- und TR-909-Sounds
  • Kits lassen sich speichern, bei der TR-09 gibt es immer nur das eingestellte 909-Kit. Einerseits scheint das naheliegend, da es bei der TR-09 keine alternativen Sounds gibt. Andererseits kann man auf der TR-8 aber auch Lautstärke und Panning mit dem Kit abspeichern, so dass man selbst bei den gleichen Sounds unterschiedlich abgemischte Varianten speichern kann, zwischen denen sich wechseln lässt.
  • Die Möglichkeit, Sounds im Stereo-Panorama zu verändern, gibt es anscheinend auch nur bei der TR-8
  • Sämtliche Sounds lassen sich pro Step in den Dynamik-Stufen "aus", "schwach" und "normal" programmieren. Bei der TR-09 geht das nur für Bass Drum, Snare, Toms und geschlossene Hi-Hat, die anderen Sounds sind entweder "aus" oder "normal".
  • Der globale Accent der TR-8 kann ebenfalls pro Step "aus", "schwach" oder "normal" sein, bei der TR-09 gibt es nur "aus" und "normal", so dass man etwas weniger Möglichkeiten hat, was die Dynamik angeht. Beide haben nach wie vor einen Regler, der die Lautstärke des Accent regelt, bei der TR-8 werden damit die schwachen und normalen Accent-Schritte entsprechend lauter, bei der TR-09 nur die normalen.
  • Die geschlossene Hi-Hat lässt sich bei der TR-8 spielen, indem man den Button für die geschlossene Hi-Hat drückt. Die offene Hi-Hat lässt sich bei der TR-8 spielen, indem man den Button für die offene Hi-Hat drückt. Klingt logisch. Bei der TR-09 gibt es zwei Buttons, die die geschlossene Hi-Hat spielen. Drückt man sie gemeinsam, wird die offene Hi-Hat abgespielt. Das ist ein Detail, aber ich frage mich, wie man auf so was kommt…

Von der Mobilität und dem Preis abgesehen, hat die TR-09 dafür folgende Features:
  • Die 909-Sounds wurden anscheinend noch mal etwas überarbeitet, um originalgetreuer zu klingen.
  • Es gibt einen Trigger-Out zum Ansteuern von externem Equipment.
  • Flam-Sounds sind ab Werk verfügbar, die TR-8 braucht dafür die 7x7-Expansion.
  • Das Pattern-Verhalten wurde ein bisschen geändert. Bei der TR-8 gibt es 16 Patterns, die jeweils einen A- und B-Teil hatten, der aneinandergehängt werden kann. A und B haben jeweils 16 Schritte, zusammen also 32 Schritte pro Pattern. Die TR-09 hat hingegen 16 Schritte pro Pattern, allerdings mit 16 "Sub-Schritten". Die offizellen Informationen dazu auf Rolands Webseite und im TR-09-Handbuch sind leider widersprüchlich. Es ist nicht ersichtlich, ob mit diesen Sub-Schritten die neuen "Backbeat"-Schritte gemeint sind, die genau zwischen den 16 Schritten liegen und das Pattern somit wieder auf 32 Schritte ergänzen (Handbuch) oder ob diese 16 Sub-Schritte pro Schritt gezählt werden (Webseite), womit man Micro-Timing und/oder Rolls implementieren könnte.
  • Die TR-09 hat Speicherplatz für insgesamt 96(!) Patterns, die TR-8 hat nur 16. Das ist wirklich ein entscheidender Vorteil, bei der TR-8 muss man regelmäßig Backups der Patterns machen und diese dann auf dem Gerät durch neue Patterns ersetzen, wenn man sie ausgiebig benutzt.
  • Patterns können zudem in 8 Tracks verkettet werden, so dass man ganze Songs speichern kann. Die TR-8 hat nur die Möglichkeit, nebeneinander liegende Patterns (z.B. Pattern 1 und 2 oder 3-6) nacheinander abzuspielen, was bei der TR-09 allerdings auch geht.
  • Man kann eine passende Tastatur anstecken…

Insgesamt sehe ich die TR-09 mit ihrem eingeschränkten Sound-Angebot, aber umfangreichen Sequencer damit etwas mehr als Komponier-Werkzeug für unterwegs, während die TR-8 mit ihren flexibleren Sounds, Effekten und Eingriffsmöglichkeiten dafür besser ins Studio passt.

Für Live-Situationen und den Proberaum ist es ein bisschen schwer abzuschätzen, denn die Begrenzung auf 16 Patterns bei der TR-8 ist schon ziemlich spürbar, wenn man ein reines Play-Back-Gerät für mehrere Songs sucht. Da ist die TR-09 besser aufgestellt.
Wer die Patterns aber live erstellt, bearbeitet und an den Sounds schraubt, der kann das an der bedienfreundlicheren TR-8 sicherlich besser tun. Dazu sind die Anschlüsse in Qualität und Quantität deutlich professioneller als bei der TR-09.
 
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Danke Dir für die sehr gute und detaillierte Erläuterung.
Die TR-8 sieht auf den ersten Blick deutlich besser aus, und ist ein reiferes Produkt. Und insgesamt hat das Gerät mehr Möglichkeiten, wenn man es zu nutzen weiß.
Bei der TR-09 sind die 96 Patterns in der Praxis durchaus auch ein signifikanter Vorteil.
Mein Eindruck ist dass der Workflow ebenfalls bei der TR-09 besser ist.
Und das ist bei mir oft ein Argument, wo die Entscheidung hingeht.

Bei meiner Trigger Finger Pro gibt es regelrecht einige Workflow-Stopper die das ebenfalls sehr gute Gerät verstauben lassen. Tolles Gerät, wird aber wenig genutzt.
Jeder hat ja viel im Leben zu erledigen, wo man sich sonst schon verausgabt.
Wenn ich Musik mache, möchte ich den Kopf frei haben, und i.d.R. ohne groß in Bedienungsanleitungen zu Blättern schnell zum Ergebnis kommen.
Dieser spielerische Ansatz ist, glaube ich, bei der TR-09 besser umgesetzt. Auch wenn es auf dem Papier das schlechtere Gerät ist.

Die Preis/Leistung ist bei der TR-8 besser.
 
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Das mit dem Workflow würde ich nicht unbedingt so sehen. Prinzipiell sind sich die Geräte beim Programmieren von Beats schon recht ähnlich, da beide auf die typische TR-Programmierung setzen: Sound auswählen -> Steps setzen -> Mit anderen Sounds wiederholen, bis der Beat fertig ist.
Bei der TR-09 sind Instrument-Auswahl und Steps allerdings auf einem gemeinsamen Taster, so dass man zum Sound auswählen erst zwischendurch "Instrument Select" gedrückt halten muss. Ähnlich wie bei der TR-909 eben auch.
Bei der TR-8 gibt es hingegen für jedes Instrument einen eigenen Knopf, so dass die Taster der Steps in dem Anwendungsfall nur zum Setzen der Steps sind und man sich den Zwischenschritt spart. In meinen Augen eine durchaus sinnvolle Neuerung.
Die "Backbeat"-Funktion, die im Handbuch und diesem Video hier bei 1:06 kurz gezeigt wird, scheint mir auch eher ein bisschen umständlich. Bei der TR-8 hängt man für 32 Schritte in einem Pattern einfach 2x16 Schritte aneinander, bei der TR-09 hat man hingegen ein Haupt-Pattern mit 16 Schritten und dazu noch ein um eine halbe Noteneinheit verschobenes Backbeat-Pattern, das allerdings auf die selbe Weise programmiert und angezeigt wird wie das Haupt-Pattern. Man muss im Kopf also immer eine entsprechende Verzögerung zu dem hinzufügen, was man sieht. Damit kann man umgehen, aber "What you see is what you get" trifft darauf nicht unbedingt zu.

Dazu kommen natürlich die recht kleinen Tasten und Drehregler, die sich bei vielen Leuten auch nicht unbedingt positiv auf den Workflow auswirken.

Ich kann die Veränderungen nachvollziehen, da man das Gerät möglichst originalgetreu und portabel gestalten wollte, aber eine Verbesserung im Workflow würde ich der TR-09 nicht attestieren. Kann aber natürlich auch sein, dass man sich bestens damit zurecht findet, wenn man bisher noch keine anderen Drum Machines gewohnt ist und dann den Workflow der TR-8 komisch findet. Das ist natürlich subjektiv.
 

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