Rückwirkung durch falsch eingestellte LEDs

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Hallo zusammen,

DMX ist mir nicht wirklich vertraut, und gestern hatten wir es mit einem merkwürdigen Verhalten zu tun. Meine kleine Lichtanlage besteht aus einem kleinen Pult (Eigenmarke "Justin" des Berliner "Just Music"), zwei Stairville Revueled 120 Cob 3200k Dmx und zwei Stairville CLB5 RGB WW Compact LED Bar 5.

https://www.thomann.de/de/stairville_revueled_120_cob_3200k_dmx.htm
https://www.thomann.de/de/stairville_clb5_rgb_ww_compact_led_bar_5.htm
(leider kein Link zum Pult, aber sehr billig, einfach und klein)

Die Kette war Pult --> erste RevueLED --> erster CLB5 --> zweiter CLB5 --> zweite RevueLED
Verbunden war das ganze über günstige DMX-Kabel von Stairville und ein paar teurere von Cordial. Mit einer Ausnahme ganz am Anfang der Kette (da mussten wir zwei Kabel aneinander stecken) war zwischen zwei Geräten der Kette jeweils nur ein DMX-Kabel.

Die erste RevueLED tat, was sie sollte und reagierte auf ihre DMX-Kommandos.
Die erste CLB5 eigentlich auch, soll heissen, sie reagierte auf die DMX-Befehle vom Pult. Aber das ganze wurde durch ein langsames Flackern überlagert, alle 2 bis 3 Sekunden mal.
Die zweite CLB5 reagierte gar nicht auf ihre DMX-Kommandos.
Beide CLB5 hatte ich am Vortag noch geprüft und in den für mich passenden Modus versetzt, nämlich DMX mit 8 Channels, startend bei DMX-Adresse 001.
Beim Überprüfen stellte sich heraus, dass die zweite CLB5 ihren Modus vergessen hatte, die stand auf Auto oder Slave oder sowas.
Als ich dieser Lampe wieder sagte, dass sie im DMX-Mode mit acht Kanälen ab Adresse 001 lauschen sollte, war alles okay bei beiden CLB5.

Meine Fragen:
Wie kann eine Lampe im falschen Modus falsche DMX-Signale aussenden, die bei anderen Lampen für ein Flackern sorgen?
Und wie kann dies "gegen den Strom" gehen? Die LED im falschen Modus lag in der Kette ja hinter der anderen, die größtenteils funktionierte.

Danke für eine kurze Erklärung!

Viele Grüße
Jo
 
- DMX hat keine Richtung, bei fast allen Geräten sind Ein- und Ausgang einfach parallel.
- Viele billige DMX Lampen können auch DMX senden, damit kleine Setups ohne Pult zusammenspielen können. Ich habe im Notfall auch schon eine Botex Dimmerbar als Steuerung für eine andere zweckentfremdet…
 
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Was da im Master Slave Betrieb gesendet wird, muss nicht mal DMX sein. Aber ja, wenn eine Lampe Master spielt, dann kann sie die ganze DMX Kette stören, weil sie das richtige DMX Pattern überlagert.
Und wie mein Vorredner schon sagte: DMX ist einfach ein BUS, also eine 2-polige Leitung mit Abschirmung, die direkt druchgereicht wird. Also kann ein flasch eingespeistes Signal auch "rückwärts" stören.
 
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Eigentlich™ ist es ganz einfach mit DMX. Als DMX noch jung war, gab es halt überwiegend Dimmer und es galt das Paradigma 1 Kanal = 1 Kanne. Dass ein Empfänger auf Knopfdruck auch zum Sender mutiert, war wohl nicht vorausgesehen. Eigentlich sollte man DMX-Leitungen mit einem Terminator abschließen, ich habe auch welche im Koffer, aber das hat noch nie was geändert bei mir in der Praxis, ebensowenig der Wellenwiderstand der verwendeten Kabel.

Das Phänomen mit dem Master/Slave hatte ich nun rückblickend gedacht wohl auch schon. In dem Fall hatte ich ein paar LED Derbys auf ein Switchpack angeschlossen, weil man die über DMX doch nicht gescheit steuern konnte, aber aus Faulheit diese nicht aus der DMX-Kette wieder rausgenommen. Sobald die an waren, fingen meine LED-Kannen an, immer wieder Blitze zu feuern.

Dieses Problem wurde unlustigerweise quasi 1:1 ins ArtNet-System übertragen, wo es auch zum Durcheinander kommt, wenn mehrere Sender im gleichen IP-Range werkeln.

Was allerdings mit ArtNet (gerne über WLAN) besser ist: Dadurch, dass man potenziell mehrere Empfänger-Nodes hat, sind solche Rückkopplungen durch falsch konfigurierte DMX-Geräte weniger durchschlagend. Denn jeder Empfänger-Node beginnt ja seine eigene DMX-Leitung, und die ist in der Regel kurz und versorgt nur wenige Geräte.

Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit DMX-Splittern erreichen, die sollten solche Rückwirkungen ebenfalls auf einen DMX-Strang begrenzt halten. Verlässlich dient mir da ein Botex PDB-4R 3P.
 
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Beim Überprüfen stellte sich heraus, dass die zweite CLB5 ihren Modus vergessen hatte, die stand auf Auto oder Slave oder sowas.
Aber das ganze wurde durch ein langsames Flackern überlagert, alle 2 bis 3 Sekunden mal.
Die zweite CLB5 reagierte gar nicht auf ihre DMX-Kommandos.

Solch einen Effekt kenne ich bei eher billigen LED-Spots. Wenn die nicht auf "DMX-Modus" stehen, dann können alle anderen LED-Lampen teils regelmäßig, teils unmotiviert flackern oder sich sonstwie undefiniert verhalten. Sobald sie wieder auf DMX-Empfang stehen, dann reagieren alle anderen wieder normal. Entscheidend bei mir war, ob der Spot im DMX-Modus war oder "alles andere, egal was".

Erklären kann ich es nicht. Es sieht mir aber so aus, als würde bei den billigeren Spots das DMX-Signal im Nicht-DMX-Modus nicht sauber durchgeschleift bzw. gestört. Mache ich das selbe mit besseren LED-Spots, passiert das nicht.
Diesen Effekt, der Deinem m.E. recht ähnlich zu sein scheint, kann ich mit einem bestimmten Spot ziemlich schnell provozieren (bei mir ein günstiger Cameo-Spot).
Es liegt also bei mir an der Qualität der Spots, nicht am DMX-Protokoll selbst.

Wie oben beschrieben, ist die elektrische Reihenfolge der beteiligten Lampen dabei egal. DMX-Signale sind immer im ganzen Kabel-Strang.
 
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Kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe hier ein paar Eurolite KLS-Bars und Scanner desselben Herstellers dazu im Betrieb. Wenn einer der Scanner auf dem Automatikmodus steht, dann geht die Party ab...
Habe leider auch einen Scanner mit einem defekten Ausgang. Sind hinter diesem noch andere Geräte, so spielen die verrückt... Nutze den daher immer mit einem DMX-Terminator am Ende der Kette, dann geht das.
 

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